19-05-2019, 16:10
(19-05-2019, 09:10)Sinai schrieb: Ich meinte nicht, daß der von Jesus aufgezeigte Weg unmöglich oder utopisch sei - aber extrem schwierig.
So schwierig, daß selbst viele Jünger nicht durchhielten und diesen Weg verließen und nur die 12 Apostel bei Jesus blieben (Siehe Joh 6:60-67)
Und selbst diese hatten Probleme (Petrus, Thomas)
Nun halte ich es nicht für zielführend, diesen von Jesus gestellten, ohnehin schon extrem schweren Forderungen noch eins draufzusetzen und als Fleißaufgabe im Winter in Sandalen zu gehen oder 10-tägige Schweigeübungen zu machen etc.
Wenn es (sehr selten wie schon zur Zeit Jesu) Menschen gibt, die den schmalen Weg Jesu gehen, dann ist das schon eine große Leistung
Manche empfehlen nun - zur besseren Befolgung dieses Weges - sich zu kasteien um die Begierden des Fleisches abzutöten oder einzudämmen
Ich vermute, daß das aber auch die Gefahr enthält, dabei das ursprüngliche Ziel (den Weg Jesu gehen) zu vergessen
Ich denke, der Weg Jesu ist schwer genug und man sollte einem Pilger nicht noch einen schweren Stein in den Rucksack legen
Aber das ist meine persönliche Meinung, und es liegt mir fern, Tips zu geben
Kannst ja ein wenig erzählen von den Schweigeexerzitien
Vielleicht habe ich völlig falsche Vorstellungen davon
Wie viele Tage dauert das und wie ist der Tagesablauf? Was ist unter "Schweigeexerzitien" zu verstehen?
Wahrscheinlich ist das kein allgemeingültiger Begriff und es gibt völlig unterschiedliche (lockere und strenge) Varianten
Nach meiner Meinung, die stillen Übungen, die Isolation, die Buße, die Meditation und die Wiederholung von Mantras mit den klösterlichen Praktiken der katholischen Kirche zu tun zu haben, insbesondere im Mittelalter, aber nicht unbedingt mit den Lehren Jesu und seiner Apostel.
Diese Praktiken wurden auch von den östlichen Religionen übernommen, insbesondere von der esoterischen Linie wie Hare-Krishna.
Ich sehe jedoch in Jesu Verhalten etwas anderes. Er mischte sich unter Menschen ohne Vorurteile und ohne Angst vor Kontamination. Oft wurde Jesus mit Menschen gesehen, die vom jüdischen Priestertum als schlecht angesehen wurden.
Aus diesem Grund wurde er "Freund der Sünder" genannt. Er sagte, dass seine Jünger das Salz der Erde und das Licht für die Welt sein sollten, und dafür sollten sie sich nicht isolieren, sondern sich manifestieren und ein Beispiel für die gesamte Gesellschaft sein.