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Ein neuer :-)
#1
guten Abend Icon_lol

einen wirklichen Vorstellungsthread habe ich nicht gefunden, deshalb an dieser Stelle ein kurzes Hallo, das ich als Neuling an Alle richten möchte.

Einen Lebenslauf werde ich nicht bieten, nur einige Worte, damit Ihr wisst, mit wem Ihr es zu tun habt.
Klassisch stamme ich aus einem nicht sehr religiösen Elternhaus. Hatte im Laufe meines Lebens zu Gott gefunden. So drücke ich es an dieser Stelle aus, um dem Moment dieser "Konversion" gerecht zu werden. Diese Konversion hatte vor allem den Grund, dass ich einen falschen Lebensstil erkannte und mir die Fähigkeit, dieses einsehen zu können, auf eine göttliche Inspiration zurückführte.
Die abrahamitischen Religionen, alle glauben an den Gott Isaaks, Jacobs und Abrahams. Die Debatten zwischen den Religionen sind hinfällig, da ihr Gott der gleiche ist.

Aber wer sagt mir, dass es dieses Gotteskonzept ist, das die Realität abbildet? Reden wir über Gott als Wesen, das sich in 3 Personen ausdrückt, von denen die 3 Personen unterschiedlich handeln und einen unterschiedlichen Willen haben, ja von Jesus Christus als ganzer Mensch und ganzer Gott, der sich aber nur als bedingter Mensch zeigt... dann steht doch die Frage im Raum: ist der Gott, der hinter diesen Hypostasen steht, nicht eine unpersönliche, monistische Einheit, der den Seelengrund bildet, aber in seinem Wesen eben nicht "liebender Vater" ist.

Wie dem auch sei... so gibt es auch Menschen, die auf Basis der Bibel sagen, dass die Trinität nicht in ihr angelegt ist. Fehlende Erkenntnis diesen Menschen vorzuwerfen, wirkt auf mich künstlich, denn hat auch das Judentum keine Erkenntnis über Thora und Psalmen... hat das Christentum mehr Erkenntnis über das Judentum, wo es doch erst in den letzten Jahrzehnten eingestehen muss, historisch eher durch einen Antijudaismus geprägt zu sein?

Ich wollte zum Ursprung gehen. Besonders nach dem ausführlichen Studium des Alten Testaments musste ich mich ernsthaft fragen: "Ist das der Gott, der für Dich anbetungswürdig ist?". Das Christentum drehte sich viel um die Frage von Gnade und Gesetz... und im religiösen Austausch mit Muslimen meistens um die Trinität und ihre biblische Begründbarkeit. 
Aber gehe ich noch weiter zurück und frage nach Gott als die Letztbegründung ethischen Handelns, und da scheint mir Gott, wie er sich im Alten Testament präsentiert und an den alle diese religiösen Menschen glauben, nicht herhalten zu können.
Nicht Jesus Christus ist mein Interpretationsschlüssel der heiligen Schriften, sondern die Frage, wie ich als Mensch unter Hilfe von Vernunft und Herz den zwischenmenschlichen Umgang in einem sozialen Netz gestalte.

Das Christentum mag barmherzig erscheinen, wenn es die Hinrichtung eines unschuldigen Menschen als "gerechtes Opfer" akzeptiert... zumindest wenn wir im Alten Testament nachlesen, dass Völkermord und die grausame Hinrichtung ganzer Stämme und Völker Gottes Gerechtigkeit war...
Aber von einem vernünftigen und herzlichen Standpunkt aus, durch den ich meine ethische Position zu begründen suche, stellt sich eine solche Gerechtigkeit als himmelschreiende Ungerechtigkeit dar. Kein Mensch mit Verstand kann akzeptieren, dass die Hinrichtung von Unschuldigen die Lösung ist.
Mir widerstrebt es auch, dem gemeinsamen Mythos der abrahamitischen Religionen sonderlich wohlwollend gegenüber zu stehen.... really? Der Gründungsmythos ist Abraham, der seinen geliebten Sohn hinrichten wird, weil es ihm Gott befiehlt? Eine abschreckende Theologie.

Ein Problem mit religiösen Menschen habe ich nicht und ich akzeptiere ihren Weg, aber ich glaube, die meisten Menschen sind nicht wegen der Religion gute Menschen, sondern trotz ihrer Religion.

In diesem Sinne... einen wundervollen Abend.
nachdenklich
#2
Herzlich Willkommen, Mr. 'nachdenklich'
Was Du schreibst, ist sehr gur argumentiert - eine hochwertige Sicht

Im Grunde hast Du alle Weisheit des Forums und aller Religionswissenschaft auf einer Seite zusammengefasst. Gratuliere
#3
Danke für die nette Begrüßung lieber Sinai... Icon_lol
#4
Herzlich willkommen!

