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24-10-2025, 17:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-10-2025, 21:04 von Ekkard.
Bearbeitungsgrund: Orthographie
)
(24-10-2025, 12:34)Reklov schrieb: ... was soll deine Mahnung?
Schließlich ist das Massensterben auf den Verkehrsstraßen nur eine der weltweiten Auswirkungen des Kapitalismus, welche sich ja auch beim >Produkt Auto< als lebensbedrohlich erweisen! Nein, dein so genanntes "Massensterben auf unseren Straßen" ist keine Wirkung des Kapitalismus, sondern die Wirkung der Mobilität. Je mehr sich Leute bewegen und je rascher sie das tun, je mehr Tote gibt es. Das ist selbst ohne Kfz so! Das Auto ist nur ein Selbstverstärker.
Die Alternative wäre Fußgängertempo. Aber derweil und dadurch würden viele Leute verhungern, weil insbesondere Nahrungsmittel und andere lebenswichtige Waren die Bedürftigen nicht rechtzeitig erreichen. (Also bitte keine Ursachen für Kapitalismus benennen, die keine sind.)
(24-10-2025, 12:34)Reklov schrieb: Auch andere Vorgehensweisen sind ebenfalls Folgen des Kapitalismus, wie z.B. Überfälle auf Geldinstitute, Juweliergeschäfte oder Museen ... Tut mit leid: Raub ist so alt wie die Menschheit und ist keine Folge des Kapitalismus!
Im übrigen verweise ich auf das Post von @petronius die Auswüchse der Finanzwirtschaft zu "einzuhegen".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(24-10-2025, 17:57)Ekkard schrieb: Nein, dein so genanntes "Massensterben auf unseren Straßen" ist keine Wirkung des Kapitalismus, sondern die Wirkung der Mobilität. Je mehr sich Leute bewegen und je rascher sie das tun, je mehr Tote gibt es. Das ist selbst ohne Kfz so! Das Auto ist nur ein Selbstverstärker.
Die Alternative wäre Fußgängertempo. Aber derweil und dadurch würden viele Leute verhungern, weil insbesondere Nahrungsmittel und andere lebenswichtige Waren die Bedürftigen nicht rechtzeitig erreichen. (Also bitte keine Ursachen für Kapitalismus benennen, die keine sind.)
Tut mit leid: Raub ist so alt wie die Menschheit und ist keine Folge des Kapitalismus!
Im übrigen verweise ich auf das Post von @petronius die Auswüchse der Finanzwirtschaft zu "einzuhegen".
... die Auto-Industrie ist nur eine der Formen des Kapitalismus, denn auch sie muss, eingebunden in dieses Wirtschaftssystem, schwarze Zahlen schreiben!
Vor der Erfindung des Autos (1886 von Carl Benz) gab es Vorhaben der Stadtplaner, die allgemeine Mobilität, den Personen- und Güterverkehr, allein auf die Schiene zu legen. Die Städte wären dann von Straßenbahnen durchzogen und das Zugverkehrsnetz zu anderen Orten erheblich dichter ausgebaut worden. Die Erfindung des Autos ließ aber diese Pläne schnell in der Schublade verschwinden.
Ohne Kfz hätte es zwar auch Zugunfälle gegeben, aber eben nicht jedes Jahr diese gewaltige Zahl an Toten, welche der "Moloch Auto" seit Jahren einfordert!
Der lebensrettende Unfall- oder Krankenwagen ist zwar ein Retter für viele Menschen, würde aber in dem Maße erst gar nicht nötig, hätte sich der Autoverkehr nicht wie ein Krake über die Gesellschaften gelegt. Vom weltweiten CO2 Ausstoß will ich dabei erst gar nicht zu reden anfangen...
Viele Menschen nutzen das Auto, um täglich an ihren Arbeitsplatz zu gelangen, weil es keine S-Bahn-Verbindung zu ihrem Wohnort gibt und der Bus nur 4x am Tag vorbei kommt. Der Ausbau des Schienennetzes wurde jahrelang vernachlässigt, weil das Auto eine beherrschende Stellung im Leben der Bürger einnahm, welche sich z.B. außerhalb der Großstadt ein Häuschen im Grünen kauften und dann erst recht vom Auto abhängig wurden. Nun mussten sie aber auch regelmäßig an die Tankstelle fahren und Auto-Steuer, TÜV und Kfz-Werkstattkosten belasteten ihren Geldbeutel erheblich, - abgesehen von den anderen Kosten, welche damit noch verbunden sind!
Kapitalismus ist eine Form der Wirtschaft in einer Gesellschaft. Die Grundlage ist der freie Wettbewerb und das Streben nach Besitz und Kapital. Das Auto hat dabei in vielen Bereichen eine entscheidende und bewusst eingeplante Rolle übernommen! In manchen Großstädten kommen inzwischen Fahrrad-Kuriere jedoch schneller voran, als jedes Auto!
Auch der seit Menschengedenken verübte Raub ist eine Folge des Strebens nach Geld, ungeachtet, ob dies nun durch Betrug, Erpressung, Einbruch oder Überfall geschieht.
Der Kapitalismus im modernen Sinne existierte in der Antike nicht. Es gab jedoch antike Wirtschaftsformen, wie die Sklavenhalter-Gesellschaft im alten Rom und in Griechenland. Diese war durch Sklavenarbeit und die Ausbeutung öffentlicher Einkünfte (wie z.B. Handel und Kriegsbeute) geprägt.
Das Anhäufen von Kapital durch Massenproduktion von Gütern war damals nur deswegen nicht möglich, weil dazu eben die nötigen Maschinen fehlten!
Gruß von Reklov
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(24-10-2025, 15:15)Ulan schrieb: Inwiefern ist das "Massensterben" (ein halbes Prozent der jaehrlichen Todesfaelle in unserer Gesellschaft) ein Produkt des "Kapitalismus"? Gaebe es im Sozialismus keine Autos?
Ich sehe hier keinen Zusammenhang.
es gäbe auch keine bananen, auf denen man ausrutschen und sich verletzen könnte
der sozialismus sorgt sich um seine bürger. das ist der zusammenhang
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(25-10-2025, 13:09)Reklov schrieb: ... die Auto-Industrie ist nur eine der Formen des Kapitalismus, denn auch sie muss, eingebunden in dieses Wirtschaftssystem, schwarze Zahlen schreiben! Jede Form des Wirtschaftens muss "schwarze Zahlen schreiben"! Anderenfalls fehlen Mittel für Reparatur, Erhalt, Weiterentwicklung, Katastrophenfälle, Krankheit, Bildung, ... . Das wäre sogar bei Naturalwirschaft so - nur sehr viel schwieriger. Denn Waren kann man nicht ohne Weiteres speichern.
Eisenbahnen ...
Ja, es wäre vielleicht besser gewesen, statt den Individual- den öffentlichen Verkehr zu forcieren. Aber die Form des Wirtschaftens wäre kaum anders - jedenfalls nicht notwendigerweise.
(25-10-2025, 13:09)Reklov schrieb: ..., hätte sich der Autoverkehr nicht wie ein Krake über die Gesellschaften gelegt. Vom weltweiten CO2 Ausstoß will ich dabei erst gar nicht zu reden anfangen... Höre ich da deutliche Töne der Antiauto-Ideologie? Du darfst gerne mal hier auf dem Land mit Bus und Bahn herumfahren. Oder mit dem Fahrrad unsere bergischen Strecken zu bewältigen versuchen!
(25-10-2025, 13:09)Reklov schrieb: Der Ausbau des Schienennetzes wurde jahrelang vernachlässigt, weil das Auto eine beherrschende Stellung im Leben der Bürger einnahm, ... Du schwatzt aber am Thema vorbei. Das alles sind keine Fragen des Wirtschaftens sondern dummer Planungsentscheidungen der Vergangenheit, besonders der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.
(25-10-2025, 13:09)Reklov schrieb: Kapitalismus ist eine Form der Wirtschaft in einer Gesellschaft. Die Grundlage ist der freie Wettbewerb und das Streben nach Besitz und Kapital. Das, was zunächst wie eine Definition klingt, versandet in ideologischem Gerede.
Was dir beim Stichwort "Kapitalismus" vorschwebt, ist eine aus den Fugen geratende Finanzwirtschaft, so wie sie die Lehmann-Pleite oder der Cum-Ex-Handel aufgedeckt haben. Ich bin auch sehr dafür, diese Finanzwirschaft stärker einzuhegen. Es kann nicht vernünftig sein, jenseits der Realwirtschaft auf die Entwicklung von Wertpapieren Wetten abzuschließen oder so genannte Schneeballsysteme einzurichten.
(25-10-2025, 13:09)Reklov schrieb: Der Kapitalismus im modernen Sinne existierte in der Antike nicht. Du weißt doch noch nicht einmal, wogegen du genau bist. Das, was du bisher angeprangert hast, hat mit Kapitalismus und seinen Auswüchsen gar nichts zu tun (z. B. die verfehlte Mobilitätspolitik)
(25-10-2025, 13:09)Reklov schrieb: Das Anhäufen von Kapital durch Massenproduktion von Gütern war damals nur deswegen nicht möglich, weil dazu eben die nötigen Maschinen fehlten! Das aber leitet über zur Anzapfung von Ressourcen, was ebenfalls nichts mit Kapitalismus zu tun hat.
Allgemeines Unbehagen am System kann man nicht dem Kapitalismus anlasten.
Man kann z. B. die Lohnpolitik angreifen. Aber gegen deren Auswüchse kann man die Gewerkschaftsarbeit ins Feld führen. Tretet ein in die jeweiligen Organisationen und kämpft für gerechten Lohn!
Labern hilft da halt nicht.
Gegen Kapitalismus kann man gar nicht sein, ist auch der Sozialismus nie gewesen. Der Sozialismus war immer Staatskapitalismus. Und der Staat ist so anonym, dass niemand für Fehlentscheidungen verantwortlich sein wollte und will. Verluste wurden und werden auch in unserem Staat(!) stets sozialisiert (Beispiel: Das Maut-Desaster).
Also noch mal meine Frage: Wogegen genau wird hier polemisiert?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-10-2025, 23:57 von Sinai.)
Du schriebst an Reklov:
(25-10-2025, 22:17)Ekkard schrieb: Du darfst gerne mal hier auf dem Land mit Bus und Bahn herumfahren. Oder mit dem Fahrrad unsere bergischen Strecken zu bewältigen versuchen!
Da möchte ich Dir Nachhilfe geben:
Selbstverständlich sind die Menschen im ländlichen Bereich auf das Auto angewiesen.
Niemand soll ihnen das wegnehmen und niemand soll sie per hohe Steuern aufs Benzin zum weggeben veranlassen. Mobilität ist erforderlich (Kinder in den Kindergarten oder in die Schule bringen, Peneln zur Arbeit, Einkäufe, Friseurbesuche, Arztbesuche, Apotheke, Kino, Theater, Oper, Fußballmatch, Sportplatz, Verwandtenbesuche...) ist ja klar
Das Auto soll aber ausschließlich der Mobilität dienen und keine sportliche Note haben dürfen.
Mein Wagen war einmal länger in der Werkstatt und ich musste zu einer einwöchigen beruflichen Fortbildung in einem Hotel am Lande fahren! Eine Bekannte lieh mir ihren alten VW Polo mit 40 PS. Das Auto war absolut tauglich für den Stadtverkehr, absolut autobahntauglich (130 kmh) und absolut bergtauglich (wegen seines geringen Gewichts). Was will man mehr?
Die EU, die sich ja sonst so gern in unnötige Sachen einmischt (gesetzlich definierter Krümmungsradius der Gurken) sollte einmal ihre Nützlichkeit erweisen und eine sinnvolle Regelung durchsetzen:
PKW mit maximal 45 PS (Fünfsitzer) bei gegebenem Mindestgewicht, damit da keine ultraleichten giftigen Flitzer gebaut werden können
Kleinbus mit maximal 50 PS (für kinderreiche Familien) ebenfalls mit vorgegebenem Mindestgewicht
Und als Übergangsregelung für alle bestehenden Altwagen: eine Tabelle, wieviel PS ein Auto mit einem bestimmten Lehrgewicht haben darf, damit es nicht sportlicher ist als die Neuwagen. Jede Autowerkstätte kann den Motor entsprechend drosseln, dann ist der Wagen amtlich zu prüfen
Sollte jemand seinen Wagen nach der amtlichen Überprüfung wieder schnell machen, dann fällt er auf der Autobahn sofort auf und wird herausgefischt
Somit ist der Automobilindustrie der kapitalistische Giftzahn ("noch schneller, noch mehr Umsatz, noch mehr Gewinn") gezogen - und die Mobilität des ländlichen Raumes bleibt erhalten
Und den Menschen bliebe mehr Geld in der Tasche, anstatt beim Autokauf im ständigen Wettbewerb mit den anderen Autofahrern zu stehen.
Für Fernreisen (München - Nizza) bieten sich die Eisenbahnnetze an (Nachtzüge)
Und für echte Fernreisen (Prag - Athen) ist ohnehin nur der Flugverkehr geeignet
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 08:37 von Ulan.)
Als ob Geschwindigkeitsrausch auch nur das Geringste mit Kapitalismus zu tun haette... (und ich sage das als jemand, der nichts gegen eine allgemeine Hoechstgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen hat).
Und rate mal, warum Autos heutzutage so schwer sind: aus Sicherheitsgruenden. Frueher wurden die Kleinwagen bei Unfaellen mal gerne auf die Haelfte ihrer Laenge zusammengeschoben, und die Reste der Insassen durfte man dann muehsam aus dem Wrack herauskratzen, weil der Motor auf den Sitzen der ersten Reihe sass. Mitte der 50er Jahre waren das noch um die 13.000 Tote pro Jahr (fruehe 50er zaehlten nur den Unfalltag selbst und ohne Saarland, ab 1953 bis 30 Tage danach und mit Saarland), 1970 19.000 (bis hier nur altes Bundesgebiet), in den 1990ern (ab hier mit den Laendern der ehemaligen DDR) 8-11.000. Erst 2007 fiel diese Zahl das erste Mal seit Beginn der Statistik im Jahr 1950 unter 5.000, und seit 2020 sind wir kontinuierlich unter 3.000. Was Verletzte angeht, sind wir in etwa auf dem Niveau der 1950er.
Entgegen des hier verbreiteten Narrativs von der "guten alten Zeit" gab es nie so wenige Verkehrstote wie heute, nicht nur trotz, sondern eigentlich wegen immer schwererer Autos. Mangelnde Sachkenntnis fuehrt dann zu solchen "Gschichtl'n" wie dem im letzten Beitrag.
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(Gestern, 08:09)Ulan schrieb: Mangelnde Sachkenntnis fuehrt dann zu solchen "Gschichtl'n" wie dem im letzten Beitrag. Als Stichprobe ist das Religionsforum klein, doch wie es der Zufall will finden sich hier die Kapitalismusüberwinder im Lager der Transzendenten, Religiösen. Wobei gerne übersehen wird, dass die grossen Betbudenbetreiber auch Grosskapitalisten sind.
Kein Mensch mit Humor hat jemals eine Religion gegründet.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 12:20 von Sinai.)
(Gestern, 08:09)Ulan schrieb: Als ob Geschwindigkeitsrausch auch nur das Geringste mit Kapitalismus zu tun haette...
Der Wettbewerb zwischen den Autoproduzenten führt seit Jahrzehnten zu immer schnelleren, spritzigeren Wägen
Das weiß jedes Kind
(Gestern, 08:09)Ulan schrieb: Und rate mal, warum Autos heutzutage so schwer sind: aus Sicherheitsgruenden.
Blöd halt, wenn der Unfallgegner einen schweren Wagen hat
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(Gestern, 12:18)Sinai schrieb: Das weiß jedes Kind
Also sind wir mal wieder bei Deinem Bauchgefuehl. Und was natuerlich nichts mit den von mir angesprochenen Beduerfnissen zu tun hat.
(Gestern, 12:18)Sinai schrieb: Blöd halt, wenn der Unfallgegner einen schweren Wagen hat
Wie man an der stark gesunkenen Anzahl von Strassenverkehrstoten ausmachen kann, nehme ich mal an?
Uebrigens, auch Kleinwagen sind heutzutage schwer.
Sprich, was Dir nicht in Deine Vorurteile passt, wird ausgeblendet.
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(25-10-2025, 14:46)petronius schrieb: es gäbe auch keine bananen, auf denen man ausrutschen und sich verletzen könnte
der sozialismus sorgt sich um seine bürger. das ist der zusammenhang

... vor allem ist zwischen Bananen und den vielen Verkehrstoten kein Zusammenhang! Oder glaubst du gar, dass in Deutschland jährlich an die 3000 Tote beim Ausrutschen auf einer Bananenschale entstehen würden?
Nimm es mir nicht übel - aber deine Ansicht ist nicht nur unpassend doof, sondern auch schlicht zynisch - angesichts der vielen Verkehrstoten!
Ebenso wie der Kapitalismus, so sorgt sich auch der Sozialismus nicht all zu sehr um seine Bürger. In beiden Gesellschaftsformen gab und gibt es Eliten, die auf Kosten der Volksmasse im Luxus leben.
Gruß von Reklov
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Vor 11 Stunden von Sinai.)
Zur Anmerkung von Ulan ist zu sagen:
Nee, Nee - es geht um PS und Leergewicht. Da müssen Tabellen her mit PS und Leergewicht, damit hier nicht getrickst werden kann. Sonst stellt die Autoindustrie Fahrzeuge in Leichtbauweise her, Leichtmetall und Kunststoff, damit das Auto trotz der geringen PS "giftig" wird.
Ziel ist, dass alle Autos die selbe Höchstgeschwindigkeit und die selbe Beschleunigung haben, den verrückten "sportlichen Wettbewerb" von der Straße wegbringen !
Autos sollen der Mobilität dienen und nicht dem Wettrennen
(Anmerkung: Man wird in amtlichen Tabellen statt PS die Kilowatt angeben, oder der Klarheit halber Kilowatt und PS. Aber das ist eine Formsache)
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Vor 11 Stunden von Ulan.)
(Vor 11 Stunden)Sinai schrieb: Zur Anmerkung von Ulan ist zu sagen:
Nee, Nee - es geht um PS und Leergewicht. Da müssen Tabellen her mit PS und Leergewicht, damit hier nicht getrickst werden kann. Sonst stellt die Autoindustrie Fahrzeuge in Leichtbauweise her, Leichtmetall und Kunststoff, damit das Auto trotz der geringen PS "giftig" wird.
Du ignorierst also die Zahlen.
Leichtbauweise ist uebrigens auch aus Gruenden der Energieersparnis wuenschenswert, aber die Knautschzonen muessen trotzdem funktionieren.
Ich halte immer noch ein generelles Tempolimit fuer eine simple und effektive Massnahme. Und wenn man sich die Strafen fuer Verstoesse in anderen Laendern anschaut, gibt's da bei uns auch noch Luft nach oben.
Aber darum geht's in diesem Thread nicht. Hier geht's um Kapitalismus, und damit hat der Mangel des Tempolimits in Deutschland nichts zu tun, sondern mit so etwas wie einem gefuehlsmaessigen nationalen Alleinstellungsmerkmal; ganz andere Baustelle also.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Vor 10 Stunden von Sinai.)
Ein Tempolimit allein verhindert keineswegs, dass Narren trotz Gegenverkehr eine langsame Kolonne überholen
Die Höchstgeschwindigkeit und das Beschleunigungsvermögen ist baulich zu limitieren
Aber das geht anscheinend im Kapitalismus nicht!
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Vor 10 Stunden von Reklov.)
(Gestern, 08:09)Ulan schrieb: Als ob Geschwindigkeitsrausch auch nur das Geringste mit Kapitalismus zu tun haette... (und ich sage das als jemand, der nichts gegen eine allgemeine Hoechstgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen hat).
Und rate mal, warum Autos heutzutage so schwer sind: aus Sicherheitsgruenden. Frueher wurden die Kleinwagen bei Unfaellen mal gerne auf die Haelfte ihrer Laenge zusammengeschoben, und die Reste der Insassen durfte man dann muehsam aus dem Wrack herauskratzen, weil der Motor auf den Sitzen der ersten Reihe sass. Mitte der 50er Jahre waren das noch um die 13.000 Tote pro Jahr (fruehe 50er zaehlten nur den Unfalltag selbst und ohne Saarland, ab 1953 bis 30 Tage danach und mit Saarland), 1970 19.000 (bis hier nur altes Bundesgebiet), in den 1990ern (ab hier mit den Laendern der ehemaligen DDR) 8-11.000. Erst 2007 fiel diese Zahl das erste Mal seit Beginn der Statistik im Jahr 1950 unter 5.000, und seit 2020 sind wir kontinuierlich unter 3.000. Was Verletzte angeht, sind wir in etwa auf dem Niveau der 1950er.
Entgegen des hier verbreiteten Narrativs von der "guten alten Zeit" gab es nie so wenige Verkehrstote wie heute, nicht nur trotz, sondern eigentlich wegen immer schwererer Autos. Mangelnde Sachkenntnis fuehrt dann zu solchen "Gschichtl'n" wie dem im letzten Beitrag.
... warum und für welche Käuferschicht wird wohl ein teuerer, schneller Wagen produziert, der den Geschwindigkeitsrausch ja erst hervorruft und ermöglicht??
Den verantwortlich Produzierenden in der Auto-Industrie ist dies ja wohl bestens bewusst!? Ihnen geht es aber nur um Absatzahlen und ordentliche Gewinne! (Ein Muss im Kapitalismus!)
Zumindest meinte einmal einer der Bosse von Porsche: "Wir bauen ein Auto, dass an sich keiner braucht."
Dass wir seit 2020 kontinuierlich unter 3000 Verkehrstote zu beklagen haben, ist nun in keiner Weise ein Trost! Ich wette aber, jeder würde nochmal ganz anders denken, hätte er im Familienkreis einen Verkehrstoten zu beklagen oder müsste selber lebenslang im Rollstuhl sitzen, nur weil er in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde! - Selbst Fußgänger sind davor nicht sicher!
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(Vor 10 Stunden)Reklov schrieb: ... warum und für welche Käuferschicht wird wohl ein teuerer, schneller Wagen produziert, der den Geschwindigkeitsrausch je erst hervorruft und ermöglicht??
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Eine berechtigte Anklage !
Ist ja ganz klar. Wer für einen rassigen Wagen eine Stange Geld ausgibt, will dann auch die Sportlichkeit dieses Autos genießen
Übrigens: Beim Autokauf ist nicht bloß der Autohersteller beteiligt und interessiert, sondern auch der Handel und die Werbeindustrie und zunehmend auch der Bankensektor!
Und die OPEC Länder profitieren ebenfalls vom Autorausch
Wenn der Autorausch abgeschafft wird, dann würden die Leute beim Autokauf nüchtern vorgehen und wären viel weniger bereit zu zahlen - es käme Sand ins Getriebe des Kapitalismus, wo ja das Auto die Leitindustrie ist
Das Auto gehört vom Podest gestoßen und soll ein bloßer Gebrauchsgegenstand werden, der der Mobilität dient
Der Handel wird das nicht freiwillig tun - dazu bedarf es eines starken, arbeitsfähigen Staates oder einer sinnvoll geführten Europäischen Vereinigung
Bis dahin müssen das die einzelnen Staaten selbst machen
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