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Definition von "Reichtum"
#61
(16-02-2025, 02:09)Ulan schrieb: Wenn Du Dich fragen musst, ob Du die Ansprueche Jesu erfuellst, lautet die Antwort wahrscheinlich "Nein!".

Sag ich ja.
Alter Spaß: Bei der Bundeswehr sagt der Ausbildner zum Soldaten "Robben Sie bis zum Horizont"
#62
(15-02-2025, 15:39)Sinai schrieb:
(15-02-2025, 12:47)Reklov schrieb: Ein Kamel durch das kleine Nebentor in der Stadtmauer von Jerusalem zu schieben, ist zwar ein mühsames Zwängen, aber nicht unmöglich.

Das habe ich noch nie gehört. Was führt Dich zu dieser Annahme ?

... habe mal gelesen/aufgeschnappt, dass das kleine Tor in der antiken Stadtmauer von Jerusalem von Jesus als Beispiel herangezogen worden sei, weil damals bekannt war, dass man durch dieses kleine Tor ein Kamel nur mit allergrößter Mühe hätte durchschieben können.

Bei uns hat sich z.B. dieser Spruch aus dem Mittelalter gehalten: "Das geht auf keine Kuhhaut". Man sagt es noch heute, wenn etwas nicht machbar ist. Früher legten die Markthändler ihre Ware z.T. auf Kuhhäuten aus. Damit war die Fläche für die Ware eben begrenzt!

Gruß von Reklov
#63
Ja, diese Umschreibungen sind oft sehr interessant.

Ich habe wiederum gehört, daß im Mittelalter noch auf Pergament aus Tierhäuten geschrieben wurde, und für eine inhaltlich bedeutende und flächenmäßig große Urkunde verwendete man Pergament vom größten Tier, der Kuh. Wenn etwas nicht auf eine Kuhhaut ging, bedeutete das, daß der Text zu umfangreich war, um dokumentiert zu werden Icon_cheesygrin

Und beim Abfahrtslauf gibt es die berühmte Haarnadelkurve
So eng wie eine Haarnadel Icon_cheesygrin

Und in allen Städten und Burgen wurde in der Nacht das Stadttor nicht geöffnet, auch wenn ein bekannter Stadtbewohner spätnachts kam. Denn wenn das Tor offen ist, hätten plötzlich Reiter einen Überfall machen können, das offene Tor blockieren, offen halten und dann wären Feinde eingedrungen. Für diesen Fall hatten mittelalterliche Stadttore Europas ein Fallgitter. Im antiken Jerusalem fand man eine andere Lösung, es gab einen kleinen Eingang für die Nacht für einen Fußgänger, aber sein Reittier und seine Lasttiere mußte er draußen lassen, irgendwo anbinden und dann am nächsten Tag holen. Pferde und Esel und Kamele mußten draußen bleiben.
Das schmale Tor hieß Nadelöhrtor
Da nach dem gescheiterten Bar-Kochba-Aufstand die Juden aus Jerusalem vertrieben wurden, ging dieses etymologische Wissen zum Nadelöhrtor verloren und es stehen nur etymologische Rekonstruktionsversuche zur Verfügung. Ich hatte noch gehört, daß ein Kamel nicht durch dieses Nadelöhrtor paßte, heute will man anscheinend versöhnlicher reden und sagt, dass es nur "schwer" durch dieses Tor paßte Icon_cheesygrin
#64
Ekkard sieht die Bibel aus versöhnlicher Sicht.
Er schreibt:
(15-02-2025, 00:56)Ekkard schrieb: Was kannst du mit deinem Reichtum tun und was willst du damit tun? Du, nicht irgendwer sonst!

Doch die allermeisten Leute, die ich kenne, sind bei folgender Bibelstelle höflich gesagt ratlos:
"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter . . . " Matthäus 10,34 Einheitsübersetzung

Da geht es nicht mehr um liebevolle Taten der Nächstenliebe, es geht nicht mehr darum, dem Bettler einen Mantel zu schenken
#65
Ein Schulkollege erzählte mir einst, was er bei der Bundeswehr erlebt hatte:
Er mußte robben, und nach zehn Metern fragte er erschöpft den ober ihm stehenden Ausbildner: "Wie weit noch?"
Dieser antwortete: "Bis zum Horizont"

Der Scherz dabei ist, daß sich bei der Fortbewegung der Horizont auch immer weiter verschiebt Icon_razz

Ob die Geschichte nun erfunden ist oder auch wahr (was ja gut sein kann), sie zeigt daß der Lehrer nie genug hat und immer mehr will

So ist es auch im religiösen Bereich. Wenn jemand dem Prediger einen Gefallen tut, verlangt dieser dann noch mehr
#66
Wenn jemand sein Einfamilienhaus verkauft und das Geld den Armen schenkt, dann wird er am nächsten Tag dazu aufgefordert, auch seinen Kleiderkoffer zu verkaufen usw

Er wird nie die das erlösende Wort hören "genug"

Schließlich wird er in einer WG hausen, dort heißt es dann wahrscheinlich "du hast eine schöne Gitarre, brauchst du die wirklich? Geh doch rüber zum Trödler und verkauf sie um zwanzig Euro und spende das Geld für ein warmes Abendessen für uns hier"
#67
(16-02-2025, 15:20)Sinai schrieb: Im antiken Jerusalem fand man eine andere Lösung, es gab einen kleinen Eingang für die Nacht für einen Fußgänger, aber sein Reittier und seine Lasttiere mußte er draußen lassen, irgendwo anbinden und dann am nächsten Tag holen. Pferde und Esel und Kamele mußten draußen bleiben.
Das schmale Tor hieß Nadelöhrtor

Jetzt muesste nur noch irgendwer einen Hinweis dafuer finden, dass ein solches Tor tatsaechlich existierte. Solange das nicht der Fall ist, bleibt das ein nettes Gschichtl.

Wie es aussieht, ist dieses Gschichtl von Anselm von Canterbury in die Welt gesetzt und spaeter von Thomas von Aquin weiter verbreitet worden. Fruehere Hinweise gibt es fuer so etwas nicht.
#68
(16-02-2025, 16:35)Ulan schrieb: Jetzt muesste nur noch irgendwer einen Hinweis dafuer finden, dass ein solches Tor tatsaechlich existierte.

Das Evengelium erwähnt es!
#69
Daß sich dann im Mittelalter Theologen damit beschäftigten, ob das Tor breit genug war, um ein kniendes Kamel ohne Last durchzulassen oder ob es einem Kamel völlig unmöglich war, durchzukommen spielt keine Rolle.

Klar war es für wohlhabende Leute tröstlich, daß ein Kamel unter bestimmten Umständen doch noch durchs Tor gezogen werden konnte, aber das sind halt Annahmen
#70
(16-02-2025, 16:45)Sinai schrieb: Daß sich dann im Mittelalter Theologen damit beschäftigten, ob das Tor breit genug war, um ein kniendes Kamel ohne Last durchzulassen oder ob es einem Kamel völlig unmöglich war, durchzukommen spielt keine Rolle.

Das Problem ist, dass es keinerlei Evidenz fuer die Existenz eines solchen Tors gab. Es ist wohl tatsaechlich die Oese einer Nadel gemeint.
#71
(16-02-2025, 16:49)Ulan schrieb: Das Problem ist, dass es keinerlei Evidenz fuer die Existenz eines solchen Tors gab. Es ist wohl tatsaechlich die Oese einer Nadel gemeint.

Und selbst wenn es so wäre, daß die Öse einer Nadel gemeint gewesen wäre, würde das keine Rolle spielen.
Auch durch die Öse einer Nadel kommt kein Kamel durch

Dann wäre es einem Reichen eben völlig unmöglich, ins Reich Gottes zu gelangen

Unbekannt sind neben der Enge des Nadelöhrs aber weiterhin zwei Punkte:
Wer gilt als Reicher, was ist mit dem Reich Gottes gemeint

Über die Abgrenzung des Begriffes "Reicher" haben wir ergebnislos diskutiert

Gehen wir zum "Reich Gottes"
Was ist damit gemeint?

Ist da der Himmel gemeint oder ist das Paradies auf Erden gemeint wo Kalb und Löwe zusammen weiden und der Löwe Stroh frißt wie das Rind (Jesaja 11,6)
#72
Na, wenn du andere als deine eigenen Vorstellungen und Interpretationen nicht hören willst, was diskutierst du dann?

Sieh' mal, ein "Reicher" kommt nie "in den Himmel" weil das "letzte Hemd" keine Taschen hat.
Also hat die Story vom Reichen, dem das Himmelreich verschlossen ist, eine andere, als deine vorgebrachte Message.

Hier machen wir zu! Für die Deutung des "Reiches Gottes" mach' einen neuen Thread auf.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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