21-10-2018, 09:44
(21-10-2018, 00:55)Ulan schrieb:(20-10-2018, 20:50)Sinai schrieb: Daß die griechischsprachige Septaguinta abgelehnt wurde, ist nachvollziehbar, denn sie holte vor lauter Vermittlerrolle zwischen Judentum und Hellenismus Wörter der indogermanischen Begriffswelt in den Tanach, die hier nicht paßten. Ein Angelos ist eben kein Malach, die Psyche ist was anderes als Nephesch (Seele im religiösen Sinn des Tanach), Hades ist ganz was anderes als der Scheol der altsemitischen Begriffswelt.
Du wiederholst diese These zwar dauernd, sie ist aber abwegig.
Die Bezeichnung "abwegig" ist hier schon etwas dick aufgetragen
Es ist zwar bekannt und wohl auch selbstverständlich, daß die griechischsprachige Septuaginta auf einem original hebräisch- und stellenweise aramäischsprachigen Tanach basierte, worauf denn sonst, aber sie ging in ihrer Übersetzung zu weit.
Daß die 70 Gelehrten den Text vom Hebräischen und stellenweise Aramäischen ins Griechische übersetzten, war für die griechischsprachigen Juden Alexandrias wünschenswert und sinnvoll, aber es wurden auch mythologische Begriffe verbogen
Die Jenseitsvorstellung der Griechen war keineswegs vergleichbar mit der Vorstellung der altsemitischen Begriffswelt.
Unter Scheol stellten sich die Hebräer etwas ganz anderes vor, als der durch Homer in der Odyssee beschriebene Hades der griechischen Begriffswelt war.
Und die nicht wenigen Griechisch sprechenden Juden verwendeten die bereits in zwei Versionen existierende Septuaginta noch jahrhundertelang nach Entstehung des Christentums.
"Beide Versionen des griechischen Textes waren im Griechisch sprechenden Judentum bis ans Ende der Antike in Gebrauch. Erst am Ende der Antike wurde unter palästinisch- bzw. babylonisch-rabbinischem Einfluss das Griechische durch das Hebräische als gottesdienstliche Sprache verdrängt." Septuaginta - Wikipedia
Das heute noch geltende Wort "Synagoge" stammt aus dieser Zeit