Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Analyse von Gen 1
#1
Die ersten drei Verse der ´Genesis´ (Gen 1,1-3) lauten im hebräischen Original:

1בְּרֵאשִׁ֖ית בָּרָ֣א אֱלֹהִ֑ים אֵ֥ת הַשָּׁמַ֖יִם וְאֵ֥ת הָאָֽרֶץ׃
2וְהָאָ֗רֶץ הָיְתָ֥ה תֹ֨הוּ֙ וָבֹ֔הוּ וְחֹ֖שֶׁךְ עַל־פְּנֵ֣י תְהֹ֑ום וְר֣וּחַ אֱלֹהִ֔ים מְרַחֶ֖פֶת עַל־פְּנֵ֥י הַמָּֽיִם׃
3וַיֹּ֥אמֶר אֱלֹהִ֖ים יְהִ֣י אֹ֑ור וַֽיְהִי־אֹֽור׃
  1. 1)  Im Anfang (be´reschit) schuf (Singular: bara) Gott (Plural: elohim) den Himmel (Plural: ha´schamajim) und (we) die Erde (ha´aräz). Das אֵ֥ת (et) ist ein inhaltsloses Akkusativzeichen.
  1. 2)  Und (we) die Erde (ha´aräz) war (hajetah) Ungrund / wüst (tohu) und (wa) Urschlund / leer (bohu) und (we) Finsternis (choschäk) über dem Antlitz (al´pene) des Abgrunds (tehom) und (we) der Geist (ohne Artikel: ruach) Gottes (Plural: elohim) brütend / flatternd (merachäpät) über dem Antlitz (al´pene) der Wasser (Plural: ha´majim).
  1. 3)  Und (wa) sprach (jomär) Gott (Plural: elohim): Es werde (jehi) Licht (or) und (wa) es wurde (jehi) Licht (or).
Es gibt zwei Möglichkeiten, die ersten beiden Verse einander zuzuordnen:

A.
Die konventionelle Interpretation: Vers 1 schildert den absoluten Beginn der Schöpfung, dessen Ergebnis in Vers 2 im Hinblick auf den Zustand der Erde genauer beschrieben wird. In Vers 3 setzt dann die schöpferische Ausgestaltung des Anfangszustandes ein.

B.
Die unkonventionelle, sich aber in den letzten Jahrzehnten verstärkt durchsetzende Interpretation: Die in Vers 2 beschriebene Weltzustand ist präexistent und geht dem Schöpfungsprozess zeitlich voraus. Vers 1 gibt also eine Zusammenfassung der Ereignisse des Kapitels Gen 1 wieder. Vers 2 schildert dementsprechend einen präexistenten Anfangszustand der Welt, ohne dass eine Aussage darüber gemacht wird, ob dieser Zustand selbst einmal einen Anfang hatte oder aber anfanglos ist.

Die Verfechter der konventionellen Interpretation A gehen, wie gesagt, davon aus, dass mit Vers 1 ein chronologischer Bericht der Weltschöpfung beginnt. Elohim (= Gott) bringt unvermittelt - eventuell ex nihilo - den Himmel (Pluralform: schamajim) und die noch unvollkommene Erde hervor. Sie nehmen weiterhin an, dass im weiteren Verlauf die Perfektionierung der ´wüsten´ Erde und die Schaffung eines zweiten physikalischen Himmels (Gewölbe, Firmament) beschrieben wird, der zu dem (so interpretierten) obersten ´göttlichen´ Himmel von Vers 1 hinzukommt.

Gegen die Interpretation A sprechen u.a. folgende Argumente:

1)
Eine Schöpfung ´durch das Wort´, wie sie bis zum sechsten ´Tag´ erfolgt, ist in Vers 1 nicht erkennbar. Was durch ´das Wort´ unmittelbar geschaffen wird, ist das Licht, das Firmament (Himmel), die Himmelskörper, die Tiere und eventuell auch die Menschen. Bei anderen Schöpfungsakten fungiert die ´Erde´ als vermittelndes Organ des göttlichen Willens.

Was die Menschenerschaffung in Gen 1,27 betrifft, ist nicht klar, ob sie als Formungsprozess aus schon bestehender Materie erfolgt wie in Gen 2 oder ´durch das Wort´ wie beim Licht, dem Himmel, den Himmelskörpern und den Tieren. Es heißt „Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen“ und dann im nächsten Satz: „Und Gott schuf den Menschen“. Dass es dabei um einen materiellen Formungsprozess geht, ist zwar die gängige Auffassung, kann aber nur aus Gen 2 erschlossen werden, was insofern fragwürdig ist, als die jeweiligen Passagen von verschiedenen Autoren stammen mit möglicherweise verschiedenen Perspektiven auf die Menschenschöpfung. Da beide Passagen einer gemeinsamen Endredaktion unterlagen, ist es aber zulässig, Gen 1,27 von Gen 2 her zu deuten, auch wenn der Wortlaut dagegen spricht.

Für Vertreter der Interpretation B belegt die Nichterwähnung einer Schöpfung ´durch das Wort´ in Vers 1 also die Präexistenz der in Vers 2 beschriebenen unvollkommenen Erde, die erst im weiteren Schöpfungsprozess ´durch das Wort´ zur Vollkommenheit gelangt. Auf diese Vervollkommnung bezieht sich laut Interpretation B Vers 1 und damit auf einen Endzustand, der erst nach dem sechsten ´Tag´ eintritt – statt auf einen unvollkommenen Anfangszustand, wie ihn die mit der Zusatzannahme eines göttlichen Himmels belastete Interpretation A behauptet.

2)
Dass ein Himmel nicht nur in Vers 1, sondern auch in Vers 7 – dort als ´Gewölbe´ (raqia) - geschaffen wird, wirft die Frage nach dem Verhältnis dieser beiden ´Himmel´ (identisch oder verschieden, und wenn letzteres, in welcher Weise) auf. In den altorientalischen Religionen, auch im Judentum, wurde in der Regel eine Mehrzahl von Himmeln angenommen, die in einem hierarchischen Verhältnis zueinander stehen.

Nur am Rande: Sowohl in Vers 1 als auch in Vers 8 (wo das Gewölbe ´Himmel´ genannt wird) tritt das hebräische ´schamajim´ (Plural ohne möglichen Singular) auf, in Vers 1 mit Artikel ´ha´, in Vers 8, weil als Eigenname, ohne den Artikel. Das in Gen 1 erscheinende hebräische Wort für ´Wasser´ (Plural: majim) ist unübersehbar in ´schamajim´ enthalten. Im Talmud wird diese Zusammensetzung entweder als sham + majim (Platz des Wassers) oder als esh + majim (Feuer und Wasser) erklärt. Ersteres ist wahrscheinlicher.

Eine Differenzierung zwischen verschiedenen Himmeln ist in Gen 1 aber nicht explizit ausgeführt und somit auch nicht belegbar. Argumentativ kann die doppelt erwähnte Schöpfung der ´Himmel´ in Vers 1 und 7 daher weder von Verfechtern der einen noch der anderen Interpretation genutzt werden. Tendenziell bestärkt sie aber die unkonventionelle Interpretation B (präexistente Materie), weil diese nicht die für Gen 1 unbelegbare Zusatzannahme einer Hierarchie von Himmeln erfordert (Ockhams Rasiermesser).

3)
Ein weiteres Argument erfordert einen Blick auf den hebräischen Originaltext. Vers 2 beginnt mit einem ´und´ = ´wa´ (וְ), das dem Wort für ´Erde´ ohne Leerstelle vorangestellt ist (wie bei ´wa´ im Hebräischen üblich). Von rechts zu lesen:

וְהָאָ֗רֶץ („und die Erde“)

In der gängigen deutschen Übersetzung erweckt das ´und´ den Eindruck, als leite es zu einer Aussage über, die sich dem vorausgehenden Satz (Vers 1) sequentiell anschließt. Das entspricht der Interpretation A, die Vers 2 als erläuternde Fortsetzung von Vers 1 deutet. Die syntaktische Beschaffenheit von Vers 2 im hebräischen Original widerspricht dem aber. Man unterscheidet zwei Verwendungen von ´wa´, wenn es am Satzanfang steht:

1)
Ist die Satzstellung ´wa + Verb + Subjekt´, dann handelt es sich um einen sequentielle Konstruktion, d.h. der mit mit ´wa´ eingeleitete Satz schließt sich an den vorausgehenden Satz an.

2)
Ist die Satzstellung aber ´wa + Subjekt + Verb´, dann ist der Satz keine Sequenz, sondern eine Umstandsbestimmung des auf ihn folgenden Satzes.

In Vers 2 folgt auf das ´und´=´wa´ das Subjekt ´Érde´ und erst dann das Verb ´war´. Er liefert somit eine Hintergrundinformation für Vers 3, in welchem Elohim ´“spricht: Es werde Licht´“ usw.

Vers 3 ist dagegen ein Beispiel für eine sequentielle Verwendung des ´wa´: Dort folgt auf das ´und´ im hebräischen Original das Verb ´sprach´ und dann das Subjekt ´elohim´.

Daraus folgt: Vers 1 geht Vers 2 nicht chronologisch voraus, woraus wieder folgt, dass er höchstwahrscheinlich eine Kapitelüberschrift bzw. Kapitelzusammenfassung ist.

++++

Weitere Fragestellungen, Hinweise und Argumente hebe ich mir für eine Diskussion auf.
Zitieren
#2
Ja, das ist durchaus eine passende Deutung. Dies ist nicht die einzige Stelle in der Bibel, wo der Haupttext die Ueberschrift (oder wie man es auch immer nennen will) absorbiert hat und spaeter eine neue Ueberschrift davorgesetzt wurde.

Im gnostischen Bereich wurde dieses Manipulieren des Urzustands durch den Demiurg oft negativ besetzt.
Zitieren
#3
Diese Deutung des Beginns als chaotischer Zustand der Welt findet sich uebrigens auch in der Version der Geschichte im Enūma eliš. Hier sieht der Anfang so aus:

Als der Himmel oben nicht benannt war und die Erde darunter noch keinen Namen trug,
und der ursrpuengliche Apsû
, der sie gezeugt hatte und Chaos, Tiamat, die Mutter von beiden ihre Wasser vermischten,
und kein Feld geformt war, und kein Sumpf zu sehen war, als keiner der Goetter ins Leben gerufen war.


Die Details spaeter sind natuerlich unterschiedlich, aber die generelle Reihenfolge der Schoepfungsakte bleibt in beiden Versionen dieselbe. Apsû und Tiamat stehen hier fuer Suess- und Salzwasser. Die Wasser kommen in der Genesis-Version auch vor.
Zitieren
#4
(27-09-2016, 14:34)Ulan schrieb: Die Details spaeter sind natuerlich unterschiedlich, aber die generelle Reihenfolge der Schoepfungsakte bleibt in beiden Versionen dieselbe. Apsû und Tiamat stehen hier fuer Suess- und Salzwasser. Die Wasser kommen in der Genesis-Version auch vor.

Ein literarischer Zusammenhang zwischen der Genesis und dem Enuma Elish ist sehr wahrscheinlich, wird von konservativen (d.h. latent apologetischen) Forschern aber in Frage gestellt. Die Beziehung stellt sich jedenfalls wie folgt dar:

Gemeinsamkeiten:

Firmament, trockene Erde, Sterne und der Mensch werden in der gleichen Reihenfolge geschaffen.

Unterschiede:

Das "Licht" wird im EE nicht vor den Sternen erschaffen, von der Erschaffung der Sonne ist gar keine Rede. Obwohl Marduk der ´Schöpfer des Korns und der Kräuter´ ist, wird keine Erschaffung der Vegetation erwähnt. Allerdings fehlt Tafel V, die eine solche Erwähnung enthalten könnte. Die EE kennt auch keine Erschaffung der Tiere, weder auf Erden noch im Himmel (Atmosphäre) noch im Meer.

Zum Epos:

Es ist vemutlich um 1200 BCE in Babylon entstanden und wurde jährlich auszugsweise beim wichtigsten religiösen Fest Babylons, dem Aikutu (Neujahrsfest), im Marduk-Tempel rezitiert. Der Text schildert u.a. die Tötung der Urmutter-Göttin Tiamat durch den Kriegergott Marduk, der aus den beiden Hälften der von ihm zerrissenen Tiamat Himmel und Erde erschafft. Auffallend ist, dass Tiamat, eine Ableitung der alten sumerischen Muttergöttin Nammu, als schlangenartiges Monster charakterisiert wird, also definitiv als Ungeheuer, dabei aber ihre Züge als Mutter aller Götter beibehält (die sie tötende Marduk gehört zu ihren Nachkommen). Die Grundaussage besteht darin, dass die Muttergöttin (als Schlange wohlgemerkt) das Chaos repräsentiert, das vernichtet werden muss, damit eine Welt- bzw. Staatsordnung hergestellt werden kann. Diese Aufgabe erledigt Marduk, der Herrschergott, des neubabylonischen Pantheons, mithilfe seiner Keule und kräftiger Fußtritte.
Zitieren
#5
Weil 's grad zum Thema passt und ich mich schon seit Jahren frage ob das so übersetzbar ist.


Karl Weinfurter schreibt in seinem Buch "Der Königsweg" folgendes; hier verkürzt zitiert:

Zitat:... Beraschit ...die eigentliche und richtige Bedeutung des Wortes: Im Kopf..., denn rasch ist Kopf und b (be) ist im. Das heißt also "Gott schuf Himmel und Erde im Kopf", also in seinem Sinn oder in seiner Imagination.

