Beiträge: 4081
Themen: 127
Registriert seit: Feb 2021
Liebe Forum-user,
dieses Forum existiert u.a. auch deswegen, weil es eine Mitteilungsnotwendigkeit unter Menschen gibt. Der Kommunikationswille führt aber auch zum Bewusstsein der Grenze, die uns nun mal gesetzt ist.
Bei einigen Themen merkt ja jeder Leser schnell, dass schwierig mitteilbar ist, was nicht gegenständlicher Natur ist. Deswegen ist es, als ob es nicht sei, weil von manchen Dingen kein Wissen ist, sondern nur Bewusstsein darüber entstehen kann. Das ist aber dennoch der Antrieb, über die Mitteilbarkeit hinaus, zum Sein selber vorzudringen.
Kein Mensch will ja in die Dumpfheit des Aberglaubens zurück fallen, möchte vielmehr uneingeschränkt, dass sich etwas zeige, was ist, dass es in die Mitteilbarkeit trete und zwar nicht nur in die bloße Fasslichkeit eines rational Sagbaren, sondern in die Sprache überhaupt. Maßgebend voran steht also der Antrieb über die hellste Klarheit hinaus, denn jeder kann ja an den Beiträgen lesen, dass in und bei aller Klarheit doch ein Ungelöstes bleibt, was die Gegenwart nicht befriedigend anbieten, beantworten kann. So setzt jede Kommunikation die Spaltung in die Vielen voraus.
Wir können und dürfen uns zurecht fragen, ob wir am Grunde doch aus dem Sein selbst leben, das der Kommunikation nicht bedarf, da es über alle Kommunikation hinaus ist und ob wir nicht bloß aus dem Keim leben, der sich in unserer Kommunikation lediglich erhellen lässt? Eine begründbare Antwort bleibt aus, da weder Zahlen- noch Wortsymbole eine "Gewissheit" anbieten können.
So sieht man auch hier im Forum, dass die Mitteilbarkeit die Möglichkeit bietet, sich auf etwas zu berufen oder allseits Anerkanntes durch Bejahung zu rechtfertigen, zu stärken. Tiefgreifende schlüssige Antworten, die wir ja alle gerne hätten, können nur in metaphysischen Gleichnissen ausgesprochen werden. Es ist so, als hätten wir den Ursprung des EINEN verloren und müssten ihn nun in der sprachlichen Zerstreuung wiedergewinnen.
Um aber Verwirrungen zu lösen, müsste in der Kommunikation nicht nur die Sprache den Ausschlag geben, sondern auch das individuelle Bewusstsein mehr Beachtung finden. In der Zeit des Menschen scheint dies jedoch nicht erreichbar, bleibt unvollendet - und so muss sich jeder mit den Gestalten des Wahrseins begnügen, wie wir sie über die Sprache der Natur- und Geisteswissenschaften lernen/kennen/erfahren.
Ein anderes Problem dabei ist: Vernunft und Existenz sind nicht identisch. Vernunft kann niemals Kommunikation abbrechen, während unsere Existenz einen geschichtlichen Abbruch der Sprache bedingt, denn wir können auf die "Strecke des Menschen" zeitlich nicht allzu weit zurück blicken.
So gibt es eine negative Existenz, zu welcher hin kein Gedanke und kein Sein eigentlich zu folgen vermag. Ob eine volle Verwirklichung im Denken nur möglich wird, wenn am Ende das, was wir unter "Vernunft" verstehen, preisgegeben werden muss - bleibt als Frage offen?
I. Kant drückte es sprachlich auf seine Weise aus: "Ich musste also das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen."
Für Kant waren der Glaube an Gott und die Unsterblichkeit der Seele keine Angelegenheiten der "theoretischen Vernunft", also der wissenschaftlichen Welterkenntnis, sondern Postulate der "praktischen Vernunft".-
Freue mich auf eure Gedanken/Antworten ...
