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Wo bleibt die Erderwärmung ?
#16
(29-07-2025, 16:57)Sinai schrieb: Wetter München ...
So ein kalter, grauslicher Juli!
Das Wetter war dieses Jahr im Juli in München bisher durchschnittlich. Die mittlere Temperatur war 0,1° unter Norm, die Sonnenscheindauer 23,7Std. unter Norm. und der Niederschlag 10,5mm über Norm..
Q.:ht*tps://www.wetterzentrale.de/averages_de.php?station=3379&jaar=2025&maand=07&dag=01&jaar2=2025&maand2=12&dag2=31
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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#17
(29-07-2025, 16:57)Sinai schrieb: wetter.de
Wetter München heute ☀ Vorhersage 14 - 21 Tage | wetter.de

In den kommenden 3 Tagen liegen die Temperaturen in München, Bayern tagsüber zwischen 13 und 21 Grad. In den Nächten kann es bis auf 11 Grad abkühlen.

So ein kalter, grauslicher Juli!

Als es Ende Juni heiß und schwül war und die Schulkinder in den Klassen litten, erhoben die Sympathisanten von Greta Thunberg die Zeigefinger und redeten von "Erderwärmung"
Du verwechselst Wetter (kurzfristig, lokal) mit Klima (langfristig, global). Erderwärmung ist ein globaler, langfristiger (übergeordneter) Trend, und Trends werden nicht durch kurzfristige, lokale Ausreißer widerlegt.
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#18
(29-07-2025, 17:55)Sinai schrieb: Und wie viele Jahrzehnte müssen wir uns eigentlich noch dieses Spiel geben, dass bei jeder Hitzewoche die globale Erwärmung hervorgekramt wird?


Hallo Sinai,

ich bin ja bekanntermaßen auch ein Wissenschaftsskeptiker, wenn es darum geht, dass uns die Wissenschaft einreden will, es gäbe nichts Metaphysisches. Aber beim Thema Erderwärmung ist die wissenschaftliche Datenlage absolut eindeutig. Es gibt keinen Zweifel daran, dass sich die Erde in einem katastrophalen (nicht nur krisenartigen) Zustand der Erwärmung befindet. Das Artensterben geht in kolossalem Ausmaß voran, es finden Veränderungen in einer Geschwindigkeit statt, die die Biologie bisher nicht kannte. 

Ich empfehle jedem "Klimaskeptiker" nach wie vor die Vorträge von Dr. Mark Benecke bei YouTube zu diesem Thema. Er legt alle Daten vor, erklärt alles haarklein und für jeden verständlich. Ich habe diesen "Nachhilfeunterricht" vor ein paar Jahren auch gebraucht, seither gibt es für mich da keinen Zweifel mehr. Es gibt da keine zwei Meinungen, es gibt nur die Anerkennung oder die Leugnung von gemessenen Daten.
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#19
(29-07-2025, 20:17)Noumenon schrieb: Du verwechselst Wetter (kurzfristig, lokal) mit Klima (langfristig, global). Erderwärmung ist ein globaler, langfristiger (übergeordneter) Trend, und Trends werden nicht durch kurzfristige, lokale Ausreißer widerlegt.

Ist mir ja alles klar! Als das Nachbarkind Ende Juni total verschwitzt und groggy von der Schule kam, erzählte es mir, dass die Lehrerin gesagt habe,
das sei wegen des "Klimawandels"

Und genau das will ich aufzeigen!
Es war die Lehrerin, die den Kindern einen Blödsinn eingeredet hat

Heute sagte ich dem am 29. Juli frierenden Nachbarskind (es war frierend vom Einkaufen heimgekommen, da hochsommerlich gekleidet), es möge der Frau Lehrerin ein Mail schreiben und sie fragen, wo denn nun die "Erderwärmung" sei ?

Und dann sagte ich dem Kind, es soll besser kein Mail an die Lehrerin schicken, weil die kann gefährlich werden

Ich stelle gar nicht die Erderwärmung in Frage, sondern zeige auf, dass hier die Lehrerin in propagandistischer Absicht Wetter und Klima vertauscht hat.
Und das ist wohl kein Einzelfall
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#20
Kennst du denn den genauen Wortlaut, der verwendet wurde?

Wie sollte deiner Meinung nach das Thema Erderwärmung kommuniziert werden?
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#21
(29-07-2025, 22:52)Sinai schrieb: Ist mir ja alles klar! Als das Nachbarkind Ende Juni total verschwitzt und groggy von der Schule kam, erzählte es mir, dass die Lehrerin gesagt habe,
das sei wegen des "Klimawandels"

Und genau das will ich aufzeigen!
Es war die Lehrerin, die den Kindern einen Blödsinn eingeredet hat
Gut, ist jetzt erst einmal "nur" eine Anekdote - das allein macht es noch lange nicht zu einem gesellschaftlichen Problem. Wobei ich Letzteres aber durchaus sehe. Da läuft tatsächlich viel verkehrt in der ganzen Debatte rund um Klimaschutz! Schon allein, dass der Fokus in der Regel nur auf Klimaschutz gesetzt wird, während der umfassendere Begriff des Umweltschutz immer mehr in den Hintergrund tritt. Früher standen Themen wie Luft- und Wasserverschmutzung, Artenschutz oder der Umgang mit Chemieabfällen uvm. im Fokus. Heute konzentriert sich vieles auf die Reduktion von CO2 und den Kampf gegen den Klimawandel. Zwar ist Klimaschutz zweifellos wichtig, aber er stellt eben nur einen Teilbereich des Umweltschutzes dar. Die einseitige Fokussierung birgt die Gefahr, andere ökologische Probleme zu vernachlässigen oder aus dem Blick zu verlieren. Viele Maßnahmen können zwar zunächst klimafreundlich erscheinen, aber in anderen Bereichen schädlich wirken, etwa durch hohen Ressourcenverbrauch oder Belastung von Ökosystemen. Der Eindruck, es werde ja bereits umfassend gehandelt, kann daher trügen. Umweltschutz sollte stets ganzheitlich gedacht werden - nicht nur mit Blick auf das Klima, sondern auch im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit allen natürlichen Lebensgrundlagen.

Den nächsten kritischen Punkt hast du mehr oder weniger schon implizit zur Sprache gebracht: In der heutigen Klimadebatte zeigt sich nicht nur eine inhaltliche Verengung auf CO2, sondern auch eine zunehmende Ideologisierung und emotional aufgeladene Moralisierung. Viele Menschen engagieren sich zwar lautstark für den Klimaschutz, tun das aber nicht auf der Grundlage eines tiefgreifenden Verständnisses ökologischer, wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Zusammenhänge. Häufig wird nach dem Prinzip "CO2-Vermeidung um jeden Preis!" gehandelt - am liebsten würden sie das Atmen verbieten, weil dabei ja auch CO2 ausgestoßen wird - oft ohne die tatsächlichen Wirkungen, Nebenfolgen und Zusammenhänge zu reflektieren. Solchen Menschen fehlt es in der Regel an einem grundlegenden Bewusstsein für die Verflechtung von Klimafragen mit wirtschaftlichen Strukturen, wie sie etwa Naomi Klein in ihrem Werk "Kapitalismus vs. Klima" analysiert. Wer beispielsweise die Rolle von Konsum, Wachstum und globalen Märkten nicht hinterfragt, bleibt letztlich bei Symptombekämpfung stehen. Hinzu kommt, dass sich manche Leute halt einfach aus reiner Konformität, moralischer Selbstvergewisserung oder opportunistischem Mitläufertum für den Klimaschutz starkmachen, ohne sich aber ernsthaft mit der Tiefe und Komplexität der ganzen Thematik auseinanderzusetzen.

Ja, ist auch ein großes Problem, nur ist Aufklärung da vor allem für normale Leute wie du und ich faktisch ein Kampf gegen Windmühlen. Denn in der Regel ist es so, dass bestimmte umweltpolitische Narrative durch Medien & Konzerne gezielt gefördert werden, während andere - etwa systemkritische Perspektiven - ausgeblendet oder marginalisiert bleiben. Der Fall von BP und der Einführung des Konzepts des "CO2-Fußabdrucks" ist da ein Paradebeispiel: Was auf den ersten Blick wie ein Beitrag zur Aufklärung und zum Umweltschutz wirkte, diente letztlich nur dazu, die Verantwortung für die Luftverschmutzung von Konzernen auf das Individuum abzuwälzen. Die eigentlichen Ursachen und Zusammenhänge treten in den Hintergrund, während der einzelne Konsument sich schuldig fühlen soll, weil er Fleisch isst oder Auto fährt.
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#22
(30-07-2025, 11:13)Noumenon schrieb: ...
die Verantwortung für die Luftverschmutzung von Konzernen auf das Individuum abzuwälzen. ...
Da wird nichts abgewälzt. Umweltverschmutzung lässt sich in der Regel auf Endverbraucher zurück führen. Niemand wird von Konzernen gezwungen zum Privatvergnügen 2t-Autos zu fahren.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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#23
(29-07-2025, 21:11)subdil schrieb: ich bin ja bekanntermaßen auch ein Wissenschaftsskeptiker, wenn es darum geht, dass uns die Wissenschaft einreden will, es gäbe nichts Metaphysisches

nur tut "die Wissenschaft" das ja gar nicht. dieses ominöse "Metaphysische" ist schlicht nicht gegenstand der wissenschaft - wenn du so willst: es ist der wissenschaft völlig egal

und das erträgst du nicht

den kategorienfehler aber begehst du
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#24
(29-07-2025, 22:52)Sinai schrieb: genau das will ich aufzeigen!
Es war die Lehrerin, die den Kindern einen Blödsinn eingeredet hat

es ist eben kein "blödsinn"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#25
(30-07-2025, 13:24)exkath schrieb:
(30-07-2025, 11:13)Noumenon schrieb: ...
die Verantwortung für die Luftverschmutzung von Konzernen auf das Individuum abzuwälzen. ...
Da wird nichts abgewälzt. Umweltverschmutzung lässt sich in der Regel auf Endverbraucher zurück führen. Niemand wird von Konzernen gezwungen zum Privatvergnügen 2t-Autos zu fahren.
Ist halt haarsträubender Schenkelklopfer-Unfug bzw. genau die Art von neoliberaler Nebelkerze, die Konzerne und Politik seit Jahrzehnten streuen, um sich selbst fein aus der Verantwortung zu stehlen. Klar, niemand wird gezwungen, ein 2-Tonnen-SUV zu fahren, aber wer baut diese Dinger, bewirbt sie aggressiv und verdient sich dumm und dämlich daran? Wer sorgt dafür, dass klimaschädliches Verhalten bequem, billig und überall verfügbar ist, während nachhaltige Alternativen teuer, unpraktisch oder gar nicht erst zugänglich sind? Zu behaupten, es sei allein die Nachfrage des Individuums, die solche Produkte hervorbringt, ist naiv. Denn faktisch wird "Nachfrage" nicht einfach gewählt, sondern geschaffen, gelenkt und dauerhaft stimuliert. Unzählige Milliarden fließen jährlich in Werbung, psychologische Marktsteuerung und das gezielte Schaffen von Konsumidealen - genau von den Konzernen, die dann behaupten, sie würden ja nur anbieten, was die Leute angeblich "aus freien Stücken" wollen. Und wie war das doch gleich mit der Willensfreiheit...? Wollen wir diese Debatte vielleicht auch gleich noch einmal lostreten?!

Dazu kommen andere "Zwänge", d.h. Infrastrukturen und Lebensverhältnisse sind nicht einfach "frei gewählt", sondern viele Menschen sind auch auf ein Auto angewiesen, weil der ÖPNV fehlt. Viele kaufen Billigkleidung, weil faire Alternativen zu teuer oder nicht verfügbar sind. Strukturen bestimmen Handlungsspielräume. Die wahren Emissionstreiber sind letztendlich auch vorgelagerte Produktionsprozesse, die sich dem Einfluss des Verbrauchers entziehen, etwa in der Industrie, Logistik oder Energieversorgung. Der Konsument sieht nur das Endprodukt, nicht die globale Lieferkette. Wer weiß denn schon, wie viele Liter Wasser bspw. für die Herstellung einer einzelnen Jeans draufgehen? Individuelle Entscheidungen sind letztendlich immer eingebettet in ein wirtschaftliches System (aka Neoliberalismus), welches auf Wachstum, Konsum, Profitstreben, Verdrängung von Folgekosten ausgelegt, dabei bspw. auf Umweltschutz einen Dreck gibt, um Kosten zu minimieren und Gewinne zu maximieren.

So schaut die nackte und schonungslose Wahrheit aus, die du hier ganz im Sinne eines Systems von Profitgeiern schön kaschierst.
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#26
(30-07-2025, 15:08)Noumenon schrieb: Klar, niemand wird gezwungen, ein 2-Tonnen-SUV zu fahren, aber wer baut diese Dinger, bewirbt sie aggressiv und verdient sich dumm und dämlich daran? Wer sorgt dafür, dass klimaschädliches Verhalten bequem, billig und überall verfügbar ist, während nachhaltige Alternativen teuer, unpraktisch oder gar nicht erst zugänglich sind?
In meiner Nachbarschaft gibt es ein Lädchen in dem auch Sonntags frische Backwaren verkauft werden. Da kommen Sonntags etliche mit dem Auto zum Brötchen holen. Zu Fuss oder mit dem Fahrrad ist denen wohl zu unpraktisch und ein Herd, in denen man Tiefkühlbrötchen aufbacken könnt, nicht zugänglich.
Zitat:Zu behaupten, es sei allein die Nachfrage des Individuums, die solche Produkte hervorbringt, ist naiv. Denn faktisch wird "Nachfrage" nicht einfach gewählt, sondern geschaffen, gelenkt und dauerhaft stimuliert. Unzählige Milliarden fließen jährlich in Werbung, psychologische Marktsteuerung und das gezielte Schaffen von Konsumidealen - genau von den Konzernen, die dann behaupten, sie würden ja nur anbieten, was die Leute angeblich "aus freien Stücken" wollen. Und wie war das doch gleich mit der Willensfreiheit...?
Wenn der Konsument keine Willensfreiheit hat, dann hat der Produzent auch keine. Firmen probieren halt aus, was sich verkaufen lässt. Der 3 Liter Lupo von VW ließ sich z.B. nur schlecht verkaufen.
Zitat:Dazu kommen andere "Zwänge", d.h. Infrastrukturen und Lebensverhältnisse sind nicht einfach "frei gewählt", sondern viele Menschen sind auch auf ein Auto angewiesen, weil der ÖPNV fehlt.
Bei einer Umweltbehörde hatte ich einen Kollegen, der fuhr arbeitstäglich 100km mit dem Auto zur Arbeit. Andere fuhren in der Mittagspause 1km zum Discounter. Schuld war vermutlich der schlechte ÖPNV. Eigene Blödheit war es bestimmt nicht. Wieder andere waren nicht in der Lage für 50km eine Fahrgemeinschaft zu bilden.

Zitat:Individuelle Entscheidungen sind letztendlich immer eingebettet in ein wirtschaftliches System (aka Neoliberalismus), welches auf Wachstum, Konsum, Profitstreben, Verdrängung von Folgekosten ausgelegt, dabei bspw. auf Umweltschutz einen Dreck gibt, um Kosten zu minimieren und Gewinne zu maximieren.
Im real existierenden Sozialismus hat man mindestens genau so auf den Umweltschutz geschissen. Mangels Gewinnen ist dieses System pleite gegangen. Die Kosten, um die Bürger an der Flucht zu hindern, waren auch nicht gerade systemförderlich.

Zitat:So schaut die nackte und schonungslose Wahrheit aus, die du hier ganz im Sinne eines Systems von Profitgeiern schön kaschierst.
Leute erzählen viel, wenn der Tag lang ist, insbesondere gerne von Dingen von denen sie keine Ahnung haben.  Entgegen der Behauptung des Themenerstellers war der Juli 2025 in München durchschnittlich warm oder kalt. Kommt natürlich auch darauf an, welchen Durchschnitt man wählt.
Umweltdiskussionen lassen sich prima ad hominen führen. In einer Kneipendiskussion haben mir "Umweltschützer" ihren Qualm um die Ohren geblasen. Auf diese Diskrepanz habe ich sie gerne, mit deutlichen Worten, aufmerksam gemacht.
Wenn Fundamentalisten ein Problem sind, dann ist das Fundament ein Problem. Irgendein Weiser
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#27
Nur mal zur Info , hier eine Seite, die sehr gut darstellt, was bei einem Klimawandel und bei einem Zusammenbruch des AMOC ( Das ist der Atlantische "Heizkreislauf, ein Teil davon ist der Golfstrom) auf Europa zukommt,.. unter anderem komplett zugefrorene Ozeane bis runter nach Hamburg:

xxxhttps://amocscenarios.org/?lat=47.5&lon=15&model=cc_RCP45&is_amoc_on=false&is_delta=false&metric=temp_1_in_10_yr_min
Aut viam inveniam aut faciam
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#28
(30-07-2025, 15:08)Noumenon schrieb: So schaut die nackte und schonungslose Wahrheit aus...

Nein, die nackte und schonungslose Wahrheit ist noch wesentlich düsterer als das. Wenn wir das Problem mit der Erderwärmung in den Griff bekommen wollen, dann müsste unsere gesamte westliche Gesellschaft ihren Lebensstil radikal verändern im Sinne vom simplifizieren. Etwas zugespitzt gesagt müssten wir was Konsum usw. angeht auf ein vorindustrielles Niveau zurück kehren. Und selbst dann wäre nur noch eine Schadensbegrenzung möglich, weil bereits jetzt schwerwiegende Umweltkatastrophen und sonstige Folgen der Erderwärmung wie der steigende Meeresspiegel usw. nicht mehr abwendbar, bestenfalls noch leicht abzumildern und abzufedern sind. 

Wem soll man so etwas verkaufen? Wir sollen also alle unseren modernen Lebensstil, mit dem wir aufgewachsen sind bzw. an den wir uns gewöhnt haben, freiwillig und präventiv aufgeben, nur um sinnbildlich gesprochen den Hurricane der Stufe 5 noch auf Stufe 4 abzumildern? Unsere Gesellschaft ist so verwöhnt, dass sie nicht mal auf 10% der Privilegien verzichten würde, selbst wenn dadurch noch wirklich etwas gerettet werden könnte. 

Also werden wir eben weiter machen wie gewohnt, bis sich die Sache ganz von alleine regeln wird, weil eben die notwendige Simplifizierung des Lebensstils durch die Katastrophe selber herbeigeführt wird, dann natürlich wesentlich desaströser und chaotischer, als wenn es auf geplante Weise geschehen wäre, aber es ist, so wie sich die Sache darstellt, das wahrscheinlichste Szenario. 

Im Übrigen ist mir bewusst, dass sich das jetzt gelesen hat wie ein Drehbuch zu einem dystopischen Hollywoodfilm. Das liegt daran, dass wir in unserer Gesellschaft einem Phänomen verfallen sind, das ich Energieblindheit nenne. Uns ist einfach nicht klar, wie abhängig unser ganzer Lebensstil von einer super-ausgeklügelten Produktionskette, Lieferkette und insbesondere dem scheinbar unendlichen Nachschub an fossilen Brennstoffen ist. Wenn dieses fragile System an einer oder mehreren Stellen empfindlich aus dem Gleichgewicht kommt, dann wird die große Simplifizierung, wie man an nennen könnte, von ganz alleine kommen. 

Vernünftiger wäre es natürlich, jetzt schon auf freiwilliger Basis damit anzufangen, damit der Übergang einigermaßen geregelt und geordnet wird. Aber wer würde denn mit einem solchen Programm zu einer Wahl antreten? Und wer würde jemanden wählen, der ein solches Programm anbietet? Genau da liegt das unlösbare Problem bei dieser Sache.
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#29
(30-07-2025, 22:05)subdil schrieb: Wenn wir das Problem mit der Erderwärmung in den Griff bekommen wollen, dann müsste unsere gesamte westliche Gesellschaft ihren Lebensstil radikal verändern im Sinne vom simplifizieren. Etwas zugespitzt gesagt müssten wir was Konsum usw. angeht auf ein vorindustrielles Niveau zurück kehren.

Wer glaubt Dir das? Die Grünen haben bekanntlich nur 11 % der Wähler
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#30
(30-07-2025, 23:06)Sinai schrieb: Wer glaubt Dir das? Die Grünen haben bekanntlich nur 11 % der Wähler
Eben! Genau das hat @subdil doch gesagt?!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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