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Glauben oder hinterfragten?
#16
(13-02-2019, 00:40)NoBody schrieb: Liebe Community,

ich bin leider immer noch auf der Suche nach dem bedingungslosen Glauben. Es gibt einige Dinge die mich zweifeln lassen und ich finde einfach keine Antworten darauf. Ich habe die Hoffnung hier fündig zu werden 


Warum glaubst Du, ausgerechnet hier fündig zu werden ??
Das ist kein religiös dominiertes Forum — verfolge doch die Diskussionen
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#17
(26-08-2021, 16:17)Ulan schrieb: Witzigerweise ist "Engel" tatsaechlich auch schon eine apologetische Uebersetzung. Eigentlich waren die anderen Goetter gemeint, die Soehne El's, des kanaanaeischen Schoepfergottes, der Israel seinen Namen gab.

Dies hört man bisweilen und ist nicht von der Hand zu weisen.
Die entmachteten Priesterkulte Kanaans, die im Volk der Israeliten im Verborgenen unter der Oberfläche weiterwirkten (Freud und Assmann), wurden gedemütigt, indem ihre zahllosen Götter zu willenlosen Befehlsempfängern (dennoch unsterbliche Halbgötter) degradiert wurden.
Ein Kompromiß
Sie wurden Malachim
Der spätere Versuch, sie als griechische Angelos zu bezeichnen, ist natürlich ein Schmarrn

--

In Wahrheit geht diese Kritik auf ältere Gelehrte zurück: Spinoza; der ein später Ableger von Maimonides war — ein Pharisäer alter Schule, der allerdings im Alter durch sadduzäischen Sauerteig vergiftet oder — je nach Standpunkt — befruchtet worden war.
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#18
(29-08-2021, 21:41)Sinai schrieb: Warum glaubst Du, ausgerechnet hier fündig zu werden ??
Das ist kein religiös dominiertes Forum — verfolge doch die Diskussionen

Hast Du schon wieder vergessen, dass das hier ein Thread-Nekro von Dir ist?

(29-08-2021, 21:44)Sinai schrieb: Der spätere Versuch, sie als griechische Angelos zu bezeichnen, ist natürlich ein Schmarrn

Das Judentum ist halt in der Zeit, als es Teil des hellenistischen Kulturraums wurde, nachhaltig beeinflusst worden. Die Juden gaben den Engeln damals Namen, erfanden lauter Engelgeschichten, etc. Glaube aendert sich halt laufend.
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#19
(29-08-2021, 18:17)Reklov schrieb: Der von Dir erwähnte Horus wird als Falke oder auch als stehender Mensch mit Falkenkopf dargestellt.

Hmm, Icon_rolleyes  -  da ziehe ich die biblische Forderung doch lieber vor:

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!"

Na ja, das ist wohl mal wieder an der Frage vorbeiargumentiert.

Dass das Judentum und mittelbar das Christentum viele Einfluesse aus Aegypten vearbeitet hatte, weiss man heutzutage doch. Deshalb hatte das Christentum es auch so einfach, sich in Aegypten zu verbreiten: christliche Gemeinschaften benutzten sogar Isistempel, und die Bilder von Isis und Horus wurden weiterbenutzt, nur um ein paar christliche Elemente, wie ein paar eingeritzten Kreuzen, erweitert. Das ist kulturhistorisch alles sehr interessant und kann archaeologisch nachvollzogen werden.
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#20
(29-08-2021, 22:05)Ulan schrieb:
(29-08-2021, 21:44)Sinai schrieb: . . . Der spätere Versuch, sie als griechische Angelos zu bezeichnen, ist natürlich ein Schmarrn

Das Judentum ist halt in der Zeit, als es Teil des hellenistischen Kulturraums wurde, nachhaltig beeinflusst worden.

Das ist so nicht ganz richtig. Ich korregiere: Es gab vor 2200 Jahren schon eine freiwillige Diaspora des Judentums; angelockt von der Reichtümern des Niltals mit seinen Sklavenströmen aus Nubierland, einmündend in die gewaltige, von Alexander dem Großen gegründete hellenistische Hafenstadt für den Mittelmeerhandel, siedelten sich damals Juden in ebendieser Handelsstadt Alexandria an. Diese Juden waren abtrünnige Juden — wie so oft in der Geschichte Israels —  lernten kein Hebräisch mehr. Sie konnten die Thora nicht mehr lesen und hören! Um diesem Mißstand wenigstens teilweise entgegenzuwirken, wurden 70 Rabbiner beauftragt, die Thora und die Propheten ins Griechische zu übersetzen zu versuchen. Versuchen!
Der Versuch mißlang, es war ein Bauchfleck.
Völlig sinnfreie "Übersetzungen" wurden gewählt, plötzlich war der Malach ein Angelos
Nefesch wurde zur Psyche !
Scheol wurde gar zum Hades !
Da aber damals in Alexandria mehr Juden lebten als in Jerusalem, kam dieses ungeheuerliche Flickwerk als "Septuaginta" (lat. 70) in den Kreislauf des Diasporajudentums

Als dann im Jahre 70 die Zwangsdiaspora begann, der Tempel geschändet wurde und seither seinen Betrieb einstellte, nicht mehr geistiges und geistliches Zentrum war und die Juden nach dem gescheiterten Bar-Kochba-Aufstand im Jahre 135 von den Römern zwangsdeportiert wurden, war der Salat perfekt.
Die unselige Septuaginta mit ihren unaussprechlichen Begriffen hat nicht nur in die christliche Bibel (NT) begrifflich zur Unkenntlichkeit verschandelt (Jesus hat sicher nie vom Hades geredet), sondern auch das Judentum in die Irre geführt.

Sehr verdächtig, daß sich seither im Judentum die Menschen in einer "Synagoge" (das griechische Wort für Versammlung) treffen . . .

Einzig und allein die Zeugen Jehovas sind in der Lage, uns aus diesem Wahnsinn zu befreien.
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#21
(30-08-2021, 09:05)Sinai schrieb: Das ist so nicht ganz richtig. Ich korregiere:

Da gibt's nichts zu korrigieren. Der Engelglaube kam mit der juedischen Weisheitsliteratur, die halt zum Teil auch Teil des Bibelkanons ist, und das ist eine hebraeische Entwicklung im hellenistischen Umfeld. Auch Judaea war in den Staedten zu der Zeit weitgehend hellenisiert; Jerusalem ist ja erst waehrend der hellenistischen Patronage zu einer nennenswerten Stadt geworden (in der persischen Zeit war es ein etwas groesseres Dorf mit Tempel). Das idealisierte Judentum, das Dir vorschwebt, ist ein Ergebnis der Re-Judaisierung durch die Hasmonaeer.

Seit wir die Schriftrollen aus Qumran haben, wissen wir auch, dass auch der griechische Text der Septuaginta auf einer entsprechenden hebraeischen Textvariante beruht, also viele angebliche Aenderungen in der Septuaginta bereits in hebraeischen Textvarianten vorlagen. Das betrifft auch Buecher wie Exodus oder Samuel, die deutlich unterschiedliche Textvarianten hatten.

Es gibt gute Gruende, warum heutige deutschsprachige Bibeluebersetzungen die Soehne Gottes oder die Goetterversammlung wieder beim Namen nennen und nicht verschaemt drumherum reden.
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#22
(30-08-2021, 09:24)Ulan schrieb: Da gibt's nichts zu korrigieren. Der Engelglaube kam mit der juedischen Weisheitsliteratur, die halt zum Teil auch Teil des Bibelkanons ist, und das ist eine hebraeische Entwicklung im hellenistischen Umfeld.


Jüdischer Aberglaube entstand schon in Ägypten, massenhaft sickerte jedoch Aberglaube ins babylonische Judentum!
Da kam der fliegengestaltige Dämon auf, der im Sterbezimmer auf die Seele des Verstorbenen lauert wenn sie aus dem Mund kommt, um diese dann ins Flammeninferno (ein altorientalisches Paradigma) zu entführen, der heutige jüdische Brauch, bei einem Todesfall alle Spiegel in der Wohnung abzudecken, hängt auch mit dieser uralten Vorstellung der aus dem Toten austretenden Irgendwas zusammen (Nefesch sicher nicht)

--

(30-08-2021, 09:24)Ulan schrieb: Es gibt gute Gruende, warum heutige deutschsprachige Bibeluebersetzungen die Soehne Gottes oder die Goetterversammlung wieder beim Namen nennen und nicht verschaemt drumherum reden.

Interessante Statements! Bitte schreib ausführlich darüber.
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#23
(29-08-2021, 22:19)Ulan schrieb:
(29-08-2021, 18:17)Reklov schrieb: Der von Dir erwähnte Horus wird als Falke oder auch als stehender Mensch mit Falkenkopf dargestellt.

Hmm, Icon_rolleyes  -  da ziehe ich die biblische Forderung doch lieber vor:

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!"

Na ja, das ist wohl mal wieder an der Frage vorbeiargumentiert.

Dass das Judentum und mittelbar das Christentum viele Einfluesse aus Aegypten vearbeitet hatte, weiss man heutzutage doch. Deshalb hatte das Christentum es auch so einfach, sich in Aegypten zu verbreiten: christliche Gemeinschaften benutzten sogar Isistempel, und die Bilder von Isis und Horus wurden weiterbenutzt, nur um ein paar christliche Elemente, wie ein paar eingeritzten Kreuzen, erweitert. Das ist kulturhistorisch alles sehr interessant und kann archaeologisch nachvollzogen werden.

Hallo Ulan,

... die vielen Ungereimtheiten zu Beginn des Christentums können die christl. Forderung nicht nicht verwischen, sich kein Bild von "Gott" zu machen. - Die ersten Christen waren sog. "Judenchristen" und erst im Jahr 380 n.Chr. wurde dieser Glaube im Römischen Reich zur Staatsreligion. -
Interessant ist weniger, was archaeologisch nachvollzogen werden kann, sondern, dass die Juden bis heute in Jesus nur einen aus der Reihe ihrer Propheten sehen.

Zudem wurde erst auf dem Konzil zu Nicäa (325 n. Chr.) nach langem Streit unter den Bischofsparteien festgelegt, dass Jesus nicht nur "gottähnlich", sondern "gottgleich" ist. Wie ein Chronist seinerzeit vermerkte, stritten sich sogar die Marktfrauen von Nicäa heftig über dieses Thema. Icon_rolleyes

Jesus, würde sich aber in seiner Grabkammer (läge er noch darin) vor Gram schon mehrmals umgedreht haben, anhand der nun in Gang kommenden >KRIMINALGESCHICHTE DES CHRISTENTUMS<, wie sie K. Deschner in seiner Buchreihe beschreibt.

Gruß von Reklov
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#24
(30-08-2021, 18:09)Reklov schrieb: Interessant ist weniger, was archaeologisch nachvollzogen werden kann, sondern, dass die Juden bis heute in Jesus nur einen aus der Reihe ihrer Propheten sehen.

Fuer Dich vielleicht. In Aegypten wurden die Auferstehungserzaehlungen mit den Auferstehungserzaehlungen von Osiris, die halt mit Isis (Maria) und Horus (Jesus als Kind) irgendwie verbunden werden konnten, in Beziehung gesetzt. Das war eine spezifische Frage von denen, die Thema des Threads sind. Es gab damals viele Christenheiten.

Und das Christentum kennt keine Forderung, sich kein Bild von Gott zu machen. Das wurde zwar mal im sehr brutal gefuehrten Bilderstreit innerhalb der Orthodoxen Kirche thematisiert, was dann in der Ikonenverehrung muendete, und ist zwar auch Thema bei einigen protestantischen Kirchen, aber ansonsten war Christen diese Forderung im allgemeinen egal. Im Roemischen Reich wurde die Forderung, keine Menschen und Tiere zu malen, als absurd empfunden. Und da Jesus auch nach offizieller Lesart eben auch Mensch war, galt fuer ihn das Bilderverbot dann auch nicht.
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#25
(30-08-2021, 18:09)Reklov schrieb: Interessant ist weniger, was archaeologisch nachvollzogen werden kann, sondern, dass die Juden bis heute in Jesus nur einen aus der Reihe ihrer Propheten sehen.

Das stimmt so nicht. Die Juden bestreiten seine Jüdischkeit


(30-08-2021, 18:09)Reklov schrieb: >KRIMINALGESCHICHTE DES CHRISTENTUMS<

Dann mußt Du fairerweise auch eine Kriminalgeschichte des Judentums, eine Kriminalgeschichte des Islam, eine Kriminalgeschichte des Shintoismus, eine Kriminalgeschichte der Mormonen, eine Kriminalgeschichte der Wiedertäufer, eine Kriminalgeschichte der Hussiten, eine Kriminalgeschichte der Azteken schreiben
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#26
(30-08-2021, 23:09)Sinai schrieb: Das stimmt so nicht. Die Juden bestreiten seine Jüdischkeit

Welcher Jude bestreitet, dass Jesus Jude gewesen war? Nenne eine Quelle.

