13-06-2011, 12:00
(13-06-2011, 02:13)Artist schrieb: Seid wann geht die "Religion" im allgemeinem Sinne - in seinem sakralem Glauben und seiner profanem also irdischen Ausübung in die Menschheitsgeschichte ein (…)?Wenn man dem Wikipedia-Artikel "Religionsgeschichte" folgt, belegen archäologische Befunde (30000 bis 6000 v.Chr.), dass sich Religionen aus einem "Animismus" heraus entwickelt haben: Eine Vielzahl von mythischen Wesen bestimmten das Leben der Menschen bzw. das Gelingen oder Misslingen von menschlichen Vorhaben. In diesen Mythen sammelte sich das Erfahrungswissen einerseits aber auch viel Rituelles, dem keinerlei Realität entsprach. Aber wie sollte man in vorwissenschaftlicher Zeit diesen Unterschied feststellen?
(13-06-2011, 02:13)Artist schrieb: Wenn man nach der Evolutionstheorie geht, kann ein Affe ja nicht Glauben, also zumindestens kann man das nicht Beweisen (?) - wenn er dann zum Menschen "mutiert", muss eine Veränderung geben das ihn dazu bringt. Also scheint die Struktur seines Gehirns und sein freier Wille ihn erst darauf zu trimmen...Sorry, die Affen, die wir kennen, sind Parallelentwicklungen von einem gemeinsamen Vorfahren. "Der Affe" mutiert nicht zu Menschen. Und warum soll "der Affe" nicht "glauben"? Als höheres Wirbeltier wird "er" eine Weltsicht haben. Vielleicht ist sie nicht so komplex wie beim Menschen und mehr auf das "nackte Überleben" ausgerichtet. Jedenfalls kennen Affenhorden in ihren begrenzten Revieren eine eigene Tradition. So fängt Religion an. Die Veränderungen beim Menschen (zum gemeinsamen Vorfahren) sind auf ein globales Überleben ausgerichtet – sicherlich nicht perfekt!
(13-06-2011, 02:13)Artist schrieb: Irgendwoher nahm ich diese These, das religiöses Denken, direkt mit der Menschheitsgeschichte einhergehen soll.Ich denke, dies ist Allgemeinwissen. Eine spezielle Quelle kenne ich nicht. Die archäologischen Befunde weisen in der Tat immer komplexere Gesellschaftsstrukturen und parallel dazu weiter entwickelte Formen religiösen Verhaltens aus.
(13-06-2011, 02:13)Artist schrieb: Und, Siegmund Freud (ein Atheist) als Psychoanalytiker, meinte irgendwie, der Grund soll darin liegen das es eine Art psychologischer Vaterkomplex sein soll.Das gilt bestenfalls für die jüdische, später christliche Vorstellung. Andere, insbesondere polytheistische Religionen haben dies nicht so ausgeprägt. Vor allem, wenn man die animistischen Anfänge betrachtet, kann man die Freud'sche These nicht so ohne Weiteres akzeptieren, so dass ich mich eher der Kritik anschließe, die du genannt hast. Allerdings halte ich auch die Überlegung, dass sich bestimmte Hirnareale in Richtung "Übernatürliches" entwickelt haben könnten, bestenfalls für eine Hypothese, für die es wenig bis keine Belege gibt. Eine interessante Spekulation ist sie natürlich allemal.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard