Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Das 5. Gebot "Du sollst nicht Töten"
Die Gebote haben alle zusammen so die Eigenschaft idealistisch
zu sein , in der Realität aber völlig versagen.
Als Rechtfertigung oder Anklage wird dann aber doch gerne
drauf zurückgegriffen.

Nimmt man das wörtlich kann man gleich die Medizin in die Tonne treten.
Jede Menge Behandlungen können durch Allergien Schocks auslösen,
Wagnisse eingehen, Intoleranzen nicht berücksichtigen und Unbekanntes
garnicht in Erwägung ziehen.

Warum sollte ein Chirurg jemanden operieren der einen so hohen Blutverlust hat
das er den Wettlauf gegen die Zeit kaum gewinnen kann.

Ausserdem gibt es Benachteiligte der Gebote , des nächsten Weib ist tabu, der lecker Nächste kein Problem , nur sein Besitz.
Praktisch kann ich mich des Nächsten dann so annehmen, das mir sein Besitz dann sowieso gehört.

Da Einzige was die Gebote gebracht haben ist eine Menge theorisieren.

Mit dem Lauf der Welt haben sie nichts zu tun.

Das ich an der Ampel dem Nebenmirstehenden kein Messer durch den Hals ziehen soll
weiss ich auch ohne Gott, dazu reicht Menschsein.
Wenn das bloße Mensch-sein bereits hinreichend wäre, gäbe es wohl keine Gewalt unter den Menschen...
(25-02-2014, 23:30)Lelinda schrieb: Gott scheint eher auf der Seite der Täter zu sein, denn die brauchen nur ein bisschen Reue zu bekunden, um "gerettet" zu werden,...

"...nur ein bisschen Reue" ist leichter gesagt als getan. Ich denke mal es wird kaum ein hingeheucheltes Reuebekenntnis gemeint sein, sondern die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Tat und der eigenen Erkenntnis dass diese falsch war.
Macht imho schon einen Unterschied.

(25-02-2014, 23:30)Lelinda schrieb: während die Opfer zusätzlich zum irdischen Leid auch noch von Gott bestraft werden, wenn es ihnen nicht gelingt, den Tätern zu verzeihen.

Ist das denn so? Ist Verzeihung eine Grundbedingung für das Paradies?

(25-02-2014, 23:30)Lelinda schrieb: Der Schwächere hat also, wie im normalen Leben, auch in der Religion die schlechteren Karten. Icon_cheesygrin

Och, naja. In der Bibel finden sich schon einige Stellen, die dem Schwachen Hoffnung auf das Paradies machen, auch trotz seiner Schwäche.

(25-02-2014, 23:30)Lelinda schrieb: Und mir fehlt außerdem ein Gebot, dem Opfer einer Gewalttat beizustehen. Das scheint es nicht zu geben. Das Opfer soll laut Bergpredigt stillhalten; für unbeteiligte Zuschauer gibt es keine Verhaltensregeln. Nicht einmal im Gleichnis vom barmherzigen Samariter, denn als der das Überfallopfer fand, waren die Räuber ja schon weg.

Wer an einen richtenden Gott im Jenseits glaubt, benötigt vieleicht keine Gerechtigkeit im Diesseist?
(25-02-2014, 23:50)Noumenon schrieb: Wenn das bloße Mensch-sein bereits hinreichend wäre, gäbe es wohl keine Gewalt unter den Menschen...
Was ist daran so zwingend das Gewalt immer schädlich ist.
Was schädlich sein soll, nun Frage des Standpunktes.

Gehört evolutionsmäßig dazu.
Soll eijne Löwe seine Beute niederbrüllen ?
Religionen breiten sich durch Gewalt aus .....
Warum menschliche Eigenschaften abschaffen ?

Wie soll eine gewaltfreie Welt denn existieren.

Was ist mit deiner Art von Gewalt denn gemeint,
gibts ja auch nicht an sich.
Sollte ich nicht jemand mit Gewalt von einer Eisspalte nicht zurückreissen, die er nicht gesehen hatte ,
hätte ich mich anders entscheiden müssen und auf Gott hoffen, das er nicht verletzend stürzt.
Nö.

Ausserdem predigt Gott, seine Vertreter nach wie vor Gewalt.
Kreditkarten und Computer sind moderne Erfindungen. Quälerei und Gewalt gibt es dagegen seit Jahrtausenden. Ich habe, was ich geschrieben habe, ernst gemeint!

Bei einer Religion, die von sich selbst behauptet, besonders vorbildlich zu sein (das betrifft nicht nur das Christentum), erwarte ich, dass zu solchen Themen Stellung genommen wird. Und zwar zugunsten des Schwächeren. Wenn da allerdings nicht mehr kommt, als dass der Unterlegene sich auf keinen Fall und nicht einmal im Geiste beschweren darf, weil sonst ER der Böse ist und nicht derjenige, der ihn malträtiert, klingt das für mich nicht besonders ethisch. Sondern so, als ob Gott sich im Zweifelsfall eher auf die Seite der Täter stellt.

Es fehlt der Gedanke, dass der Unterlegene genauso viel Menschenwürde hat wie derjenige, der ihn malträtieren will. Auch im Neuen Testament. Vielleicht fehlt ja auch nur der Glaube daran, dass Menschen zur Empathie fähig sind. Das Argument, warum man andere nicht töten oder bestehlen soll, ist eben (auch im Neuen Testament) immer, dass es Gott nicht gefällt, aber nie, dass der Geschädigte selbst darunter leidet.
Das Ganze ist in sich nicht konsistent und im Lauf der Zeit immer wirrer
geworden.
Ausserdem gilt es ja nur für die Gruppe, die einen Gott für sich in
Anspruch nimmt.

Ich kann mir gut vorstellungen , das es in der Psychatrie
in einiger Zeit ein Spezialisierung für Religöse gibt.
(26-02-2014, 00:06)Lelinda schrieb: Es fehlt der Gedanke, dass der Unterlegene genauso viel Menschenwürde hat wie derjenige, der ihn malträtieren will.

Ohne das Christentum gut reden zu wollen, aber die Gleichheit aller Menschen vor Gott (unabhängig von Status auf Erden) kann bereits als Weg in Richtung Menschenwürde betrachtet werden. Demnach ist auch der Sündigste noch ein Geschöpf Gottes und hat sich keinem anderen zu rechtfertigen als diesem.
Egal ob Opfer oder Täter, das Würdige hat jeder durch Gott quasi in sich.
Zugegeben, der heute Begriff der Menschenwürde ist oftmals etwas rationaler angesiedelt und stützt sich auf konkrete Menschenrechte.
Zitat:Ist Verzeihung eine Grundbedingung für das Paradies?
Aber sicher! Wenn es dir nicht gelingt, jemanden, der dich jahrelang gequält hat, zu verzeihen, geht es dir auch nach dem Tod noch schlecht und zwar genau aus diesem Grund. Denn Gott wäre angeblich so gnädig gewesen, dir noch viel schlimmere Sünden zu vergeben, wenn du dich nur zum Verzeihen hättest aufraffen wollen. Dabei spielt es keine Rolle, wie sehr du auf der Erde gelitten hast.

Gott (oder zumindest Jesus) interpretiert Nicht-Glauben-Können oder Nicht-Verzeihen-Können als bewusste, böswillige Entscheidung. Was daran liegen mag, dass sich die Psychologie erst so viel später entwickelt hat.
(26-02-2014, 00:15)Lelinda schrieb:
Zitat:Ist Verzeihung eine Grundbedingung für das Paradies?
Aber sicher! Wenn es dir nicht gelingt, jemanden, der dich jahrelang gequält hat, zu verzeihen, geht es dir auch nach dem Tod noch schlecht und zwar genau aus diesem Grund. Denn Gott wäre angeblich so gnädig gewesen, dir noch viel schlimmere Sünden zu vergeben, wenn du dich nur zum Verzeihen hättest aufraffen wollen. Dabei spielt es keine Rolle, wie sehr du auf der Erde gelitten hast.

Gott (oder zumindest Jesus) interpretiert Nicht-Glauben-Können oder Nicht-Verzeihen-Können als bewusste, böswillige Entscheidung. Was daran liegen mag, dass sich die Psychologie erst so viel später entwickelt hat.

Ich denke aber, dass viele Christen dass heute etwas anders sehen. Wichtig ist wohl vordergründig der Versuch. Das Scheitern am Versuch ist afaik keine Sünde.
(25-02-2014, 23:55)Harpya schrieb:
(25-02-2014, 23:50)Noumenon schrieb: Wenn das bloße Mensch-sein bereits hinreichend wäre, gäbe es wohl keine Gewalt unter den Menschen...
Was ist daran so zwingend das Gewalt immer schädlich ist.
Eine Werturteil über Gewalt gab ich ja überhaupt nicht ab. Du meintest allerdings, es genüge bereits das Mensch-sein, um zu wissen, dass man keine Gewalt ausüben soll/darf (wie auch immer...):
(25-02-2014, 23:55)Harpya schrieb: Das ich an der Ampel dem Nebenmirstehenden kein Messer durch den Hals ziehen soll weiss ich auch ohne Gott, dazu reicht Menschsein.
Offenbar sehen das aber nicht alle Menschen so, weshalb das Mensch-sein allein also folglich nicht genügt - entgegen deiner Behauptung.
Wie wird denn Jesus psychologisch betrachtet.
(seine angenommene Lehre, die Person ist ja fraglich,
was Psychologie aber auch nicht aufhält)
(26-02-2014, 00:06)Lelinda schrieb: Kreditkarten und Computer sind moderne Erfindungen. Quälerei und Gewalt gibt es dagegen seit Jahrtausenden. Ich habe, was ich geschrieben habe, ernst gemeint!
Ich ebenso. Ein allwissender Gott hätte wissen müssen, dass es eines Tages Kreditkarten und Computer geben wird. Aber offenbar hat er eine Novellierung seiner Gesetze verschlafen...

(26-02-2014, 00:06)Lelinda schrieb: Bei einer Religion, die von sich selbst behauptet, besonders vorbildlich zu sein (das betrifft nicht nur das Christentum), erwarte ich, dass zu solchen Themen Stellung genommen wird. Und zwar zugunsten des Schwächeren. Wenn da allerdings nicht mehr kommt, als dass der Unterlegene sich auf keinen Fall und nicht einmal im Geiste beschweren darf, weil sonst ER der Böse ist und nicht derjenige, der ihn malträtiert, klingt das für mich nicht besonders ethisch. Sondern so, als ob Gott sich im Zweifelsfall eher auf die Seite der Täter stellt.
Das ist ja das Witzige: Gott tut gar nix! Weder schlägt er sich auf die eine, noch auf die andere Seite. Das tut er nur in den Augen bzw. in der Vorstellung derer, die sich eben jenes Bild von ihm machen, wie du es tust.

Deshalb ist eine derartige Kritik auch keine Kritik an Gott selbst, sondern eine Kritik an Vorstellungen über Gott (wie sie sich unsere Christen in der Regel machen).

Genauso gut könnten wir hier über Außerirdische diskutieren und auf der Grundlage der SciFi-Literatur darüber, wie böse und grausam Außerirdische doch sind, so sie ja jedes Mal die Menschheit ausrotten wollen.

Haben wir dadurch nun irgendeine Erkenntnis über Außerirdische gewonnen? Nein, haben wir natürlich nicht, denn wir haben ja lediglich über Vorstellungen von Außerirdischen gesprochen, und zwar jenen, aus der SciFi-Literatur.

