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Homosexualität - umstrittenes Thema ?
Zitat:Dagegen spricht, das Homophobie gerade da entsteht, wo kein Kontakt zu Homosexuellen besteht. Persönliche Nähe zu Homosexuellen ist wohl tatsächlich das simpelste Mittel, um Homophobie abzubauen.

Das ist oder wäre eindeutig die beste Lösung.

Ich schreibe allerdings auch wäre, weil - nach meiner natürlich nur begrenzten Beobachtung - nicht selten eine nicht erwünschte räumliche Nähe eben nicht zu Verständnis und Annäherung sondern zu vermehrter Aversion führt.
Denn natürlich wird niemand unnötig seine Homophobie offenlegen, wenn er mit Konsequenzen rechnen muss. Deshalb führt hier z.B. das Mittel der Befragung oft zu irreführenden Ergebnissen.
(Analoges Beispiel: Professor lässt Lehramtsstudenten nach ihren Motiven der Berufswahl befragen. Ferien und gute Bezahlung tauchten da als Motiv niemals auf. Wer gibt schon offen Antworten die Person und Berufsstand nur Nachteile bringen können.
(16-02-2014, 00:08)dalberg schrieb:
Zitat:sollen die aversionen mit einer "Kommunikation im Sinne eines "wir können nicht gut miteinander" " angegangen oder "klugerweise nicht angesprochen" werden?
Wenn du nicht gar so flott lesen würdest, würdest du vielleicht bemerkt haben, dass es nach meiner Erfahrung genügt, die mangelnde Passung beider Personen zueinander zu benennen und sich keinesfalls auf eine mörderische Analyse der Gründe einzulassen

von einer "mörderischen Analyse der Gründe" war meinerseits auch nicht die rede

aber auch "die mangelnde Passung beider Personen zueinander benennen" ist etwas anderes als "klugerweise nicht ansprechen"

(16-02-2014, 00:08)dalberg schrieb: Wo kein Schuldiger gesucht wird, gibt es natürlich nur eine Vereinbarungs-Lösung und keine Entscheidung für oder gegen eine Seite

Zu einer Art Lösung kommt es natürlich nur, wenn das Ergebnis von beiden Seiten als besser empfunden wird als der Ist-Zustand

ganz genau

und ich frage noch mal, wie denn eine solche lösung konkret aussehen soll

warum soll sich etwa ein homo auf eine vereinbarung zu seinem nachteil einlassen und nicht selbstverständlich fordern, genauso wie sein homophobes gegenüber gleichberechtigt anerkannt zu werden?

(16-02-2014, 00:08)dalberg schrieb: Du hast schon recht, Antipathien als - sicherlich äußerst unangenehme - Tatsachen zu akzeptieren und unter Mithilfe verständiger Dritter das unlösbare Problem damit so zu umgehen, indem man Distanz auf eine Weise zu schaffen sucht, die von beiden Seiten akzeptiert werden kann, dass ist nur unter kluger Moderation möglich, ist alles andere als einfach und gelingt nicht immer.
Aber das was du, wie von mir unten zitiert, in schnoddrigem Ton dazu zu sagen hast, ist leider noch viel weniger lösungsorientiert sondern garantiert, dass die Beziehungsstörung weiter schwelt, bis einer kapituliert oder die Sache völlig eskaliert

ich frage dich noch mal, wie denn eine solche lösung aussehen soll

und: würde etwa ein mitarbeiter im betrieb als neonazi agitieren, würdest du dann auch eine behutsame vereinbarungslösung unter kluger moderation fordern, anstatt ihn schlicht in seine schranken zu weisen?

oder einen mitarbeiter, der seine kollegInnen sexuell belästigt?

(16-02-2014, 00:08)dalberg schrieb:
Zitat:wer nicht in der nähe von schwulen sein will, kann doch gehen
wer z.b. nicht mit einem schwulen zusammen arbeiten will, kann ja kündigen
Genau das wird der nicht tun und er wird sich keinesfalls als Schwulenhasser outen. Wenn die sog. "Normalos" alle so doof wären, wäre das Problem ja leicht auf juristischem Wege zu lösen

dann ist der chef gefragt. zu dessen fürsorgepflicht gehört auch, seine mitarbeiter vor mobbing zu schützen

(16-02-2014, 00:08)dalberg schrieb: Und darin sehe ich das Problem mit deinem einfachen "Rechtsdenken". Du weißt immer ganz klar, wer richtig und wer falsch handelt und dann kommen ruck zuck deine einfachen und klaren verbalen Lösungen wie z.B.:Der Schuldige soll doch abhauen oder er wird juristisch belangt und in den Senkel gestellt.
In dieser Hinsicht erscheint mir dein Bild von der Wirklichkeit trotz sonstiger intellektueller Klarheit erstaunlich lebensfremd.