Gruß von Reklov
Beiträge: 19440
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: dieses Forum existiert u.a. auch deswegen, weil es eine Mitteilungsnotwendigkeit unter Menschen gibt. Der Kommunikationswille führt aber auch zum Bewusstsein der Grenze, die uns nun mal gesetzt ist
"uns"? welche denn?
die grenzen, die dir gesetzt sind, sind allerdings unübersehbar. z.b., daß es dir unmöglich ist, verständlich mitzuteilen, "was nicht gegenständlicher Natur ist". bei deinen versuchen versackst du ja regelmäßig in pathetischem schwurbel ohne konkrete aussage
Zitat:Bei einigen Themen merkt ja jeder Leser schnell, dass schwierig mitteilbar ist, was nicht gegenständlicher Natur ist. Deswegen ist es, als ob es nicht sei, weil von manchen Dingen kein Wissen ist, sondern nur Bewusstsein darüber entstehen kann
welche dinge denn? und was soll "bewußtsein über etwas" bedeuten? zumal man gar nichts über dieses etwas weiß?
Zitat:Wir können und dürfen uns zurecht fragen, ob wir am Grunde doch aus dem Sein selbst leben
genau so was meine ich mit pathetischem schwurbel ohne konkrete aussage. und nein, derlei ausdrucksweise ist nicht ausweis großen philosophentums
Zitat:Um aber Verwirrungen zu lösen, müsste in der Kommunikation nicht nur die Sprache den Ausschlag geben, sondern auch das individuelle Bewusstsein mehr Beachtung finden
wie kommunizieren denn verschiedene bewußtseine miteinander, wenn nicht über sprache?
Zitat:Ein anderes Problem dabei ist: Vernunft und Existenz sind nicht identisch
für wen soll das ein problem sein, und warum? wer außer dir hätte solche identität je auch nur angedeutet?
Zitat:Vernunft kann niemals Kommunikation abbrechen, während unsere Existenz einen geschichtlichen Abbruch der Sprache bedingt
dieser schwurbelsatz ergibt keinen sinn
Zitat:Kant drückte es sprachlich auf seine Weise aus: "Ich musste also das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen."
Für Kant waren der Glaube an Gott und die Unsterblichkeit der Seele keine Angelegenheiten der "theoretischen Vernunft", also der wissenschaftlichen Welterkenntnis, sondern Postulate der "praktischen Vernunft"
non sequitur
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Beiträge: 13946
Themen: 305
Registriert seit: Apr 2004
Ich will mal die Kommunikation fortsetzen. Welche Grenze ist mir "nun mal" gesetzt? Ich sehe im Augenblick nur die Grenzen der gesellschaftlichen Normen u. a. in diesem Forum mit den Forumsregeln. Im Gegensatz dazu sehe ich keine Grenzen auch Nicht-Gegenständliches auszudrücken.
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Deswegen ist es, als ob es nicht sei, weil von manchen Dingen kein Wissen ist, sondern nur Bewusstsein darüber entstehen kann. Das ist aber dennoch der Antrieb, über die Mitteilbarkeit hinaus, zum Sein selber vorzudringen. Nein, denn "Sein" ist eine unübersehbare Summe von Eindrücken, Erfahrungen und Tun. Da braucht man zu nichts vorzudringen. Das alles ist mitteilbar, vielleicht mühsam.
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Kein Mensch will ja in die Dumpfheit des Aberglaubens zurück fallen, möchte vielmehr uneingeschränkt, dass sich etwas zeige, was ist, dass es in die Mitteilbarkeit trete und zwar nicht nur in die bloße Fasslichkeit eines rational Sagbaren, sondern in die Sprache überhaupt. Also zunächst einmal: Nein. Menschen wollen bisweilen, dass ihr Glaube bestätigt wird, gleichgültig, wie wirr er ist. Die Mitteilung erstreckt sich dabei auf Werbe- oder Befehlsbotschaften bar jeder Ratio. Der Mitteilung dieser Art sind leider keine Grenzen gesetzt!
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Maßgebend voran steht also der Antrieb über die hellste Klarheit hinaus, denn jeder kann ja an den Beiträgen lesen, dass in und bei aller Klarheit doch ein Ungelöstes bleibt, was die Gegenwart nicht befriedigend anbieten, beantworten kann. So setzt jede Kommunikation die Spaltung in die Vielen voraus. Du schreibst anscheinend auch "über die hellste Klarheit hinaus". Ungelöst bleiben Aussagen, die nicht allgemein verstanden werden. Von welcher Art "Spaltung" schreibst du hier? Unklar, was du meinst!
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Wir können und dürfen uns zurecht fragen, ob wir am Grunde doch aus dem Sein selbst leben, das der Kommunikation nicht bedarf, da es über alle Kommunikation hinaus ist und ob wir nicht bloß aus dem Keim leben, der sich in unserer Kommunikation lediglich erhellen lässt? Eine begründbare Antwort bleibt aus, da weder Zahlen- noch Wortsymbole eine "Gewissheit" anbieten können. Wie kommst du auf die Idee, aus dem Sein selbst leben zu wollen? Wir können doch nichts anderes. Und der Mensch ist ein vergesellschaftetes Wesen, das nur lebt, wenn es kommuniziert. Unser ganzes Bewusstsein bildet sich nur in dem ständigen Austausch mit dem gesellschaftlichen Umfeld. Das ist die "begründete Antwort"! Doch das vermittelt auch Gewissheit meines Selbst. Das ist natürlich zugleich mit Gefahren verbunden z. B. Irreleitung, ausufernde Herrschsucht.
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: So sieht man auch hier im Forum, dass die Mitteilbarkeit die Möglichkeit bietet, sich auf etwas zu berufen oder allseits Anerkanntes durch Bejahung zu rechtfertigen, zu stärken. Tiefgreifende schlüssige Antworten, die wir ja alle gerne hätten, können nur in metaphysischen Gleichnissen ausgesprochen werden. Es ist so, als hätten wir den Ursprung des EINEN verloren und müssten ihn nun in der sprachlichen Zerstreuung wiedergewinnen. Was bitte stellst du dir unter Rechtfertigung durch Bejahung vor? Ich habe den Eindruck, dass du sehr davon abhängst, was Autoritäten sagen oder schreiben. Und das überträgst du auf deine Mitteilungen. Anschließend gibst du dich ärgerlich, wenn man dem widerspricht z. B. deinen "mataphysischen Gleichnissen" oder die Stirn hat, sie nicht zu verstehen.
Was sind "tiefgreifende, schlüssigen Antworten"? Mein bisherige Erfahrung sagt mir, dass damit die Transzendenz (und ihre Mythen) gemeint sind. Da haben "wir" nicht den Ursprung des EINEN verloren, sondern dem widersprechen "wir", ganz banal.
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Um aber Verwirrungen zu lösen, müsste in der Kommunikation nicht nur die Sprache den Ausschlag geben, sondern auch das individuelle Bewusstsein mehr Beachtung finden. Ah ja - natürlich. Übersetzt: Lasst mich mal endlich ausreden!
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: In der Zeit des Menschen scheint dies (die Beachtung des individuellen Bewusstseins) jedoch nicht erreichbar, bleibt unvollendet - und so muss sich jeder mit den Gestalten des Wahrseins begnügen, wie wir sie über die Sprache der Natur- und Geisteswissenschaften lernen/kennen/erfahren. Gar nicht! Das ist deine fixe Idee, immerfort auf wissenschaftliche Tatsachen zu schielen, um deine Anschauungen zu untermauern. Das ist genau jene Art Kommunikation mit Werbebotschaften. Im Grunde geht es um Weltanschauung. Und die hat keinen Grund außer, dass du sie "klasse" findest.
Ich finde meine Weltanschauung natürlich auch "klasse", also sind wir in dieser Beziehung quitt. Mehr braucht's nicht.
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: Ein anderes Problem dabei ist: Vernunft und Existenz sind nicht identisch. Vernunft kann niemals Kommunikation abbrechen, während unsere Existenz einen geschichtlichen Abbruch der Sprache bedingt, denn wir können auf die "Strecke des Menschen" zeitlich nicht allzu weit zurück blicken. Hat je jemand Vernunft und Existenz als "identisch" behauptet? Was soll das?
Natürlich kann es eine Frage der Vernunft sein, eine Kommunikationsphase abzubrechen. Aber wie ich oben schon geschrieben habe: Der Mensch ist vergesellschaftet. Ohne Kommunikation lebt er nicht lange.
Was du mit "Existenz" meinst, die einen geschichtlichen Abbruch der Sprache bedingt, bleibt dein Geheimnis. Könntest du bitte deine Beiträge sorgfältiger redigieren???
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: So gibt es eine negative Existenz, zu welcher hin kein Gedanke und kein Sein eigentlich zu folgen vermag. Ob eine volle Verwirklichung im Denken nur möglich wird, wenn am Ende das, was wir unter "Vernunft" verstehen, preisgegeben werden muss - bleibt als Frage offen? Was ist eine "negative Existenz". Ich kann dem nicht folgen, weil es einen Begriff namens "negative Existenz" nicht gibt. Und die Vernunft preiszugeben? Ich bitte dich! Ich habe selten etwas Unvernünftigeres gelesen, egal, was I. Kant zum Glauben auch immer gemeint haben mag.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Beiträge: 4081
Themen: 127
Registriert seit: Feb 2021
(18-10-2024, 17:44)Reklov schrieb: dieses Forum existiert u.a. auch deswegen, weil es eine Mitteilungsnotwendigkeit unter Menschen gibt. Der Kommunikationswille führt aber auch zum Bewusstsein der Grenze, die uns nun mal gesetzt ist
petronius
"uns"? welche denn?
die grenzen, die dir gesetzt sind, sind allerdings unübersehbar. z.b., daß es dir unmöglich ist, verständlich mitzuteilen, "was nicht gegenständlicher Natur ist". bei deinen versuchen versackst du ja regelmäßig in pathetischem schwurbel ohne konkrete aussage
@ petronius,
Du hättest es gerne "konkret"? Bitte sehr:
a) Dein Bewusstsein, Dein Denken ist schon mal nicht "gegenständlicher Natur", auch wenn dabei "ein gegenständliches Gehirn", mit all seinen unzähligen Neuronen als "vermittelndes Werkzeug" mitspielt.
b) Auch Dir sind Grenzen gesetzt! 2 Davon dürften ja wohl jeder Person bekannt sein: Zeit + Raum ...
Weder vermagst Du 150 Jahre auf diesem Planeten zu existieren, noch ist dir das Erreichen unseres nächst gelegenen Sternsystems (Alpha Centauri) möglich, obwohl es doch "nur" 4,3 Lichtjahre entfernt ist!
Zitat:Reklov
Bei einigen Themen merkt ja jeder Leser schnell, dass schwierig mitteilbar ist, was nicht gegenständlicher Natur ist. Deswegen ist es, als ob es nicht sei, weil von manchen Dingen kein Wissen ist, sondern nur Bewusstsein darüber entstehen kann
petronius
welche dinge denn? und was soll "bewußtsein über etwas" bedeuten? zumal man gar nichts über dieses etwas weiß?
... einfaches Beispiel aus der "Realität": Bewusstsein ist dasjenige, was jeder an sich als geistigen Prozess oder erfahrbaren Zustand erleben/erfahren kann. Dies unterteilt sich wiederum in viele Bereiche. Wenn einer z.B. nie selbst etwas vertieft betrieben hat, so fehlt ihm dafür das entsprechende Bewusstsein, sei es nun in einer Sportart, an einem Instrument, in einem Handwerk, in einer Dienstleistung, in einem wissenschaftlichem Fach ... etc.
Zitat:Reklov
Wir können und dürfen uns zurecht fragen, ob wir am Grunde doch aus dem Sein selbst leben
petronius
genau so was meine ich mit pathetischem schwurbel ohne konkrete aussage. und nein, derlei ausdrucksweise ist nicht ausweis großen philosophentums
... ich gehe mal davon aus, dass auch ein philosophischer ABC-Schütze den doch einfachen Unterschied zwischen SEIN und DASEIN gedanklich meistern kann?  Einfach ausgedrückt: Dein DASEIN ist innerhalb des SEINS. Vor 100 Jahren warst Du noch nicht "da" und in 100 Jahren wirst Du nicht mehr "da" sein. Das SEIN bleibt davon völlig unberührt1
Zitat:Reklov
Um aber Verwirrungen zu lösen, müsste in der Kommunikation nicht nur die Sprache den Ausschlag geben, sondern auch das individuelle Bewusstsein mehr Beachtung finden
petronius
wie kommunizieren denn verschiedene bewußtseine miteinander, wenn nicht über sprache?
... zwar ist Sprache dabei ein praktisches Transportmittel, aber das Problem sind die völlig unterschiedlichen Spannweiten des individuellen Bewusstseins. Anders ausgedrückt: Du hast mit Sicherheit ein anders gepoltes Bewusstsein, als z.B. ein Berber, der zeitlebens mit seinem Stamm in der Sahara lebt ...
Zitat:Reklov
Ein anderes Problem dabei ist: Vernunft und Existenz sind nicht identisch
petronius
für wen soll das ein problem sein, und warum? wer außer dir hätte solche identität je auch nur angedeutet?
... gehe bitte nicht immer von Dir aus, sondern bedenke, dass manche Person über so etwas überhaupt nicht nachdenkt, obwohl sich hier weitere Denkräume öffnen!
Zitat:Reklov
Vernunft kann niemals Kommunikation abbrechen, während unsere Existenz einen geschichtlichen Abbruch der Sprache bedingt
petronius
dieser schwurbelsatz ergibt keinen sinn
... der Schwurbelsatz kann aufgelöst werden: in der vergangenen Geschichte menschlichen Daseins wurde die Kommunikation nie abgebrochen, es kann jedoch kein Historiker od. Sprachforscher sagen, wie sich z.B. Menschen vor 6000 Jahren "unterhalten" haben. Aramäisch ist die älteste bekannte Sprache. Sie wird heute, nach 3000 Jahren, immer noch gesprochen.
Zitat:Kant drückte es sprachlich auf seine Weise aus: "Ich musste also das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen."
Für Kant waren der Glaube an Gott und die Unsterblichkeit der Seele keine Angelegenheiten der "theoretischen Vernunft", also der wissenschaftlichen Welterkenntnis, sondern Postulate der "praktischen Vernunft"
petronius
non sequitur
... das hier so beliebte "non sequitur" landet schnell in einer Sackgasse, denn es wird wohl keine Person geben, die nicht erkennen kann, dass nun mal nicht jedes Argument, jede These aus den zugrundeliegenden Prämissen abgeleitet werden kann.
Wir leiten etwas ab, indem wir einen Gedanken aus dem anderen hervorgehen lassen, oder indem wir eine Realität durch eine andere kausal begreifen oder es als Ursprung ganz klar, wahr, wirklich und in Ordnung sehen.
Versucht der Mensch aber den Ursprung abzuleiten, wird ein ursprünglich Klares getrübt, ein Ganzes im Besonderen zerteilt und als erkanntes Ergebnis verfestigt. - Was wir durch Ableitung auffassen, ist immer nur ein Sekundäres gegenüber einem Primären!
Das Sekundäre aber kann entweder bejaht werden, als Entfaltung des verborgenen Ursprungs, dessen Keim noch unentdeckt ist - oder das Sekundäre kann als Abfall, Verminderung verworfen werden.
So kann uns dieser Prozess diese Welt als eine sich steigernde Entwicklung von wahrgenommener Wirklichkeit erscheinen, oder er lässt uns ein mannigfaltiges Entspringen von Unwahrheiten in vielen besonderen Formen und Gestalten verständlich werden.
Es liegt nun an jeder Person, wie sie den Anblick eines überall sich wiederholenden, alles in Mitleidenschaft ziehenden Zerfalls zu beurteilen/deuten vermag?
Die metaphysische Deduktion der Welt ist zwar alt und bekannt und der Zerfall wird aus einem wie immer vorgestellten Grund "gedeutet". Seitdem ist mit dem Leben der Tod gesetzt, mit dem Leben als Wahrheit das Leben als Schein, Täuschung, Lüge und Verkehrung.
Das ständige Bemühen um Wahrheit sollte Verlorenes zurückgewinnen, ohne uns zugleich wieder im Zerfall zu finden.
Übrig blieb bisher der Moment des Falschen in allem Wahren. Überall gibt es die Fallgruben, in denen wir versinken.
Betreten wir einen "erforschten Raum", so finden wir dort wieder neue Türen, welche verschlossen sind.
Wie ein Alchimist, ist der Mensch auf der Suche nach dem "Stein der Weisen". Besäße er ihn, so könnte er alle Stoffe nach Belieben hervorbringen und verwandeln, denn er hätte das LEBENSPRINZIP aller Stoffe. Er wäre Herr aller Stoffe und hätte mit dem Prinzip des Alleshervorbringens das Prinzip der Unsterblichkeit in Besitz.
Der Ursprung der "Trübung" menschlichen Wissens kann ein Ausbleiben von Einsicht sein oder aber kann in Mängeln des psychischen Zustandes und der psychischen Funktionen liegen. Und nicht nur die Gehirnforschung kann ein Lied davon singen!
Gruß von Reklov
Beiträge: 19440
Themen: 156
Registriert seit: Oct 2009
(19-10-2024, 13:40)Reklov schrieb: Dein Bewusstsein, Dein Denken ist schon mal nicht "gegenständlicher Natur"
ja sicher. aber was soll daran warum "schwierig mitteilbar" sein?
Zitat:Auch Dir sind Grenzen gesetzt!
na klar. aber ich bin ja nicht "wir". jedem sind individuell grenzen gesetzt, aber von welchen allgemeinen grenzen sprichst du, die "uns", also der gesamten menschheit gesetzt sind
Zitat:Davon dürften ja wohl jeder Person bekannt sein: Zeit + Raum ...
zeit und raum existieren. aber definieren ja erst noch mal nicht per se irgendfwelche grenzen, die "uns" gesetzt wären
also bitte etwas konkreter!
Zitat:Weder vermagst Du 150 Jahre auf diesem Planeten zu existieren, noch ist dir das Erreichen unseres nächst gelegenen Sternsystems (Alpha Centauri) möglich, obwohl es doch "nur" 4,3 Lichtjahre entfernt ist!
wofür wären diese meine individuellen grenzen warum relevant?
Zitat:Zitat:Reklov
Bei einigen Themen merkt ja jeder Leser schnell, dass schwierig mitteilbar ist, was nicht gegenständlicher Natur ist. Deswegen ist es, als ob es nicht sei, weil von manchen Dingen kein Wissen ist, sondern nur Bewusstsein darüber entstehen kann
petronius
welche dinge denn? und was soll "bewußtsein über etwas" bedeuten? zumal man gar nichts über dieses etwas weiß?
... einfaches Beispiel aus der "Realität": Bewusstsein ist dasjenige, was jeder an sich als geistigen Prozess oder erfahrbaren Zustand erleben/erfahren kann. Dies unterteilt sich wiederum in viele Bereiche. Wenn einer z.B. nie selbst etwas vertieft betrieben hat, so fehlt ihm dafür das entsprechende Bewusstsein
dann ist daraus eben gerade kein bewußtsein entstanden. das ist ja wohl das genaue gegenteil von dem, was du behauptet hast:
daß, "weil von manchen Dingen kein Wissen ist, nur Bewusstsein darüber entstehen kann"
Zitat:Zitat:Reklov
Wir können und dürfen uns zurecht fragen, ob wir am Grunde doch aus dem Sein selbst leben
petronius
genau so was meine ich mit pathetischem schwurbel ohne konkrete aussage. und nein, derlei ausdrucksweise ist nicht ausweis großen philosophentums
ich gehe mal davon aus, dass auch ein philosophischer ABC-Schütze den doch einfachen Unterschied zwischen SEIN und DASEIN gedanklich meistern kann?
da du ja kein "ABC-Schütze" mehr bist, erklär ihn doch einfach
Zitat:Einfach ausgedrückt: Dein DASEIN ist innerhalb des SEINS
was ist dieses "sein"?
das universum, alles, was ist (und damit auch war)? ja, sicher leben wir innerhalb und "aus" demselben, wie sollte das auch anders möglich sein?
Zitat:Vor 100 Jahren warst Du noch nicht "da" und in 100 Jahren wirst Du nicht mehr "da" sein. Das SEIN bleibt davon völlig unberührt
mein dasein mag in kosmischem maßstab unbedeutend sein, dennoch hat es wie das eines jeden auswirkungen auf das ganze, mit welcher vokabel du dieses auch immer belegen magst
aber, wieder: na und? wofür wäre das relevant? was soll daraus folgen (müssen)?
Zitat:Zitat:Reklov
Um aber Verwirrungen zu lösen, müsste in der Kommunikation nicht nur die Sprache den Ausschlag geben, sondern auch das individuelle Bewusstsein mehr Beachtung finden
petronius
wie kommunizieren denn verschiedene bewußtseine miteinander, wenn nicht über sprache?
zwar ist Sprache dabei ein praktisches Transportmittel, aber das Problem sind die völlig unterschiedlichen Spannweiten des individuellen Bewusstseins. Anders ausgedrückt: Du hast mit Sicherheit ein anders gepoltes Bewusstsein, als z.B. ein Berber, der zeitlebens mit seinem Stamm in der Sahara lebt ...
das war doch nicht die frage. die frage war, wie anders als per sprache sollen bewußtseinsinhalte kommuniziert oder vermittelt werden? du sagst ja, es "müsste in der Kommunikation nicht nur die Sprache den Ausschlag geben" - was denn nun und warum?
Zitat:Zitat:Reklov
Ein anderes Problem dabei ist: Vernunft und Existenz sind nicht identisch
petronius
für wen soll das ein problem sein, und warum? wer außer dir hätte solche identität je auch nur angedeutet?
gehe bitte nicht immer von Dir aus, sondern bedenke, dass manche Person über so etwas überhaupt nicht nachdenkt, obwohl sich hier weitere Denkräume öffnen!
wenn diese person noch nicht mal darüber nachdenkt, wird sie auch keine identität behaupten
du verteidigst hier nur deinen strohmann
Zitat:Zitat:Reklov
Vernunft kann niemals Kommunikation abbrechen, während unsere Existenz einen geschichtlichen Abbruch der Sprache bedingt
petronius
dieser schwurbelsatz ergibt keinen sinn
der Schwurbelsatz kann aufgelöst werden: in der vergangenen Geschichte menschlichen Daseins wurde die Kommunikation nie abgebrochen, es kann jedoch kein Historiker od. Sprachforscher sagen, wie sich z.B. Menschen vor 6000 Jahren "unterhalten" haben
ja sicher - aber was soll das eine mit dem anderen auch nur zu tun haben? wo ist da ein "geschichtlicher Abbruch der Sprache", noch dazu "bedingt durch unsere Existenz"? und was hat das mit vernunft zu tun?
Zitat:Zitat:das hier so beliebte "non sequitur" landet schnell in einer Sackgasse, denn es wird wohl keine Person geben, die nicht erkennen kann, dass nun mal nicht jedes Argument, jede These aus den zugrundeliegenden Prämissen abgeleitet werden kann
dann ist es aber weder argument noch these, sondern freie fantasie
Zitat:Wir leiten etwas ab, indem wir einen Gedanken aus dem anderen hervorgehen lassen
nicht freihändig und nach belieben. wir sehen vielmehr nach, ob der eine gedanke logisch oder gar zwingend aus dem anderen folgt
Zitat:Versucht der Mensch aber den Ursprung abzuleiten, wird ein ursprünglich Klares getrübt, ein Ganzes im Besonderen zerteilt
nö
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
|