(26-02-2014, 00:06)Lelinda schrieb: Es fehlt der Gedanke, dass der Unterlegene genauso viel Menschenwürde hat wie derjenige, der ihn malträtieren will. Auch im Neuen Testament. Vielleicht fehlt ja auch nur der Glaube daran, dass Menschen zur Empathie fähig sind. Das Argument, warum man andere nicht töten oder bestehlen soll, ist eben (auch im Neuen Testament) immer, dass es Gott nicht gefällt, aber nie, dass der Geschädigte selbst darunter leidet.
Damit trete ich zwar eine Metadiskussion los, aber ich finde es ziemlich belanglos, wie sich Menschen vor etlichen Jahrhunderten "Gott" vorgestellt haben und es in irgendwelche Bücher niederschrieben. Eine Diskussion über "Gott" auf Basis alter, verstaubter Schriften ist in etwa so sinnvoll wie eine Diskussion über Materie & Elementarteilchenphysik - bzw. über den "Urstoff" - auf Basis der Schriften von Thales, Anaximander und Demokrit...

G0tt zum Gruße! [Bild: smilie_happy_099.gif]
Zitat:Ich denke aber, dass viele Christen dass heute etwas anders sehen. Wichtig ist wohl vordergründig der Versuch. Das Scheitern am Versuch ist afaik keine Sünde.

Möglich. Aber auch heute ist es noch so, dass sich eher die Opfer Vorhaltungen machen lassen müssen als die Täter. Vor allem den, dass sie unter der Tat leiden und deswegen grollen. Der Grund ist aber möglicherweise heute ein anderer. War der Betroffene früher (laut Bibel) noch dazu gezwungen, sich trotz aller Widrigkeiten eine fromme (das heißt, von Aggressionen unbelastete) Seele zu bewahren, um Gott nicht zu verärgern, so ist er es heute, weil die Gesellschaft nicht einsehen will, dass die Welt nicht ganz heil und schön ist, wie sie sie gern hätte. Das Opfer heute ist sozusagen, wenn es ihm nicht gelingt, sein Leid zu verstecken, eine Art Nestbeschmutzer. Darum wird ihm auch keine Ausrede zugebilligt, so wie es mit dem Täter geschieht.

Vielleicht ist es aber doch noch so ähnlich wie früher. Heute heißt es: Der Mensch ist eigentlich gut, auch wenn er andere schikaniert und quält. Damals hieß es eben noch: Gott ist gut, auch wenn er zulässt, dass Menschen andere schikanieren und quälen. So groß ist der Unterschied zu früher gar nicht.
(26-02-2014, 00:12)Gundi schrieb: Ohne das Christentum gut reden zu wollen, aber die Gleichheit aller Menschen vor Gott (unabhängig von Status auf Erden) kann bereits als Weg in Richtung Menschenwürde betrachtet werden.
So ist es ja auch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrec...he_Wurzeln
So nüchtern betrachtet ist Aggression ja notwendig.

"Aggression (lateinisch aggressiō vom Deponens aggredī ‚heranschreiten‘, ‚sich nähern‘, ‚angreifen‘) ist ein in Tieren (einschließlich Menschen) verankertes, biologisch fundiertes Verhaltensmuster zur Verteidigung und Gewinnung von Ressourcen sowie zur Bewältigung potenziell gefährlicher Situationen." (wiki)

Was soll daran falsch sein.


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Gott existiert nicht! nobody 363 36388 17-06-2025, 23:29
Letzter Beitrag: Ulan
  Nicht erfüllte Prophezeiungen Sinai 3 1411 31-08-2023, 12:53
Letzter Beitrag: Reklov
  Nicht religiös bestimmter Glaube Reklov 304 88832 11-04-2023, 22:26
Letzter Beitrag: Ulan

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste