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Dialog unter den Religionen
#76
Steige mal quer ein. Die Zeugen Jehovas sind nicht verhasst, diese Behauptung ist nicht haltbar. Die Zeugen Jehovas stehen, wie alles Religiöse, in der Kritik, was nichts anderes bedeutet, als dass öffentlich (und nichtöffentlich) über Inhalte, Präsenz in der Gesellschaft und Internes nachgedacht und kritisch unter die Lupe genommen wird. Das war´s aber auch schon. Menschlich gesehen, sind sie Bürger und Bürgerinnen des jeweiligen Landes, sind Nachbarn, Freunde und manchmal treue Besucher. Ich habe zwei nette - ich mag sie sehr - liebenswerte Damen kennengelernt. Wir mögen uns. Das ist schon sehr viel und wir reden über alles, was uns bewegt und alltäglich so unter die Haut geht. Politik, Familie ect., nichts wird ausgeschlossen.

PS.: Interreligiöser Dialog fängt im Alltag an und endet gewiss nicht dort, wo sich religiöse Oberhäupter treffen. Das wäre eindeutig viel zu wenig und ist allenfalls ein öffentliches Statement, wenn auch, ein wichtiges.
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#77
Noch was, was ich in Bezug auf den interreligiösen Dialog für wichtig erachte. Dieser Dialog ist stets auch die Chance, sich aus der gemütlichen, heimeligen Ecke zu bequemen und dazu beizutragen, bereits gelungenes Zusammenleben wie noch zu Unterstützendes auf den Weg zu bringen. Ein bisschen Bewegung, vor allem auch geistig, ist immer ein Gewinn für alle Beteiligten.
Hier wiederhole ich mich.
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#78
@jam
Zitat:Bei Christen müßte es genauso sein ,nur sie richten sich nicht danach , deshalb mit de rZeit werden sich die Auflösen wohl in der Welt,
Wer sind denn "Bei Christen"? - Schubladentechnik und Vorurteile scheinen dir sehr genehm zu sein, oder hast Du noch nichts von der Individualität der menschen gehört?

Gruß
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#79
@Marlene
Zitat:Noch was, was ich in Bezug auf den interreligiösen Dialog für wichtig erachte. Dieser Dialog ist stets auch die Chance, sich aus der gemütlichen, heimeligen Ecke zu bequemen und dazu beizutragen, bereits Gelungenes Zusammenleben wie noch zu Unterstüztendes auf den Weg zu bringen. Ein bisschen Bewegung, vor allem auch geistig, ist immer ein Gewinn für alle Beteiligten.
Da kann ich Dir nur recht geben! Insbesondere, wenn es darum geht, durch nicht bekannte Ansichten des Anderen, die man selber völlig anders eingeschätzt hat, auf neue Horizonte zu stoßen!

Solches ist mir in den letzten Jahren bei meinen Bemühungen sowohl im Buddhismus als auch im Islam geschehen. - Ok, aus dem Buddhismus heraus konnte ich direkt für mein Leben lernen, beim Islam habe ich mich schwerer getan. Letzteres erscheint mir von der Systematik immer noch zu "widerspruchsvoll". Wenn ich an die anfänglichen Lobpreisungssuren denke und den den anschließenden Bußgeldkatalog betrachte, da frage ich mich tatsächlich, welcher Zusammenhang soll da wirklich bestehen?! :icon_rolleyes:

Gruß
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#80
(11-07-2009, 23:06)Saldo schrieb:
  1. Sollten solche Zusammenarbeiten - zwischen evangelikalen Gruppierungen und den beiden großen Kirchen - erfolgen?
  2. Wenn ja, wie weitreichend dürften sie sein?
  3. Könnte man sich auch eine Art Bündnis zwischen ihnen denken?
  4. Kann man sich ein solches Bündnis nur so denken, dass einer von beiden in seinem Glaubensbekenntnis zurückstecken muss?
Zu 1.: Sprechen sollte man durchaus miteinander. Die Ziele werden ohnehin erst klar, wenn man miteinander redet.
Zu 2.: Zwischen christlichen Gruppierungen kann die Zusammenarbeit sehr weitreichend sein: Gemeinsame Gottesdienste, Andachten, Lehrveranstaltungen, Ausbildungsgänge. Vielleicht wird man nicht gemeinsam Eucharistie feiern, obwohl die „Schäfchen an der Basis“ da weniger Berührungsängste haben, als die Amtsträger.
Zwischen den Monotheisten ist das alles schwieriger. Gleichwohl denke ich, dass die Gläubigen, soweit sie keine Scheuklappen tragen, durchaus zusammenarbeiten können. Ich halte die Furcht der gegenseitigen Missionierung für weitgehend unbegründet. Statistisch gesehen ist es ein unbedeutendes Phänomen.
Zu 3.: Bündnis? Da wäre zu fragen wozu und gegen wen. Solche Bündnisse könnten natürlich politische Zweckbündnisse sein. Zweck könnte beispielsweise die Eindämmung von Kinderpornographie und Gewaltverherrlichung sein.
Zu 4.: Das ist, glaube ich, zu eng (katholisch/evangelisch) gedacht. Es gibt durchaus konfessions- und religionsübergreifende Ziel, die sich solidarisch besser durchsetzen lassen, als jede Gemeinschaft für sich allein dies könnte.
Innerhalb der Glaubensbekenntnisse spielt sich ohnehin „das ganze Leben“ ab. Dies bedeutet, dass man durchaus gemeinsame Interessen finden kann. So grundlegend verschieden sind die Lebensumstände gar nicht.

(11-07-2009, 23:17)Saldo schrieb: Es ist leider eine Wahrheit, dass, je mehr die Kirchen den Dialog miteinander suchen, die kirchenfeindlichen Christen sich umso mehr zusammenscharen und den Weltuntergang nahe sehen.

Es sind leider nicht wenige, und mich macht das zutiefst ratlos. Das Bedürfnis, die Gräben noch zu vertiefen, ist immens.
Ich übersehe nicht, wie viele Menschen in die Kategorie „kirchenfeindlich“ fallen. Die in diesen Zirkeln gepflegten Werte, sind von jener Natur, wie man sie von rechts- oder linksradikalen politischen Gruppen her kennt. Dort heiligen die Ziele die Mittel, es wird Druck zur Konformität erzeugt, unverhältnismäßig viel Geld eingetrieben, und die individuellen Bedürfnisse werden zurück gedrängt. Die Großkirchen können nur Hilfen anbieten, zurück zu finden in ein selbst bestimmtes Leben.
(11-07-2009, 23:17)Saldo schrieb: Was meinst Du, muss man da einfach die Waffen strecken? Einfach darauf warten, bis das alles wieder vorbei ist? Sich einfach auf das konzentrieren, was machbar ist, und die anderen einfach in Ruhe lassen?
Die Großkirchen beobachten die Szene und bieten, wie gesagt, Hilfen zurück in ein pluralistisches, selbstbestimmtes Leben.
Darin liegt auch die Schwäche: Vielen Menschen macht Selbstbestimmung in einer von vielen Strömungen durchwirkten Gesellschaft Angst, zumal dann, wenn sie „auf keinen grünen Zweig“ kommen und an ihrem Selbst verzweifeln. Für diese Menschen ist die feste Einbindung in eine kleine Gemeinschaft, vielleicht mit festumrissenem Amt, eine Art Rettung. Solche Gemeinschaften gibt es auch innerhalb der großen Gemeinden. Vielleicht sind diese Partikulargemeinden ein Lösungsangebot. Dort wird wenigstens niemand ausgebeutet. (Wir haben hier im Bergischen eine dieser Gemeinschaften, zwar nicht mein Fall, aber eine Möglichkeit für Halt Suchende.) Und warum sollten solche Gemeinschaften nicht ökumenisch geführt werden?Noch ein Gebiet des Dialogs!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#81
(11-07-2009, 23:06)Saldo schrieb: Sollten solche Zusammenarbeiten - zwischen evangelikalen Gruppierungen und den beiden großen Kirchen - erfolgen?
Wenn ja, wie weitreichend dürften sie sein?
Könnte man sich auch eine Art Bündnis zwischen ihnen denken?
Kann man sich ein solches Bündnis nur so denken, dass einer von beiden in seinem Glaubensbekenntnis zurückstecken muss?

Hm... das gibt es ja teilweise schon. Hier ist eine große Bandbreite christlicher Kirchen beteiligt.
Zur Inklusion von eher fundamentalistischen christlichen Strömungen sind wohl die aktuellesten Beispiele, die Pius-Bruderschaft auf kath. Seite und die Handreichung "Klarheit und guten Nachbarschaft..." der EKD.
Ausserdem hat die EKD auch zusammen mit den Freikirchen (deren Dachverband, wo ich den Namen vergessen hab) ein Papier verfasst zur Absage an den Kreationismus (weiß nicht mehr wo im Inet das war).
Nach einer These von Peter Berger geht jedoch Ökumene immer mit Denominationalismus -also verstärken (besinnen) auf die eigenen Glaubensinhalte - einher um sich von anderen abzugrenzen.
Ich sehe es so, dass wohl momentan eine Ökumene stattfinden muss. Die Differenz ist nicht mehr kath.-ev. oder christl. - musl. sondern eher gläubig - ungläubig. Zudem sind ja auch politische und wirtschaftliche Interessen mit dieser Ökumene der Kirchen verbunden.

Grüße Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#82
Pius-Bruderschaft auf kath

könnt ihr mir die mal erklären ,was es mit Pius auf sich hat, worum geht es in dem Machkampf, meine ich hätte mal gelesen das die Pius Brüder sich als legetime Nachfolger der Apostel sehen und der Katholo. Kirche das abspricht , oder was hat es damit auf sich die Wurzel dieses Konfliktes?

jam
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#83
Das wäre hier jetzt aber radikal OT.
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#84
@jam
Die Pius-Bruderschaft ist eine ultrakonservative Vereinigung, die sich auf Beschlüsse beruft, die vor dem 2. Vaticanum Geldung hatten. Der jetzige Papst hat ihnen zunächst auf Grund einer Panne im internen Informationsdienst die Hand gereicht, nach Erkenntnis dieses Irrtums sein Vorgehen umgedeutet, da er sich hier in der Pflicht fühlt, die Einigung der Kirchenbereiche auch auf dem ultrakonservativen Sektor zu verstärken. Der liberale, ganz zu schweigen von progressiven Richtungen bleiben da mal wieder auf der Strecke.

Diese Pius-Gemeinschaft ist eine klitzekleine Minderheit, die im Grunde genommen dieser Aufmerksamkeit nicht "würdig"ist, aber da sie eine Menge unbekannte Anhänger hat (finanz- u. einflußstark), erhält sie als schreiende Minderheit diese Aufmerksamkeit.

Hoffe, es verständlich erklärt zu haben! Icon_smile

Gruß
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#85
Ob alle Religionen gleich sind ?, das lässt sich so nicht sagen! Aber der Gott, zu dem ALLE Gläubigen dieser ( und möglicher anderer) Welt(en) beten ist in jedem Fall identisch
Ich bin der "ICH BIN", der EUCH ALLE nur alpträumt !
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#86
Insofern ist der Begriff Religionen irreführend! Letztendlich gibt es nur einen Gott, der sich immer wieder den Geschöpfen offenbart; da diese aber immer nur Teile der Botschaft weitergegeben haben, kommt es zu den Unterschieden, die die Verschiedenheiten der einzelnen Religionen verursachen!
Ich bin der "ICH BIN", der EUCH ALLE nur alpträumt !
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#87
Im Prinzip gibt es auch keinen Monotheismus, da auch die sich so nennenden Religionen,-Judentum,-Christentum,-Islam, mit Engeln arbeiten welche aus menschlicher Perspektive nichts anderes sind als die Untergötter des Polytheismusses
Ich bin der "ICH BIN", der EUCH ALLE nur alpträumt !
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#88
@Roydans
Deiner Ausführung widerspreche ich! Das Gottesbild im Islam unterscheidet sich vehement gegenüber dem christlichen Gottesbild!

Beide Religionen beanspruchen aber, ein "richtiges" Bild wiederzugeben!

Gruß
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#89
Tja, da streiten die Experten! Ich bin der Meinung, dass Religionen sich historisch entwickeln. Sie sind deshalb von Land, Leuten und Geschichte abhängig, genau wie ihre Propheten. Das wäre alles kein Problem, wenn unsere Welt nicht so vernetzt wäre, wie früher nur ein Dorf.
Im Grunde prallen arm und reich, liberal und fundamentalistisch, sozial und individuell, kurz alle Interessengegensätze, die man sich nur vorstellen kann, aufeinander.
Die Religionen sind nur vorgeschobene Positionen des Denkbaren. Nichts weiter! Sie nehmen sich zu wichtig und übersehen die eigentlichen Sorgen unserer Welt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#90
@Ekkard
Natürlich entwickeln sich Religionen, obwohl das ja vom Islam ganz heftig abgestritten wird. Auch wenn die vorhandenen Rechtsschulen das Gegenteil beweisen...

Dennoch muß eine Basis vorhanden sein, aus der sich etwas entwicklen kann!

Gruß
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