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Meister Eckhart
#1
"Umstritten war beispielsweise seine Aussage, der „Seelengrund“ sei nicht wie alles Geschöpfliche von Gott erschaffen, sondern göttlich und ungeschaffen. Im Seelengrund sei die Gottheit stets unmittelbar anwesend." Meister Eckhart - Wikipedia

Aber ist das nicht bloße Wortspielerei, "Streit um des Kaisers Bart" ?
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#2
Da es diese Art Gott nicht gibt, sondern selbst eine geglaubte Entität darstellt, kann man IHN auch nicht fragen, welches Wesen der Seelengrund darstellt. Wenn der Mystiker Eckhart seinen "Seelengrund" so empfunden hat, na dann hat er das eben ...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(07-09-2019, 13:02)Sinai schrieb: "Umstritten war beispielsweise seine Aussage, der „Seelengrund“ sei nicht wie alles Geschöpfliche von Gott erschaffen, sondern göttlich und ungeschaffen. Im Seelengrund sei die Gottheit stets unmittelbar anwesend." Meister Eckhart - Wikipedia

Aber ist das nicht bloße Wortspielerei, "Streit um des Kaisers Bart" ?
Hallo Sinai,

Eckhard unterscheidet zwischen einer Gottheit (ungenaturte Natur, Nichtheit) und Gott (genaturte Natur). 
Die Gottheit als Abgrund des Nichts, ihr kommt kein Sein zu (absolute Subjektivität).

Der dreieinige Gott ist nach seinen Aussagen die erste Emanation der Gottheit, über diesem steht die Gottheit. 
Und über der Seele steht das un-erschaffene Seelenfünklein, das Innerste des Menschen welches identisch mit der Gottheit  ist.

Im Grunde genommen kann sich ein Mensch hinstellen und sagen: "Ich bin der Urgrund meiner Selbst."

In dieser Erkenntnis, so laut dem Meister (hier mit meinen Worten wiedergegeben), kann nur ein Mensch sein, der in ein Licht entrückt wurde welches Gottes (erste Emanation) ist. Diese Entrückung nennt man in der christlichen Mystik "unio mystika". In anderen Kulturen auch als Samadhi bekannt.

So beschreibt der Meister dann auch: "Ein Lebemeister ist besser denn tausend Lesemeister". Also das Aufgehen in Gott.

https://www.br.de/radio/bayern2/sendunge...e-100.html


Liebe Grüße
Bernhard
Das vermeintlich Bedeutungslose ist das Bedeutendste, und das Bedeutendste ist das Bedeutungsloseste im ganzen Sein.
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#4
(07-09-2019, 19:46)Ekkard schrieb: Da es diese Art Gott nicht gibt, sondern selbst eine geglaubte Entität darstellt, kann man IHN auch nicht fragen, welches Wesen der Seelengrund darstellt. Wenn der Mystiker Eckhart seinen "Seelengrund" so empfunden hat, na dann hat er das eben ...

Gott wird von Mystikern nicht geglaubt oder gedacht, es ist das gewahr-werden Gottes im intensiven persönlichen Erleben, Gott wird von Mystikern gespürt und erlebt.

Der eine Ekkard (Nichtmystiker) behauptet fest, diese Art von Gott gibt es nicht. Und der andere Eckhard (Mystiker) erlebt Gott durch Gotteserkenntnis.

 
Ekkards Glaube liegt darin begründet, dass er diese Art Gott nicht spürt und nicht erlebt.

Eckhards Erkenntnis ist Gotteserkenntnis=Selbsterkenntnis und somit erkennt er selbstverständlich seinen eigenen Seelengrund ohne danach fragen zu müssen, die Antwort ist ja schon immer in ihm, da sie un-erschaffen ist.



Ganz liebe Grüße
aus dem un-erschaffenen Seelengrund

Bernhard
Das vermeintlich Bedeutungslose ist das Bedeutendste, und das Bedeutendste ist das Bedeutungsloseste im ganzen Sein.
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#5
(08-09-2019, 11:24)Bernhard schrieb: Gott wird von Mystikern nicht geglaubt oder gedacht, es ist das gewahr-werden Gottes im intensiven persönlichen Erleben, Gott wird von Mystikern gespürt und erlebt.

Entschuldige den Vergleich, Bernhard. Jeder Verrückte erlebt seinen Wahn intensiv und real. Verrückte glauben auch nicht, dass ihr "Erleben" nur ein Glaube oder eine Einbildung ist. Und dass "Mystiker" und "ver-Rückte" auch sonst vieles gemeinsam haben, darf man heutzutage sicher mal offen ansprechen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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#6
Wenn Du Mystiker für ver-rückt erklärst, dann ...........

Ja, vielleicht sind sie ver-rückt diese Göttlichen Narren, vermutlich brauchen sie einen verständnisvollen Therapeuten so wie Du einer bist. 

Und vielleicht könnte es doch sein, dass die höchsten Regionen des Bewusstseins eines Menschen tatsächlich an das Unendliche reichen, welches ein über-kosmischen Bewusstsein ist. Und somit das Erwachen des menschlichen Geistes zu seiner wahren Natur erst ermöglicht.

In diesem Fall, wärst bist Du der ver-rückte.

Die Frage lautet also, wer ist hier verrückt?

Ist das Lied, welches Mystiker und Weise in der ganzen Welt singen, verrückter als das Lied des wissenschaftlichen Materialismus. Hör doch mal genau hin, nicht mit deinen Ohren sondern mit deinem Herzen.

Für mich sind die weisen Mystiker eine wachsende Spitze eines geheimen Impulses der Evolution, die Vorreiter einer neuen Menschheit, im Sinne des Materialismus erscheinen diese natürlich ver-rückt. 


Liebe Grüße

Bernhard
Das vermeintlich Bedeutungslose ist das Bedeutendste, und das Bedeutendste ist das Bedeutungsloseste im ganzen Sein.
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#7
(08-09-2019, 15:24)Bernhard schrieb: Ja, vielleicht sind sie ver-rückt diese Göttlichen Narren,...

Diesen Verdacht hatte zu Eckharts Lebzeiten schon Wilhelm von Ockham geäußert. Er wurde ebenso wie Eckhart der Häresie verdächtigt und in Avignon verhört. Er hatte Kenntnis von den Anklagepunkten gegen Eckhart und kam zu dem Schluss, Eckhart sei eher ein Verrückter als ein Häretiker.

Am 27. März 1329 erging gegen Eckhart das päpstliche Endurteil. Es lautete: Teufelssaat!

28 Irrtümer wurden ihm vorgeworfen, davon seien 15 Sätze häretisch, 11 Sätze übelklingend und häresieverdächtig.

Zwei weitere Sätze, stellte man fest, seien ebenfalls häretisch. Man war sich aber nicht sicher, ob man für diese Eckhart die Urheberschaft zuschreiben könne.
MfG B.
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#8
(08-09-2019, 11:24)Bernhard schrieb: Gott wird von Mystikern nicht geglaubt oder gedacht, es ist das gewahr-werden Gottes im intensiven persönlichen Erleben, Gott wird von Mystikern gespürt und erlebt. ...
...
(Meister) Eckhards Erkenntnis ist Gotteserkenntnis=Selbsterkenntnis und somit erkennt er selbstverständlich seinen eigenen Seelengrund ohne danach fragen zu müssen, die Antwort ist ja schon immer in ihm, da sie un-erschaffen ist.