Ich hab das gescannt und als Bild hinterlegt .http://up.picr.de/26952277xd.jpg

Kann man das tatsächlich so lesen, oder ist das absoluter Nonsens?
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
Zitieren
#6
(27-09-2016, 18:32)deja-vu schrieb: Karl Weinfurter schreibt in seinem Buch "Der Königsweg" folgendes; hier verkürzt zitiert:

Zitat:... Beraschit ...die eigentliche und richtige Bedeutung des Wortes: Im Kopf..., denn rasch ist Kopf und b (be) ist im. Das heißt also "Gott schuf Himmel und Erde im Kopf", also in seinem Sinn oder in seiner Imagination.
Kann man das tatsächlich so lesen, oder ist das absoluter Nonsens?

Es ist bezogen auf Gen 1,1 sicher Nonsense. ´Rosch´ (nicht ´rasch´) ist die sog. Wurzel von ´reschit´ und mit ´reschit´ nicht zu verwechseln. ´Reschit´ kann nicht ´Kopf´ im körperlichen Sinn bedeuten. ´Rosch´ kann seinerseits nicht ´Kopf´ im geistigen Sinn bedeuten, da die Juden, wie alle Altorientalen, den Verstand nicht im Kopf, sondern im Herzen lokalisierten. Beispiel: der ägyptische Gott Ptah, dessen Gedanken im Herzen entstehen und mit der Zunge geäußert werden, um die Götter und Menschen zu erschaffen. Dieses Konzept dürfte die Schöpfung durch das Wort des jüdischen Gottes inspiriert haben.
Zitieren
#7
Danke Dir!
Da hat der Weinfurter wohl ein bischen überinterpretiert ^^
Passte wohl ins Konzept bzw in dessen Argumentationskette.
Das ist meine ganz persönliche Ansicht. 
Zitieren
#8
(28-09-2016, 23:38)deja-vu schrieb: Da hat der Weinfurter wohl ein bischen überinterpretiert ^^
Passte wohl ins Konzept bzw in dessen Argumentationskette.

Weinfurter war ein autodidaktischer Kabbala-Experte und hat die kabbalistische Anschauung, dass der Kopf des kosmischen Adam Kadmon (also der Keter) die Quelle der Schöpfung ist, aus der alles andere entsteht, anachronistisch auf Gen 1,1 übertragen. Wie du sicher weißt, hat sich die Kabbala erst ab dem 12. Jahrhundert CE herausgebildet.

[Bild: tumblr_inline_mnts38pp721riiuei.jpg]
Zitieren
#9
(29-09-2016, 19:21)Tarkesh schrieb:
(28-09-2016, 23:38)deja-vu schrieb: Wie du sicher weißt, hat sich die Kabbala erst ab dem 12. Jahrhundert CE herausgebildet.


wissen  tut das überhaupt keiner

Der eine liest Buch a und hat dann Meinung A,  der andere liest Buch z und hat dann Meinung Z
Die Kabbala ist eine alte jüdische Geheimlehre. Sie enthält eine ausdrückliche Geheimhaltungsvorschrift
Und bekanntlich wurde das Judentum seit 3500 Jahren immer und überall verfolgt, seine Schriften regelmäßig von seinen Feinden verbrannt, und wegen Lebensgefahr von den Juden selbst.
In alten Zeiten kursierten hebräische Geheimschriften, später dann auch aramäische. Und zwar in ganz elitären und gesiebten Rabbinerkreisen. Unter allergrößter Geheimhaltung. Wer erwischt wurde, wurde umgebracht
Es geisterten vielleicht ein Dutzend Handschriften in Europa herum (Buchdruck war noch unbekannt) und lagen in verborgensten Ecken einzelner Synagogenkeller. Nur der alte Rabbiner wußte von ihrer Existenz. Das Wissen durfte laut der erwähnten Geheimhaltungsvorschrift nur einem einzigen Menschen im Leben weitergegeben werden. Laut Wahrscheinlichkeitsrechnung schmolz daher der Kreis der Wissensträger im Laufe der Jahrhunderte. Und zwar ganz einfach deshalb, weil wohl immer einer starb (Krieg, Verfolgung, Seuche usw) bevor  er sein Wissen weitergab.

Im Hochmittelalter wagte sich die alte Geheimschrift erstmals an die Halböffentlichkeit.
Wie alt sie tatsächlich war, ist unbekannt.
Einige sagen "Jahrtausende", andere sagen "Jahrhunderte"
Eine unbeantwortbare Frage !
Antworten kann einer schon sagen, aber nicht begründen.
Zitieren
#10
(29-09-2016, 22:34)Sinai schrieb: Antworten kann einer schon sagen, aber nicht begründen.

