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Wenn alle erleuchtet sind
#16
(06-07-2022, 20:52)Sinai schrieb: Schade.
Aber auch verständlich. Über Religion zu diskutieren, bringt doch nichts.

Hoer doch auf mit diesen Nebelbomben. Was da entfernt wurde, hatte mit Religion nichts zu tun.
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#17
(06-07-2022, 19:43)Ulan schrieb: OT von Sinai entfernt.

@Samana Johann Ja, ich bezog mich auf einige hinduistische Vorstellungen. Wobei es insgesamt eher schwierig ist, "Jenseitsvorstellungen" in vielen Religionen festzunageln. Selbst im Christentum gibt's unterschiedlichste Vorstellungen, die eigentlich nicht zusammenpassen, und das scheint in den fernoestlichen Religionen auch nicht immer so ganz klar zu sein. Fehlt halt die "Rueckmeldung".

Es ist möglich andere Existenzbereiche, Sinnessphären, zu beschreiben, diese kennend, nicht aber ist es möglich jenes über Auge, Ohr, Nase, Zunge, Körper und Verstand, zu erklären, und jeder der so tun würde, würde in Bedrängnis geraten. Warum? Weil es eben darüber hinaus liegt.

Religionen, abseits des Buddhadhammas, loben und trainieren für das Wiederaufkommen in einer oder anderen Späre der Existenz oder gar Nicht-Existenz, doch da dieses nicht zum Enden des Leidens führt, lehrt der Buddha den Weg abseits der Extreme, läßt "Sein oder Nicht-Sein" nur als Antrieb für gutes und erforderliches Streben Gegenstand der Ausübung tun.

Um Wissen, guter Meister Ulan, ist eine "Hohlschuld" keine "Bringschuld", für den danach Strebenden. Güte, keine Pflicht, es zu geben.
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#18
(07-07-2022, 01:39)Samana Johann schrieb: Um Wissen, guter Meister Ulan, ist eine "Hohlschuld" keine "Bringschuld", für den danach Strebenden. Güte, keine Pflicht, es zu geben.

Das klingt plausibel.

.
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#19
(02-05-2022, 04:46)Gogi schrieb: was passiert im Buddhismus wen alle Selen Erleuchtung erlangen
dann ist ja diese erde dann überflüssig
werden dann alle halt irgendwo zusammen leben?
keiner wird mehr geboren keiner stirbt mehr
alle leben jetzt ewig
verstehe ich das richtig

Der Buddhismus wird in unserer Kultur gerne genommen als das Ende der Fahnenstange. Man kommt wenig auf die Idee, dass in der geistigen Welt Vorbereitungen vorgenommen werden, die das Vorherige weiterführen.
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#20
(07-07-2022, 01:42)Sinai schrieb:
(07-07-2022, 01:39)Samana Johann schrieb: Wissen, guter Meister Ulan, ist eine "Hohlschuld" keine "Bringschuld", für den danach Strebenden. Güte, keine Pflicht, es zu geben.

Das klingt plausibel.


Mir fällt dazu ein schönes Märchen ein:
Es war einmal ein Königreich, dort lebte ein glückliches Volk. Mensch und Tier und die Wälder und die Felder waren gesund, jedes Jahr gab es reiche Ernte, davon konnte ein starkes Heer mit guten Waffen zur Abschreckung allfälliger Invasoren und Sklavenfängern unterhalten werden, die Familien waren glücklich und es gab gute Schulen. Das Land florierte unter der Regierung des weisen Königs.

Eines Tages kamen Händler oder Kundschafter ins Land, suchten den Königshof auf und baten den weisen König, sie über den Winter bei ihm wohnen zu lassen, die Rückreise bei Schneefall könne gefährlich werden, nicht auszuschließen daß es bald schneien wird. Der liebe König erfüllte den zwanzig Männern den Wunsch und nahm sie und ihre Tragtiere über den Winter auf.
Sie schmeichelten dem König und lobten ihn ehrlich für seine hervorragende Regierungsweise.
Volle Kornspeicher, leere Gefängnisse, glückliche und lebenssprühende kräftige Untertanen, glückliche Familien und überall Kinder

Sie baten den König, sie zu unterreichten
Doch seine Gemahlin warnte ihn: "O großer König, tu es nicht - ein anderes Volk wird dann auch stark und glücklich, wird kraftstrotzend uns überfallen."
Der weise König überschlief den Rat der Königin und bekam Sorge um sein Volk.
Als er am nächsten Morgen mit dem Unterricht der Fremden begann, lehrte er sie Fake
Er ließ die fremden Herren stundenlang im Schnee knien, und erfand dafür ein neues Wort: "Meditieren"
Er ließ ein Kupferbecken mit brennendem Holz neben sie stellen, wo ein Ritter laufend Holz nachlegte und ein zweiter Ritter mußte laufend Weihrauch und andere wohlriechende Harze und Rinden in die Glut legen.
Zu Mittag ließ er seine Gäste mittelschwer auspeitschen, und zwar täglich, schlafen mußten sie auf rauhen Holzbretten. Sie bekamen nur Wasser zu trinken und ihre Speis bestand aus einem Brei von Wasser, zerstoßenem Weizen und zerstoßenen Heuschrecken
Er lehrte sie Mathematik, und zwar die "Wachstumsfunktion" - Ein Mann hat eine Kuh und die bekommt in ihrem zehnjährigen Leben vier Kälber. Zwei davon sind weiblich und diese beiden Kühe bekommen dann jede wieder vier Kälber. In dieser Rinderzucht wird kein vermehrungsfähiges Tier geschlachtet, nur alte unfruchtbare Kühe, alte impotente Stiere und schwule Stiere - um die ist eh kein Schad. Wieviele Rinder leben in 10, in 20, in 50, in 100 Jahren dort?
Puh - gar nicht so leicht zu rechnen. Ich kann das gar nicht auf Anhieb. Die Zwanzig nahmen hungernd unter den täglichen Stockschlägen die Rechenlehre auf und nach der Schneeschmelze machten sie sich freudig auf den Weg in ihre Heimat. Dort öffneten sie unter der Patronanz ihres eigenen Königs sofort eine Staatsschule für Prinzen. Das Land wurde nie reich und stark, es blieb alles so wie es war
Der weise König des starken Reiches hatte sein Land erfolgreich geschützt! Icon_smile
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#21
(07-07-2022, 11:52)Rosenzweig schrieb:
(02-05-2022, 04:46)Gogi schrieb: was passiert im Buddhismus wen alle Selen Erleuchtung erlangen
dann ist ja diese erde dann überflüssig
werden dann alle halt irgendwo zusammen leben?
keiner wird mehr geboren keiner stirbt mehr
alle leben jetzt ewig
verstehe ich das richtig

Der Buddhismus wird in unserer Kultur gerne genommen als das Ende der Fahnenstange. Man kommt wenig auf die Idee, dass in der geistigen Welt Vorbereitungen vorgenommen werden, die das Vorherige weiterführen.
Deshalb ist das Dhamma auch das Ende der Fahnenstange, weil es den Leidenskreislauf des Fortführens erklärt, sowie dessen Beendigung. Wenn Buddha-Dhamma aus der Welt verschwindet, dann ist da nur weiterführen der Unwissenheit und des Verlangens, guter Haushälter Rosenzweig. Was ist, wäre, lobenswert an Wiederholungstätern? Schwierig Leidhaftigkeit in allem Bedingten zu ersehen, noch schwieriger dessen Ursache, dessen Beendigung und Weg der Ausübung zur Beendigung. Vertrauen könnte mit dem erkennen des Ersten aufkommen.
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#22
(Zitat Rosenzweig)
"Die Bodhisattvas sind an diesem Punkt wohl schon sehr weit entwickelt, sie sind vor der Stufe des Buddha."

Ja und nein.
Nein in dem Sinne, dass es auch Wesen geben soll (Mahayana/Vajrayana), die prinzipiell erleuchtet sein "könnten", aber freiwillig auf die Erleuchtung verzichten, um ihren Mitwesen helfen zu können. Das setzt allerdings voraus, dass sie ihre Geistesbewegungen voll im Griff haben und steuern können.
Der Dalai Lama sagt allerdings, dass er ein solch hochentwickeltes Wesen noch nicht getroffen hat. Ich kann mir vorstellen, dass es so etwas gibt, aber wohl eher auf einem anderen (Exo-)Planeten.
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#23
(06-06-2025, 06:43)dorjesempa schrieb: . . . dass es auch Wesen geben soll (Mahayana/Vajrayana), die prinzipiell erleuchtet sein "könnten", aber freiwillig auf die Erleuchtung verzichten, um ihren Mitwesen helfen zu können.

Was ist damit gemeint ? Wie kann der Verzicht auf "Erleuchtung" einem "Mitwesen" (Mensch, Tier?) helfen ?
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#24
Warum fragst Du nach etwas, was ich schon längst an anderer Stelle erklärt habe?
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#25
(06-06-2025, 14:39)dorjesempa schrieb: Warum fragst Du nach etwas, was ich schon längst an anderer Stelle erklärt habe?

Weil ich es vergessen habe? Klingt interessant im Sinne der Allgemeinbildung, könntest Du mir sagen in welchem Thread nachzulesen (samt Datum) ?
Vielen Dank
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#26
Ich hab's Dir auch schon erklaert. Anscheinend kommt bei Dir nie etwas an.
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#27
(06-06-2025, 14:48)Sinai schrieb:
(06-06-2025, 14:39)dorjesempa schrieb: Warum fragst Du nach etwas, was ich schon längst an anderer Stelle erklärt habe?

Weil ich es vergessen habe? Klingt interessant im Sinne der Allgemeinbildung, könntest Du mir sagen in welchem Thread nachzulesen (samt Datum) ?
Vielen Dank

Ist mir zu mühsam. Wenn Du es unbedingt lesen willst, kannst Du es ja selber suchen.
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#28
Ich gab jetzt ins Suchfeld des Forums ein: verzicht
und fand tatsächlich:


Buddhismus?? > Beitrag #116

(04-06-2025, 16:28)dorjesempa schrieb: Freiwillig (auf Befreiung, Nirwana) verzichten, das kann kaum jemand, da jeder an sich selbst denkt, auch in getarnter Form. Somit, im Normalfall, ist man gar nicht in der Lage, freiwillig zu verzichten. Dazu reicht die spirituelle Kraft nicht aus. Aber wenn man Liebe, Hingabe, Mitgefühl und dergleichen kultiviert, auch wenn es in unreiner Form vorkommt, so sagt die Lehre, werden die Kleshas allmählich gereinigt und die Kraft, freiwillig zu verzichten, wächst an.
Wer die Geistesbewegungen schließlich so steuern kann, könnte - theoretisch - Erleuchtung erlangen, will es aber nicht mehr, weil er sich nicht vorstellen kann, die Anderen dabei nicht  mitzunehmen, was dann zur Folge hat, im Samsara zu bleiben.

Da ist also möglicherweise gemeint, dass jemand aus dem ewigen Rad des "Samsara" entfliehen könnte (Abtötung der Seele), "will es aber nicht mehr, weil er sich nicht vorstellen kann, die Anderen dabei nicht  mitzunehmen, was dann zur Folge hat, im Samsara zu bleiben"

> Kurz gesagt: es gefällt ihm im Samsara mit den Anderen (Geschwister, Kinder, Eltern, Verwandten) auf Erden besser als im Nirwana

Eine Flucht ins Nichts ist aber für durchschnittliche Europäer kein wünschenswerter Gedanke, da gefällt ihnen die Vorstellung vom Paradies viel besser.


Zurück zum Thema — es geht ja um folgendes: "Wenn alle erleuchtet sind"

Das Wort "alle" sollte man möglichst vermeiden. Wenn ein Gesundheitsminister sagt, sein Ziel ist, dass alle gesund werden, lacht man ihn aus
Absolut unrealistischer Gedanke, reine Zeitverschwendung, auch nur daran zu denken "stell dir vor wie schön das wär..."

Ein realistisches Ziel wäre: das Ziel ist, dass die jährliche Gesamtzahl der Nächtigungen in den Krankenhäusern um 20 Prozent sinkt.
Aber da wird wieder der - berechtigte - Verdacht geäußert werden, dass der Gesundheitsminister bei den Krankenhäusern sparen will, und Kranke - wo immer nur möglich - ambulant behandelt werden (also eine Senkung des Standards)

Der Threadstarter stellte in Beitrag #1 folgende Frage:
(02-05-2022, 04:46)Gogi schrieb: was passiert im Buddhismus wen alle Selen Erleuchtung erlangen
dann ist ja diese erde dann überflüssig
werden dann alle halt irgendwo zusammen leben?

Diesen Gedanken habe ich noch nie gehört. Das hört sich so an, wie was machen wir, wenn alle Menschen gesund sind, dann sind ja wir Ärzte überflüssig Icon_smile
Solche Gedanken macht sich keiner

Wird eh nie sein

Ganz egal, ob es Erleuchtung gibt oder nicht - oder ob es um andere Fragen geht, es wird immer eine Anzahl von Leuten geben, die
alles verpatzen: Sünder, Faule, Säufer, Raucher, . . .

Immer werden etliche sündigen, durch ungesunde Lebensweise erkranken

Sehen wir uns das Judentum an: es sagt, dass an dem Tag, an dem kein einziger Jude sündigt, der Messias kommen wird

Das ist genau so eine unrealistische Idee. Denn irgend ein Jude irgendwo auf der großen weiten Welt wird halt sündigen, sich am Sabbat eine Zigarette anzünden - und alles ist verpatzt

Ich denke, es ist in jedem Zusammenhang Zeitverschwendung, an "alle" zu denken
In Religion, Politik, Bildung, Alltag, . . . nie werden alle etwas tun
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#29
Ich habe einen alten Schulkollegen, der nach der Scheidung Buddhist wurde, angerufen und kurz zur Fragestellung "Wenn alle erleuchtet sind" befragt. Seine kurze Antwort:

Wenn theoretisch alle Wesen erleuchtet wären, gäbe es keine Existenzen mehr im Samsara und der Kreislauf der leidvollen Wiedergeburten käme zum Erliegen und das Universum wäre leer von leidenden Wesen (Menschen, höhere Tiere oder auch niedrige Tiere und Pflanzen? Ich vergaß ihn zu fragen, ist aber nicht so wichtig)
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