Ich halte mich jetzt mal an die Wickipedia-Schreibweise: (Meister) Eckhart (ca. 1260-1328).
Ich kann einem mittelalterlichen Theologen nachsehen, dass er vollkommen subjektiven (und kulturbedingten) Sichtweisen und inneren Erlebnissen großes theologisches Gewicht beimisst. Doch die geistesgeschichtliche Entwicklung hat sich in Richtung (von möglichst allen, objektiver) "nachprüfbarer Sachaussagen" weiter bewegt. Es ist irrelevant, was nicht objektiv prüfbar ist. Und unsere Empfindungen gehören dazu.

Ferner ist irrelevant, was keine messbare Wirkung hat; es sei denn durch eine Person und deren Handlung (sehr zum Leidwesen aller Scharlatane!).
Überspitzt: Man reiche bitte die nachvollziehbaren Mess- und Prüfprotokolle für "Seelengrund", "unerschaffen" usw. ein! Und vor allem: Wird irgend etwas besser in der Welt mit solchen Phantasie-Konstruktionen? Mystik scheint mir eine arg egozentrische Wohfühlangelegenheit zu sein.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
(08-09-2019, 10:29)Bernhard schrieb: Eckhard unterscheidet zwischen einer Gottheit (ungenaturte Natur, Nichtheit) und Gott (genaturte Natur).
Die Gottheit als Abgrund des Nichts, ihr kommt kein Sein zu (absolute Subjektivität).

Der dreieinige Gott ist nach seinen Aussagen die erste Emanation der Gottheit, über diesem steht die Gottheit.
Und über der Seele steht das un-erschaffene Seelenfünklein, das Innerste des Menschen welches identisch mit der Gottheit  ist.

Im Grunde genommen kann sich ein Mensch hinstellen und sagen: "Ich bin der Urgrund meiner Selbst."

In dieser Erkenntnis, so laut dem Meister (hier mit meinen Worten wiedergegeben), kann nur ein Mensch sein, der in ein Licht entrückt wurde welches Gottes (erste Emanation) ist. ( . . . )
(08-09-2019, 11:24)Bernhard schrieb: ( . . . ) Der eine Ekkard (Nichtmystiker) behauptet fest, diese Art von Gott gibt es nicht. Und der andere Eckhard (Mystiker) erlebt Gott durch Gotteserkenntnis. ( . . . )



Hallo 'Bernhard'

Das ist mir einfach zu kompliziert
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#10
(08-09-2019, 15:24)Bernhard schrieb: Wenn Du Mystiker für ver-rückt erklärst, dann ...........

Ja, vielleicht sind sie ver-rückt diese Göttlichen Narren, vermutlich brauchen sie einen verständnisvollen Therapeuten so wie Du einer bist. 

Man könnte "Mystiker" auch als "ent-rückt" beschreiben. Therapierbar sind sie in der Regel kaum bis überhaupt nicht............
Der "Auserwählten-Narzissmus" unterscheidet sich vom Krankheitsbild her nämlich in nichts von der gewöhnlichen krankhaften Selbstbezogenheit. Nur ist die Strategie der Mystiker, sich in ihrer absoluten Selbstbezogenheit auf einen "hehere unsichtbare Allmacht" zu berufen, natürlich um einiges raffinierter, als die der "gemeinen Narzissten" und Narzisstinnen. welche sich auch gerne anderer absurdester Verschwörungstheorien bedienen, um alle Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Wie gesagt, malinge Narzissten sind in der Regel nicht therapierbar. Die Auserwählten-Krankeit hat ihre Wurzeln in den Sexualhormonen. Gepaart mit einer psychischen Entwicklungsstörung, deren Ursache man kaum bis gar nicht, oder in wenigen Ausnhamefällen  über Jahre hinweg mühsamst rekonsturieren muss.. Die allermeisten Versuche, "Mystiker" zu therapieren, sind und waren bislang immer schon wenig erfolgsversprechend.

Was man aber tun kann, ist aufklären. All jene die sich danach sehen, selbst außergewöhnliche bis übernatürlichste Auserwählte zu werden, denen kann man die Augen schon öffnen.....
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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