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Wären in Deutschland "investigative Aktionen" kritiklos mit der FDGO vereinbar ?
#1
Wären in Deutschland "investigative Aktionen" kritiklos mit der FDGO vereinbar ?

Ein sehr heikles und sensibles Thema, da durch den Anlaßfall (der Österreicher Herr Strache) jedwede sachliche Diskussion wohl sehr erschwert wird

Versuchen wir es dennoch

Ich möchte ein berühmtes Zitat vorausschicken:
Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.
Voltaire

Ob Voltaire diesen Satz genau so gesagt hat, wird oft diskutiert, ist aber Nebensache. Die inhaltliche Aussage ist jedenfalls, daß es Menschenrechte gibt, die man aus Prinzip verteidigen sollte, selbst wenn der politische Gegner betroffen ist. Sonst ist man nämlich morgen selber dran

"Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem andern zu"
und ähnliche alte Weisheiten

Es ist mir völlig klar, daß Voltaire ein teilweise weltfremder Träumer war und er war "ein wichtiger Wegbereiter der Französischen Revolution" Voltaire - Wikipedia
Seine Ideen führten in das Blutbad des Mordes an politischen Gegnern und auch an Kindern durch die Guillotine
Dennoch ist festzuhalten, daß unsere deutsche FDGO auf den Prinzipien der Menschenrechte oder der Menschenwürde aufbaut, wie sie Voltaire und andere Philosophen konstruierten.
Die Freiheitlich Demokratische Grundordnung wurde 1848 erkämpft (mit anderem Namen freilich). Die Revolte ging damals von Wien aus. Schon wieder dieses Österreich ! Es verfolgt uns Deutsche seither. (Ein gewisser Österreicher hat dann etliche Jahrzehnte später in Deutschland . . .

Aber kehren wir zum Thema zurück. Wie weit darf "investigativer Journalismus" gehen ?
Die Studenten von 1848 träumten von einem liberalen Staat

Vorher (von 1815 - 1848) herrschte das "System Metternich"
Ein Polizeistaat wo die "Subjekte" wie es damals hieß, scharf überwacht wurden

Damals wurden in alle Studentenverbindungen Spitzel eingeschleust, daher zog man sich ins Privatleben zurück (Biedermeier)
Nur dort im privaten kleinen Kreis war man vor Ausspähung sicher

Das "System Metternich" war berüchtigt für seine Überwachungsmethoden

Aber von solchen Methoden wie auf Ibiza konnte selbst Metternich nur träumen !

Es war zwar keine Mischung aus "Wein, Weib und Gesang" - sondern eine noch viel schlimmere Mischung aus Wodka, Weib und möglicherweise sogar geschmacklosem flüssigen Kokain im Wodka oder gar synthetischen Drogen  
(Die Russenmafia sucht die Jugendlichen der osteuropäischen EU Lander derzeit mit solchen Drogen heim)

Dazu ein Netz von versteckten digitalen Kameras mit Tonaufzeichnungen

Ob man das in Österreich als "investigativen Journalismus" beschönigen oder bagatellisieren sollte, ist eine Frage.
Klar, solange es den politischen Gegner betrifft, ist man versucht, Beifall zu klatschen

Politik und Soziales > Verfassungskrise in Österreich
Beitrag ' 28
(25-05-2019, 18:41)Bion schrieb: Durch eine investigative Aktion wurde der Öffentlichkeit die Korruptionsbereitschaft eines der höchsten Amtsträger der Republik Österreich, des Vizekanzlers  Strache, vor Augen geführt. Das hat die Regierungsarbeit vorübergehend gelähmt.

Es stellt sich halt die Frage, ob so etwas prinzipiell erlaubt sein soll

Strache ist ein neoliberaler Politiker der sich den 1848er Idealen verschworen hat. Verschworen!
Bei Studentenverbindungen muß man bekanntlich bei der Aufnahme einen Eid schwören
Er ist laut "Der Standard" Mitglied einer deutschnationalen Studentenverbindung Vandalia

Siehe hier im Google:
Strache forderte von 17-Jährigem Satisfaktion - FPÖ - derStandard.at ...
derstandard.at › Inland › FPÖ
6. Juni 2007

Dies schrieb 2007 die bekannte österreichische Zeitung "Der Standard"
"Der Standard (Eigenschreibweise: DER STANDARD) ist eine linksliberale, in Wien erscheinende, österreichische Tageszeitung. Sie wurde 1988 von Oscar Bronner nach dem Vorbild der New York Times gegründet." Der Standard - Wikipedia

Burschenschaften vertreten die Ewiggestrigen Ideale von 1848
Sie sind radikal deutschnational und vertreten eine knallharte absolut liberale Wirtschaftsordnung die völlig überholt ist, die ihre Vorbilder Adam Smith und David Ricardo in England zusammengebastelt hatten
Aber auch bei uns in Deutschland gibt es Burschenschaften, aufgrund der Größe des Landes wohl mehr als in Österreich

Als Leckerbissen sei noch gesagt, daß die Burschenschaften in Österreich in letzter Zeit von den Migrantenfeinden als "schädlich ewiggestrig" abgelehnt werden, da sie wegen dem Sudetenland, wegen Ödenburg und wegen Südtirol mit europäischen, christlichen Völkern kollidieren, gerade mit den Völkern die keine Migranten aufnehmen (Ungarn, Tschechien, Italien)
Ein ehemaliger Schulkollege von mir, der derzeit in Österreich arbeitet (ein "Expatriate") hat mir unlängst davon erzählt.
Die Stimmung in Österreich ist derzeit etwas aufgeheizt und er hört immer wieder allerlei Ideen

---

Doch kehren wir zur Frage zurück: Wären in Deutschland "investigative Aktionen" kritiklos mit der FDGO vereinbar ?

Ich würde mir das nicht wünschen. Eine kriminelle Aktion bleibt eine kriminelle Aktion, auch wenn sie derzeit den politischen Gegner betrifft. Derzeit!

In Wahrheit sind solche Aktionen ein Angriff auf uns alle  
Heute ich und morgen du

Ich kann mich noch erinnern, als vor ein paar Jahren das Handy von Frau Bundeskanzlerin Merkel durch den US Geheimdienst abgehört wurde

Google:
NSA-Überwachung Merkels Handy steht seit 2002 auf US-Abhörliste
spiegel.de/.../nsa-ueberwachung-merkel-steht-seit-2002-auf-us-abhoerliste
26.10.2013

Die moderne Elektronik bietet offenbar Möglichkeiten, vor denen es uns graust
Die Stasi kannte solche Methoden nicht

Einem deutschem Bürgermeister wurde unlängst das Genick gebrochen, da der Familienvater mit seiner Sekretärin im Wald war, sein politischer Gegner war ein Jäger der zufällig auf der Lichtung eine Wildüberwachungskamera installiert hatte und . . .

Wollen wir diese als "investigative Aktionen" bezeichnete Spitzelei ?

Wir Bürger sollten kritisch sein und kritisch bleiben!
Nur weil der aktuelle Anlaßfall "Herr Strache" heißt, bin ich nicht bereit, mich meiner Grundrechte zu begeben
Da gehe ich nicht auf den Leim !

Journalisten die derartige Videos verwenden, gehören abschreckend bestraft (Keine 200 € aus der Kaffeekasse)
Das muß derart angemessen bestraft werden, daß sich das dann keiner mehr traut - im Interesse von uns allen !
"Generalprävention"

Ich will es nicht, daß das Privatleben ausgespäht wird

Und wir sind ja nicht bei den Jesuiten wo es heißt "der Zweck heiligt die Mittel"
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Wären in Deutschland "investigative Aktionen" kritiklos mit der FDGO vereinbar ? - von Sinai - 30-05-2019, 23:38

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