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(10-12-2014, 19:20)VictoriaK schrieb: Die Darwinsche Theorie (Evulotions-theorie,THEORIE!wohlgemerkt) wurde zu 100% widerlegt! Falsch! Es gibt, wie ich kürzlich wissenschaftlichen Veröffentlichungen entnommen habe, Überlegungen, die Theorie zu erweitern z. B. um epigenetische Einflüsse. Das sind Schalter im Erbgut, die durch Umwelteinflüsse aus-, um- oder eingeschaltet werden. Dass dies kompliziert ist, heißt nicht, dass die Theorie nicht zutreffend die Entwicklung der Arten beschreibt. Das tut sie im wesentlichen. Nur, wie genau, das ist eine berechtigte Frage.
Anderes Beispiel: Die Newtonsche Himmelsmechanik beschreibt die Bewegung von Sonne, Erde, Mond und der nächsten Sterne. Aber wie genau tut sie das? Da ist dann erst Einstein eine Präzisierung gelungen.
Theorien haben genau diese Eigenschaft: Sie beschreiben Wesentliches und vernachlässigen Nebeneffekte. Somit versagen sie in Spezialfällen und stellen immer nur vorläufiges Wissen dar - nie Gewissheiten. Wer nach Gewissheiten sucht, wird sie auf diesem Planeten nicht finden.
(10-12-2014, 19:20)VictoriaK schrieb: Jeder Nennenswerte Wissenschaftler, ob Quantenphysik oder Naturwissenschaften, ist am Ende seiner Arbeit zu einer Erkenntnis gekommen. Ja doch, das ist das Normale. Nur sind diese Erkenntnisse entweder nicht religiöser Natur, oder wenn doch, dann sind sie nicht wissenschaftlicher Natur. Wissenschaftlicher haben halt auch ihre religiösen Einsichten.
Im Gegensatz zu Tatsachen handelt es sich dabei um Meinungen.
(10-12-2014, 20:33)Geobacter schrieb: Nur ein ganz kleiner Prozentsatz der heute lebenden und arbeitende Naturwissenschaftlern glaubt noch aus eigener Überzeugung an Gott. Gewiss, aber dahinter steckt ebenfalls Meinung und sonst nichts. Die wissenschaftliche Methodik gibt hinsichtlich der Weltanschauung nichts her.
(10-12-2014, 22:46)VictoriaK schrieb: Erst vor kurzem waren verschiedene Berichte in den Nachrichten, die Wissenschaft steht Heute wieder auf Null. DAS ist Fakt;) Nein. Das Gegenteil ist richtig. Täglich gibt es Bestätigungen für z. B. das Standardmodell der Kosmologie (gerade gestern). Natürlich gibt es immer wieder die Fälle, dass eine Theorie verfeinert werden mus, um neuere Messdaten erklären (modellmäßig reproduzieren!) zu können. "Die Wissenschaft" steht nie auf Null. (Törichtes, sensationsschwangeres Schlagwort).
(10-12-2014, 22:46)VictoriaK schrieb: Zudem sprechen Wissenschaftler aller Art sehr selten von einem `Gott` sondern von einer Intelligenz. Das kann man nach meiner Kenntnis der wissenschaftlichen Community nicht behaupten. Denn was ist das: Intelligenz? Und solange man das nicht hinreichend genau sagen kann, wird sich kein Wissenschaftler dazu hergeben, von Intelligenz im Zusammenhang mit weltanschaulichen Fragen zu sprechen.
(10-12-2014, 22:46)VictoriaK schrieb: Haben Sie sich denn mit dem Thema auseinander gesetzt? Ich, ja. (Aber solche überheblich klingenden, rhetorischen Fragen kommen nicht gut an.)
(10-12-2014, 22:46)VictoriaK schrieb: Je Moderner die Technologie der Wissenschaft wird, desto wahrscheinlicher ... dass (der Mensch) unfähig ist, das allumfassende Universum in der Entstehung zu erklären. Du meinst die so genannte "Theorie von allem"? Das mag sein. Aber das ist nur ein Sahnehäubchen, sollte es je gelingen. Viel wichtiger sind doch Fragen lokaler Natur. Wir konstruiert man eine effiziente Windenergie-Anlage; oder kann man die Fotosynthese nachbauen und verbessern; oder wie kann man in der Wüste genügend Wasser sammeln; ...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(10-12-2014, 19:20)VictoriaK schrieb: Die Darwinsche Theorie (Evulotions-theorie,THEORIE!wohlgemerkt) wurde zu 100% wiederlegt! Jeder Nennenswerte Wissenschaftler, ob Quentenphysik oder Naturwissenschaften, ist am Ende seiner Arbeit zu einer Erkenntnis gekommen.
Nein, das Gegenteil ist der Fall. Die Evolutionstheorie ist heute so gut wie belegt wie fast nie und wird so gut wie von keinem Wissenschaftler bestritten. Die wenigen Wissenschaftler, die das doch tun, haben meist von Biologie keine Ahnung oder geben gleich zu, dass ihre Zweifel im Glauben bedingt sind und nicht auf wissenschaftlichen Daten beruhen.
Zweifel an der generellen Akzeptanz der Evolutionstheorie werden meist nur in religioes motivierten, geschlossenen Zirkeln ohne tatsaechliche Fachkenntnis gepflegt, und hin und wieder geht dem mal ein nicht ganz so bewanderter Journalist eines Journals oder einer Tageszeitung auf den Leim.
Wie Ekkard andeutete, gibt es durchaus eine Entwicklung im Verstaendnis, indem man zusaetzliche Mechanismen in Erwaegung zieht. Wobei da momentan vor allem die Herausstellung der allgemeinen Gendrift eine Rolle spielt, wobei das aber wiederum die beiden Grundmechanismen der Evolution eigentlich gar nicht tangiert. Natuerlich wird nicht immer negativ selektiert; solange es keinen Selektionsdruck gibt, wird eine Drift nicht ausselektiert.
(11-12-2014, 02:23)Ulan schrieb: Nein, das Gegenteil ist der Fall. Die Evolutionstheorie ist heute so gut wie belegt wie fast nie und wird so gut wie von keinem Wissenschaftler bestritten. Die wenigen Wissenschaftler, die das doch tun, haben meist von Biologie keine Ahnung oder geben gleich zu, dass ihre Zweifel im Glauben bedingt sind und nicht auf wissenschaftlichen Daten beruhen.
Zweifel an der generellen Akzeptanz der Evolutionstheorie werden meist nur in religioes motivierten, geschlossenen Zirkeln ohne tatsaechliche Fachkenntnis gepflegt, und hin und wieder geht dem mal ein nicht ganz so bewanderter Journalist eines Journals oder einer Tageszeitung auf den Leim.
Wie jede ältere Theorie kan in Teiaspekten immer wieder was Neues auftreten oder manches wegfallen, es gibt halt ganz andere Beobachtungsmöglichkeiten, Elektronenmikroskope, erweiterte Mathematik, Gen Fortschritt usw.
Es gibt eben keine Wahrheiten, sucht auch keine Naturwissenschaftler.
Man kann die Gotteserkenntnis auch überstrapazieren.
Ich hab da gerade in einem islamischen video 2 sich fetzende Frauen gesehen,die Moderatoren, Sharia Typ, Ägypten TV.
Die andere eine recht aufgeschlossen Muslimin.
SIe stand auf dem Standpunkt das es einen Gott gibt, der Koran aber von Mohammed als Staatsmann, Stammesführer usw.
geschrieben wurde.
Einer muss alles geschaffen haben, Allah gibts also für sie.
Als Mythos. Der koran wurde von Gabriel verkündet genauso ein Mythos.
Das war ihr eindeutig ein Mythos zuviel für Wahrscheinlichkeit.
Betete auch nicht, auf Nachfrage, habe ich früher gemacht, bekam aber nie Antwort.
Naturgemäß war sie auch der Meinung das die Körperstrafen inhuman wären, da das ja Mohammeds Menschenworte sind
für heute durchaus ersetzber.
DIe Moderatorin schwor STein und Bein, das sie immer alles erhalten würde worum sie betete
und hat die Andere am Schluss stinkwütend unter üblen Beschimpfungen rausgeworfen.
Guter Kompromiss, Gott gibts, aber alle Lehren sind von Menschen (sehen ja auch viele so , oder ?)
*https://www.youtube.com/watch?v=PFyFNvs2LDY
"Egyptian TV Host Kicks Guest Out of Studio for Expressing Controversial Ideas on Religion "
Recht nett.
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(11-12-2014, 02:55)Harpya schrieb: Wie jede ältere Theorie kan in Teiaspekten immer wieder was Neues auftreten oder manches wegfallen, es gibt halt ganz andere Beobachtungsmöglichkeiten, Elektronenmikroskope, erweiterte Mathematik, Gen Fortschritt usw.
Es gibt eben keine Wahrheiten, sucht auch keine Naturwissenschaftler.
Ja sicher. Meine Antwort war nur eine Zustandsbeschreibung, kein Glaubensbekenntnis  . Es ist bis jetzt halt nichts aufgetaucht, was die generellen Prinzipien irgendwie anficht. Was sich weiter entwickelt hat ist mehr die Erkenntnis, welche tatsaechlichen Mechanismen hinter diesen Prinzipien im einzelnen stecken, und da wird sicher noch mehr kommen. Die moderne Synthese stimmt zwar in den Grundsaetzen immer noch, aber da sind halt jetzt schon viele weitere Elemente dazugekommen. Das aendert bis jetzt aber alles, wie gesagt, nichts am Prinzip.
Es gibt hin und wieder mal Schlagzeilen wie "Darwin widerlegt, bla bla bla", und wenn man den Artikel dann liest, erkennt man, dass mal wieder ein Autor vor lauter Baeumen den Wald nicht sieht. Die der Theorie zugrundeliegenden Prinzipien sind sehr simpel und sind mit einer Vielzahl moeglicher Mechanismen kompatibel.
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11-12-2014, 03:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-12-2014, 03:56 von Ulan.)
(10-12-2014, 20:04)konform schrieb: Daran sieht man wieder einmal den Erfolg der seit Jahrhunderten dauernden Propaganda zugunsten des Naturalismus. Schon dessen Forderung nach Beweisen für die Existenz des Schöpfers ist geschickter propagandistischer Schachzug, mit dem dem Bürger das Vertrauen in die eigenen Sinne genommen werden soll. Tatsächlich sind die Universitätsbibliotheken mit unzähligen Werken voll Versuchen, wortreich das Offensichtliche zu widerlegen: die Existenz des Schöpfergottes...
Dein Gerede von "den eigenen Sinnen" und dem "Offensichtlichen", was bei Dir meist als Ersatz fuer dein Bauchgefuehl steht, erinnert mich daran, dass Du in einem anderen Thread noch eine paar Fragen auf Dich warten hast  .
Witzigerweise faellst Du hier in dieselbe Falle, die Du den "Naturalisten" vorwirfst: Dein Glaube kommt leider ohne Beweise nicht aus. Daher kommt wohl Dein zwanghafter Drang, welche zu erfinden, und die Realitaet abzulehnen. Diese unglaubliche Energie, die auf die hilflose Widerlegung wissenschaftlicher Erkenntnisse verschwendet wird, offenbart letztlich nur, wie schwach und fragil der persoenliche Glaube in diesem Fall ist; er kann der Konfrontation mit der Wirklichkeit nur schwer standhalten, und darum wird ausgekeilt.
11-12-2014, 07:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-12-2014, 12:45 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Quoting repariert :(
)
(10-12-2014, 22:52)Gundi schrieb: (10-12-2014, 19:07)sirin schrieb: schnell zwischendurch an Gundi !
ich muss zugeben, dass " sich die Eltern selber aussuchen " aus der Esoterik kommt
und
Ist schon in Ordnung. Und ob das nun aus der Esoterik oder dem Christentum stammt, ist ja eigentlich auch egal. Von Bedeutung ist ja, wie du das siehst. Und wenn du eben anführst, dass Kinder sich ihre Eltern selbst aussuchen, frage ich eben bei dir nach  so jetzt hab ich sicher die quoten vermischt- die Technik nervt mich heute sowieso, deshalb mach ich dann anderes.
wollte dir Gundi nur sagen, dass ich mir eben gewisse Eltern nicht aussuchen würde freiwillig-
schönen tag noch an alle hier mit eurer hirnigen Wissenschaft und ich wünsche euch viele Beweise zu finden für was immer ihr die auch braucht oder wollt! *g*
muss weiter
sirin
Denke einfach daran: Einem öffnenden muss immer auch ein schließendes Tag (engl. Etikett; die Anweisungen für die Forensoftware in eckigen Klammern) folgen./Ekkard
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(10-12-2014, 22:45)Gundi schrieb: Gute Gründe für seine Ansichten darlegen.