und noch mal: wie sieht denn deine lösung aus?

dein herumeiern um "einvernehmliche lösungen" erscheint mir solange lebensfremd, als du nicht imstande bist, zu erläutern, wie die denn aussehen sollen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(16-02-2014, 08:54)dalberg schrieb: Selbst wenn nach dem einfachen petronius'schen Verfahren ein Schuldiger ausgemacht und juristisch "in den Senkel gestellt wird", schwärt diese "Krankheit" unter der Decke weiter. Das Problem ist nur unterdrückt und keineswegs gelöst

und was ist gelöst, wenn man homos von homophoben fernhält?

deine vorschläge klingen für mich nach dem "don't ask, don't tell", das gerade erst - endlich! - in der us army abgeschafft wurde. weil es eben nichts gelöst hat
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(16-02-2014, 00:08)dalberg schrieb: Und darin sehe ich das Problem mit deinem einfachen "Rechtsdenken". Du weißt immer ganz klar, wer richtig und wer falsch handelt und dann kommen ruck zuck deine einfachen und klaren verbalen Lösungen wie z.B.:Der Schuldige soll doch abhauen oder er wird juristisch belangt und in den Senkel gestellt.
In dieser Hinsicht erscheint mir dein Bild von der Wirklichkeit trotz sonstiger intellektueller Klarheit erstaunlich lebensfremd.

und noch mal: wie sieht denn deine lösung aus?

dein herumeiern um "einvernehmliche lösungen" erscheint mir solange lebensfremd, als du nicht imstande bist, zu erläutern, wie die denn aussehen sollen
[/quote]

Verstehe den Disput nicht, sich einer Lösung durch Versuch und Irrtum zu nähern ist doch gang und gäbe.

Auch jeder Wissenschaftler "eiert" rum, entwirft Hypothesen, überprüft sie,
verennt sich mal,kommt zu neuen Erkenntniseen , der normale Ablauf halt.

Religiöse Betrachtungen eiern genauso rum im Wandel der Zeiten.
Fundamentalisten mal ausgenommen,
" Es steht so geschrieben und so ist und bleibt es".

Mag sein das ein fester Standpunkt durchaus Anhänger findet.
Der Prozentanteil der Homosexuellen in Deutschland ist sehr gering. Im Prinzip kann man sagen, dass hier etwas mit Gewalt durchgedrückt werden soll. Es geht nur um Ideologien grüner und linker Intellektueller. Stört mich im Prinzip nicht. Allerdings stört mich die Hetze gegen die sogenannten Homophoben. Mit Demokratie hat das überhaupt nichts mehr zu tun.
Hats auch nicht.
Das Einzige was ich als Hintergrund kenne sind schon uralte
religiöse Animositäten die sich zum Allgemeingut entwickelt haben, mehr
oder weniger bewusst.
Atheistisch gibts da auch nichts.
(16-02-2014, 22:13)Megiddo schrieb: Der Prozentanteil der Homosexuellen in Deutschland ist sehr gering. Im Prinzip kann man sagen, dass hier etwas mit Gewalt durchgedrückt werden soll. Es geht nur um Ideologien grüner und linker Intellektueller.

Ach so? Ich hätte zumindest vermutet, dass auch die Homosexuellen selber ein Anliegen daran haben, dass ihre sexuelle Orientierung nicht diskriminiert wird.

Dein Satz klingt für mich eher wie: Ist doch eh nur eine Minderheit, was soll da das Theater.

(16-02-2014, 22:13)Megiddo schrieb: Stört mich im Prinzip nicht. Allerdings stört mich die Hetze gegen die sogenannten Homophoben.

Wer hetzt und wo?
(16-02-2014, 22:44)Gundi schrieb: Wer hetzt und wo?

Die Medien. Das bekommt auch jeder mit, der mit offenen Augen durch diese Welt marschiert.
(16-02-2014, 22:50)Megiddo schrieb: Die Medien. Das bekommt auch jeder mit, der mit offenen Augen durch diese Welt marschiert.

Sei doch froh. Wenn Du nicht homophob bist, tangiert es Dich doch nicht.
Ich bin nicht froh darüber, dass jeder als homophob bezeichnet wird, der er etwas dagegen hat, dass Homosexuelle Kinder adoptieren. Da bin ich ganz und gar nicht froh darüber.
(16-02-2014, 22:50)Megiddo schrieb:
(16-02-2014, 22:44)Gundi schrieb: Wer hetzt und wo?

Die Medien. Das bekommt auch jeder mit, der mit offenen Augen durch diese Welt marschiert.

Also hast du keine konkreten Meldungen?
(16-02-2014, 23:25)Megiddo schrieb: Ich bin nicht froh darüber, dass jeder als homophob bezeichnet wird, der er etwas dagegen hat, dass Homosexuelle Kinder adoptieren. Da bin ich ganz und gar nicht froh darüber.

Nun gut, nur beschränkt sich Homophobie ja nicht nur auf Thema "Kinder adoptieren".

Um es mit deinen Worten zu sagen: "Wer mit offenen Augen durch die Welt marschiert" merkt sehr wohl wie tief Homophobie noch in den Köpfen vieler Menschen steckt. Und dem kann man eben nur mit Aufklärung und einer Normalisierung des Themas begegnen.
(16-02-2014, 23:25)Megiddo schrieb: Ich bin nicht froh darüber, dass jeder als homophob bezeichnet wird, der er etwas dagegen hat, dass Homosexuelle Kinder adoptieren. Da bin ich ganz und gar nicht froh darüber.

Es kommt halt auch darauf an, wie die Diskussion geführt wird. Einfach nur zu sagen, Homosexuelle sollen keine Kinder adoptieren dürfen ist ja noch kein Argument.

Zugegeben, das Thema der Adoption halte auch ich für diskutabel. Gerade Kleinkinder haben Phasen, in denen sie sich zu einem Geschlecht besonders hingezogen fühlen.
Auf der anderen Seite muss man sagen, dass es für Kinder wohl vor allem wichtig ist in einer liebevollen, stabilen Famile aufzuwachsen. Und das können homosexuelle Eltern natürlich auch liefern.
(16-02-2014, 23:42)Gundi schrieb:
(16-02-2014, 23:25)Megiddo schrieb: Ich bin nicht froh darüber, dass jeder als homophob bezeichnet wird, der er etwas dagegen hat, dass Homosexuelle Kinder adoptieren. Da bin ich ganz und gar nicht froh darüber.

Es kommt halt auch darauf an, wie die Diskussion geführt wird. Einfach nur zu sagen, Homosexuelle sollen keine Kinder adoptieren dürfen ist ja noch kein Argument.

Zugegeben, das Thema der Adoption halte auch ich für diskutabel.

Die Befuerchtungen gehen aber an der Realitaet vorbei. Es gibt Studien darueber, wie Kinder in Haushalten mit zwei gleichgeschlechtlichen homosexuellen Eltern sich entwickeln (bei eigenen Kindern ist das ja eine gar nicht so selten zu findende Konstellation), und bis jetzt scheint noch niemand gefunden zu haben, dass das irgendeinen Einfluss auf die sexuelle Orientierung der Kinder haette.

Ansonsten sind die Huerden fuer eine Adoption in Deutschland so hoch, dass da normalerweise sehr genau hingeguckt wird, ganz anders als bei Pflegefamilien.
(16-02-2014, 22:13)Megiddo schrieb: Der Prozentanteil der Homosexuellen in Deutschland ist sehr gering. Im Prinzip kann man sagen, dass hier etwas mit Gewalt durchgedrückt werden soll. Es geht nur um Ideologien grüner und linker Intellektueller. Stört mich im Prinzip nicht. Allerdings stört mich die Hetze gegen die sogenannten Homophoben. Mit Demokratie hat das überhaupt nichts mehr zu tun.

Der Anteil der Homosexuellen vielleicht.
Ich bin ja jetzt verunsichert, was sonst noch so rumläuft.
Facebook operiert ja weltweit und hat seine
sexuelle Zuordnung anscheinend notwendigerweise angepasst:

"Auf der englischsprachigen Version von Facebook kann man nun zwischen 50 Geschlechtsidentitäten wählen. Ob "Genderqueer", "Cisgender male" oder "Non Binary": Die Klärung dieser Begriffe setzt eine Art Bachelor- Studium voraus, meint unser Autor. "
*http://www.tagesspiegel.de/meinung/geschlechterauswahl-bei-facebook-mann-frau-und-die-50-anderen/9486966.html

Das wird ja auch schiwerig mit der richtigen Anrede im Schriftverkehr.
Sehr geehrte Damen und Herren wäre ja ganz verkehrt.
Müsste ja dann politisch korrekt "Sehr geehrter Mensch heissen", alle aufzählen gwäre unpraktisch.

Ich werd lernen müssen.
Also bitte nicht nur auf den Homosexuellen rumreiten.
Die Ehefrage usw. muss natürlich jeweils gesondert besprochen werden, in allen möglichen Kombinationen.
Auch ein Gender Fluid hat Rechte.


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