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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-04-2024, 22:50 von Ulan.)
(07-04-2024, 22:12)Sinai schrieb: (07-04-2024, 20:01)Geobacter schrieb: Waffen sind Werkzeuge und Werkzeuge sind Waffen. Effiziente Werkzeuge, mit denen die Menschheit sich im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte an die Spitze der Nahrungskette brachte. Ohne die Entwicklung solch effizienter Werkzeuge, wäre die Beschaffung von Nahrung ziemlich schwierig und gefährlich.
Das stimmt doch gar nicht. Zur Brandrodung des deutschen Urwaldes und dann Aussaat von Getreide brauchten die Menschen keine Waffen, sondern Feuersteine und Pflüge und Pferde. Und dann Handmühlen und Backöfen. Auch zur Fleischgewinnung brauchten sie keine Waffen (Rehfleisch ist dürr und zäh) sondern viel Holz zum Einzäunen der Weiden, und Ställe für die Schweine
Nein, da hat Geobacter vollkommen recht. Die Menschwerdung passierte vor der neolithischen Agrarrevolution. Homo sapiens war fuer die allermeiste Zeit seiner Entwicklung Jaeger und Sammler, und dabei vor allem ersteres. Pferde oder Schweine wurden erst sehr spaet domestiziert, aber Pferde wurden davor fuer viele Jahrtausende wegen ihres Fleischs gejagt. Das erste domestizierte Haustier ist, mit weitem zeitlichen Abstand zu allen anderen, der Hund. Die menschlichen Jagdtrupps hatten wohl immer mit Wolfsrudeln zu tun, erst als Konkurrenz, und dann in Arbeitsteilung. Einen der aeltesten menschlichen Jagdtrupps, die gefunden wurde und ueblicherweise unserer Art, also H. sapiens, zugeschrieben wird, wurde in Marokko gefunden und ist 300.000 Jahre alt. Dort wurden, wie auch im westlichen Europa ueblich, hauptsaechlich Gazellen gejagt (in Osteuropa hauptsaechlich Pferde). Und natuerlich hat der Mensch auch fast alle Grosssaeuger bis zum Aussterben gejagt.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-04-2024, 22:53 von Sinai.)
Beitrag #1
(28-02-2024, 06:41)Statesman schrieb: Ohne Schusswaffen kann man normal leben. Schwert, Speer, Pfeile genügen dem Menschen um sich vor Feinden und vor Tieren zu schützen.
Der Mensch hat Schusswaffen erfunden und dann werden diese Waffen unkontrolliert eingesetzt und schaden der Menschheit. Schusswaffen machen es den Menschen leicht sich aus großer Entfernung gegenseitig zu töten.
Beitrag #2
(28-02-2024, 08:27)d.n. schrieb: Macht der Bogen natürlich nicht... 
Mit einem Bogen kann man einen Menschen auf vielleicht 200 Meter treffen, mit einem Sniper Gewehr auf 2000 Meter
Mit einem mittelalterliche Katapult konnte man eine 100 Kilo Steinkugel 300 Meter weit werfen, heutige Waffensysteme schießen eine Rakete mit Atombombe im Gefechtskopf mit Überschallgeschwindigkeit weit mehr als 10'000 Kilometer weit!
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-04-2024, 22:57 von Ulan.)
Es ist immer leicht anzuklagen. Nur, was soll die Loesung sein? Willst du, dass wir unsere Waffen aufgeben und darauf warten, dass jemand mit Waffen kommt und uns alles wegnimmt?
Auch Friede muss letztlich immer bewaffnet sein.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07-04-2024, 23:08 von Sinai.)
Kommen wir da nicht langsam ins Thema "Gerechter Krieg" ?
Gerechter Krieg - Wikipedia
Offenbar wurde da ein Paradigmenwechsel um 180° durchgeführt, die "make love not war"* Bewegung der 60er Jahre ist Geschichte
*) Make love, not war - Wikipedia
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(07-04-2024, 22:12)Sinai schrieb: Auch zur Fleischgewinnung brauchten sie keine Waffen, sondern viel Holz zum Einzäunen der Weiden, und Ställe für die Schweine....
Ja klar... diese Schweine erstachen sie mit ihren Blicken, oder erwürgten sie mit ihren bloßen Händen.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(07-04-2024, 23:07)Sinai schrieb: Kommen wir da nicht langsam ins Thema "Gerechter Krieg" ? [...]
Offenbar wurde da ein Paradigmenwechsel um 180° durchgeführt, die "make love not war"* Bewegung der 60er Jahre ist Geschichte
Nein, kommen wir nicht. Es ging darum, dass unbewaffneter Friede gefaehrlich ist. Du kennst doch das alte Sprichwort:
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt."
Von Frommen reden wir zwar nicht, aber von Friedenswilligen. Zum Frieden gehoeren halt immer mindestens zwei. Und wo wir schon bei (nicht immer so ganz) passenden Sprichwoertern sind: "Gelegenheit macht Diebe."
Unbewaffneter Friede ist so ein bisschen, wie, dass man die Haustuer aufstehen laesst, wenn man zum Einkaufen geht, da man ja nicht beabsichtigt zu stehlen.
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Wie Roosevelt schon einmal sagte: Sprich sanft, aber halte einen großen Stock in der Hand..
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-04-2024, 12:15 von Sinai.)
(07-04-2024, 23:35)Ulan schrieb: (07-04-2024, 23:07)Sinai schrieb: Kommen wir da nicht langsam ins Thema "Gerechter Krieg" ? [...]
Offenbar wurde da ein Paradigmenwechsel um 180° durchgeführt, die "make love not war"* Bewegung der 60er Jahre ist Geschichte
Nein, kommen wir nicht. Es ging darum, dass unbewaffneter Friede gefaehrlich ist.
Offenbar hast Du angesichts der vielen Konfliktherde auf der Welt resigniert
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-04-2024, 12:16 von Sinai.)
(08-04-2024, 10:58)d.n. schrieb: Wie Roosevelt schon einmal sagte: Sprich sanft, aber halte einen großen Stock in der Hand..
Ob das sinnvoll ist, könnte man diskutieren.
Präsident Roosevelt der Supermilitärmacht USA konnte sich so einen Spruch erlauben, für europäische Präsidenten klänge das größenwahnsinnig. Nicht einmal die Grande Nation mag heute noch solche Sprüche oder Gedanken
Vor der UNO steht ein beeindruckende Bronzedenkmal aus dem Jahr 1959
Bild: Schwerter zu Pflugscharen - Wikipedia
Von 1959 bis vor wenigen Jahren war das das Credo der "Alternativen" Szene
Make love, not war - Wikipedia (English)
""Make love, not war" is an anti-war slogan commonly associated with the American counterculture of the 1960s."
Make love, not war - Wikipedia (Deutsch)
"1967 antwortete der damalige kalifornische Gouverneur Ronald Reagan mit den Worten „Diese Leute [Protestierende] schreien make love not war. Sie sehen aus als könnten sie keines von beiden“."
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-04-2024, 12:41 von Ulan.)
@Sinai: Wenn Du die Argumente ignorierst, lohnt es sich nicht, mit Dir zu diskutieren. Ich habe nicht resigniert. Ich bin einfach Realist. Wer sich als leichtes Opfer anbietet, wird halt irgendwann zum Opfer.
Dass Deine Einstellung nicht funktioniert, lehrt Dich doch Putin. Der halt alle seine Vertraege gebrochen, weil die Ukraine ihm dummerweise vertraut hat, als er die Unverletzlichkeit ihrer Grenzen schriftlich garantiert hat. Haetten sie ihre Waffen behalten, waere ihnen das gewiss nicht passiert.
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@Sinai
OT entfernt!
Hier ist die Frage ganz allgemein gestellt, ob Menschen Schusswaffen brauchen. Der Ukrainekrieg ist nicht das Thema.
MfG B.
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(07-04-2024, 22:52)Sinai schrieb: Mit einem Bogen kann man einen Menschen auf vielleicht 200 Meter treffen, mit einem Sniper Gewehr auf 2000 Meter
und mit einer muskete vielleicht auf 10 m, wenn man glück hatte
bogen und armbrüste waren den frühen feuerwaffen in sachen treffsicherer reichweite haushoch überlegen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-04-2024, 22:07 von Sinai.)
(08-04-2024, 19:28)petronius schrieb: (07-04-2024, 22:52)Sinai schrieb: Mit einem Bogen kann man einen Menschen auf vielleicht 200 Meter treffen, mit einem Sniper Gewehr auf 2000 Meter
und mit einer muskete vielleicht auf 10 m, wenn man glück hatte
bogen und armbrüste waren den frühen feuerwaffen in sachen treffsicherer reichweite haushoch überlegen
Na ja, mit einer Muskete (Bauart 1529) traf man mit 50 % Wahrscheinlichkeit einen stehenden Mann auf 120 Schritt (das wären 90 Meter).
Von 10 Schuss trafen 5
Denn man lud zusätzlich zur 17 mm Rundkugel noch drei 8 mm Rehposten. Siehe auch Buck and ball - Wikipedia. Im American Revolutionary War
(ab 1775) wurde das pingelig genau beschrieben und dokumentiert, war aber schon Jahrhunderte in Gebrauch.
Entweder traf die schwer verletzende bis tödliche Kugel, oder zumindest ein Rehposten, der verwundete und kampfunfähig machte.
Aber man schoss Salvenfeuer. Wenn 20 Mann eine Salve auf 20 Mann in 200 Schritt (das wären 150 Meter) schossen, dann fielen meist 5 - 10 Mann um und weitere 10 Mann waren schwer verwundet und damit kampfunfähig.
Das Salvenfeuer war Bestandteil der Massenheere. Und diese waren mit Bogenschützen nicht denkbar. Ein Bogenschütze brauchte eine dreijährige Ausbildung! Viel zu langwierig und viel zu kostspielig
Eine Muskete laden konnte jeder nach zwei Wochen. Die Batterie zuschlagen, die Papierpatrone vom Bandelier reißen, aufbeißen, das Pulver in den Lauf schütten, die im Papiersäckchen gebliebenen Kugeln in den Lauf stecken und samt dem Papier (das der Verdämmung diente und verhinderte dass die Kugeln rausrollten) mit dem Ladestock nach unten rammen, der Waffe einen Schlag versetzen, damit durch das Zündloch etwas Pulver zur Zündung in die Pfanne rieselte, den Hahn spannen, in Anschlag gehen, zielen und abdrücken
Eine Armbrust war teuer! Adelige Jäger, adelige Reiterei, Stadttore von bedeutenden Städten
Erst die Feuerwaffe revolutionierte das Kriegsgeschehen.
Eine einzige leichte zweipfündige Kanone, abgefeuert aus einer Wagenburg der Hussiten verschoss 200 Bleikugeln 9 mm, und diese Wolke wirkte bis 100 Schritt (das wären 70 bis 80 Meter) verheerend selbst auf gepanzerte adelige Reiter. Zumindest das Pferd fiel um. Einfach zu laden, hatte das große Wirkung. Und wenn man zeitgenössischen Illustrationen glauben darf, hatte eine Wagenburg wohl vier solche Kanonen
Man verzeihe mir meinen Exkurs in die Militärhistorik.
Zusätzliche interessante Details in Wagenburg - Wikipedia
Dort wird die tschechische Tarasnitze erwähnt und beschrieben
Da hat der Threadstarter schon recht: erst die Feuerwaffe ermöglichte die Massenheere
Vorher war der Krieg eine Angelegenheit der Ritter. Siehe die Kreuzzüge
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Und jeder Idiot kann wohl nach einer Stunde "Einweisung" mit einer Kalashnikov rumballern, ratatata
Mit dem Langbogen auf nur 100 Meter zu treffen, ist eine sportliche Disziplin
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-04-2024, 22:15 von Geobacter.)
(08-04-2024, 21:37)Sinai schrieb: Da hat der Threadstarter schon recht: erst die Feuerwaffe ermöglichte die Massenheere
Vorher war der Krieg eine Angelegenheit der Ritter. Siehe die Kreuzzüge.
Und diese Kreuzzüge waren selbstverständlich gut, weil halt nur gerecht. Ging es da doch immer um gekränkten Stolz, Ehre, Ruhm und fromme Bauchgefühle. Und natürlich auch um das Gold und Silber der Pilger. (Tourismus)
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-04-2024, 22:52 von Sinai.)
(08-04-2024, 22:09)Geobacter schrieb: Und diese Kreuzzüge waren selbstverständlich gut, weil halt nur gerecht.
Spar dir deine Ironie
Dort tobt derzeit der Gazakrieg
Darauf willst du ja wohl hinaus?
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