Dass gelebter Glaube nicht viel mit den alten Texten zu tun hat bzw. haben sollte, ist zumindest mir einsichtig. Auch wenn ich jetzt mit persoenlichem Glauben nicht so viel am Hut habe. Die Buecher sagen uns eher etwas ueber die Geschichte ethischer Vorstellungen, und die Geschichten, die darin erzaehlt werden, sind ein Aufhaenger, so etwas zu vermitteln.
#5
Danke Ulan Icon_lol
#6
Sei gegrüßt,  nachdenklich.

... ob die meisten Menschen (wirklich) gut sind, oder oft auch einfach nur naiv, ist schwer zu beurteilen. Opportunistisch gesehen, ist es im Überlebenskampf von Vorteil, gut an die Überlebensrahmenbedingungen angepasst zu sein und damit auch gut an den gesellschaftlichen Konsens jenes Umfeldes, in welchem man man lebt. Gut (emphatisch) zu sein, ist also in gewisser Weise auch eine Art sinnvolle "Unfallversicherung". Ein (in den allermeisten Fällen) angeborener, strategischer Instinkt.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#7
Danke für Deine Worte Geobacter Icon_lol
#8
Hallo 'nachdenklich'
herzlich willkommen in unseren Diskussionsrunden. Danke auch für deinen Eingangsbeitrag. Die darin enthaltenen Punkte werden sicher noch im Laufe der Zeit im Einzelnen und in den verschiedenen Unterforen erörtert.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#9
Vielen Dank Ekkard, ich freue mich auf spannende Diskussionen.
#10
Auch von mir ein herzliches Willkommen!
MfG B.
#11
(31-07-2021, 20:45)Geobacter schrieb: Sei gegrüßt,  nachdenklich.

... ob die meisten Menschen (wirklich) gut sind, oder oft auch einfach nur naiv, ist schwer zu beurteilen. Opportunistisch gesehen, ist es im Überlebenskampf von Vorteil, gut an die Überlebensrahmenbedingungen angepasst zu sein und damit auch gut an den gesellschaftlichen Konsens jenes Umfeldes, in welchem man man lebt. Gut (emphatisch) zu sein, ist also in gewisser Weise auch eine Art sinnvolle "Unfallversicherung". Ein (in den allermeisten Fällen) angeborener, strategischer Instinkt.

Hallo Geobacter,

... die Gefühle anderer Menschen nachzuvollziehen, sie zu verstehen, wenn möglich, auch noch "liebevoll", ist nur dann angebracht, wenn deren Eigenarten nicht "zerstörerische Elemente" in sich tragen/bergen.

Seinerzeit im Nazi-Deutschland glaubten z.B. viele, sie unterschreiben eine sinnvolle "Unfallversicherung", wenn sie das kleine Parteiabzeichen sichtbar tragen. Aufgewacht sind sie dann aber später zwischen Tod und Ruinen.

Opportunismus kann also eine gefährliche Art der Trägheit sein, welche daran hindert, dann entschlossen dazwischen zu schlagen, wenn es unvermeidlich ist. So etwas nennt man bei uns Zivilcourage.

Gruß von Reklov
#12
(01-08-2021, 21:38)Reklov schrieb: Hallo Geobacter,

... die Gefühle anderer Menschen nachzuvollziehen, sie zu verstehen, wenn möglich, auch noch "liebevoll", ist nur dann angebracht,

Reklov....... hier stellt sich ein neues Forumsmitglied vor. Angebracht wäre eine Begrüßung.

Und ja, Reklov... ich kann solche Leute [...],.... die in der vollen Überzeugung leben.... dass ihre eigene Wirklichkeit  auch die wirkliche Wirklichkeit aller andern Menschen zu sein habe, echt nicht austehen. [...]

Wie andere Menschen lieben und zu welchen Bedingungen, geht mich nichts an.


Persoenliche Aeusserungen entfernt - Ulan
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#13
(01-08-2021, 21:38)Reklov schrieb: Hallo Geobacter,

... die Gefühle anderer Menschen nachzuvollziehen, sie zu verstehen, wenn möglich, auch noch "liebevoll", ist nur dann angebracht, wenn deren Eigenarten nicht "zerstörerische Elemente" in sich tragen/bergen.

Gruß von Reklov


Das ist zweifellos richtig, wenn man die rezenten Terroranschläge auf Christenkinder wütend betrachtet.

Gottfried von Bouillon soll auferstehen!
#14
@Sinai Oh, sieh mal einer an, ein Kreuzzugs-Fan. Als ob ein pauschaler Krieg gegen alle Muslime um einen Deut besser waere als das, was Dir angeblich am Herzen liegt.

Dass man dieser Art Terror einen Riegel vorschiebt, mag zwar erstrebenswert sein, aber Glaubenskrieger sollten da ihre Finger rauslassen.

Im Licht des Eingangsbeitrags ist das auch eher ein beschaemender Beitrag.
#15
(02-08-2021, 09:49)Ulan schrieb: . . . ein pauschaler Krieg gegen alle Muslime . . .

. . . das haben Kriege so an sich. Du verurteilst ja auch nicht die Kriegserklärung der USA im Ersten Weltkrieg gegen alle Deutschen und alle Österreicher  Icon_razz


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