(30-08-2021, 23:09)Sinai schrieb: Dann mußt Du fairerweise auch eine Kriminalgeschichte des Judentums, eine Kriminalgeschichte des Islam, eine Kriminalgeschichte des Shintoismus, eine Kriminalgeschichte der Mormonen, eine Kriminalgeschichte der Wiedertäufer, eine Kriminalgeschichte der Hussiten, eine Kriminalgeschichte der Azteken schreiben

Seit wann muss man Buecher ueber alles Moegliche schreiben, wenn man ein bestimmtes Thema hat? Ach ja, beim Thema zu bleiben, faellt Dir ja schwer.

Ansonsten sollten die Buecher von Deschner allgemein bekannt sein, nehme ich doch mal stark an.
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#27
(30-08-2021, 23:16)Ulan schrieb:
(30-08-2021, 23:09)Sinai schrieb: Das stimmt so nicht. Die Juden bestreiten seine Jüdischkeit

Welcher Jude bestreitet, dass Jesus Jude gewesen war? Nenne eine Quelle.

Der Talmud


--

Und zwar bitte — um Verleumdungen auszuschließen — ein Exemplar neueren Datums aus einer öffentlichen Bibliothek
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#28
Was soll ich jetzt mit der Antwort anfangen?
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#29
(30-08-2021, 23:09)Sinai schrieb:
(30-08-2021, 18:09)Reklov schrieb: >KRIMINALGESCHICHTE DES CHRISTENTUMS<

Dann mußt Du fairerweise auch eine Kriminalgeschichte des Judentums, eine Kriminalgeschichte des Islam, eine Kriminalgeschichte des Shintoismus, eine Kriminalgeschichte der Mormonen, eine Kriminalgeschichte der Wiedertäufer, eine Kriminalgeschichte der Hussiten, eine Kriminalgeschichte der Azteken schreiben

Hallo Sinai,

es ist richtig, dass auch andere Religionen ihre "Kriminalgeschichte" haben - nur - der Unterschied ist eben, dass z.B. die erwähnten Azteken erstens nicht zur europ. Geschichte zählen und zweitens ihre Priester schon lange nicht mehr ihr "blutiges Handwerk" ausüben, während zur "Kriminalgeschichte des Christentums" nach wie vor aktuelle Vorfälle über die Medien bekannt werden. Der Inhalt dieses Buches wird sozusagen ständig "fortgesetzt". Man hört von Skandalen im Finanzbereich der Kirche, von Missbrauchsfällen, von undurchsichtigen Verbindungen zur Politik, wie auch zur Unterwelt, von anmaßender Verschwendungssucht - etc.

Gruß von Reklov
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#30
(13-02-2019, 13:49)Sinai schrieb:
(13-02-2019, 00:40)NoBody schrieb: 1. Wieso offenbarte sich Gott in den abrahamitischen Religionen auschließlich in einer bestimmter Region der Erde, obwohl weite Teile des Globus bevölkert waren?

Kannst Du ausschließen, daß Gott in den Jahrhunderten vorher versuchte, Kontakt zu den Menschen aufzunehmen ? In allen möglichen Regionen der Erde ? Von diesen - vergeblichen - Versuchen wissen wir klarerweise nichts


Kehren wir vielleicht wieder zu dieser interessanten Fragestellung des Threadstarters in Beitrag #1 zurück.
A) Wer weiß, wie oft Gott vor der Sintflut versuchte, die Menschen zu bessern?
B) Wer weiß, wie oft Gott — nachdem er die hochmütigen Menschen in alle Welt zerstreute (sozusagen als Wanderjahre) und ihre Sprache verwirrte (jetzt haben wir hunderte teilweise sehr hässliche Sprachen auf der Welt, manche gar ohne Vergangenheitsform und ohne Zukunft, Zeitwörter nur in der Gegenwart) — versuchte, die Menschen zu bessern?
Die gottfernsten Menschen wanderten am weitesten vom Garten Eden weg. Manche Familien blieben aber im Umkreis vom ehemaligen Paradies — dies könnte die Erklärung sein, daß diese Region des Fruchtbaren Halbmonds für Botschaften Gottes eher empfänglich war als die fernen Fluchtregionen.
Klar nicht alle Menschen in der Region des Fruchtbaren Halbmonds — man denke an Sodom und Gomorrah
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