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Diskussion von Kardinälen auf offener Bühne über einen Papst-Rücktritt
#1
katholisch.de schrieb heute:

Kardinäle positionieren sich dafür und dagegen
Diskussionen auf offener Bühne über einen Papst-Rücktritt
Veröffentlicht am 22.02.2025
"Die akute Sorge um ein baldiges Ableben von Papst Franziskus (88) scheint vorerst gebannt. Doch nun diskutieren Kardinäle auf offener Bühne über einen Rücktritt des Papstes.
( . . . )
Keiner von den drei Kardinälen gehört zu den Ultra-Konservativen in der Kirche, die Franziskus lieber heute als morgen im Ruhestand sähen."

Es sind somit keine Gegner des Kurses von Papst Franziskus, es fiel der Wunsch es möge eine "frische Kraft" kommen.

Unglaublich und noch nie dagewesen, daß so eine Diskussion über einen Papst-Rücktritt "auf offener Bühne" stattfindet

Jeden Tag gibt es neue Facetten
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#2
Franziskus hat eine Art Vorsorgeanweisung verfasst, was im Falle einer Amtsunfähigkeit geschehen soll.
Das beantwortet nämlich eine grundsätzliche Frage, was passiert, wenn ein Papst zwar noch lebt aber nicht mehr bei Bewusstsein oder sonst amtsunfähig ist.
"Eine solche Hängepartie würde zu einer wirklichen Krise der katholischen Kirche führen", erklärte der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf bereits 2021 und warb für eine grundlegende Reform der Papstwahlordnung, berichtet das katholische Multimediaportal des Erzbistums Köln, "domradio.de".
zitiert aus dem Nachrichtenportal t-online.de vom 22.02.25

Franziskus scheint also durch die Vorsorge selbst die Diskussion (erneut) angestoßen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(22-02-2025, 23:51)Ekkard schrieb: was passiert, wenn ein Papst zwar noch lebt aber nicht mehr bei Bewusstsein oder sonst amtsunfähig ist.

Papst Franziskus hat geschrieben, was in solchen Fällen zu geschehen habe.
Der erste Fall (nicht mehr bei Bewusstsein) ist gerichtsmedizinisch klärbar,
aber der zweite Fall (oder sonst amtsunfähig) birgt Konfliktstoff in sich!

Welcher Arzt und welcher Richter dürfte denn dann auf welcher Grundlage entscheiden, daß der bei Bewußtsein befindliche Patient nicht mehr amtsfähig für das Papsttum wäre ?

Wie ist es denn arbeitsmedizinisch definiert wie man die Amtsfähigkeit zum Papsttum verlöre ?
Hier würde sofort der Vorwurf der Parteilichkeit laut. Und zwar zurecht

Egal, ob der Arbeitsmediziner in Verbund mit dem Richter "amtsfähig" oder "nicht amtsfähig" entscheidet, stellt sich die Frage wer den Arbeitsmediziner beauftragt hat und welche Strömung der Richter favorisiert

Und da geht es nicht um die Papstwahlordnung, sondern um eine Entfernung eines Papstes

Da ist eine Krise in der Katholischen Kirche vorprogrammiert

So eine Vorsorgeanweisung ist lieb gemeint, birgt aber schweres Potential für Streit in sich.
Denn da geht es nicht um die Frage ob irgend ein Bauer ins Altenteil soll, sondern immerhin um einen Papst
Wäre ein Wunder, wenn so etwas ohne schweren Streit ginge.

Es ist nämlich nicht definiert, was ein Papst können muß. Mit 88 Jahren ist der Mensch ohnehin beiweitem nicht mehr so leistungsfähig wie ein allgemein berufstätiger Mensch unter 65
Rein arbeitsmedizinisch (wenn man Parameter für Beamte oder Lehrer nimmt) fiele da jeder über 70 durch den Rost
Papst Franziskus fährt seit 3 Jahren bei öffentlichen Auftritten im Rollstuhl (genau seit dem 5. Mai 2022) und wäre aus rein arbeitsmedizinischer Sicht spätestens seit diesem Datum als arbeitsunfähig zu bewerten.
Gehör, Augen, Neurologie (Test auf Demenz), Schlafbedürfnis und Thema Sekundenschlaf noch gar nicht erwähnt.

Ich kenne jedenfalls keinen einzigen deutschen Richter - auch Höchstrichter - der über 70 ist!

Im Falle eines Papstes begänne sofort ein Streit, daß die Tätigkeit eines Papstes nicht mit der eines Richters vergleichbar wäre, und daß der Papst als Staatsoberhaupt des Vatikanstaates kein "gewöhnliches" Staatsoberhaupt wäre, na dann mal Prost!

Gefährlich wäre die Situation, wenn der Papst nur mehr wie ein Maskottchen das alles abnickt instrumentalisiert und im Rollstuhl herumgeführt würde, so wie eine reiche Erbtante

Interessantes Thema!
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#4
Zitat:Den Vogel schießt das Jahr 1276 ab: ein Vier-Päpste-Jahr!
Q.:ht*tps://www.domradio.de/glossar/drei-paepste-jahre
Es gab auch schon drei Päpste zur gleichen Zeit. Vor unserer Zeitrechnung gab es überhaupt keine Päpste. Die Welt ist davon nicht untergegangen.
Matthäus 23:9 Schlachter “Nennet auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der himmlische.”
Was dieser Jesus, der sich nicht Papa hat nennen lassen, von sich gegeben hat, der katholischen Kirche ist es egal.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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#5
(22-02-2025, 22:24)Sinai schrieb: katholisch.de schrieb heute:

Kardinäle positionieren sich dafür und dagegen
Diskussionen auf offener Bühne über einen Papst-Rücktritt
Veröffentlicht am 22.02.2025
"Die akute Sorge um ein baldiges Ableben von Papst Franziskus (88) scheint vorerst gebannt. Doch nun diskutieren Kardinäle auf offener Bühne über einen Rücktritt des Papstes.
( . . . )
Keiner von den drei Kardinälen gehört zu den Ultra-Konservativen in der Kirche, die Franziskus lieber heute als morgen im Ruhestand sähen."

Es sind somit keine Gegner des Kurses von Papst Franziskus, es fiel der Wunsch es möge eine "frische Kraft" kommen.

Unglaublich und noch nie dagewesen, daß so eine Diskussion über einen Papst-Rücktritt "auf offener Bühne" stattfindet

Jeden Tag gibt es neue Facetten

soll schon wieder das fell des bären verteilt werden, bevor er noch überhaupt erlegt wurde?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#6
Es ging in dieser von katholisch.de erwähnten Diskussion nicht um den Tod, sondern um den Rücktritt des Papstes
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#7
Allerdings kann man schön langsam den Eindruck gewinnen, daß bei den Kommentaren über die Erkrankung des Papstes aus jedem Floh ein Elephant gemacht wird:

Papst Franziskus wieder mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt - Domradio.de
23.02.2025
"Der 88-Jährige bekam demnach am Vormittag wieder eine sogenannte Nasenbrille aufgesetzt – ein Schlauchsystem mit Nasenstutzen, um konzentrierten Sauerstoff über die Nase in die Lunge zu transportieren."

Ich kenne einen betagten Pensionisten, der ständig im Alltag und auch auf der Straße so eine Sauerstofflasche in einem kleinen Rucksack trägt um mit einem kleinen Schlauch Sauerstoff in die Nase zu bekommen
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#8
(23-02-2025, 16:45)Sinai schrieb: Es ging in dieser von katholisch.de erwähnten Diskussion nicht um den Tod, sondern um den Rücktritt des Papstes

daß du bildhafte sprache noch nicht mal in durchaus üblichen redewendungen zu erkennen und verstehen bereit bist, läßt tief blicken
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#9
(22-02-2025, 23:51)Ekkard schrieb: Franziskus hat eine Art Vorsorgeanweisung verfasst, was im Falle einer Amtsunfähigkeit geschehen soll.
Das beantwortet nämlich eine grundsätzliche Frage, was passiert, wenn ein Papst zwar noch lebt aber nicht mehr bei Bewusstsein oder sonst amtsunfähig ist.

Allerdings hat Papst Franziskus "vergessen" zu definieren, was eine Amtsunfähigkeit im Spezialfall eines Papstes wäre. Denn da gibt es sicher unterschiedliche Meinungen!
Wenn er das Bewußtsein verliert ist das medizinisch einwandfrei feststellbar, aber wie ist der Passus "oder sonst amtsunfähig" anzuwenden ??
Bei Bewußtsein zwar aber sonst amtsunfähig

Hier ist die Lunte für einen Sachverständigenstreit gelegt. Abgesehen davon gibt es Sachverständige für Arbeitsmedizin (normale Berufe wie Beamter, Lehrer, Richter, Autobusfahrer, Lokomotivführer, Flugzeugpilot) aber sie dürfen nicht einen Papst beurteilen
Ob er noch dienstfähig ist

Denn da müßte erst einmal feststehen, welche Tätigkeiten für den Dienst als Papst erforderlich sind. Was seine dienstlichen Obliegenheiten sind, die er noch auszuüben in der Lage sein muß. Qualitativ und quantitativ. Genügt winken und segnen vom Fenster herab? Ist die Zelebration einer Messe pro Woche das Minimum

Da wird einer sagen, der Papst ist nicht mehr amtsfähig - und ein anderer wird sagen, der Papst ist noch sehr wohl amtsfähig

Somit ist diese "Art Vorsorgeanweisung" reine Augenauswischerei, klingt gut, ist aber wertlos da der Interpretation viel zu breiter Raum gelassen wird
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#10
Heute las ich wieder eine wertlose Ausflucht eines Arztes über den aktuellen Gesundheitszustand des kranken Papst Franziskus:
Daß der 88-jährige, an einer Lungenentzündung erkrankte Patient nun auch eine Nierenentzündung hat, ist "kein gutes Zeichen"

Das hätte jeder Hausmeister auch gewußt, daß eine Nierenentzündung kein "gutes" Zeichen ist . . .
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#11
(24-02-2025, 19:50)Sinai schrieb: Allerdings hat Papst Franziskus "vergessen" zu definieren, was eine Amtsunfähigkeit im Spezialfall eines Papstes wäre. ...
Hach, Sinai, was "juckt" dich das? Sei sicher, dass Franziskus Berater hat, die solche Dokumente sinnvoll erstellen können.
(Ich komme mir vor, wie vor den Talkshows, die sich stundenlang die Köpfe der Regierenden zerbrechen, wo nur eine kurze Meldung vonnöten wäre.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#12
(25-02-2025, 00:40)Ekkard schrieb:
(24-02-2025, 19:50)Sinai schrieb: Allerdings hat Papst Franziskus "vergessen" zu definieren, was eine Amtsunfähigkeit im Spezialfall eines Papstes wäre. ...
Hach, Sinai, was "juckt" dich das? Sei sicher, dass Franziskus Berater hat, die solche Dokumente sinnvoll erstellen können.

Sicher hat Papst Franziskus juristisch sehr gut beschlagene Berater. Kann ausgeschlossen werden, dass diese Berater das Dokument absichtlich so unpräzise formulierten ?
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#13
(25-02-2025, 00:40)Ekkard schrieb: (Ich komme mir vor, wie vor den Talkshows, die sich stundenlang die Köpfe der Regierenden zerbrechen, wo nur eine kurze Meldung vonnöten wäre.)

Ein sehr gutes Beispiel. Ich schaue die schon gar nicht mehr, weil da nur die Zeit ueberbrueckt werden soll, in der es "ich muss erst mal auf das Ergebnis warten und kenne es noch nicht" heisst.
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#14
(25-02-2025, 01:16)Sinai schrieb:
(25-02-2025, 00:40)Ekkard schrieb: Hach, Sinai, was "juckt" dich das? Sei sicher, dass Franziskus Berater hat, die solche Dokumente sinnvoll erstellen können.

Sicher hat Papst Franziskus juristisch sehr gut beschlagene Berater. Kann ausgeschlossen werden, dass diese Berater das Dokument absichtlich so unpräzise formulierten ?

Das Leben ist halt unpraezise. Im Endeffekt heisst es haeufig schlicht "nach bestem Wissen und Gewissen", und daran kann die beste Vorausschau nichts aendern.

Wart's ab!
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#15
(22-02-2025, 23:51)Ekkard schrieb: Franziskus hat eine Art Vorsorgeanweisung verfasst, was im Falle einer Amtsunfähigkeit geschehen soll.
Das beantwortet nämlich eine grundsätzliche Frage, was passiert, wenn ein Papst zwar noch lebt aber nicht mehr bei Bewusstsein oder sonst amtsunfähig ist.

(24-02-2025, 19:50)Sinai schrieb: Allerdings hat Papst Franziskus "vergessen" zu definieren, was eine Amtsunfähigkeit im Spezialfall eines Papstes wäre. Denn da gibt es sicher unterschiedliche Meinungen!
Wenn er das Bewußtsein verliert ist das medizinisch einwandfrei feststellbar, aber wie ist der Passus "oder sonst amtsunfähig" anzuwenden ??
Bei Bewußtsein zwar aber sonst amtsunfähig

(25-02-2025, 00:40)Ekkard schrieb: Hach, Sinai, was "juckt" dich das? Sei sicher, dass Franziskus Berater hat, die solche Dokumente sinnvoll erstellen können.

(25-02-2025, 01:16)Sinai schrieb: Sicher hat Papst Franziskus juristisch sehr gut beschlagene Berater. Kann ausgeschlossen werden, dass diese Berater das Dokument absichtlich so unpräzise formulierten ?

(25-02-2025, 09:39)Ulan schrieb: Das Leben ist halt unpraezise. Im Endeffekt heisst es haeufig schlicht "nach bestem Wissen und Gewissen", und daran kann die beste Vorausschau nichts aendern.


Es geht ja nicht um eine "Vorausschau" - eine solche ist tatsächlich unmöglich.

Es geht um eine mangelhaft formulierte "Art Vorsorgeanweisung"

Wer den Vatikan halbwegs kennt, kann sich ausmalen, was bei ihrer Anwendung passieren würde: es wird sofort ein Streit entbrennen, die einen werden behaupten der zweifellos bei Bewußtsein befindliche Papst sei amtsfähig, die anderen werden sagen, er ist zwar bei Bewußtsein, aber "sonst amtsunfähig"

Und es kann zur Klärung dieser heiklen arbeitsmedizinischen Frage kein Gericht angerufen werden, da keine Gericht zuständig ist.
Da hat man ein schönes Kartenhaus gebaut

Diese "Art Vorsorgeanweisung" dient der Beruhigung der 1,3 Milliarden Katholiken, ist aber wohl nur ein wertloses Papier, falls das Problem einträte
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