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Gedankenspiel - Sinn des Lebens
(15-11-2009, 22:41)petronius schrieb: du wirst doch wohl nicht ernsthaft behaupten wollen, daß die überwiegende mehrheit der menschen hier ihren "Sinn des Lebens" am christentum ausrichtet? oder daß das ein "trend" wäre, also zunehmend der fall?

Nein, ich behaupte nur, dass das Christentum bezüglich Sinnfragen in unserer Kultur am populärsten ist. Damit meine ich, dass wir darüber alle ziemlich gut bescheid wissen, egal ob wir unser Leben daran ausrichten oder nicht.

Dass der Trend abnimmt, darüber bin ich mir durchaus im Klaren. Aber, dass er abnimmt, bedeutet ja nicht, dass er nicht mehr führend ist.

Du selbst bist ein gutes Beispiel für die Stellung des Christentums in unserer Gesellschaft. Du glaubst nicht daran und beschäftigst dich trotzdem tagtäglich damit. Sich aus der christlichen Kultur zu lösen ist eine ganz andere Sache, als sich vom christlichen Glauben zu lösen.
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Heinrich wie kommst du darauf das unsere Kultur über die Sinnfrage im Christentum Bescheid weiss?
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Wenn man Menschen fragt, was der Sinn des Lebens ist, dann antworten sie nicht Fußball, Bücher oder Spaghetti Bolognese. Sie antworten seltenst mit materiellen Dingen. Sie haben meist den Anspruch, dass der Sinn des Lebens einer höheren, geistigen Welt angehört, die von materiellen Dingen mehr oder weniger unabhängig ist. Sie antworten, dass diese Frage eine durch und durch philosophische sei und vielleicht, dass sie es selbst nicht wüssten oder dass jeder das selbst entscheiden müsste.
Frage sie mal welche konkreten Antworten sie kennen. Zu wissen, was die Christen dazu sagen, bilden sich die meisten wenigstens ein. Unsterbliche Seele und so, davon hat man schonmal gehört und eine Meinung dazu hat man auch.
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Dann beneide ich dich um deinen Bekanntenkreis.

Zitat:Sie antworten seltenst mit materiellen Dingen

Aber wenn das wirklich so ist wie du sagst, was ist dann deine Theorie zur Rückläufigkeit des Trends?
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Alternative Antworten sind nicht mehr verpönt. Gläubige Christen gibt es immer weniger. Zunehmend wandelt sich das Kulturchristentum zu einem Bildungsinhalt; gleichzeitig wird die Bildung schlechter. Es gibt inzwischen eine ganze Menge Kinder, die nicht mehr wissen, was Weihnachten mit Jesus zu tun hat.
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(15-11-2009, 23:39)Heinrich schrieb: Alternative Antworten sind nicht mehr verpönt.

Du sagtest ja das angeblich wenige den Sinn des Lebens im Materiellen suchen. Soll das heissen du meinst mit diesem Satz das die Menschen ihre Alternative in anderen Religionen sehen?


Zitat:Zunehmend wandelt sich das Kulturchristentum zu einem Bildungsinhalt; gleichzeitig wird die Bildung schlechter.
Es gibt inzwischen eine ganze Menge Kinder, die nicht mehr wissen, was Weihnachten mit Jesus zu tun hat.


Wie kann man dann sagen die Menschen wüssten Bescheid über das Christentum?
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(15-11-2009, 23:02)Heinrich schrieb:
(15-11-2009, 22:41)petronius schrieb: du wirst doch wohl nicht ernsthaft behaupten wollen, daß die überwiegende mehrheit der menschen hier ihren "Sinn des Lebens" am christentum ausrichtet? oder daß das ein "trend" wäre, also zunehmend der fall?

Nein, ich behaupte nur, dass das Christentum bezüglich Sinnfragen in unserer Kultur am populärsten ist. Damit meine ich, dass wir darüber alle ziemlich gut bescheid wissen, egal ob wir unser Leben daran ausrichten oder nicht

das ist nun nicht gerade die bedeutung von "popularität"

über den nationalsozialismus wissen heute auch "alle ziemlich gut bescheid, egal ob wir unser Leben daran ausrichten"

was also willst du daraus für den "sinn des lebens" ableiten?

Zitat:Dass der Trend abnimmt, darüber bin ich mir durchaus im Klaren. Aber, dass er abnimmt, bedeutet ja nicht, dass er nicht mehr führend ist

wie gesagt: träum weiter!

Zitat:Du selbst bist ein gutes Beispiel für die Stellung des Christentums in unserer Gesellschaft. Du glaubst nicht daran und beschäftigst dich trotzdem tagtäglich damit. Sich aus der christlichen Kultur zu lösen ist eine ganz andere Sache, als sich vom christlichen Glauben zu lösen.

nur hat das eben nichts mit einer sinngebung qua christlicher tradition zu tun. sicherlich kann man in unserer kultur alles irgendwie auf das christentum, das uns allen bekannt ist, beziehen. nur ob die menschen nun ihren sinn aus christlichen überlegungen, aus deren dezidierter ablehnung oder aus etwas ganz anderem beziehen - das ist so nicht ableitbar
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(15-11-2009, 23:23)Heinrich schrieb: Frage sie mal welche konkreten Antworten sie kennen. Zu wissen, was die Christen dazu sagen, bilden sich die meisten wenigstens ein

nicht unbedingt. sie fragen z.b. nach, welche konkreten antworten zur sinnfrage denn nun christen geben. du hast dazu noch nichts gesagt, dich nur schwammig auf "bibel und gebet" zurückgezogen, ausdrücklich ohne einen konkreten sinn vorgeben zu wollen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(15-11-2009, 23:46)Maik schrieb:
(15-11-2009, 23:39)Heinrich schrieb: Alternative Antworten sind nicht mehr verpönt.

Du sagtest ja das angeblich wenige den Sinn des Lebens im Materiellen suchen. Soll das heissen du meinst mit diesem Satz das die Menschen ihre Alternative in anderen Religionen sehen?

Der Islam ist auch recht stark in unserer Kultur, andere Religionen weniger. Aber man braucht ja nicht unbedingt eine Religion, es funktioniert auch Philosophie und da gibt es eine ganze Menge philosophischer Positionen.


(15-11-2009, 23:46)Maik schrieb:
Zitat:Zunehmend wandelt sich das Kulturchristentum zu einem Bildungsinhalt; gleichzeitig wird die Bildung schlechter.
Es gibt inzwischen eine ganze Menge Kinder, die nicht mehr wissen, was Weihnachten mit Jesus zu tun hat.


Wie kann man dann sagen die Menschen wüssten Bescheid über das Christentum?

Die meisten wissen bescheid aber es werden weniger.
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Nenn mir eine philosophische Antwort zum Sinn des Lebens, die noch nicht in den Religionen vertreten ist.

Zitat:Die meisten wissen bescheid aber es werden weniger.

Was mag der Grund dafür sein? Bildung wird schlechter, aber das lässt ja auf einen allgemeinen Abfall vom Glauben schliessen.
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(15-11-2009, 23:57)petronius schrieb: das ist nun nicht gerade die bedeutung von "popularität"

über den nationalsozialismus wissen heute auch "alle ziemlich gut bescheid, egal ob wir unser Leben daran ausrichten"

was also willst du daraus für den "sinn des lebens" ableiten?

Aus dem Nationalsozialismus leiten wir beinahe nichts für den Sinn des Lebens ab. Er wird auch nicht als Antwort auf Sinnfragen präsentiert. In unseren Schulen lehren wir sogar das Gegenteil.


(15-11-2009, 23:57)petronius schrieb: nicht unbedingt. sie fragen z.b. nach, welche konkreten antworten zur sinnfrage denn nun christen geben. du hast dazu noch nichts gesagt, dich nur schwammig auf "bibel und gebet" zurückgezogen, ausdrücklich ohne einen konkreten sinn vorgeben zu wollen

Ich weiß nicht, was der Sinn des Lebens ist. Ich weiß nur, dass ich durch Gebete dem nahe komme, was ich dafür halte. Das erkläre ich mir damit, dass mir durch meine Kultur Sinn als etwas vermittelt wurde auf das man durch Gebete Bezug nehmen kann. Denn auf die Idee, dass Gebete etwas mit dem Sinn des Lebens zu tun haben, bin nicht ich gekommen.

Mit einer spezifisch christlichen Position in Sinnfragen hat das natürlich nichts zu tun. Es hat mit gar keiner spezifischen Position in Sinnfragen zu tun. Man braucht überhaupt keine konkrete Position zu finden um auf Sinn zu referieren. Man braucht nur einen konkreten Ausdruck von Sinn zu finden.
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(16-11-2009, 00:37)Maik schrieb: Nenn mir eine philosophische Antwort zum Sinn des Lebens, die noch nicht in den Religionen vertreten ist.

Wenn jemand eine gute Idee hat, dann übernehmen andere sie.

Ich denke aber, dass z.B. Nietzsches Konzept des Übermenschen keinen Einzug in irgendeine ernstzunehmende Religion gefunden hat.

(16-11-2009, 00:37)Maik schrieb:
Zitat:Die meisten wissen bescheid aber es werden weniger.

Was mag der Grund dafür sein? Bildung wird schlechter, aber das lässt ja auf einen allgemeinen Abfall vom Glauben schliessen.

Ja, auf einen Abfall vom Glauben kann man schließen. Das sehe ich ähnlich.
Ich sehe ihn durch Fehler der Religionsvertreter provoziert. Fehler, die man schon lange erkannt hat, und trotzdem noch so närrisch war, ihre Wiederholung den wahren Glauben zu nennen.
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(16-11-2009, 01:29)Heinrich schrieb: Ich denke aber, dass z.B. Nietzsches Konzept des Übermenschen keinen Einzug in irgendeine ernstzunehmende Religion gefunden hat.

Aber dafür haben fast alle religiösen Gedanken Einzug in die Philosophie gefunden.


Zitat:Ja, auf einen Abfall vom Glauben kann man schließen. Das sehe ich ähnlich.
Ich sehe ihn durch Fehler der Religionsvertreter provoziert. Fehler, die man schon lange erkannt hat, und trotzdem noch so närrisch war, ihre Wiederholung den wahren Glauben zu nennen.


Danke
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(16-11-2009, 01:09)Heinrich schrieb:
(15-11-2009, 23:57)petronius schrieb: das ist nun nicht gerade die bedeutung von "popularität"

über den nationalsozialismus wissen heute auch "alle ziemlich gut bescheid, egal ob wir unser Leben daran ausrichten"

was also willst du daraus für den "sinn des lebens" ableiten?

Aus dem Nationalsozialismus leiten wir beinahe nichts für den Sinn des Lebens ab

genau!

Zitat:Er wird auch nicht als Antwort auf Sinnfragen präsentiert

oh, das wurde er sehr wohl

Zitat:In unseren Schulen lehren wir sogar das Gegenteil

definiert sich das, was dem leben sinn gibt, nun auf einmal darüber, was in schulen gelehrt wird?

grad eben war es noch, "dass wir darüber alle ziemlich gut bescheid wissen, egal ob wir unser Leben daran ausrichten oder nicht"

könntest du dich bitte mal festlegen, und nicht immer auf neue definitionen ausweichen?

(16-11-2009, 01:09)Heinrich schrieb: Ich weiß nicht, was der Sinn des Lebens ist

das glaub ich dir sogar

nur, wenn ein nicht gläubiger das sagt, wirfst du ihm vor "mit Gegenfragen und Floskeln" zu antworten, wodurch du "ärgerlich"wirst und dir herausnimmst, "Unsicherheit bei meinem Gegenüber zu vermuten"

(16-11-2009, 01:09)Heinrich schrieb: Ich weiß nur, dass ich durch Gebete dem nahe komme, was ich dafür halte

und das wäre?

bitte keine "Gegenfragen und Floskeln"

(16-11-2009, 01:09)Heinrich schrieb: Man braucht nur einen konkreten Ausdruck von Sinn zu finden.

welchen meinst du denn gefunden zu haben?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(16-11-2009, 01:33)Maik schrieb:
(16-11-2009, 01:29)Heinrich schrieb: Ich denke aber, dass z.B. Nietzsches Konzept des Übermenschen keinen Einzug in irgendeine ernstzunehmende Religion gefunden hat.

Aber dafür haben fast alle religiösen Gedanken Einzug in die Philosophie gefunden.

Das halte ich für eine These.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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