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08-07-2025, 16:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-07-2025, 16:58 von Sinai.)
(08-07-2025, 16:51)Ulan schrieb: Wie auch immer, der katholische Glaube ist voll von unbiblischem Kram. Mach Dir also nichts vor.
Der Schutz der Schoepfung, aus welcher Verantwortung Du Dich hier im ganzen Thread ziehen moechtest, ist zumindest biblisch begruendbar.
Du hast oben die Marienverehrung kritisiert, diese ist kein Spezifikum der katholischen Kirche, sondern auch in der orthodoxen Kirche
Die von mir monierten Neuerungen begannen im 20. Jahrhundert. Es sind politische Ideen, die in viele Kirchen eindrangen
Und dazu zähle ich die kühne Behauptung, dass Umweltschutz eine Forderung der Bibel sei
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(08-07-2025, 16:57)Sinai schrieb: Und dazu zähle ich die kühne Behauptung, dass Umweltschutz eine Forderung der Bibel sei
Genesis 1 kann man halt so lesen. Dort sind Mensch und Tier gleichberechtigte Partner in Gottes Schoepfung.
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08-07-2025, 19:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-07-2025, 19:48 von Sinai.)
(08-07-2025, 19:09)Ulan schrieb: Dort sind Mensch und Tier gleichberechtigte Partner in Gottes Schoepfung.
Auch das ist nicht wahr
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(08-07-2025, 19:48)Sinai schrieb: Auch das ist nicht wahr
Es ist ihnen ein Platz eingeraeumt, auch wenn der Mensch ueber sie waltet. Da steht nichts davon, dass der Mensch Gottes Schoepfung vernichten soll.
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08-07-2025, 20:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-07-2025, 21:04 von Sinai.)
.
Aber von der von dir behaupteten Gleichberechtigung von Mensch und Tier keine Spur !
(Bekanntlich ist die Bibel keine Jaina-Religion in Indien. Dort werden Tiere und Menschen als gleichwertige Seelen (Dschiwas) angesehen - der Unterschied zwischen Tieren und Menschen wird dort nur im karmischen Zustand gesehen. Viele Jainas tragen daher einen Mundschutz, um keine Mücken in den Mund zu bekommen und zu verschlucken, oder fegen beim Gehen mit einem Besen den Boden vor sich, um keine kleinen Lebewesen zu zertreten)
Ich denke, wir Europäer sollten jede Schwarz-Weiß-Malerei vermeiden.
Der Mensch soll Gottes Schöpfung nicht vernichten - und der Mensch soll Tiere nicht als gleichberechtigte Partner sehen
Beides wäre schädlicher Unfug
Der Mensch soll lediglich Gottes Schöpfung respektvoll behandeln - auch wenn viele Tiere nach der Vertreibung aus dem biblischen Garten Eden draußen sehr aggressiv sind (menschenfressende Raubtiere)
Aber hüten muss er sie auch nicht. Wir sind nicht mehr im Garten Eden
Zur Erinnerung:
"Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte." 1 Mose 2,15 (Einheitsübersetzung)
Es war aus christlicher Sicht absolut nichts dagegen einzuwenden, wenn der Zisterzienserorden vom 12. bis 14. Jahrhundert großflächige Brandrodungen durchführte (ganze Wälder niederbrannte) um Ackerland zu schaffen
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(08-07-2025, 16:06)Sinai schrieb: (08-07-2025, 07:26)Flattervogel schrieb: Sinai schrieb:Wie gesagt: Naturschutz war und ist sehr wichtig, aber bitte nicht jetzt auch noch aus angeblich "biblischen" Gründen - das wirkt konstruiert und ist durchschaubar
Die Argumentation kommt u.a. von den Kirchen.
In letzter Zeit drangen immer mehr bibelfremde Ideen in die Religion ein
Hier sind manche Kirchen keine Wahrer der biblischen Lehre mehr
Du meinst den Vatikan?
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08-07-2025, 22:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-07-2025, 23:23 von Sinai.)
(05-07-2025, 08:33)Flattervogel schrieb: Sinai, ich verstehe dich richtig, dass es da quasi einen Vertrag zwischen Gott und Menschen gab, der durch das Essen vom Baum der Erkenntnis bzw. dem Rausschmiss aus dem Paradies gebrochen wurde und somit auch sämtliche Pflichten entfallen?
Die speziellen Pflichten für den paradiesischen Garten Eden sind meiner Meinung nach entfallen
Dafür gab es dann andere Pflichten, nun hatten die ersten Menschen, Adam und Eva, neue Pflichten und Lebensbedingungen, die sich aus ihrer neuen Situation außerhalb des Gartens Eden ergaben.
Arbeiten und den Lebensunterhalt selbst verdienen
Adam musste nun den Acker bebauen, um Nahrung zu gewinnen:
"Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen ..." Genesis 3,19 (Einheitsübersetzung)
Arbeit wurde zur Lebensnotwendigkeit und Mühsal - ein Gegensatz zur mühelosen Versorgung im Paradies
Und zwar unter erschwerten Bedingungen
"So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens." Genesis 3,17 (Einheitsübersetzung)
Es war nun nicht mehr der liebliche Boden des Gartens Eden, der liebevoll zu hüten war, sondern ein verfluchter Boden
Unglaublich, aber so steht es in der Bibel geschrieben: "So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen"
Jedenfalls waren nun außerhalb des Gartens Eden die Lebensbedingungen ganz andere. Eine feindliche Umwelt mit einem "verfluchten" Boden zum beackern, bissige Giftschlangen, fleischfressende Tiere
Später kamen andere Pflichten dazu:
"Dann segnete Gott Noach und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, vermehrt euch und bevölkert die Erde!
"Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben.
Alles Lebendige, das sich regt, soll euch zur Nahrung dienen. Alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen.
Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, dürft ihr nicht essen.
Wenn aber euer Blut vergossen wird, fordere ich Rechenschaft, und zwar für das Blut eines jeden von euch. Von jedem Tier fordere ich Rechenschaft und vom Menschen. Für das Leben des Menschen fordere ich Rechenschaft von jedem seiner Brüder.
Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen. Denn: Als Abbild Gottes hat er den Menschen gemacht.
Seid fruchtbar und vermehrt euch; bevölkert die Erde und vermehrt euch auf ihr!"
Genesis 9,1-7 (Einheitsübersetzung)
Später kamen die 10 Gebote dazu
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09-07-2025, 03:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-07-2025, 03:29 von Ulan.)
(08-07-2025, 20:39)Sinai schrieb: Aber von der von dir behaupteten Gleichberechtigung von Mensch und Tier keine Spur !
Beide haben Teil an der ganzen Erde. Genesis 1 ist da speziell: es raeumt den Tieren ihren Anteil an der Schoepfung ein, auch wenn der Mensch ueber die ganze Erde walten soll.
(08-07-2025, 20:39)Sinai schrieb: Der Mensch soll lediglich Gottes Schöpfung respektvoll behandeln - auch wenn viele Tiere nach der Vertreibung aus dem biblischen Garten Eden draußen sehr aggressiv sind (menschenfressende Raubtiere)
Aber hüten muss er sie auch nicht. Wir sind nicht mehr im Garten Eden
Er soll ueber sie walten. Und, wie gesagt, in Genesis 1 ist von der Erde die Rede, nicht vom Garten Eden. Was wir im Moment machen, ist, im grossen Stil Tier- und Plfanzenarten ausrotten, und das war sicherlich nicht gemeint.
Dass Schoene an den Geschichten in Genesis ist, dass sie offensichtlich kaum harmonisiert sind, also jeweils ihre jeweilige Sinngeschichte fuer sich erzaehlen, auch wenn die anders aussieht als in anderen Geschichten im selben Buch.
Das ist jetzt aber auch egal. Wie wir gesehen haben, laesst sich also gut durch Genesis 1 belegen, dass wir Menschen Gottes Schoepfung verantwortungsvoll behandeln sollen, und nirgendwo wird diese Verantwortung aufgehoben. Insofern kann man also als Kirche einen solchen Auftrag durchaus biblisch untermauern. Deine staendigen Sophistereien, die Du Dir zurechtlegst, um Dich aus der Verantwortung zu stehlen, kannst Du Dir also sparen.
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09-07-2025, 10:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-07-2025, 10:46 von Sinai.)
(09-07-2025, 03:26)Ulan schrieb: Er soll ueber sie walten. Und, wie gesagt, in Genesis 1 ist von der Erde die Rede, nicht vom Garten Eden.
Bitte um genaue Angabe der Bibelstellen samt Text
Um zu sehen ob der von Dir erwähnte Auftrag vor oder nach der Vertreibung aus dem Garten Eden war!
Dass in Genesis 1 "von der Erde die Rede" ist, ist zu ungenau und vage
Ich nenne ja auch immer die Bibelstellen samt Text
Vielleicht hast Du ja Recht - aber zeige uns die Stellen, die Du meinst ?
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Steht schon im Thread.
Nur weil Du nicht wahrhaben willst, was da steht, werde ich Dir nicht dauernd den Bibeltext zitieren. Der aendert sich nicht.
Ansonsten halte ich Deine Interpretation fuer unhaltbar; noch dazu, weil sie offensichtlich aus selbstsuechtigen Gruenden gemacht wird. Insofern ist fuer mich das Ergebnis, dass die Frage im Titel mit "Ja" beantwortet werden muss. Damit ist fuer mich hier Schluss.
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09-07-2025, 12:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-07-2025, 12:20 von Sinai.)
(04-07-2025, 23:59)Ulan schrieb: Genesis 1 raeumt den Geschoepfen der Erde durchaus ihren Teil an der Welt ein (EU):
" Allen Tieren der Erde, allen Vögeln des Himmels und allem, was auf der Erde kriecht, das Lebensatem in sich hat, gebe ich alles grüne Gewächs zur Nahrung. Und so geschah es. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut."
Ich fand in der Einheitsübersetzung (EU) aber folgenden Wortlaut:
"Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es.
Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag." Genesis 1,30-31 (Einheitsübersetzung)
Gott gab hier den Tieren alle grünen Pflanzen zur Nahrung. Und später gab er den Menschen die Tiere zur Nahrung
Die Bibelstelle, in der Gott den Menschen die Tiere zur Nahrung freigibt, findet sich nach der Sintflut im Buch Genesis, Kapitel 9, Vers 3:
"Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben." Genesis 9,2 (Einheitsübersetzung)
"Alles Lebendige, das sich regt, soll euch zur Nahrung dienen. Alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen." Genesis 9,3 (Einheitsübersetzung)
Diese Erlaubnis gibt Gott erst nach der Sintflut dem Noah und seinen Söhnen. Während in Genesis 1,29–30 ursprünglich nur Pflanzen als Nahrung für Menschen und Tiere vorgesehen waren, wird hier zum ersten Mal auch das Essen von Tieren erlaubt.
Genesis 1,29: Pflanzenkost für Menschen
"Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen."
Genesis 1,30: Pflanzenkost für Tiere
Genesis 9,3: Nach der Sintflut erlaubt Gott auch Fleisch als Nahrung für den Menschen
Jedenfalls ist nicht erkennbar, dass die Menschen nach der Vertreibung aus dem Garten Eden den Auftrag hätten, die Natur zu "hüten"
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Ich find's immer wieder witzig, wie Du nach dem ersten Wort, das Du fuer igendeinen Unsinn missbrauchen kannst, aufhoerst zu lesen.
Red' Dir doch ein, was immer Du willst. Das ist ja Dein selbstgebastelter Glaube. Nur, die grossen Kirchen sind da halt anderer Meinung als Du.
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09-07-2025, 19:34
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-07-2025, 19:35 von Sinai.)
(09-07-2025, 14:40)Ulan schrieb: Nur, die grossen Kirchen sind da halt anderer Meinung als Du.
Gut, dass Du die Meinungen der großen Kirchen vertrittst - wie lauten diese ?
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Wie verhält es sich eigentlich mit der Ansicht, der Mensch stelle gegenüber den Tieren in Genesis I weniger einen Hirten, sondern eher einen Gewaltherrscher dar? Demnach hätten die verwendeten Verben "kavash" und "radah" in der Regel gewalttätige Konnotationen.
So zumindest die Ausführung in der Wikipedia (meine eigenen Hebräischkenntnisse sind nicht vorhanden).
*de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6pfungsgeschichte_(Priesterschrift)#Text_der_Sch%C3%B6pfungsgeschichte
Zitat: hebräisch כבש kavash „niedertreten“. Die gewalttätige Konnotation („versklaven, erniedrigen“[111]) liegt hier klar zutage, auch wenn Norbert Lohfink und Klaus Koch alternative Interpretationen vorschlugen.[112]
hebräisch רדה radah. Hierbei wird in der Forschung diskutiert, ob das Verb nur gewalttätige Konnotationen hat („zertreten“, wie Trauben in der Kelter[113]) oder auch friedliche („hüten“).[114] Die Deutung als gewalttätiges Handeln dominierte zunächst. James Barr leitete 1972 ein Umdenken mit der These ein, das Verb radah sei von dem altorientalischen Ideal des königlichen Hirten her zu verstehen.[115] Im deutschen Sprachraum vertraten Norbert Lohfink, Klaus Koch, Erich Zenger[116] und andere diesen Deutungstyp.[115] Die Gute Nachricht Bibel übernimmt das Motiv des königlichen Hirten, das sie als kommunikative Übersetzung auch entfaltet: „Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch über … alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.“ Die revidierte Einheitsübersetzung (2016) stellt sich ebenfalls in diese Tradition und übersetzt radah mit „walten“. Die Bibel in gerechter Sprache übersetzt dagegen: „Zwingt nieder die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels und alle Tiere, die auf der Erde kriechen“ und betont, eine Abschwächung des Vokabulars würde „gegen den Text das darin liegende Maß an Gewalt verdrängen“.[117]
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09-07-2025, 22:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09-07-2025, 22:31 von Sinai.)
(09-07-2025, 20:37)Flattervogel schrieb: Zitat:von dem altorientalischen Ideal des königlichen Hirten
Interessant, was Du gefunden hast und schreibst
Da denke ich unwillkürlich an den Hirtenspieß
Woher wohl der Name kommt ?
Offenbar war es in Hirtengesellschaften so üblich, dass sich der Hirte von der ihm anvertrauten Schafherde fleischmäßig versorgen durfte, eine Art Naturallohn
Man denke an einen typischen nomadischen Stamm, der hauptsächlich von der Schafzucht lebte. Hunderte Schafe in Summe und zwei Dutzend Hirten
Diese stochen regelmäßig ein Schaf ab und nahmen sich die leckersten Stücke, Rücken, Filet, Schlögel, Leber, steckten sie auf Spieße und legten sie in die Glut des Hirtenfeuers
Die zähen Teile bekamen die Hunde
Der Hirte nicht bloß als Wohltäter und Beschützer, sondern auch als Mörder
Eine zwiespältige Rolle
So wie ja auch die Hirtenhunde - sie schützten die Herde unter Einsatz ihres Lebens vor Wolfsrudeln und Bären - aber sie waren Fleischfresser (Carnivoren) und brauchten täglich Fleisch
Dieses Fleisch entnahmen die Hirten täglich den Herden
Und die besten Stücke aßen sie selbst
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