Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Drohungen zur Erzwingung sozial verträglichen Verhaltens notwendig?
#91
(23-01-2013, 15:41)dalberg schrieb: Hallo petronius,
nur so als Nachfrage - und nur ein ganz klein wenig aus Rechthaberei - gefragt: Ist Schluss 4 nicht inhaltlich identisch mit Schluss 3 ?

kann ich nicht so sehen. denn 4 gilt auch für den fall, daß ein "gott" tatsächlich und nicht bloß fiktional (als projektion) existierte
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#92
Lelinda schreibt: Gott dagegen (zumindest, wenn er allmächtig ist, was du ihm bestimmt nicht absprechen willst) hat alle Macht und könnte, wenn er wollte, den Sünder trotzdem in sein Reich lassen. Es gibt keine negative Konsequenz eines negativen Verhaltens (für den Täter), die der allmächtige Gott nicht jederzeit verhindern könnte - während der menschliche Vater wahrscheinlich zusehen muss, wie der Sohn am Giftpilz stirbt, egal, was er versucht, um ihn zu retten.

Das wirkt auf mich - der ich das Gottesbild eines "guten Vaters" bevorzugen würde, wenn ich denn glaubte - überzeugender, als das Bild eines starr konsequenter - und in meinen Augen daher etwas unflexiblen, etwas dümmlichen Gottes.
Wie flexibel im Gegensatz zum AT, der Gott des NT handelt , zeigt beeindruckend das Gleichnis vom Weinberg:
Menschlich lineare Gerechtigkeits-Logig: Jedem so viel Lohn, wie er an Stunden gearbeitet hat.
Göttliche Gerechtigkeits-Logik in diesem Gleichnis: Jedem so viel Lohn, wie er zum Leben benötigt.

Gruß dalberg

PS: Was bei mir gerade mal den Verdacht aufkommen lässt, dass Gott wohl ein Kommunist sein könnte. Hat Marx - oder war es Engels - nich auch die These eines "jedem so viel er benötigt" vertreten?
Zitieren
#93
Die Unterscheidung zwischen Warnung (mit sich aus der Sache selbst unvermeidlich ergebender Folge) und Drohung (hat von Personen gesetzte Konsequenzen, die mehr oder weniger Bezug zu der Sache haben)
erscheint mir im Zusammenhang mit der Ausgangsfrage so wichtig, dass ich sie nochmals am Beispiel des Verwarnungslevels hier im Forum erläutern möchte:

Die Verwarnung hier im Forum ist keine Warnung in dem von mir genannten Sinn sondern eigendlich und streng genommen eine Drohung. Sie ist Drohung, weil sie bei Verstoß von einer Maßnahme gefolgt ist, aber keineswegs ganz natürlich und zwangsläufig aus dem Fehlverhalten selbst folgt. Diese Maßnahme kann bestenfalls als "sachlogisch" nicht aber als "sachlich" bezeichnet werden.
Würde ein Schreiber allerdings an dem "Fliegenpilzgift" seines eigenen "sozial nicht verträglichen" Beitrags elendig zu Grunde gehen, dann wäre es natürlich eine rein sachlich bedingte Konsequenz!!!

Da eine solche sachliche Konsequenz auch hier im Forum nicht eintritt, muss sich der "arme" Moderator im Falle eines Falles hier bei uns selbst als Richter und Henker zugleich betätigen.

mit spitzfindigen Grüßen

Dalberg
Zitieren
#94
petronius schrieb: "gott", was auch immer das sein mag, hat mit der bibel und deren möglichen auslegungen nichts zu schaffen und umgekehrt."

Stimmt, habe ich als mögliche Variante glatt übersehen. Danke!

Gruß dalberg
Zitieren
#95
(23-01-2013, 15:04)indymaya schrieb: Es gibt aber nicht nur Steinpilze auf der Welt und deshalb die Warnung des Vaters.

Während der menschliche Vater sich, wie sein Sohn, damit abfinden muss, dass es auch giftige Pilze gibt, hat dein allmächtiger Gott zumindest die Grundvoraussetzungen dafür geschaffen, dass Menschen Böses tun können. Im Gegensatz zum Menschen ist (ein allmächtiger) Gott den Gegebenheiten nicht hilflos ausgeliefert.
Der Sohn in dem Pilz-Beispiel weiß außerdem sehr genau, dass sein Vater die giftigen Pilze nicht essbar machen könnte, selbst wenn er wollte. Außerdem kennt er seinen Vater und weiß, dass dieser ihn liebt, und dass er glaubwürdig ist. Über Gott weiß der Mensch nicht einmal, ob er exisitiert; er hat nur die Behauptungen anderer.
Du vergleichst also Beziehungen miteinander, die einfach nicht zu vergleichen sind.
Zitieren
#96
(23-01-2013, 12:14)Lelinda schrieb: Hätte Abraham es sich wirklich leisten können, sich zu weigern, sein Kind zu opfern?
Ob zur Zeit der Erzväter, das weiß ich nicht. Später gab es Verfahren zusammen mit bestimmten Auflagen zumindest solche Gelübde wie bei Jephta abzuändern.

Andererseits, ein Kind zu opfern (nicht nur dem Tempelkult zu weihen) kann nicht der jüdischen Auffassung der Gottesliebe entsprechen. An der Geschichte muss also irgend etwas "nicht richtig verstanden" werden bzw. worden sein.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#97
Hätte der Vater etwas mehr Erfahrung würde er seinem Sohn beibringen,
das in vielen Kulturen Priester, Schamanen psychogene Pilze zu sich nehmen, um ihr Bewusstsein zu erweitern und mit ihrem Gott
zu sprechen. Was sag ich ein Gott, die sehen Rudel davon.
Sogar Rentiere und Rehe fressen gerne Fliegenpilze und kennen sich mit der verträglichen Menge aus.
Obwohl ich aus praktischen Gründen annehme das inzwischen Klebstoffschnüffeln zur Bewusstseinserweiterung einfacher handhabbar ist.
Zitieren
#98
(23-01-2013, 18:33)Lelinda schrieb: Über Gott weiß der Mensch nicht einmal, ob er exisitiert; er hat nur die Behauptungen anderer.
Wenn ein Mensch nicht glaubt, dass es Gott gibt, was regt er sich über "Drohungen" Gottes auf?
Zitieren
#99
(23-01-2013, 15:50)dalberg schrieb: PS: Es gibt auch Thesen, die in etwa besagen, dass Gott eben nicht droht und nicht straft, sondern nur warnt. Dass also die Hölle so etwas ist wie eine natürliche Konsequenz. Etwa so: Wenn der Mensch dereinst zur Einsicht kommt, falsch gehandelt zu haben, wird er unter dieser irreversiblen Schuld leiden.
Das wäre dann das Fegefeuer oder die Hölle, die er sich selbst geschaffen hat und es wäre damit der natürlichen Konsequenz, also dem Tod durch Fliegenpilzvergiftung vergleichbar.
Genau! Gott warnt und der Mensch gibt sich selbst die Srafe indem er nicht hört. Noch nicht einmal wenn jemand von den Toten wieder kommt und nochmals warnt.
Zitieren
(23-01-2013, 18:49)Harpya schrieb: Obwohl ich aus praktischen Gründen annehme das inzwischen Klebstoffschnüffeln zur Bewusstseinserweiterung einfacher handhabbar ist.
Mach die Tube zu! Oder auf?
Zitieren
(24-01-2013, 00:10)indymaya schrieb:
(23-01-2013, 18:49)Harpya schrieb: Obwohl ich aus praktischen Gründen annehme das inzwischen Klebstoffschnüffeln zur Bewusstseinserweiterung einfacher handhabbar ist.
Mach die Tube zu! Oder auf?
Tz,Tz, du steckst anscheinen in der Thematik noch nicht drin, das geht doch nicht mit Tuben.
Ist ja nicht gerade neu, das Medien, Orakel und Sonstige mal nachhelfen,
Messwein soll ja neuerdings alkoholfrei sein.
Allerdings steh ich grundsätzlich nicht auf Synthetisches.
Zitieren
Und wieder zurück zum Topic bitte,..
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren
(24-01-2013, 09:06)d.n. schrieb: Und wieder zurück zum Topic bitte,..
Die "Topic" Frage ist gottbezogen und im A.T. liest man doch vom "Bund Gottes" mit Noah und seinen Nachkommen. Gott ist gerecht und treu. Nur der Mensch ist vertragsbrüchig. Gott gibt ewiges Leben und "Sozialverträgliches Verhalten" ist der Gegenpart des "Bundes". So sind Warnungen Gottes durch die Propheten eine Art Hilfe, für die Menschen, die sich vom Bundesbruch dadurch
distanzieren wollen, dass sie den Bund, auf Grund der Warnungen, zumindest versuchen zu erfüllen. Wer es versucht sucht Gott und Jesus hilft. dass man ihn findet.
Zitieren
(25-01-2013, 14:14)indymaya schrieb: im A.T. liest man doch vom "Bund Gottes" mit Noah und seinen Nachkommen. Gott ist gerecht und treu. Nur der Mensch ist vertragsbrüchig.

Wenn man das ganze wirklich juristisch sehen wollte, dann hätte Gott diesen Bund nur mit Noah und vielleicht noch Noahs damals lebenden Kindern geschlossen. Den weiteren Nachkommen wurde der Vertrag quasi aufgezwungen.

Kann man vertragsbrüchig werden, wenn man diesen Vertrag von seinen Eltern praktisch geerbt hat, ohne jemals gefragt worden zu sein, ob man ihn halten will?
Zitieren
Ist mal formaljuristisch ne interesante Frage: Mit Welchem Recht maßt sich Gott "J" an, unabhängig von der von anderen Glaubensgemeinschaften postulierten Existenz anderer Götter, eine einseitig bindende Vertragsregelung zu formulieren, bindend gegenüber Nachfahren bis in die X´te Generation?
Aut viam inveniam aut faciam
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Religiöse Drohungen Keiner 14 19949 13-09-2008, 19:02
Letzter Beitrag: Flat
  Wie sozial sind die Kirchen? Quetsche2000 20 23647 25-05-2008, 22:17
Letzter Beitrag: t.logemann

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste