Gleichnis vom Unkraut Mt 13, 34-43
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26-05-2012, 23:51
(26-05-2012, 23:14)Bion schrieb: Nein! Der Text ist nicht gut. Er ist – freundlich umschrieben – missverständlich. Er war, wie die Geschichte gezeigt hat, geeignet, Leid über die Menschen zu bringen.Der Text ist gut und diese Menschen sind "Unkraut", die diesen Text auf Grund ihrer Macht falsch interpretieren. Ich verweise nochmals auf Engel, Engel, Engel, Engel die als "Schnitter" erwähnt sind. Wieso liest das keiner? (26-05-2012, 12:45)Ekkard schrieb: Wer sind wir, dass wir Gott unsere Lebensregeln entgegen halten na, wir sind wir nach welchen regeln sollen wir "gott" denn sonst beurteilen als nach unseren? vor allem, wenn diese doch angeblich von "gott" selber vorgegeben werden (nächsten- und feindesliebe etc.) was soll ich mit einem willkürlichen charakterschwein von "gott", der sich noch nicht mal an das hält, was er selber anderen sehr wohl vorschreibt?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius) (26-05-2012, 20:04)indymaya schrieb: Der Text ist gut! na, so wie menschen im namen bzw. in stellvertretung gottes auftreten, können sie ja auch stellvertretend für engel wirken... der text ist in seiner menschenverachtung so und so unheilvoll, da hilft auch die ausrede auf engel nicht die so oft als "frohe" verkaufte botschaft ist nun mal zu einem guteil eine drohbotschaft von mord und massaker an denen, die nicht zu kreuze kriechen in der realität sehr eindrucksvoll nachgewiesen...
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius) (26-05-2012, 21:18)Ekkard schrieb: Dummerweise gibt es auch nur Menschen. Offenbar wird, dass hier in Metaphern (Sprachbildern) erzählt wird. und viele nahmens und nehmens wörtlich was soll also der sinn solcher mörderischen "sprachbilder" sein? "und wer nicht für uns ist, ist gegen uns - und gehört erschlagen" *krach - blut spritzt* "upps - war doch nur bildlich gemeint. was kann denn nun ich dafür, daß wirklich menschen erschlagen wurden?" *sich abbürstend*
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius) (26-05-2012, 22:55)indymaya schrieb: Die einzigen, die "kreuzgefährlich" sind, ist das "Unkraut". dich z.b. würde ich durchaus zu den metaphorischen wildkräutern zählen
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius) (27-05-2012, 00:03)petronius schrieb: die so oft als "frohe" verkaufte botschaft ist nun mal zu einem guteil eine drohbotschaft von mord und massaker an denen, die nicht zu kreuze kriechenDas Schlimme ist, Du weißt das Du lügst. Wer fühlt sich denn bedroht? Adolf Hitler? Mod.Anm. Bion: Bitte Verweise auf Nazi-Größen in solchen Zusammenhängen unterlassen. Auch Formulierungen, die an die Nazi-Terminologie erinnern (Menschen sind Unkaut u. dgl.) sollten - auch wenn man dafür die Bibel vorschiebt - möglichst unterlassen werden!
27-05-2012, 00:45
(27-05-2012, 00:21)indymaya schrieb:(27-05-2012, 00:03)petronius schrieb: die so oft als "frohe" verkaufte botschaft ist nun mal zu einem guteil eine drohbotschaft von mord und massaker an denen, die nicht zu kreuze kriechenDas Schlimme ist, Du weißt das Du lügst. Wer fühlt sich denn bedroht? Adolf Hitler? wie kommst du auf adolf? den habt ihr christen doch hofiert aber fürs protokoll: du hast mich einen lügner genannt lust auf noch eine verwarnung oder sperre?
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
27-05-2012, 09:55
(27-05-2012, 00:50)indymaya schrieb:(27-05-2012, 00:45)petronius schrieb: lust auf noch eine verwarnung oder sperre?... wer das Evangelium darstellt wie Du, lügt! Ah, es gibt eine Deutungshoheit? Da Neue Testament ist Literatur, die dazu missbraucht wird, als Lebensleitfaden für einige Menschen herhalten zu müssen. Da musst du schon entschuldigen, wenn wir dies aus rezensieren und kritisieren, so wie mit anderer Literatur auch (und hier noch ein wenig kritischer sind).
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
27-05-2012, 10:14
@Indymaya
Mod.Anm. Bion: Wenn jemand andere Teilnehmer als Lügner bezeichnet und das nicht schlüssig begründet, zieht das in der Regel eine Verwarnung, im Wiederholungsfall eine Sperre nach sich. Abweichende Meinungen, wie ein Text auszulegen sei, ist für die Bezichtigung zu lügen, keine ausreichende Begründung! Hinweise, auf welche Weise wir unseren Moderatorenpflichten erfüllen zu haben, sind entbehrlich. Kritik an der Moderatorentätigkeit ist per PN anzubringen, im Diskussionsbereich hat diese nichts zu suchen. Beiträge mit solchen Inhalten werden entfernt. Spamms werden entfernt und ziehen im Wiederholungsfall eine Verwarnung nach sich.
MfG B.
27-05-2012, 11:42
Offensichtlich ist das Problem die wörtliche Auslegung von Glaubenstexten oder -Bekenntnissen.
Ich kann jeden meiner Mitmenschen nur auffordern und ermahnen, jeder Metapher - angefangen bei Heiligen Schriften bis hin zu unserem Forum - mit einer gehörigen Portion Ungehorsam zu begegnen. Denn sobald sich eine Metapher dem Sinne nach gegen einen oder mehrere Mitmenschen richten kann, wird's in der Tat gefährlich. Vor allem steigern sich die Aggressionen. Im Hinblick auf die Wirkungsgeschichte nehme ich die Kritik ernst. Warum Ungehorsam? Das Gleichnis wird zunächst als solches erzählt Mt. 13, 24-30. Vom Unkraut unter dem Weizen Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. Als nun die Saat wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut. Da traten die Knechte zu dem Hausvater und sprachen: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn das Unkraut? Er sprach zu ihnen: Das hat ein Feind getan. Da sprachen die Knechte: Willst du denn, dass wir hingehen und es ausjäten? Er sprach: Nein! damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft, wenn ihr das Unkraut ausjätet. Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune. Ein paar Verse weiter liefert Jesus selbst die Interpretation (Mt 13, 36-43): Die Deutung des Gleichnisses vom Unkraut Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist's, der den guten Samen sät. Der "Acker" ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's auch am Ende der Welt gehen. Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre! 1. Wann spielt die Ernte? Vollkommen klar ist die Zeit nach dem Weltende gemeint. Daran kann kein Zweifel bestehen, zumal Jesus im Gleichnis selbst die übereifrigen Zuhörer auffordert, das Unkraut stehen zu lassen. 2. Wer sind die Schnitter? Das sind endzeitliche Figuren. Wer sich anmaßt, in der Zeit "Schnitter" zu spielen, handelt selbst gegen das Gebot, auch das Unkraut wachsen zu lassen. 3. Wer oder was wird vernichtet? Es wird vernichtet, was zum Abfall vom Glauben verführt. Also dreht es sich um eine geistige Haltung, weniger um Personen. 4. Wer hat das geschrieben? Aufgeschrieben hat dies ein Prediger mit menschlichen Interpretationen und Irrtümern. Und es handelt sich um eine Schriftauslegung mit der typischen Überzeichnung von Gegensätzen - Schwarzweißzeichnung. 5. In welcher Situation? Offenbar handelt es sich um eine Periode der Anfechtung der jungen Gemeinde. Daraus darf man schließen, dass hier verhältnismäßig schmalspurig auf eine Auseinandersetzung innerhalb der Gemeinde Bezug genommen und in den theologischen Überbau projeziert wurde. Alles in Allem besteht kein Grund, daraus mehr zu schließen, als was tägliche Erfahrung ist: Es gibt neben Gutem auch Übles und neben der Glaubenserfahrung den Zweifel.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
27-05-2012, 13:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-05-2012, 13:27 von schmalhans.)
Ich sehe keinen großen Unterschied, ob ich es wörtlich oder metaphorisch lese - denn die Geisteshaltung ist die selbe. In dieser Denkweise gibt nur Freund und Feind, nur gut und böse, nur schwarz und weiß. Und nichts dazwischen, keine Abstufung. Das eine ist wertvoll, das andere muss vernichtet werden. Für mich macht es da wenig Unterschied, wie ich (vor)verurteilt werde, ob heute von Evangelikalen und den Kathiloban (egal ob mit oder ohne Mordandrohung) oder übermorgen von netten Kuschelreformern, die lieblich-erhaben auf mich herabschauen. Das ist der bitter Geschmack von "good cop/bad cop"-Spielchen oder "Biedermann und Brandstifter".
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Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
27-05-2012, 19:38
(27-05-2012, 11:42)Ekkard schrieb: Offensichtlich ist das Problem die wörtliche Auslegung von Glaubenstexten oder -Bekenntnissen. da stellt sich als erste frage: was ist eine metapher? und dann die folgende zweite: dürfen metaphern beliebig interpretiert werden? angesichts so mancher auslegungen (z.b. "ist für unsere sünden gestorben" soll bedeuten "ist wegen unsereres nicht immer untadeligen verhaltens gestorben") komme ich zu dem schluß, daß religiöses reden wohl immer metaphorisch und dessen auslegung völlig beliebig ist (27-05-2012, 11:42)Ekkard schrieb: Denn sobald sich eine Metapher dem Sinne nach gegen einen oder mehrere Mitmenschen richten kann, wird's in der Tat gefährlich das scheint mir eine sinnvolle einschränkung zu sein, allerdings letztlich auch willkürlich
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
27-05-2012, 21:45
(27-05-2012, 11:42)Ekkard schrieb: 1. Wann spielt die Ernte?Weshalb dann die Aufregung? Selbst "Unkraut" ist keine Beleidigung weil es lediglich besagt, daß Weizen auf den Acker gesäht wurde und nichts anderes für das Feld bestimmt ist. Hinzu kommt, daß Lolch (wilder Weizen) gemeint ist, der erst vom echten Weizen zu unterscheiden ist wenn sich Ähren bilden (Frucht tragen). Deshalb lässt Gott alles zusammen wachsen, bis zur Ernte. |
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