(31-07-2012, 17:43)kaneís schrieb: Doch genau das macht eine ("klassische") Religion doch aus - ein gemeinsames Gottesbild, oder etwa nicht?
nach meinem verständnis schon. eine gottesdefinition (gemeinsames Gottesbild) ist quasi grundvoraussetzung, auch wenn der einzelne gläubige - darauf basierend - natürlich sein eigenes gotteskonstrukt baut, das in teilen durchaus auch mit dem "offiziellen" kollidieren kann, wenns um einzelaspekte geht
deshalb finde ich es eben seltsam, wenn dann mal ein "gott entzieht sich menschlicher erkenntnis" nachgeschoben wird, meist weil bestimmte aspekte des gottesbilds nicht schlüssig zusammenpassen. denn was ist das gemeinsame gotteskonstrukt dann? nichts an realen gegebenheiten orientiertes (wäre dann ja auch daran abprüfbar), sondern (kollektive) wunschvorstellung. was ja legitim ist, dann aber im stellenwert nicht über ein geschmacksurteil hinausgeht:
mir gefällt dieser gott, dem jener, und der dritte bastelt sich seinen eigenen
wie gesagt, legitim - aber man wirds wohl noch sagen dürfen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)