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Ist das Judentum monotheistisch ?
#91
Da ist wohl das religiöse Judentum gemeint.
Wann gab denn die ersten Juden überhaupt.

Entwicklung oder Verkündung "Alle herhören, wir sind jetzt Juden".
Ich meine gelesen zu haben das die genetisch kaukasischen Ursprungs sind.

Die Christen kamen ja auch "out of nothing" mit allen möglichen Zugehörigen.
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#92
(11-06-2015, 21:16)indymaya schrieb:
(11-06-2015, 19:51)Ulan schrieb: Du redest also von Israel und von Judea seit David.
Nein vom Judentum!

Bion hat's ja schon gesagt, dass da Dein historischer Fehler liegt. Du redest von einem monotheistischen Judentum seid David, und das gab es nicht.
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#93
(12-06-2015, 00:44)Harpya schrieb: Da ist wohl das religiöse Judentum gemeint.
Wann gab denn die ersten Juden überhaupt.

Nun, das ist ja, wo ich meinte, dass indimaya zwischen Definitionen herumzappelt. Sie macht die Definition "Jude" an "Juda, Sohn des Jakobs" fest, meint also den Stamm Juda, der laut Bibel den Hauptteil der judaeischen Bevoelkerung ausmachte. Den Beginn des "monotheistischen Judentums" definiert sie mit der Anerkennung von David als Koenig durch diesen Stamm. Und das ist halt historisch falsch.

Wobei wir da auch auf mythische Stammesgeschichten gucken. Im Prinzip sind die Staemme Israels diejenigen kanaanitischen Staemme, die eine Kultgemeinschaft bildeten, welche den Gott Jahwe gewaehlt hatte, um El als Obergott des kanaanitischen Pantheons zu ersetzen. Die noerdlichen kanaanitischen Staemme hatten stattdessen den Gott Baal gewaehlt. Beide Kultgemeinschaften verehrten weiterhin den Rest des Pantheons, und Jahwe erbte viele von Els Eigenschaften.

Wobei Jahwe selbst aber wohl tatsaechlich ein Import aus dem Sueden ist. Kann schon sein, dass der mit Haendlern, einem Herrscher oder einer kleinen Oberschicht irgendwo aus Edom oder Midian importiert wurde, eine Geschichte, die dann Teil der Moses-Legende geworden ist.
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#94
Als ich noch mal was nachgeschaut hatte, stiess ich auf eine nette Textvariante im 5. Buch Mose (5 Mose 32:8-9), die die Entwicklung noch deutlicher macht als der masoretische Text. Der Name "Israel" bezieht sich ja auf El, den kanaanitischen hoechsten Gott. Die Textvariante macht die Rolle Els deutlich (nach Mark S. Smith, The Early History of God: Yahweh and the Other Deities in Ancient Israel, 2002):

"When the Most High (Elyon, i.e., El) gave the nations their inheritance,
when he separated humanity,
he fixed the boundaries of the peoples according to the number of divine beings,
for Yahweh's portion is his people,
Jacob his allotted heritage."

El teilte also die Menschheit auf nach der Zahl der vorhandenen Goetter und er gab dann jedem Gott ein Volk, und Jahwe bekam die Staemme Jakobs als seinen Anteil.
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#95
(12-06-2015, 08:54)Ulan schrieb: El teilte also die Menschheit auf nach der Zahl der vorhandenen Goetter und er gab dann jedem Gott ein Volk, und Jahwe bekam die Staemme Jakobs als seinen Anteil.
Selbst hier wären die Stämme Jakobs monotheistisch. Schau noch mal nach.
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#96
(11-06-2015, 23:35)Bion schrieb: [[/i][i]Mit dem Edikt des persischen Königs Kyros nach seinem Sieg 539 über die Babylonier wird den jüdischen Exilanten erlaubt, nach Palästina zurückzukehren und den Tempel wiederherzustellen, was eine relative Selbstständigkeit des jüdischen Volkes zur Folge hatte.
Wieso wird hier einem "jüdischen Volk" erlaubt, den Tempel ihres Gottes wieder herzustellen? Wenn es das Judentum noch nicht gegeben hätte, wären sie Israeliten genannt worden.
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#97
In der Anfangszeit, als lose jüdische Stämme, waren sie wohl polytheistisch, daraus wurde dann, weiß der Geier warum, eine monotheistische Religion.
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#98
(12-06-2015, 12:37)Jutta schrieb: In der Anfangszeit, als lose jüdische Stämme, waren sie wohl polytheistisch, daraus wurde dann, weiß der Geier warum, eine monotheistische Religion.
Juda ist der "Stamm" der Juden. Also ein Stamm. Der Stamm, aus dem der Messias hervor gegangen ist, wie prophezeit.
Dieses "Versuchen" den Gott der Juden zu vervielfältigen scheint eher ein Hobby mancher User zu sein.
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#99
(12-06-2015, 10:09)indymaya schrieb:
(12-06-2015, 08:54)Ulan schrieb: El teilte also die Menschheit auf nach der Zahl der vorhandenen Goetter und er gab dann jedem Gott ein Volk, und Jahwe bekam die Staemme Jakobs als seinen Anteil.
Selbst hier wären die Stämme Jakobs monotheistisch. Schau noch mal nach.

Erstens ist das keine historische Aussage, sondern immer noch eine Aussage eines religioesen Textes. Mit Historie selbst hat das also nur indirekt zu tun, da es zeigt, wie unser derzeitiger Bibeltext spaeter veraendert wurde, nachdem das Judentum monotheistisch geworden war. Dies ist der Zustand von davor.

Zweitens ist Deine Interpretation falsch. Keiner der Voelker, die hier in diesem Textteil behandelt wurden, war monotheistisch, sondern sie hatten, wie ueberall in der Antike, nur einen Hauptgott, und hier war das halt Jahwe. In der Stadt Babylon war das z.B. Marduk, Babylon war seine Stadt. Auch die Staemme Jakobs verehrten selbstverstaendlich auch alle anderen Goetter des kanaanitischen Pantheons (das wird auch in den biblischen Tempelbeschreibungen deutlich). Deren Funktionen wurden von Jahwe nur sehr langsam absorbiert, lange nachdem dieser Text geschrieben wurde.
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(12-06-2015, 12:35)indymaya schrieb:
(11-06-2015, 23:35)Bion schrieb: Mit dem Edikt des persischen Königs Kyros nach seinem Sieg 539 über die Babylonier wird den jüdischen Exilanten erlaubt, nach Palästina zurückzukehren und den Tempel wiederherzustellen, was eine relative Selbstständigkeit des jüdischen Volkes zur Folge hatte.
Wieso wird hier einem "jüdischen Volk" erlaubt, den Tempel ihres Gottes wieder herzustellen? Wenn es das Judentum noch nicht gegeben hätte, wären sie Israeliten genannt worden.

Das bezieht sich wieder nur auf den Bibeltext. Die Leute, die die Torah nach der babylonischen Gefangenschaft zusammenstellten, sahen sich selbst natuerlich als Juden und bezeichneten sich als solche, im Gegensatz zu den Bewohnern Ephraims/Samarias.

Das bekannte Edikt von Kyros erwaehnt solche unwichtigen Nester wie Jerusalem nicht. Der Text ist allgemein gehalten und erwaehnt die generelle Wiederherstellung von Heiligtuemern und die Rueckfuehrung deportierter Voelker. Namentlich genannt sind nur wichtigere Orte in Mesopotamien, und weder Juden, Judea noch Jerusalem kommen im Text vor.

Im Uebrigen sollte man sich wohl der politischen Dimension der Tat des Kyros bewusst werden. Was hier im Prinzip geschah, war die Einsetzung einer babylonisch geschulten Elite als Verwaltung ueber eine eher unwichtige Provinz. Aus der Bibel wird wohl offensichtlich, dass diese Einsetzung nicht ganz ohne lokalen Widerstand geschah.

Edit: Wobei man noch erwaehnen sollte, dass die Berichte in den Buechern Ezra und Nehemiah nicht zusammenpassen, was wiederum bedeutet, dass auch diese Texte nicht zeitnah zu den Geschehnissen geschrieben wurden.
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Zusammenfassend kann man sagen, dass der eineGott, den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs, der ja, bezeichnender Weise, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist, dass Land gab, was sie Heute wieder bewohnen. Das kannst du mit keinem Wörterbuch weg diskutieren.
Die Juden genannt werden haben auch die Religion des Judentums. Mit den Anderen zusammen sind sie Israeliten, wie damals.  
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(12-06-2015, 15:16)indymaya schrieb: Zusammenfassend kann man sagen, dass der eine Gott, den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs, der ja, bezeichnender Weise, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist, dass Land gab, was sie Heute wieder bewohnen. Das kannst du mit keinem Wörterbuch weg diskutieren.

Das fast nichts von dem Diskutierten zusammen. Das ist keine historische Aussage sondern eine Glaubensaussage, die mit dem Thema ansonsten auch nichts zu tun hat.

(12-06-2015, 15:16)indymaya schrieb: Die Juden genannt werden haben auch die Religion des Judentums. Mit den Anderen zusammen sind sie Israeliten, wie damals.

Das mag zwar jetzt wie eine Gebetsmuehle klingen, aber das ist halt Deine unhistorische Betrachtungsweise. Auch das nachexilische Judentum war noch nicht strikt monotheistisch. Die Existenz anderer Goetter wurde auch damals noch nicht geleugnet. Es wurde lediglich deren Verehrung durch Juden abgelehnt.
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(12-06-2015, 16:41)Ulan schrieb: Das fast nichts von dem Diskutierten zusammen. Das ist keine historische Aussage sondern eine Glaubensaussage, die mit dem Thema ansonsten auch nichts zu tun hat.

Wenn du nicht schnallst, dass das Judentum, mit dem Glauben an einen Gott, noch immer in Israel präsent ist, ( Siehe Frage)) kann dir auch keine Historie helfen.
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(12-06-2015, 16:51)indymaya schrieb:
(12-06-2015, 16:41)Ulan schrieb: Das fast nichts von dem Diskutierten zusammen. Das ist keine historische Aussage sondern eine Glaubensaussage, die mit dem Thema ansonsten auch nichts zu tun hat.

Wenn du nicht schnallst, dass das Judentum, mit dem Glauben an einen Gott, noch immer in Israel präsent ist, ( Siehe Frage)) kann dir auch keine Historie helfen.

Das hat nichts mit dem zu tun, was ich gesagt habe. Dass das heutige Judentum strikt monotheistisch ist , ist klar, und wurde auf der ersten Seite mehrmals bestaetigt. Aber darauf bezog sich die Threadfrage nicht, wie ein Lesen des Eingangsbeitrags Dir klar machen sollte; es geht hier um text- und religionshistorische Fragen. Und dass Juden in Israel wohnen ist in diesem Zusammenhang komplett uninteressant.
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(12-06-2015, 17:13)Ulan schrieb: Das hat nichts mit dem zu tun, was ich gesagt habe.  
 Weiß ich, du redest vom "Israelitentum"
Zitat: Dass das heutige Judentum strikt monotheistisch ist , ist klar, und wurde auf der ersten Seite mehrmals bestaetigt.
Siehst du? Geht doch und das "heutige" kannst du stecken lassen.
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