Die Begruendungen liegen in den Texten selbst. Ein Hinweis auf hohes Alter ist ein beliebter Trick, Neuerungen durchzusetzen (siehe das Buch Deuteronomium, das angeblich irgendwo hinten im Tempel "gefunden" wurde). Ausserdem kennnt man die Vorlaeufer-Schulen der Kabbala (Hekaloth und Merkabah) vom 1 Jhdt. v.Chr bis zum 10 Jhdt., aus denen heraus dann spaeter die kabbalistischen Ideen entwickelt wurden.

Dass orthodoxe Juden an der Vorstellung festhalten, die Kabbala haette ewig existiert, ist auch klar. Die halten ja auch an der Vorstellung fest, dass Moses die Tora geschrieben haette, was z.B. vollkommen unmoeglich ist.
Zitieren
#11
(30-09-2016, 09:58)Ulan schrieb: kennnt man die Vorlaeufer-Schulen der Kabbala (Hekaloth und Merkabah) vom 1 Jhdt. v.Chr bis zum 10 Jhdt., aus denen heraus dann spaeter die kabbalistischen Ideen entwickelt wurden.


Daran erkennst Du das Alter dieser Geheimlehren, die damals illegal im Feindesland herumschwirrten.
Der Besitz war natürlich strengstens verboten
Zitieren
#12
(30-09-2016, 10:07)Sinai schrieb: Daran erkennst Du das Alter dieser Geheimlehren, die damals illegal im Feindesland herumschwirrten.
Der Besitz war natürlich strengstens verboten

So geheim waren die nicht. Man kennt sie ja teilweise schon aus den Qumran-Schriften oder aus der Kairoer Geniza. Die Aussage, die Dir missfiel war aber bezueglich der Kabbala, und die ist ein Produkt des Mittelalters.
Zitieren
#13
(27-09-2016, 15:51)Tarkesh schrieb: Die Grundaussage besteht darin, dass die Muttergöttin (als Schlange wohlgemerkt) das Chaos repräsentiert, das vernichtet werden muss, damit eine Welt- bzw. Staatsordnung hergestellt werden kann. Diese Aufgabe erledigt Marduk, der Herrschergott, des neubabylonischen Pantheons, mithilfe seiner Keule und kräftiger Fußtritte.

Hat da eigentlich irgendjemand mal den Bogen zur Paradies-Geschichte gschlagen, zumindest bezueglich der Schlangensymbolik?
Zitieren
#14
(30-09-2016, 09:58)Ulan schrieb: Dass orthodoxe Juden an der Vorstellung festhalten, die Kabbala haette ewig existiert, ist auch klar. Die halten ja auch an der Vorstellung fest, dass Moses die Tora geschrieben haette, was z.B. vollkommen unmoeglich ist.

Auch die Christen sagen das, und die Zeugen Jehovas alle und die Protestanten und die Mohammedaner
der einzige der das nicht sagt bist Du
Zitieren
#15
(30-09-2016, 10:31)Ulan schrieb:
(27-09-2016, 15:51)Tarkesh schrieb: Die Grundaussage besteht darin, dass die Muttergöttin (als Schlange wohlgemerkt) das Chaos repräsentiert, das vernichtet werden muss, damit eine Welt- bzw. Staatsordnung hergestellt werden kann. Diese Aufgabe erledigt Marduk, der Herrschergott, des neubabylonischen Pantheons, mithilfe seiner Keule und kräftiger Fußtritte.

Hat da eigentlich irgendjemand mal den Bogen zur Paradies-Geschichte gschlagen, zumindest bezueglich der Schlangensymbolik?


Klingt interessant.
Kriegerische Invasoren (zur See; irgendwelche Seevölker oder zu Lande; Streitwagenleute, Reiter) überfallen eine friedliche matriarchalisch geführte Ackerbaukultur.
Sie erschlagen alle Männer, aber da Krieger nun mal frauenlos sind, reißt sich jeder ein fesches Weibchen unter den Nagel. Typisches Besatzergehabe. Tagelange Siegesfeier samt Suff und Vergewaltigungen. Frauenraub und 'Zwangsehe'
Kinder werden geboren, Familien entstehen
Die Lage beruhigt, konsolidiert sich
Der alte, von den Invasoren als "chaotisch" betrachtete Kultus der Frauen exisitert in den Familien weiter, wird von Mutter auf Tochter tradiert

Auch der Tanach beklagt die Unsitten, die durch die im Totalen Krieg erbeuteten Weibchen eingeschleppt wurden
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste