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Zeppeline oder Flugzeuge für Touristen ?
#1
Es wäre logischer Luftschiffe für den Tourismus zu nutzen da die Fluggeschwindigkeit eines Luftschiffs geringer ist als die eines Flugzeugs. Und für Geschäftsreisen sollten Flugzeuge eingesetzt werden.

Ziel dieser Idee ist es den touristischen und den geschäftlichen Personenverkehr zu trennen und so bessere statistische Daten zum Flugverkehr zu erhalten, wie viele Menschen wohin reisen und warum.


Beispiel:
Touristen reisen mit dem Zeppelin von Istanbul nach Frankfurt.
Geschäftsreisende reisen mit dem Flugzeug von Istanbul nach Frankfurt.

Ein Zeppelinflug dauert länger und kostet weniger als ein Flug mit dem Flugzeug der teurer und schneller ist.
#2
Eine reizvolle Idee, mit einem Zeppelin zum Urlaubsort zu reisen. Solange die Entfernung vertretbar ist.
Eine Reise mit dem Zeppelin nach Rom hat sicher seinen Reiz, ebenso zur Côte d’Azur nach Nizza oder nach Venedig oder zur Adria
Eine Genussreise! Man kann die Alpen bewundern und photographieren

Bei einem Taucherurlaub nach Hurghada (Ägypten) schaut es schon anders aus - das wäre wohl schon unangenehm weit

Unzumutbar wären die Malediven oder Peking

Allerdings wäre Dein Vorschlag, Geschäftsreisende zu bevorzugen (die dürfen den Flieger nehmen) nicht begründbar - nicht jedes Geschäft ist für die Allgemeinheit nützlich

Und das mit den statistischen Daten ist nur ein Vorwand - da kann doch jeder Geschäftsmann lügen, der mit seiner Sekretärin nach Hurghada fliegt und behaupten, es wäre eine Geschäftsreise

Zusatzfrage: sollten die von Dir vorgeschlagenen Luftschiffe mit Propellern angetrieben werden wie 1930 - oder mit Düsentriebwerken ? Wäre ja viel schneller

Reisegeschwindigkeit relativ zur Luft:
Doppeldecker mit Propeller: 150 km/h
Reiseflugzeug mit Propeller (wie heute im Inlandsreiseverkehr verwendet): 200 km/h
Reiseflugzeug mit Düsentriebwerk: 800 km/h
Zeppelin mit Propeller: 115 km/h
Zeppelin mit Düsentriebwerk: wohl um die 200 km/h (viel schneller aber auch nicht wegen des riesigen strömungsungünstigen Körpers)
#3
Bei Transatlantikflügen wäre es denkbar, dass ein schnelles Motorschiff einen Zeppelin im Schlepptau hat, wie einen Kinderdrachen

Ein Zerstörer oder eine Fregatte fährt heute 40 kn ≈75 km/h. Da bist du schnell über den Atlantik
Die 6.700 Km von Hamburg nach New York schaffst du dann in 90 Stunden oder knapp 4 Tagen
und kannst eine herrliche Aussicht genießen

Pensionisten auf Kreuzfahrt könnten das sehr interessant finden so eine hybride Weltreise. Mit Zwischenstops in Hotels und Besichtigungstouren dort

Allerdings stellt sich die Frage nach den Kosten. Wenn das Flugpersonal tagelang in der Luft ist, kommt das sicher nicht billig, außer du verwendest schlecht geschulte und unmotivierte Sklaven auf Werkvertragsbasis - dann hast du unmotiviertes Personal wie im Strandrestaurant im Massentourismus - allerdings nicht für eine Stunde, sondern für eine lange Reise

Dein Gedankenexperiment klingt ja interessant, aber ich fürchte, es ist unrealistisch

Wasserstoffgefüllte Luftschiffe sind viel zu gefährlich

Helium hat ein höheres spezifisches Gewicht als Wasserstoff (doppelt so viel) und würde daher einen doppelt so großen gasgefüllten Körper brauchen. So ein riesen Flugobjekt wäre sehr dem Seitenwind ausgesetzt (ein Spielball der Winde) und die Passagiere müssten sich dauernd übergeben - und der Luftwiderstand beim Reisen wäre enorm, besonders bei Gegenwind.

Vielleicht bietet mal einer das an - Für Städtetourismus bei Schönwetterlage mit schwachem Wind für Strecken von München - Rom
Aber da wäre keine Vorausplanung und keine Hotelbuchung möglich, was ist wenn jemand das Hotel gebucht hat und drei Tage später am geplanten Abflugtag kommt starker Sturm ?
Das wäre nur bei spontanen Reisen möglich - Fahrt ins Blaue ohne Hotelreservierung
Und dann in der Destination Hotels suchen? Das wird dann teuer
Pilger mit Unterkunft in kirchlichen Herbergen würden das genießen, dieses ruhige Gondeln in der Luft . . . Heart Pop Angel
Aber das Fauchen des Düsentriebwerks ? Icon_twisted
#4
Zeit ist Geld, und Luftschiffe haben, erstens, Kapazitaetsprobleme und brauchen, zweitens, einen riesigen Aufwand an den Lufthaefen. Das rechnet sich schlicht nicht.
#5
(23-08-2025, 19:18)Ulan schrieb: Zeit ist Geld, und Luftschiffe haben, erstens, Kapazitaetsprobleme und brauchen, zweitens, einen riesigen Aufwand an den Lufthaefen. Das rechnet sich schlicht nicht.


Ich gebe Dir völlig Recht.

Zwar benötigen Luftschiffe keine Energie um oben zu bleiben, sie bleiben konstant oben und können durch Seilwinden mit sehr geringer Kraft nach unten gezogen werden zwecks aus- und einsteigen und sind daher im Vorteil zu Flugzeugen, die einen horrenden Treibstoffverbrauch brauchen um überhaupt in der Luft zu bleiben was extrem teuer ist und was ja heute politisch nicht mehr so opportun ist, aber:

1.) Zeit ist Geld. Es macht einen Unterschied, ob ein fünfköpfiges Personal (Pilot, Copilot, drei Stewardessen) zwei Stunden in der Luft sind oder acht Stunden. Das sind hohe Personalkosten für fliegendes Personal

2.) Kapazitätsprobleme. Flugzeug 200 Passagiere, Zeppelin 40 Passagiere (ein Fünftel)
Aber eine heutige zweimotorige Propellermaschine hat auch nur 10 bis 12 Passagiere!

Cessna 402
Typ: Leichtes, zweimotoriges Propellerflugzeug
Kapazität: 10 Passagiere
Antrieb: Zwei Kolbenmotoren (Piston Engines), meist 300 PS pro Motor
Reichweite: ca. 1.400 km
Reisegeschwindigkeit: ca. 300 km/h
Einsatz: Kurzstrecken, Business-Charter, Regionalflüge

Piper PA-31 Navajo
Typ: Leichtes, zweimotoriges Propellerflugzeug
Kapazität: 12 Passagiere
Antrieb: Zwei Kolbenmotoren, meist 285 PS pro Motor
Reichweite: ca. 1.800 km
Reisegeschwindigkeit: ca. 350 km/h
Einsatz: Regionalflüge, Geschäftsreisen, Charter

3.) Der Aufwand für einen Zeppelin am Flughafen ist auch nicht gering. Er benötigt zwar keine Rollbahn, aber ganz unproblematisch ist er auch nicht

Es wäre interessant, das durchzurechnen. Sicher kämen die Regierungen unter Druck, die Zeppelins mit Förderungen und Steuerbefreiungen zu privilegieren, weil sie viel weniger Treibstoff in die Luft blasen als Flugzeuge
Zeppelins könnten sogar einen heiligen Elektromotor für die Propeller haben, gespeist durch das starke Sonnenlicht oberhalb der Wolken
Fläche genug hätte so ein Zeppelin ja

Ein Gag wäre es schon, wenn sich ein paar Hauptstädte ein Luftschiff anschaffen

Aber ganz sicher kann der Luftschiffverkehr nicht den Massentourismus nach Hurghada und Antalya übernehmen, wo 24/24 alle fünf Minuten eine Maschine mit 200 Passagieren landet !
#6
Pathfinder 1 - LTA Research (USA)
Ein heliumbasiertes Luftschiff, unterstützt von Google-Mitbegründer Sergey Brin. Es ist 400 ft lang, erreichte 2023 die erste freie Flugerlaubnis und ist für emissionsarme Luftfahrten konzipiert und ideal für Hilfseinsätze oder Cargo-Flüge ohne Startbahn. Es soll bis zu 200 Tonnen Fracht transportieren können.

Airlander 10 - Hybrid Air Vehicles (UK)
Es kann 130 Passagiere oder 10 Tonnen Fracht transportieren und benötigt kaum Infrastruktur zum Starten oder Landen - ideal für innerregionale Flüge. Der kommerzielle Einsatz ist ab etwa 2026–2028 geplant, auch für Inselverbindungen Interessante Photos im Internet

LCA60T - Flying Whales (Frankreich)
Ein großes starres Luftschiff (200 m Länge, 50 m Höhe), entwickelt für den Schwerlasttransport (wie zum Beispiel Windradturbinen), auch an entlegene Orte ohne Infrastruktur. Hybrid mit Wasserstoff-Brennstoffzellen, geplante Inbetriebnahme bis 2027–2028.

AS700 (China)
Touristische und öffentliche Einsätze: Sightseeing, Rettung, städtische Dienste. Erste bemannte Flüge wurden 2022/2023 absolviert, Typenzertifikat seit Ende 2023. Eine all-elektrische Variante (AS700D) startete 2025.

MAAT-Projekt (EU)
Ein futuristisches Konzept: Ein zentrales Luftschiff, das mehrere absetzbare Module für Passagiere oder Fracht transportiert. Komplett emissionsfrei, per Solarenergie betrieben. Politisch erwünscht

NOVA-Modelle - AERONOVA (Russland)
In Entwicklung: Der NOVA-01 (1.000 m Höhe, 80 km/h, 50 kg Fracht) und bald NOVA-02 (2.000 m, 500 kg Fracht, ca. 500 km Reichweite). Mögliche Serienproduktion in 3–5 Jahren.

H2 Clipper
Ein ambitioniertes Konzept für langstreckigen Frachttransport - quasi eine "Pipeline in der Luft". Bis 154 Tonnen Fracht, über den Pazifik in ca 36 Stunden. Erster Flug geplant 2026, kommerziell ab 2029. Hybrid mit Wasserstoff-Brennstoffzellen
#7
Nach einem Tauchurlaub zB in der Adria darf man 18 Stunden lang nicht mit dem Flugzeug fliegen. Aus Gesundheitsgründen wegen Stickstoff im Blut. Denn wenn in großer Höhe ein Druckabfall wäre, stirbt der Taucher. Daher wäre ein Luftschiff, das in problemloser Höhe fliegt (zB unter 1000 Meter) ideal. Da könnte man 10 Stunden vor Abflug noch tauchen!
Man könnte also viel kürzere Pausen zwischen Tauchen und Luftschiff-Flug einplanen.
Wenn sie niedrig fliegen, könnten Luftschiffe für Tauchtouristen medizinisch deutlich "sicherer" sein als Flugzeuge. Und da elektrobetriebene Propeller tausendmal weniger Lärm machen als ein Düsentriebwerk einer Verkehrsmaschine, kann so ein Zeppelin viel niedriger fliegen, ohne Menschen zu stören

Selbstverständlich wird niemand mit einem Zeppelin von den Malediven nach Deutschland fliegen, Hurghada oder Tunesien oder Antalya ist auch schon zu weit - aber von der Adria nach Deutschland wäre nicht zu lange, ein malerischer Genussflug mit schöner Aussicht
#8
Das ist zwar hier die Plauderecke, aber ich denke, das Thema hat sich erledigt. Die urspruengliche These macht keinen Sinn.
Was wohl irgendwie ein durchgaengiger Faden bei Statesman-Themen ist.


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