Begründungen sind was ganz anderes als Beweise.
(10-12-2014, 22:45)Gundi schrieb: Ein Werturteil aber völlig von der Erfahrung loszulösen
Davon war doch garnicht die Rede.
(10-12-2014, 22:45)Gundi schrieb: "Die Würde des Menschen ist unantastabr" ist daher imho auch nicht mehr als ein netter, aber belangloser Satz. Solche Sätze nützen absolut gar nichts.
Du meinst also, man sollte sich Erklärungen der Menschenrechte, Grundgesetze, etc. sparen?
Nun, das sehe ich ganz anders. Gerade im Hinblick auf die Realitätsgestaltung.
(10-12-2014, 23:13)Gundi schrieb: Ich finde es aufgrund unserer Empathiefähigkeit wesentlich zugänglicher als Werturteile über einen Gott abzuleiten.
Es ging darum, dass es sich um Werturteile handelt, und eben nicht um beweisbare Dinge, wie du behauptet hast.
Ansonsten finde ich deine Unterstellungen, dass Gottgläubige auf Empathie, Erfahrungen und Wissen verzichten würden, ziemlich daneben.
Gottglaube bedeutet nicht den Verzicht auf irgendwas, sondern ist ein Zusatz, eine Deutung zusätzlich zu den Fakten, Erfahrungen,etc.
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Wie lautet doch noch das Thema "Jesus oder Religion"
Wir kommen hier wieder einmal ganz schön vom Thema ab.
Religionen gibt es viele und eine davon hat sich Jesus als Ihren Führer auserkoren und Geschichten um diese Gestalt verfasst.
Sollen sie doch.
Nur darf es, meiner Meinung nach, nicht dazu kommen, das religiöse Gruppen das tägliche Leben von Nichtreligiösen versuchen diese zu bevormunden.
(11-12-2014, 02:55)Harpya schrieb: Guter Kompromiss, Gott gibts, aber alle Lehren sind von Menschen (sehen ja auch viele so , oder ?) Eben nicht alle Lehren!
Wenn Mose Gott auch nicht gesehen hat, so hat er doch mit Gott "geredet".
2.Mose 34,29
Es geschah aber, als Mose vom Berg Sinai herabstieg — und die beiden Tafeln des Zeugnisses waren in Moses Hand, als er vom Berg herabstieg —, da wusste Mose nicht, dass die Haut seines Gesichtes strahlend geworden war, als er mit ihm geredet hatte.
Wer sollte das toppen? Ein Araber und das auch noch nach Jesus?
Was das Volk Gottes aus dem Wort Gottes inzwischen gemacht hatte hat Jesus klar gestellt und ist deshalb getötet worden.
Den Geist, im Menschen Jesu, gibt es seit der "Schöpfung", denn "das Wort" war am Anfang bei Gott. Menschen die Jesus nicht lieben und tun was er gesagt hat, lieben auch Gott nicht, egal was sie zelebrieren.
Für die, die Jesus lieben gilt: Joh 14,23
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.
Für den Rest bleibt meinerseits die Hoffnung, das sie während ihres Daseins doch noch erkennen, dass Jesus das Wort Gottes ist.
Bis dahin gilt: Joh 8,44
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
Die Lehre Jesu ist nicht von Menschen sondern von Gott.
Joh 6,45
Es steht in den Propheten geschrieben: »Und sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
(11-12-2014, 12:16)Mustafa schrieb: (10-12-2014, 22:45)Gundi schrieb: Gute Gründe für seine Ansichten darlegen.
Begründungen sind was ganz anderes als Beweise.
Das eine kann in das andere übergehen. Wenn ich sehe, dass Frauen auch in Führungspositionen gute Arbeit leisten (gleichwertig denen der Männer), ist das ein Beweis für die Gleichwertigkeit von Männern und Frauen in diesem Bereich. Auch wenn die Bibel oder der Koran das vieleicht anders sehen, bzw. Gläubige dies anders herauslesen.
(11-12-2014, 12:16)Mustafa schrieb: (10-12-2014, 22:45)Gundi schrieb: Ein Werturteil aber völlig von der Erfahrung loszulösen
Davon war doch garnicht die Rede.
Ach?
Vieleicht magst du mir ja sagen, welchen Sinn du in Werturteilen siehst, die unabhängig von der Erfahrung existieren (zb. Werturteile, die sich auf eine heilige Schrift gründen)?
(11-12-2014, 12:16)Mustafa schrieb: (10-12-2014, 22:45)Gundi schrieb: "Die Würde des Menschen ist unantastabr" ist daher imho auch nicht mehr als ein netter, aber belangloser Satz. Solche Sätze nützen absolut gar nichts.
Du meinst also, man sollte sich Erklärungen der Menschenrechte, Grundgesetze, etc. sparen?
Im Gegensatz zu dir trenne ich die Praxis (Menschenrechte, Grundgesetz...) von der Theorie (Menschenwürde). Es gibt ja nicht mal eine einheitliche Definition des Begriffs "Würde". Wie sollte uns also ein Satz wie "die Würde des Menschen ist unantastbar" bei irgend einem konkreten Problem helfen?
Hinzukommt, dass viele, viele menschen auf der Welt unter Bedingungen leben, die du und ich als eines Menschen unwürdig bezeichnen würden. Ist die Würde jetzt also doch antastbar?
Solche Sätze sind schönes Gerede. In der Praxis helfen sie nicht. Hier stehen dann eben die konkreten Menschen- und Bürgerrechte in der Pflicht. An diesen sollte die Praxis ausgerichtet werden (was leider nicht immer der Fall ist).
Es nützt einem Menschen nichts, wenn du ihm sagst er hat Würde oder er ist ein Geschenk Gottes, wenn er nebenbei verhungert. Vieleicht bringt es ihm etwas Trost, ok. Das sollte aber nicht unser Umgang mit Problemen sein.
(11-12-2014, 12:16)Mustafa schrieb: Ansonsten finde ich deine Unterstellungen, dass Gottgläubige auf Empathie, Erfahrungen und Wissen verzichten würden, ziemlich daneben.
Ich habe ihnen keineswegs unterstellt, auf Empathie, Erfahrung und Wissen zu verzichten. Die Öffnung der Kichen beweisen ja das Gegenteil.
Ich sage lediglich, dass die praktischen Auswirkungen unseres Tuns bei gesellschaftlichen Fragen im Vorgergrund stehen müssen und nicht die unantastbare Moral eines Gottes.
Und ja, es gibt selbstverständlich noch viele Gläubige, die das für richtig halten, was in den heiligen Schriften steht, egal was die Erfahrung zeigt.
(11-12-2014, 12:16)Mustafa schrieb: Gottglaube bedeutet nicht den Verzicht auf irgendwas, sondern ist ein Zusatz, eine Deutung zusätzlich zu den Fakten, Erfahrungen,etc.
Eine Deutung die es nicht benötigt. Fakten und Erfahrungen über einen Gott zu deuten, mag für den Einzelnen ja bereichernd sein. Sie sollten aber nicht Grundlage unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens sein. Früher mag dafür eine Notwendigkeit bestanden haben. Heute nicht mehr.
Mal davon abgesehen, dass es ja keineswegs so ist, das die Religionen darum bemüht sind Fakten und Erfahrungen zu sammeln und zu deuten.
Eine Umdeutung fand immer nur dann statt, wenn der Druck von außen zu groß wurde (Beispiel Evolutionstheorie). Religionen halten es in der regel so, dass ihr Bild von der Welt bestehen bleibt, bis es wirklich nicht mehr geht.
Sag mir, welchen Sinn du darin in unserer heutigen Zeit für gesellschaftliches Zusammenleben siehst und ob wir mit einer modernen Ethik (in Kombination mit unserem jeweils aktuellen Kenntnisstand über die Welt) nicht besser bedint wären?
Religion ist nur bedingt geeignet, Gruppen zusammenzuhalten, die sich aus mehrern Subgruppen zusammensetzten. Ausgrenzung war immer schon Bestandteil von Religion.
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(11-12-2014, 13:05)indymaya schrieb: Wer sollte das toppen? Ein Araber und das auch noch nach Jesus?
Kaum ist deine Sperre abgelaufen geht es schon wieder los das du gegen andere wetterst.
Es ist für Millionen von Mohamedanern eine Beleidigung obwohl Jesus bei denen ein anerkannter Prophet ist.
(11-12-2014, 13:05)indymaya schrieb: Joh 6,45
Es steht in den Propheten geschrieben: »Und sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
Woher nimmst Du die Gewissheit, das mit erscheinen der Figur Jesus das Ende der Propheten erreicht ist?
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11-12-2014, 15:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-12-2014, 16:03 von Mustafa.)
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Ach?
Vieleicht magst du mir ja sagen, welchen Sinn du in Werturteilen siehst, die unabhängig von der Erfahrung existieren (zb. Werturteile, die sich auf eine heilige Schrift gründen)?
Ich sehe da keine Unabhängigkeit von der Erfahrung.
Tradierte Werturteile, die Einzug in heilige Schriften gehalten haben, basieren natürlich auf Erfahrungen.
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Hier stehen dann eben die konkreten Menschen- und Bürgerrechte in der Pflicht.
Wie kommst du jetzt wieder auf Menschenrechte, wo du dich grad noch gegen ein Bekenntnis zur Menschenwürde gewendet hast?
Entscheide dich doch mal. Sollte man Menschenwürde achten oder nicht?
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Es nützt einem Menschen nichts, wenn du ihm sagst er hat Würde
Ein Bekenntnis äußerst sich nicht bloß in leerem Gerede, sondern natürlich auch im Handeln.
Was hilft es denn einem Menschen, wenn du ihm sagst, Menschenwürde sei unnütz, bzw. er hätte keine Menschenwürde, weil diese ja nicht beweisbar und ein hohles Wort ist?
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Ich sage lediglich, dass die praktischen Auswirkungen unseres Tuns bei gesellschaftlichen Fragen im Vorgergrund stehen müssen und nicht die unantastbare Moral eines Gottes.
Ein Bekenntnis zur "unantastbaren Moral eines Gottes" zeigt sich doch gerade in praktischen Auswirkungen unseres Tuns bei gesellschaftlichen Fragen.
Z.B. in der unbedingten Achtung der Menschenwürde, der Güte, Nächstenliebe, etc.
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Eine Deutung die es nicht benötigt.
Eine Deutung benötigt man immer. Fakten alleine machen keine Ethik, keine Moral, und generell keine Weltanschauung.
Ob Gott in dieser Deutung vorkommt oder nicht, sei jedem selbst überlassen, aber einer modernen Ethik steht er keineswegs entgegen, wie du schon wieder unterstellst.
Warum konstruierst du immer wieder Gegensätze wie "Gott vs. Beweise","Gott vs. Wissen", "Gott vs. Empathie", "Gott vs. moderne Ethik", etc.?
Diese Gegensätze existieren nicht. Klar kannst du entsprechende Negativbeispiele bei Gottgläubigen finden, aber die findest du genauso bei Nicht-Gläubigen.
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: (11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Ach?
Vieleicht magst du mir ja sagen, welchen Sinn du in Werturteilen siehst, die unabhängig von der Erfahrung existieren (zb. Werturteile, die sich auf eine heilige Schrift gründen)?
Ich sehe da keine Unabhängigkeit von der Erfahrung.
Tradierte Werturteile, die Einzug in heilige Schriften gehalten haben, basieren natürlich auf Erfahrungen.
Gut. und welchen Sinn siehst du darin, an diesen alten tradierten Werturteilen festzuhalten?
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: (11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Hier stehen dann eben die konkreten Menschen- und Bürgerrechte in der Pflicht.
Wie kommst du jetzt wieder auf Menschenrechte, wo du dich grad noch gegen ein Bekenntnis zur Menschenwürde gewendet hast?
Na, weil Menschenrechte und Menschenwürde zweierlei sind. Menschenrechte sind eine praktische Ausführung. Menschenwürde ein Begriff, für dich ein Bekenntnis, für andere eine Eigenschaft des Menschen. Ein imho eher schwammiger theoretischer Begriff.
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: Entscheide dich doch mal. Sollte man Menschenwürde achten oder nicht?
Seltame Frage. Da du ja Menschenwürde als Bekenntnis zu den Menschenrechten definierst kann ich das nicht beantowrten. Ist auch unwichtig. Die Menschenrechte müssen eingehalten werden.
Irgendwelche Bekenntnisse braucht es dafür nicht. Da die menschenrechte im übrigen nicht überall eingehalten werden, noch mal die Frage: Ist die Menschenwürde für dich nun unantastbar oder nicht?
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: (11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Es nützt einem Menschen nichts, wenn du ihm sagst er hat Würde
Ein Bekenntnis äußerst sich nicht bloß in leerem Gerede, sondern natürlich auch im Handeln.
Nein, einem Bekenntnis muss kein Handeln folgen.
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: Was hilft es denn einem Menschen, wenn du ihm sagst, Menschenwürde sei unnütz, bzw. er hätte keine Menschenwürde, weil diese ja nicht beweisbar und ein hohles Wort ist?
Das ist doch billige Rhetorik, Mustafa.
Ich bin doch hier derjenige, der pausenlos sagt, dass wir die Praxis im Auge haben müssen.
Gerade darum geht es doch: Nicht irgendwelches Blabla hinzusabbeln und sich dann daran ergötzen, dass man ja etwas für die menschen dieser Welt getan hat.
Auf das Handeln kommt es an, nicht auf schön klingende Begriffe. Wenn einer am verhungern ist, ist es ihm natürlich egal, ob wir beide über den Begriff Menschenwürde diskutieren.
Wenn einer gefoltert wird, ist es schlicht unerheblich für ihn, ob da mal schlaue Menschen gesagt haben, er hat eine Würde. Für ihn ist ausschließlich die Einhaltung der Menschenrechte relevant.
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: (11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Ich sage lediglich, dass die praktischen Auswirkungen unseres Tuns bei gesellschaftlichen Fragen im Vorgergrund stehen müssen und nicht die unantastbare Moral eines Gottes.
Ein Bekenntnis zur "unantastbaren Moral eines Gottes" zeigt sich doch gerade in praktischen Auswirkungen unseres Tuns bei gesellschaftlichen Fragen.
Z.B. in der unbedingten Achtung der Menschenwürde, der Güte, Nächstenliebe, etc.
Güte, Nächstenliebe ... können wir auch über Empathie erklären.
Du möchtest halt unbedingt eine Konstante mit hineinbringen (Gott). Wozu soll das nützen? Konstanten birgen immer die Gefahr von Stillstand (Beispiel Religion).
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: (11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Eine Deutung die es nicht benötigt.
Eine Deutung benötigt man immer. Fakten alleine machen keine Ethik, keine Moral, und generell keine Weltanschauung.
Ja, aber wir können auch eine sachliche, eher philosophische Deutung versuchen. Wir benötigen den Transzendenzbezug zu einem Gott für eine Deutung nicht.
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: Ob Gott in dieser Deutung vorkommt oder nicht, sei jedem selbst überlassen
Moment. Jetzt bitte nicht die Ebene wechseln. Wir reden hier vom gesellschaftlichen Zusammenleben.
Nicht davon, was der Einzelne sich denkt.
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: aber einer modernen Ethik steht er keineswegs entgegen, wie du schon wieder unterstellst.
Du willst mich nicht verstehen. Natürlich steht ein Gott nicht per se einer modernen Ethik entgegen. Im Gegensatz zur Ethik ist Gott aber eine Konstante. Was über ihn definiert wird, bleibt so auf "Ewigkeit". Und diese Unfähigkeit zur Anpassung aus sich selbst heraus (und eben nicht auf äußeren Druck hin) machen Religionen und die Berufung auf Gott zu schlechten Wegweisern in unserer heutigen Welt.
Religionen legen nun mal weniger Augenmerk auf Fakten und Rationalität. Ist ja auch nicht ihr Gebiet. Für ein gesellschaftliches Zusammenleben, das auch Minderheiten und Subgruppen berücksichtigt, kommen wir aber um eine Überprüfung bestehender Urteile nicht umhin. Religiöse Werte und Ansichten werden aber nie durch die religion selbst überprüft. Sie bleiben einfach bestehen.
(11-12-2014, 15:54)Mustafa schrieb: Warum konstruierst du immer wieder Gegensätze wie "Gott vs. Beweise","Gott vs. Wissen", "Gott vs. Empathie", "Gott vs. moderne Ethik", etc.?
Diese Gegensätze existieren nicht. Klar kannst du entsprechende Negativbeispiele bei Gottgläubigen finden, aber die findest du genauso bei Nicht-Gläubigen.
Wohl kaum, da Nicht-Gläubige per definitionem nicht an einen Gott glauben
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(11-12-2014, 16:56)Gundi schrieb: Gut. und welchen Sinn siehst du darin, an diesen alten tradierten Werturteilen festzuhalten?
Kommt auf das jeweilige Werturteil an. Grundsätzlich geht es darum, Schaden abzuwenden und Wohl zu fördern, weil das die grundlegenden Werte sind.
(11-12-2014, 16:56)Gundi schrieb: Die Menschenrechte müssen eingehalten werden.
Also bekennst du dich zu den Menschenrechten?
(11-12-2014, 16:56)Gundi schrieb: Irgendwelche Bekenntnisse braucht es dafür nicht. Da die menschenrechte im übrigen nicht überall eingehalten werden, noch mal die Frage: Ist die Menschenwürde für dich nun unantastbar oder nicht?
Aber natürlich braucht es da Bekenntnisse. Wie sonst sollte es zu Vereinbarungen und Gesetzen dazu kommen?
Deine Frage nach der Unantastbarkeit verstehe ich nicht. Ich hatte die Menschenwürde doch gerade als Beispiel dafür gebracht, dass es Dinge gibt, zu denen sich Menschen einfach bekennen, ohne dass man da etwas beweisen könnte.
Nochmal: auch eine Aussage wie "die Würde des Menschen ist unantastbar" ist keine Hypothese über die Welt!
Da machen Fragen nach Beweisen für die Existenz und Antastbarkeit keinen Sinn. Es sind Bekenntnisse zu Werten, die man "heilig" halten möchte.
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Ich bin doch hier derjenige, der pausenlos sagt, dass wir die Praxis im Auge haben müssen.
Natürlich muss man die Praxis im Auge haben. Niemand hat etwas anderes gesagt.
Aber wie kommst du zu der Behauptung, dass jemand, der sich zu moralischen Werten bekennt, die Praxis aus den Augen verlieren würde?
Das Gegenteil ist der Fall: ohne Werte hat man gar keine Kriterien für die Praxis. Da kann man doch garnicht unterscheiden, was "gut" und was "schlecht" ist. Ohne Werte ist einem der Hunger in der Welt einfach egal, bzw. man handelt nach aktueller Stimmung, oder was einen sonst grad antreibt.
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Du möchtest halt unbedingt eine Konstante mit hineinbringen (Gott). Wozu soll das nützen?
Es wirkt der Verwässerung und Relativierung entgegen.
"Menschenwürde ist unantastbar" bedeutet, dass dies immer und für jeden gelten soll, und man nicht nach aktueller Laune, Sympathie oder Antipathie urteilt.
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Ja, aber wir können auch eine sachliche, eher philosophische Deutung versuchen. Wir benötigen den Transzendenzbezug zu einem Gott für eine Deutung nicht.
Benötigen nicht, aber ich sehe keinen Grund, darauf zu verzichten.
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Moment. Jetzt bitte nicht die Ebene wechseln. Wir reden hier vom gesellschaftlichen Zusammenleben.
Nicht davon, was der Einzelne sich denkt.
Bitte? Selbstverständlich bleibt der Gottesbezug jedem Einzelnen überlassen! Was sonst?
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Was über ihn definiert wird, bleibt so auf "Ewigkeit".
Bei grundlegenden ethischen Dingen halte ich eine Auslegung "auf Ewigkeit" bzw. auf "Unantastbarkeit" durchaus für sinnvoll.
Mord, Folter, etc. sind immer schlecht. Punkt!
(11-12-2014, 15:18)Gundi schrieb: Religiöse Werte und Ansichten werden aber nie durch die religion selbst überprüft. Sie bleiben einfach bestehen.
Das ist nicht wahr. Religiöse Reformer gab es zuhauf, und auch bei einzelnen Gläubigen findet permanent eine Bewertung religiöser Werte für das eigene Leben statt.
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(11-12-2014, 00:08)Ekkard schrieb: (10-12-2014, 20:33)Geobacter schrieb: Nur ein ganz kleiner Prozentsatz der heute lebenden und arbeitende Naturwissenschaftlern glaubt noch aus eigener Überzeugung an Gott. Gewiss, aber dahinter steckt ebenfalls Meinung und sonst nichts. Die wissenschaftliche Methodik gibt hinsichtlich der Weltanschauung nichts her.
Verstehe jetzt nicht wie das gemeint ist.
Weltanschauungen sind Kopfmodelle der Wirklichkeit. Ob die jetzt auf Basis von wissenschaftlicher Methodik entstehen, oder durch gesellschaftliche Soll-Vorlagen determiniert, hängt ja ganz vom individuellen Menschen selbst ab.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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