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Ist der freie Wille ,wirklich frei?
Freier Wille ist nicht wirklich frei.
Wir können nur etwas wollen, was wir uns vorstellen können.
Oder wie Schopenhauer es ausgedrückt hat:
"Der Mensch kann tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will."

Für jede akute Situation gibt es mehrere mögliche Handlungsmuster, unter denen wir uns scheinbar frei entscheiden können.
Doch entscheiden sich die meisten wohl für die Reaktion, die ihnen im Moment als die sinnvollste bzw. erfolgversprechendste erscheint.
Und sehr oft entscheiden wir garnicht bewusst willentlich, sondern automatisch und oft richtig.
Beispiel Radfahrt:
Ein Ast ragt recht nieder über den Weg, und man hat mehrere Möglichkeiten:
  • anhalten
  • Kopf einziehen und weiterfahren
  • wenden
  • weiterfahren und Kopf anschlagen
  • ...
Auch für jede später zu erwartende Situation gibt es immer mehrere mögliche Handlungsmuster, und es ist Zeit zum Überlegen.
Man holt sich Rat ein; man informiert sich; man erkundet was andere getan haben; usw.
Hier wird schließlich eine vermeintlich freie Entscheidung getroffen, aber dennoch beeinflusst von den Informationen, Überredungskünsten der Versicherungsvertreter, den eigenen Zukunftswünsche, den individuellen Möglichkeiten, ...
Die letztliche Entscheidung ist also nicht wirklich frei, sondern von zahlreichen Umständen zumindest mitbestimmt.

Und nichtmal beim Frühstück hat man die freie Entscheidung, ob Käse oder Konfitüre oder Nutella aufs Brötchen, denn Nutella ist gerade nicht da ... Icon_rolleyes
(18-02-2017, 22:17)Richard_K schrieb: Freier Wille ist nicht wirklich frei.
Wir können nur etwas wollen, was wir uns vorstellen können.
Oder wie Schopenhauer es ausgedrückt hat:
"Der Mensch kann tun was er will, aber er kann nicht wollen was er will."

Für jede akute Situation gibt es mehrere mögliche Handlungsmuster, unter denen wir uns scheinbar frei entscheiden können.
Doch entscheiden sich die meisten wohl für die Reaktion, die ihnen im Moment als die sinnvollste bzw. erfolgversprechendste erscheint.
Und sehr oft entscheiden wir garnicht bewusst willentlich, sondern automatisch und oft richtig.
Beispiel Radfahrt:
Ein Ast ragt recht nieder über den Weg, und man hat mehrere Möglichkeiten:
  • anhalten
  • Kopf einziehen und weiterfahren
  • wenden
  • weiterfahren und Kopf anschlagen
  • ...
Auch für jede später zu erwartende Situation gibt es immer mehrere mögliche Handlungsmuster, und es ist Zeit zum Überlegen.
Man holt sich Rat ein; man informiert sich; man erkundet was andere getan haben; usw.
Hier wird schließlich eine vermeintlich freie Entscheidung getroffen, aber dennoch beeinflusst von den Informationen, Überredungskünsten der Versicherungsvertreter, den eigenen Zukunftswünsche, den individuellen Möglichkeiten, ...
Die letztliche Entscheidung ist also nicht wirklich frei, sondern von zahlreichen Umständen zumindest mitbestimmt.

Und nichtmal beim Frühstück hat man die freie Entscheidung, ob Käse oder Konfitüre oder Nutella aufs Brötchen, denn Nutella ist gerade nicht da ... Icon_rolleyes
Du hast die wichtigste Möglichkeit leider vergessen:
.. Ignorieren <-----

und Frühstück .. ?
Nutella war doch noch nie da !

Gruss an alle die an einen freien Willen glauben Tard
(18-02-2017, 22:17)Richard_K schrieb: Freier Wille ist nicht wirklich frei.
....
doch nur hat jede Freiheit ihren Preis. Wenn man diesen Preis nicht zahlen will beschneidet man halt sein eigentliches Wollen und beschränkt sich auf einen Kompromiss.
Weshalb die Unfähigkeit zu Wundern, Unfähigkeit zur Umsetzung von unmöglichen Wünschen gegen einen freien Willen sprechen sollen?
Ob sich ein Kind einen ritt auf einem Einhorn zum Mond wünscht, der geneigte Forist in dem Moment seinen Willen nicht durchsetzen kann weil in der Situation kein Nutella da ist oder der, theoretisch wahrhaftig bestehende Möglichkeit, Wunsch mit dem Kopf, wortwörtlich, durch die Wand gehen nicht umsetzbar ist.
In Wahrheit versteckt sich lediglich Feigheit und Angst vor den Konsequenzen hinter der Leugnung des "freien Willen".
MMn wird offensichtlich der "freie Wille" danach definiert ob man eine unbegrenzte Anzahl von Optionen hat, welche aber alle keine Konsequenzen haben dürfen.^^
Also Leugnung der Naturgesetze und Kausalketten. Aber als Entschuldigung ist ein "unfreier" Wille natürlich viel besser geeignet.
"Scheinbar" und "anscheinend" sollte man auch richtig nutzen. Der Anschein trügt nicht i.d.R. gibt es
>Für jede akute Situation gibt es mehrere mögliche Handlungsmuster< mehrere Möglichkeien zum handeln. Manche sinnvoller, manche weniger sinnvoll. Die Reaktion bestimmt ob eine bewusste willentliche oder eine reflexartige oder unbedachte Entscheidung getroffen wurde.
(19-02-2017, 09:26)Smiler schrieb: "Scheinbar" und "anscheinend" sollte man auch richtig nutzen.

Zitat:Laut Duden:

sche̱i̱n·bar
Adverb
    nur dem Anschein nach, aber nicht in Wirklichkeit.

ạn·schei·nend
Adverb [nicht steig.]
    soweit man es nach Kenntnis der Tatsachen sagen kann.

Meine Aussage "unter denen wir uns scheinbar frei entscheiden können" sollte durchaus nach Duden verstanden werden.

Daraus kann man erkennen, dass ich dem Determinismus zugeneigt bin.
(19-02-2017, 19:10)Richard_K schrieb: Daraus kann man erkennen, dass ich dem Determinismus zugeneigt bin.

Interessant. Sprechen aber nicht Chaostheorie und die Phänomene auf Quantenebene gegen einen totalen Determinismus?
(19-02-2017, 21:06)Gundi schrieb:
(19-02-2017, 19:10)Richard_K schrieb: Daraus kann man erkennen, dass ich dem Determinismus zugeneigt bin.

Interessant. Sprechen aber nicht Chaostheorie und die Phänomene auf Quantenebene gegen einen totalen Determinismus?

Ich sags mal etwas genauer: adäquater Determinismus, wie ihn auch Doyle vertritt.
Ich bin zwar kein Physiker, aber dem "Determinismus" kann ich trotzdem nichts abgewinnen.Deswegen denke ich eher, dass es viel mehr nur an unserer "Denke" liegt, die sich ohne projektionistische Erwartungshaltung, in dieser Welt gar nicht orientieren könnte. Natürlich können wir berechnen, wo ein Projektil einschlagen wird, wenn es sich auf einer idealen Flugbahn gerade aus, oder in einer Parabel bewegt. Aber nur solange sonst nichts dazwischen kommt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Wenn man sich dessen bewusst ist, dass man Entscheidungen aufgrund von Vorprägungen trifft, dann kann man sich auch klarmachen, warum man welche Vorprägung benutzt und genau diesen Entscheidungsweg wiederum hinterfragen.
Zu Vorprägungen zähle ich die gesamte eigene Biographie und auch Einflüsse von Medien, Arbeit, sozialem Umfeld, und und und ...

Wer sich seiner Vorprägung nicht bewusst ist, der entscheidet nach dem ersten Gedanken, der ihm durch den Kopf geht (man könnte es "im Affekt" nennen), und bildet sich tatsächlich nur ein, frei entschieden zu haben.
Ich mag keine Extreme  und nehme hier wie immer eine Mittelposition ein.
A)  Den linken Standpunkt, daß der Mensch das Produkt seiner Hormone sei, lehne ich als Ausrede ab.
B)  Den rechten Standpunkt, daß der Mensch frei entscheidet, sehe ich als Rechtsfiktion des liberalen Vertragsrechts.

Meine vermittelnde Meinung ist die, daß der Mensch sehr wohl hormongesteuert ist, aber nur zum Teil. Von Mensch zu Mensch verschieden, je nachdem wie tierhaft er ist
Mancher mehr, mancher weniger.
Eine freie Enscheidung liegt aber auch nur in den seltensten Fällen vor

Zur Frage der Vorherbestimmung
Als reines Märchen halte ich die Vorherbestimmung nach Calvin
Woher der diese Idee hatte ?  Wohl sicher aus dem Orient. Er stierlte ja den ganzen Tag in orientalischen Büchern
(Hebräisch, Aramäisch und auch Arabisch war damals die Sprache der Vielleser. Von Wissenschaft kann da keine Rede sein. Eine riesige Anhäufung von Schriften mit meist - nicht immer - obskurem Inhalt)
Ich habe keinen Anlass, an der Kontingenz, der Abhängigkeit des Weltgeschehens von der voraus gegangenen Geschichte und nicht von den Randbedingungen, zu zweifeln. Determinismus ist bestenfalls als Tendenz und "in groben Zügen" gegeben (probabilistischer Determinismus). Dazu gibt es im Forum schon mehrere Beiträge (Suchfunktion "Kontingenz", "Determinismus") oder (u. a.) hier!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(18-02-2017, 22:17)Richard_K schrieb: Freier Wille ist nicht wirklich frei.
Wir können nur etwas wollen, was wir uns vorstellen können.

Für jede akute Situation gibt es mehrere mögliche Handlungsmuster, unter denen wir uns scheinbar frei entscheiden können.
Doch entscheiden sich die meisten wohl für die Reaktion, die ihnen im Moment als die sinnvollste bzw. erfolgversprechendste erscheint.
Und sehr oft entscheiden wir garnicht bewusst willentlich, sondern automatisch und oft richtig.

Wir können auch nur etwas wollen, von dessen Existenz wir wissen.
Unsere Entscheidungen sind von der Quallität des Wissens und Informationen abhängig.

Unser freier Wille ist durch sich selbst begrenzt oder beeinträchtigt, da wir nicht nur aus den Möglichkeiten einer Reihenfolge auswählen, sonderen auch aus den zeitgleich vielen Möglichkeiten dieser Reihe. Jeder Tag bietet seine vielen Entscheidungsmöglichkeiten.
Die Willen sind durch die Zeit begenzt, weil wir nicht für alle unsere Willen Zeit haben.

-Die Willkür ist ein verwahrloster freier Wille.
-Der Geist des freien Willens ist ein ständiges suchen nach dem Besseren oder Wichtigerem, der bestensfalls nach einem Wert "für alle Menschen" richitg sucht.
-Der unfreie Wille ist ein Wille, der sich bereits an einem höheren Willen orientiert, er ist sozusagen ausgereichtet. Er hat ein Hautpanliegen. Er verfolgt ein Ziel und somit sind andere Willen diesem großen Willen untergeordnet. Bestenfalls ist dies ein edler Hauptwille dem die ganze Menschheit dient.

Ein nicht wirklich freier Wille, ist m.E. also der bessere Wille da "er" weiß was er will.
Ein nicht freier Wille ist ein bewusster Wille!
Der freie Wille wird also freiwillig zum unfreien Willen.
Jede Zielverfolgung bedingt diesen ausgerichteten Willen.

Dann wäre da noch die Hypnose zu bedenken. Hier ist der eigene Wille einem anderen ausgeliefert.

(19-02-2017, 22:28)...Richard_K schrieb: Wenn man sich dessen bewusst ist, dass man Entscheidungen aufgrund von Vorprägungen trifft, dann kann man sich auch klarmachen, warum man welche Vorprägung benutzt und genau diesen Entscheidungsweg wiederum hinterfragen.
Zu Vorprägungen zähle ich die gesamte eigene Biographie und auch Einflüsse von Medien, Arbeit, sozialem Umfeld, und und und ...

Wer sich seiner Vorprägung nicht bewusst ist, der entscheidet nach dem ersten Gedanken, der ihm durch den Kopf geht (man könnte es "im Affekt" nennen), und bildet sich tatsächlich nur ein, frei entschieden zu haben.

Ja natürlich ist unser Programmierung ein-gelernt und solange wir nicht Situationen geraten, für die keines der ein-gelernten Unterprogramme im Rechensystem eine Bewältigungshilfe leisten kann, funktioniert das mit der freien Wahl immer relativ sicher.
Natürlich wählen wir uns dabei viel weniger auf bewusster Ebene durch die ganzen Synapsen und Nervenbahen im Gehirn, sondern  immer dem viel schnelleren und kürzeren Nervenebahnen des Unterbewusstseins.
Wäre ja auch ziemlich fatal, wenn wir beim Bremsen jedesmal erst unser Willens-Bewusstsein bemühen müssten..

Andersherum, geraten wir im Laufe unseres Lebens  auch immer wieder in Situationen, für deren Bewältigung einfach noch keine vergleichbare Erfahrungswerte vorliegen, dann nützten uns auch der ganze freie Wille nichts und wir müssen einfach erst mal probieren.

Weswegen ich darauf schließe, dass unser bewusster freie Wille im Vergleich zu all jenen Milliarden Entscheidungsfindungen die jede Sekunde im unterbewussten Teil des Gehirns  ablaufen und die für die Verarbeitung von Abermillionen Informations-Quanten zuständig sind, welche jede Sekunde über die Sinne in uns eindringen, eine "erbärmlich" bescheidene Bedeutung hat.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
(22-02-2017, 22:31)Geobacter schrieb:
(19-02-2017, 22:28)...Richard_K schrieb: Zu Vorprägungen zähle ich die gesamte eigene Biographie und auch Einflüsse von Medien, Arbeit, sozialem Umfeld, und und und ...
Andersherum, geraten wir im Laufe unseres Lebens  auch immer wieder in Situationen, für deren Bewältigung einfach noch keine vergleichbaren Erfahrungswerte vorliegen, dann nützten uns auch der ganze freie Wille nichts und wir müssen einfach erst mal probieren.

Beispiel durch mich selbst:

Ich will wissen ob vergleichbare Erfahrungen, zu dem was ich denke, vorliegen.
Dazu muß ich herausfinden (also ausprobieren) ob in der Welt der Gescheiten und Studierten, ebenfalls dieses Wissen oder diese Erfahrung ist.
Eine Erfahrung und ein Wissen dass ich als normal Bürger, nur mit einem Hauptschulabschluß habe, könnte ja nur ein Wissen sein, dass andere bereits wissen.
Hat ein Mensch etwas nicht auf dem Schulweg gelernt, so bedeutet dass ja nicht, dass er nicht ebenso eine gleiche Erkenntnis haben kann!
Es fehlen ihm ggf nur die Fachbegriffe.

Ich als Normalbürger habe ja logisch weniger Wissen als die Studierten.
Also muß ich wenn ich meine etwas zu Wissen, erst herausfinden ob dieses Wissen bereits existiert.
Das was ich vermute zu Wissen, kann ich bei anderen Menschen nur dann erkennen, wenn ich mit diesen anderen Menschen kommuniziere.
Ob das Wissen, das ich meine zu wissen, in der Welt des vielen Wissens ist, weiß ich ja nicht und kann es nicht wissen!

Deshalb muß ich über das soziale Umfeld kommunizieren und bin somit auch dessen Einflüsse ausgesetzt.
Auf diesem Wege mache ich mich zum Affen und werde ausgelacht, diffamiert, ignoriert, falsch verstanden und nicht für ernst genommen.
Da ich nun mal keine höhere Schulbildung habe und somit logisch weniger Ausdrucksmöglichkeiten wie die Wissenschaftler haben habe, bin ich dem Denken und dem Umgang die diese andere Menschen mr entgegenbringen vollkommen ausgesetzt.
Kein Mensch kann alles wissen, und ein normaler Mensch hat logisch noch weniger Wissen als die Wissenschaftler.

Der Wille etwas wissen zu wollen braucht extrem viel Kraft!
Ich frage mich, wann ein Mensch der seinen Willen des wissenwollens verfolgt, entmutigt wird weil er keine Chance im Umfeld hat.
Etwas zu wollen reicht also nicht!
Das Meiste ist von der Mithilfe aus dem Umfeld abhängig!

Der Mensch ist vom Menschen ausgeliefert und von ihm abhängig, und somit auch sein freier Wille.
Der freie Wille ist sehr oft durch das eigene Umfeld gefangen.


Der Mensch ist also nur frei seinen Willen zu gebrauchen, was nicht bedeutet dass er ihn auch mit all seiner Kraft erreichen kann.

Die Willensfreiheit bedingt den Willen eines anderen um tatsächlich zu sein.

Die Welt hat ihre allmächtigen Götter in Weiß, die Gelehrten und Studierten, und der normale Bürger ist deren Willen ausgesetzt, und muß ggf um Gnade und Gehör bitten und flehen. Ja, fast schon so wie ein Gebet zu Gott.
Der Normalbürger muß sich den Göttern unterwerfen die das studierte Wissen haben und die Welt (das Himmelreich) regieren.

Kant sagt, dass es nicht möglich ist mit den Methoden der Mathematik die Philosophie zu messen, da es zwei ganz verschiedene Dinge sind.
Kant meint dass der Begriff "Gold" keiner Deffinition nötig ist. Doch was ist mit den vielen anderen Begriffen wie z.B. Freiheit, Gerechtigkeit usw.?

Nur weil ein Aristoteles, Sokrates, Platon usw., bereits sehr viel deffiniert haben, heißt das nicht dass sie die entgültige absolute Wahrheit gefunden haben.
Wer dies glaubt ist nicht besser wie die Religionen, die meinen einen Anspruch die absoluten Wahrheit zu haben.


Kant schreibt: "Wozu sollte es auch dienen einen solchen Begriff zu deffinieren? ...die Deffinition nichts anderes als Wortbestimmung ist."
Aus Kritik der reinen Vernunft:
"Denn ich kann niemals sicher sein, dass die deutliche Vorstellung eines gegebenen Begriffes ausführlich entwickelt worden, als wenn ich weiß dass dieselbe dem Gegenstand adäquat sei. Da der Begriff desselben aber, so wie er gegeben ist, viel dunkle Vorstellungen enthalten kann, die wir in der Zergliederung übergehen..."

Meine Meinung ist, dass gerade in einer Welt der Internetkommunikation, die logisch überwiegend mit Begriffen funktioniert, zumindest einmal darüber nachgedacht werden muß, die Begriffe dennoch zu Deffinieren.
Damit wenigstens die Gescheiten unter den Kommunikationspartnern ohne Diffamierungen kommunizieren können und nicht nur mit hilfe der Ignoration reagieren müssen wenn sie keine Geduld mehr haben!

Ignoration ist entweder ein Schachmatt der eigenen Redekunst oder es ist tatsächlich keine andere Möglichkeit gegeben, da ein Schreiber wirklich Unsinn schreibt. Oder es wurde bereits alles gesagt.
(nebenbei: 1x entweder, 2x oder)


Dies genau bestimmen zu können, erfordert die Deffinition von Begriffen!
Selbstverständlich und logisch ist es, dass ein Mensch unterschiedliche Wortschätze hat und somit ist logisch eine Kommunikation noch mehr erschwert.
Zu der Erkenntnis von Kant kommt also diese Schwierigkeit hinzu!

Aufklärer schreien nach Verstand und Vernunft, sie wollen einen mündigen Bürger, doch m.E. wissen sie selber nicht wie das geht und ihr Handeln ist unvernüftig.
-Wollen sie nicht, oder können sie nicht?
-Wissen sie nicht oder wissen sie es?
-Was ist ihnen bewusst und was unbewusst?


Ich meine dass jeder Begriff differenzierbar ist durch sich selbst und seinem Gegenteil.

Es existiert nicht nur das "so als ob", sonderen auch das "ob überhaup" !!! ...wer Kant gelesen hat, müsste wissen was ich damit meine!


LG

(22-02-2017, 22:31)Geobacter schrieb: Andersherum, geraten wir im Laufe unseres Lebens  auch immer wieder in Situationen, für deren Bewältigung einfach noch keine vergleichbaren Erfahrungswerte vorliegen, dann nützten uns auch der ganze freie Wille nichts und wir müssen einfach erst mal probieren.
Unter anderem deswegen ist unser bewusstes Wollen nicht "frei", wobei man noch erörtern muss, was in diesem Zusammenhang "frei" bedeutet. Bedeutet "frei", dass ich auch spontan und zufällig irgend eine Handlung einleite, die gegen jede Vernunft und Einsicht gerichtet ist. Und wenn ja, bin ich dann "frei"; oder bin ich gleich anschließend Gefangener der einmal begonnenen Handlung. Ich plädiere eher dafür, dass Freiheit in diesem spontanen Sinne unserer Natur widerspricht, weil Letztere auf unser Überleben (auch in gesellschaftlichem Sinne) gerichtet ist. Und damit ist unser Wollen gebunden.
M. E. soll unser Wollen lediglich nicht von gesamtgesellschaftlichen Regeln gebeugt und verformt werden. "Freier Wille" ist also mehr eine politische Forderung.

Auf den Beitrag von Geobacter (s. o.):
(23-02-2017, 07:50)Adamea schrieb: Beispiel durch mich selbst:

Ich will wissen ob vergleichbare Erfahrungen, zu dem was ich denke, vorliegen.
Dazu muß ich herausfinden (also ausprobieren) ob in der Welt der Gescheiten und Studierten, ebenfalls dieses Wissen oder diese Erfahrung ist. ...
Die überwiegende Zahl möglicher Antworten werden Ansichten sein bestenfalls weitergegebene von Geisteswissenschaftlern. Anders bei Sachwissen, das kann man nachschlagen. Es ist heute keinem Naturwissenschaftler mehr möglich, den Stand des Wissens wieder zu geben ohne Hilfsmittel (Recherchen).

Es ist also immer so, dass jeder nur ein Teilwissen beherbergt. Gut, das kann unterschiedlich viel sein. Bei den Fragen zur allgemeinen Physik komme ich persönlich mit relativ wenig Nachschlagen zurecht. Bei den Geisteswissenschaften muss ich mir die Antworten ebenfalls erarbeiten.

Du schreibst, dass dir die Fachbegriffe fehlen. Das kann natürlich sein; aber dann reicht es, entweder in einem Lexikon nachzuschlagen oder kurz nach zu fragen. Der Rest ist eine Art Vokabeln-Lernen. Die wissenschaftliche Ausdrucksweise ist ganz klar eine Fremdsprache, die man sich erst aneignen muss. Sonst ist ein Verstehen nicht möglich. Und man muss beachten, dass die Fachbegriffe viel enger gefasst sind als umgangssprachliche Begriffe. Deswegen ist eine einfache Übertragung auf umgangssprachliche Ausdrücke oft problematisch.

(23-02-2017, 07:50)Adamea schrieb: Deshalb muß ich über das soziale Umfeld kommunizieren und bin somit auch dessen Einflüsse ausgesetzt.
Auf diesem Wege mache ich mich zum Affen und werde ausgelacht, diffamiert, ignoriert, falsch verstanden und nicht für ernst genommen.

Der erste Satz ist zutreffend. Deswegen kann niemand "vollkommen frei" irgend etwas wollen. Das soziale Umfeld macht eigentlich bei jedem Menschen Vorgaben, die man beachtet, weil man ja in diesem Umfeld weiter leben will. Dieses Wollen plötzlich "frei" abzulegen, hätte fatale Folgen.

Wenn du das Gefühl hast, dich "zum Affen zu machen" und ausgelacht zu werden, dann würde ich vorsichtiger mit meinen Behauptungen umgehen. Nach dem, was ich alles von dir gelesen habe, machst du dich nicht durch Fragen "zum Affen" (wenn ich mal deine Ausdrucksweise benutze), sondern durch äußerst gewöhnungsbedürftige, sehr persönliche Bekenntnisse. Du bist selbst diejenige, die von "Dualität" spricht, ohne dass man dahinter kommt, wozu eine solche Einteilung gut sein soll, außer dass sie dir (sehr persönlich) gut gefällt. Solche "persönlichen Bekenntnisse" und Erklärungsversuche haben mit Schulbildung nichts zu tun, sondern mit einer besonders ausgeprägten Individualität.
Aus Erfahrung weiß man, dass die Welterklärungen so einfach nicht sind. Deswegen wird kaum jemand diesen Bekenntnissen folgen.

(23-02-2017, 07:50)Adamea schrieb: Ich frage mich, wann ein Mensch der seinen Willen des wissenwollens verfolgt, entmutigt wird weil er keine Chance im Umfeld hat.
Nun, das ist doch weniger schwierig als vor noch nicht allzu langer Zeit. Lexika gibt es wie Sand am Meer und Wikipedia ist nicht die schlechteste Quelle.

(23-02-2017, 07:50)Adamea schrieb: Etwas zu wollen reicht also nicht!
Das Meiste ist von der Mithilfe aus dem Umfeld abhängig!
Richtig! Aber das hat mit dem Willen nur so viel zu tun, dass man vielleicht die Mühe scheut, gerade keine Zeit hat oder andere Interessen. Der Wille wird durch Vieles beeinflusst.

(23-02-2017, 07:50)Adamea schrieb: Die Willensfreiheit bedingt den Willen eines anderen um tatsächlich zu sein.
Das ist auch wieder so eine Behauptung, der ich nicht zustimme. Das liegt vor allem daran, dass nicht klar wird (auch nicht durch Bezug auf die "Götter in Weiß" oder "die Studierten"), was den eigenen Willen unfrei macht über das hinaus, was an Einflüssen ohnehin gegeben ist. Wenn ein Individuum keine Auskunft geben kann, dann vielleicht ein Anderes oder ein Lexikon oder ein Buch. Den Willen, ein bestimmtes Faktum wissen zu wollen, kann doch nicht durch andere Menschen beschränkt sein; es sei denn dieser Mensch hat eine Waffe in der Hand und hindert mich daran, meine Recherche zu vollenden.
Aber das wäre ganz sicher jene (vermutlich) politische Einflussnahme, die nicht sein soll.

(23-02-2017, 07:50)Adamea schrieb: Ich meine dass jeder Begriff differenzierbar ist durch sich selbst und seinem Gegenteil.

Es existiert nicht nur das "so als ob", sonderen auch das "ob überhaup" !!! ...wer Kant gelesen hat, müsste wissen was ich damit meine!
Warum stürzt du dich in das Abenteuer eines nicht ganz verstandenen Kant-Zitates mit einem Schuss Eigen-Interpretation, die mit dem Thema nichts zu tun hat?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(23-02-2017, 19:34)Ekkard schrieb:
(22-02-2017, 22:31)Geobacter schrieb: Andersherum, geraten wir im Laufe unseres Lebens  auch immer wieder in Situationen, für deren Bewältigung einfach noch keine vergleichbaren Erfahrungswerte vorliegen, dann nützten uns auch der ganze freie Wille nichts und wir müssen einfach erst mal probieren.
Unter anderem deswegen ist unser bewusstes Wollen nicht "frei", wobei man noch erörtern muss, was in diesem Zusammenhang "frei" bedeutet. Bedeutet "frei", dass ich auch spontan und zufällig irgend eine Handlung einleite,
Ganz so sicher bin ich mir da nicht.
In Situationen, in denen ich mit Erfahrungswerten nicht mehr weiter kam, habe ich all zu oft gegen meine Intuition gehandelt, die mich gewarnt hat. Ich habe anders entschieden und bin in solchen Fällen fast immer auf der "Nase gelandet". Ich habe falsch entschieden, weil ich vernünftig sein wollte und das ungute Gefühl welches mir so "manches Gesicht" schon auf den ersten Blick vermittelte, als unberechtigtes Vorurteil abgetan und mir einredete ungerecht zu sein und dass ich mir nur wieder mal was einbilde. Ich hab mir dann auch immer alle Mühe gegeben einfach darüber weg zu sehen, dass mit den Mundwinkeln meines Gegenüber beim lächeln irgend etwas nicht passte.

Von daher bin ich mir sicher, dass wir auch in solchen Situationen für die wir keine "eingelernten" Erfahrungswerte besitzen nicht einfach nur mal willkürlich irgend etwas neues probieren, sondern ziemlich verkrampft nach Regeln und Muster Ausschau halten, die sich schon in ähnlichen Situationen bewährt oder nicht bewährt haben. Das geschieht alles auf unterbewusster Eben. Herzschlag wird schneller, Atmung.. Adrenalin..

Dies würde auch erklären, warum wir bei den wissenschaftlichen Forschungen zum freien Willen immer schon längst entschieden haben, bevor die Entscheidung überhaupt ins Bewusstsein gelangt ist.

Und was ist bei mir schief gelaufen, der ich  mich ja scheinbar freien Willens gegen die Entscheidungen auf unterbewusster Ebene durchgesetzt habe? Habe ich wirklich selbst eine frei Entscheidung getroffen?

Nein, habe ich nicht, weil meine Entscheidung gegen meine Intuition von gesellschaftlichen Idealen und Moralvorstellungen überlagert wurde und also gar nicht von mir selber getroffen wurden, sondern von  Prägungen und Erziehungsmustern...


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