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15-02-2025, 13:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-02-2025, 13:08 von Reklov.)
(14-02-2025, 01:26)Ekkard schrieb: "Denen" und dir kommt nicht der Gedanke, dass "Alte Texte" das Selberdenken bis hin zu vernünftigem Verhalten nicht ersparen können?
Glaub mir, es gibt genug Menschen, die gerne die abgegebenen Reichtümer übernehmen ...
Übrigens: Hölle ist eine Allegorie, nichts Reales. Denk an die Beispielhaftigkeit der alten Texte. Die wollen was von den Lesern/Zuhörern. Aber Wollen kann man Vieles!
@ Ekkard,
Übrigens: Hölle ist nicht nur eine Allegorie!
Als man einen KZ-Überlebenden fragte, was denn für ihn die Hölle bedeute, antwortete er, ohne zu zögern: "Auschwitz" ...
Mein Englischlehrer auf dem Gymnasium erzählte uns (nicht nur einmal!) von der Hölle, die er während des Kampfes um Stalingrad erleben musste und ihre zeitliche Verlängerung während seiner mehrjährigen Kriegsgefangenschaft in Sibirien, welche vielen deutschen Gefangenen einen langsamen Tod bescherte, weil bei eiskalten Temperaturen harte Arbeit im Freien verlangt worden war, die Verpflegung aber aus "Wassersuppen" bestand.
(Nur 2 von vielen Beispielen zum Begriff "Hölle". Man kann sich nun auch eine biblische Hölle vorstellen, oder es aber mit Goethe halten, welcher meinte: "Alles Unrecht wird auf Erden beglichen.")
Gruß von Reklov
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(15-02-2025, 12:47)Reklov schrieb: dass Jesus damit lediglich andeuten wollte, dass ein Reicher in der Regel wenig Gedanken und Zeit aufwenden kann, um über das Jenseits nachzudenken, da sein Tag, rund um die Uhr, mit Geld- und Handelsgeschäften verplant ist. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert
vor allem hat sich nichts daran geändert, daß arme 24/7 mit überleben beschäftigt sind und daher erst recht keine zeit haben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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15-02-2025, 15:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-02-2025, 15:38 von Sinai.)
(15-02-2025, 01:58)Ulan schrieb: Hast Du irgendetwas, das Du jetzt im Moment nicht gerade brauchst und deshalb mit Anderen teilen kannst, die es noetiger haben als Du?
Das ist eine andere Frage.
Jeder Mensch - ob arm ob reich - hat irgendwelche Sachen, die er nicht mehr braucht und die er gerne jemandem schenkt.
Aber wenn jemand bedroht wird "Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr" (Matth 19,25) weil er tatsächlich oder angeblich reich ist,
ohne zu sagen was reich hier bedeutet, ist das eine unangenehme Situation. Auch für die Milliarden Leser seither
Genau so wie wenn man sagt, Müßiggang (Faulheit) ist eine Sünde. Da muss sich jetzt jeder betroffen fühlen. Denn jeder faulenzt mal ganz gern.
"Faulheit zählt in der christlichen Theologie zu den sieben Hauptlastern, den „Wurzeln“ von lässlichen Sünden oder Todsünden." Müßiggang - Wikipedia
Nun hat aber jeder andere Vorstellungen was "Faulheit" oder "Fleiß" darstellt. Siehe beispielsweise die berühmte Studie von Max Weber "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus"
Diese ganzen unbestimmten Begriffe in der Religion führen zu unterschiedlichen Meinungen und viele Menschen wurden und werden verunsichert
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-02-2025, 15:39 von Sinai.)
(15-02-2025, 12:47)Reklov schrieb: Ein Kamel durch das kleine Nebentor in der Stadtmauer von Jerusalem zu schieben, ist zwar ein mühsames Zwängen, aber nicht unmöglich.
Das habe ich noch nie gehört. Was führt Dich zu dieser Annahme ?
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-02-2025, 16:14 von Sinai.)
(15-02-2025, 13:08)Reklov schrieb: Man kann sich nun auch eine biblische Hölle vorstellen
Die Katholiken glauben an eine biblische Hölle, auch die meisten Protestanten wie Luther. Luther hat ein germanisches Wort für den bibelhebräischen Begriff Scheol gesucht und notdürftig das unpassende Wort Hel verwendet. Doch in der Hel wird Bier gesoffen und gegrölt, eine Festtafel der im Kampf gefallenen germanischen Helden.
Das französische Wort Enfer ist da passender. Es kommt von lateinisch Inferno
Aber manche Bibelleser meinen, dass das Wort Scheol nicht übersetzt werden sollte, da es keine Entsprechung gibt.
Auch das Wort Hades der Septuaginta ist unpassend, denn im Hades geistern Seelen herum (siehe die Beschreibung in der Odyssee), was dem Scheol aber nicht entspricht
Ein Thema ist auch der Abstieg Christi in das Reich oder eher Gefängnis der Toten
"So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt." 1 Petrus 3,19 Einheitsübersetzung
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(15-02-2025, 15:49)Sinai schrieb: Scheol...
...in der Hel wird Bier gesoffen und gegrölt, eine Festtafel der im Kampf gefallenen germanischen Helden.
Das französische Wort Enfer ist da passender. Es kommt von lateinisch Inferno
Auch das Wort Hades der Septuaginta ist unpassend,...
Inferno (italienisch 'Hölle') steht für: Feuersbrunst, Großbrand · Feuersturm, heftige Luftbewegung bei Flächenbränden…
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Inferno
Warum sollte 'Scheol' mit 'Inferno' besser als mit 'Hades' übersetzt sein?
MfG B.
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15-02-2025, 21:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-02-2025, 21:44 von Sinai.)
Was könnte Scheol bedeuten:
Dieser althebräische Begriff ist unübersetzbar, weil dieser Schlüsselbegriff aus der monotheistischen abrahamitischen Welt stammt und keine Entsprechung in anderen Kulten hat.
Sagen wir so: am unpassendsten ist Hel der germanischen Mythologie, dort wird lustig Bier gesoffen und gegrölt, eine Festtafel der im Kampf gefallenen germanischen Helden.
Auch das altgriechische Wort Hades der Septuaginta ist wohl ziemlich unpassend, denn im Hades geistern Seelen herum (siehe die Beschreibung in der Odyssee), was dem Scheol aber nicht entspricht.
Das frz. Wort Enfer stammt aus dem Lateinischen Inferno. Großbrand. Ob das eventuell passen könnte?
Es ist zu bedenken, daß in der Geheimen Offenbarung von einem Feuersee die Rede ist. Der Schreiber hatte keine hellenistischen religiösen Gedanken, aber er verehrt die 12 Stämme Israels, sicher ein thorakundiger Mann, somit wußte er wahrscheinlich besser als wir heute was mit dem althebräischen Scheol gemeint sein konnte
Und nota bene, ich schrieb dass das französische Wort Enfer "passender" ist als Hel. Ich meine nicht, dass es passend ist - bloß passender als das von Luther verwendete völlig unpassende Wort Hel
Ich hatte diese kurze Abschweifung zum Thema einer "biblischen Hölle" nur deshalb gemacht, weil Reklov diesen Begriff verwendet hatte:
(15-02-2025, 13:08)Reklov schrieb: Man kann sich nun auch eine biblische Hölle vorstellen Dies warf die Frage auf, was unter dem Begriff einer biblischen "Hölle" zu verstehen wäre.
Und ich wollte lediglich anmerken, dass der altgermanische Begriff Hel aus dem von Luther das Wort Hölle gebastelt wurde, ganz etwas anderes ist als der altbiblische Scheol
Der angelsächische Begriff Hell dürfte ebenfalls die falsche Wurzel Hel haben
Warum man überhaupt auf den Gedanken kam, religiöse Schlüsselbegriffe des Bibelhebräischen durch religiöse Schlüsselbegriffe anderer Sprachen zu ersetzen, erschließt sich mir nicht.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-02-2025, 21:56 von Sinai.)
"Bei lebendigem Leib wurden beide in den See von brennendem Schwefel geworfen." Offenbarung 19,20 Einheitsübersetzung
"Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen." Offenbarung 20,15 Einheitsübersetzung
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-02-2025, 22:00 von Sinai.)
Zurück zum althebräischen Wort Scheol
Die Elberfelder Bibel und die Jerusalem Bibel belassen das althebräische Originalwort "Scheol" im Text.
Die Jerusalem Bibel ist eine bekannte französische Bibelübersetzung, die erstmals 1956 veröffentlicht wurde.
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(15-02-2025, 13:08)Reklov schrieb: Übrigens: Hölle ist nicht nur eine Allegorie! Warum nicht?
(15-02-2025, 13:08)Reklov schrieb: Als man einen KZ-Überlebenden fragte, was denn für ihn die Hölle bedeute, antwortete er, ohne zu zögern: "Auschwitz" ... Richtig; aber Ausschwitz ist eben nicht die biblische Hölle, sondern eine menschengemachte Drangsal!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Kehren wir aber mal zurück zur Definition von Reichtum. Ich verstehe die Penetranz hinter dieser Art Fragestellung überhaupt nicht.
Das Problem ist doch nur scheinbar; denn es geht darum, was du (jeder Einzelne) vernünftigerweise im Vertrauen auf seine Mitmensche auf sich zu nehmen bereit ist.
Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass bis zu einem gewissen Grenzwert Gott tolerant ist und dich annimmt. Ab da wirst du verworfen???
Das ist purer Legalismus, der immer genaue Grenzwerte verlangt. Das ist in der Tat abwegig und noch dazu unchristlich. Das höhere, christliche Gut ist die Nächstenliebe, d. h. Solidarität, Respekt, Hilfe, ... und die fragt nicht nach Grenzwerten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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16-02-2025, 02:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-02-2025, 02:01 von Sinai.)
(16-02-2025, 01:41)Ekkard schrieb: Kehren wir aber mal zurück zur Definition von Reichtum. Ich verstehe die Penetranz hinter dieser Art Fragestellung überhaupt nicht.
Vielleicht ist die "Penetranz" hinter der Fragestellung nur eine scheinbare, und in Wirklichkeit wurde halt keine Antwort auf die Frage gegeben.
(16-02-2025, 01:41)Ekkard schrieb: Das Problem ist doch nur scheinbar; denn es geht darum, was du (jeder Einzelne) vernünftigerweise im Vertrauen auf seine Mitmensche auf sich zu nehmen bereit ist.
So redete Jesus leider nicht. Denn als seine Jünger ihn reden hörten "erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden?" Matthäus 19,20 ff Einheitsübersetzung
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-02-2025, 02:05 von Sinai.)
Die Sache ist folgende:
Jesus stellte einen hohen Anspruch, er sagte dass er die Latte sehr hoch setzt, aber leider sagte er nicht wie hoch
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16-02-2025, 02:14 von Sinai.)
Wenn der Judo Lehrer zu seinen Schülern sagt: "Mach täglich viele Liegestütz" ist diese Anweisung oder dieser Tipp (je nachdem wie man es bezeichnen will) wertlos. Was sind "viele" Liegestütz ?
Dreißig am Tag oder hundert am Tag ?
Von jedem Lehrer wird erwartet, dass er operationale Anweisungen gibt die man auch befolgen kann
Szenenwechsel:
Zu sagen "spende so viel wie möglich" oder "trainiere so viel wie möglich" kann zum Zusammenbruch des Schülers führen. Wenn das einer ernst nimmt, spendet er täglich, so lange bis er selbst ein Bettler ist und ein anderer macht 250 Liegestütz am Tag und hat dann eine Herzmuskelentzündung
Ein verantwortungsvoller Lehrer nimmt Rücksicht auf seine Schüler
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Wenn Du Dich fragen musst, ob Du die Ansprueche Jesu erfuellst, lautet die Antwort wahrscheinlich "Nein!".
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