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Den Kapitalismus überwinden
Tja, und dann wurden Renten und aehnliches kraeftig gekuerzt, weil sich auch Schweden das nicht leisten konnte. Krankenhaeuser wurden auf eins pro Provinz reduziert, der Rest zu reinen Pflegeanstalten mit niedrigem Personalschluessel runtergestuft. Vollbeschaeftigung ist eh nur ein nie ganz erreichbares Ziel fuer gute Tage. Auch das Modell Palme wurde von der Realitaet eingeholt.

Deshalb ist Ekkards Frage so wichtig: wie sieht's denn mit der Praxistauglichkeit der Alternativmodelle, wie auch immer sie aussehen moegen, aus?
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Die Frage nach der Praxistauglichkeit impliziert ja dass der Kapitalismus im Gegensatz zu den diskutierten Alternativen in der Praxis funktioniert. Das ist mit Blick auf die ökologische Katastrophe auf die wir zusteuern und die gegenwärtigen sozialen Probleme ja auch nicht der Fall.
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(27-11-2025, 15:49)Thomas der Ungläubige schrieb: Die Frage nach der Praxistauglichkeit impliziert ja dass der Kapitalismus im Gegensatz zu den diskutierten Alternativen in der Praxis funktioniert.

Man denke an den Börsenzusammenbruch von Wien 1873 und den Schwarzen Freitag 1929
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Gier:
Es ist richtig, dass Geldwirtschaft der menschlichen Gier keine Grenzen setzt. Aber wir müssen uns halt politisch engagieren, um z. B. Kontrollinstanzen den Rücken zu stärken. Leider schimpfen alle uni sono auf die Finanzämter oder die Finanz-Staatsanwaltschaften. So wird das nichts!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(27-11-2025, 15:49)Thomas der Ungläubige schrieb: Die Frage nach der Praxistauglichkeit impliziert ja dass der Kapitalismus im Gegensatz zu den diskutierten Alternativen in der Praxis funktioniert. Das ist mit Blick auf die ökologische Katastrophe auf die wir zusteuern und die gegenwärtigen sozialen Probleme ja auch nicht der Fall.

Ich sehe nicht, wie man das als "nicht funktionieren" bezeichnen koennte; Du haeltst lediglich die gegenwaertige Richtung in oekologischer Hinsicht fuer nicht erstrebenswert (ich auch nicht, aber es geht hier um Deine Thesen). Ich halte den Kapitalismus selbst fuer das oekologische Thema nicht fuer relevant.
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(28-11-2025, 01:57)Ulan schrieb: Ich halte den Kapitalismus selbst fuer das oekologische Thema nicht fuer relevant.

Wenn ich an die riesigen Braunkohlenkombinate und die Batterien der vielen gewaltigen Hochöfen der Sowjetunion denke, dass da für Wolken an Kohlengas ausgestoßen wurden (die Sowjetbürger waren stolz, dass man vor lauter schwarzer Wolken der Schwerindustrie die Sonne nicht mehr sehen konnte)
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... "relevant" in jedem Fall, denn Gewinne zu erzielen ist das einzige Dogma des Kapitalismus. Sei es beim Verkauf von Socken ... oder dem Verkauf von Rohstoffen. Für beide der genannten Beispiele müssen aber zunächst mal entsprechende techn. Einrichtungen geschaffen werden.

Gruß von Reklov
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(28-11-2025, 01:57)Ulan schrieb:
(27-11-2025, 15:49)Thomas der Ungläubige schrieb: Die Frage nach der Praxistauglichkeit impliziert ja dass der Kapitalismus im Gegensatz zu den diskutierten Alternativen in der Praxis funktioniert. Das ist mit Blick auf die ökologische Katastrophe auf die wir zusteuern und die gegenwärtigen sozialen Probleme ja auch nicht der Fall.

Ich sehe nicht, wie man das als "nicht funktionieren" bezeichnen koennte; Du haeltst lediglich die gegenwaertige Richtung in oekologischer Hinsicht fuer nicht erstrebenswert (ich auch nicht, aber es geht hier um Deine Thesen). Ich halte den Kapitalismus selbst fuer das oekologische Thema nicht fuer relevant.

... deine Meinung kann ich nicht teilen, denn spätestens, wenn die Natur unseres Planeten wegen "Gewinnstreben" ruiniert sein wird, werden die Menschen "aufwachen" und erkennen, dass sie ein Spielball industrieller Interessen gewesen waren.
Ob es dann noch zu wirksamen Korrekturen reichen wird, bleibt als Frage offen?

Die Produktion von Plastik lässt z.B. schon jetzt unabsehbare Gefahren/Folgen für unsere Gesundheit aufkommen! Wen aber sollte das schon groß wundern, schließlich wird es auch der Zigaretten- und Alkoholindustrie seit jeher erlaubt, ihre krebserzeugenden Produkte auf den Markt zu werfen!   Icon_twisted  

Würden diese Suchtmittel keine Gewinne abwerfen, wäre ihre Prduktion schön längst eingestellt worden.
Kapitalismus erweist sich also in manchen Bereichen sogar als "menschenverachtend". Man schaue sich hierzu nur mal Fotos und Filme aus der "Gründerzeit", aber auch aus der Neuzeit an, in welchen Menschen unzumutbaren Arbeitsbedingungen ausgesetzt waren/sind.

Gruß von Reklov
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Zitat:Als Gründerzeit wird im weiteren Sinne eine Phase der Wirtschaftsgeschichte im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn des 19. Jahrhunderts bezeichnet, die mit der breiten Industrialisierung einsetzte und etwa bis zum „Gründerkrach“ (Wiener Börsenkrach) 1873 andauerte.
Q.:Wikipedia
(30-11-2025, 16:28)Reklov schrieb: "...Man schaue sich hierzu nur mal ... und Filme aus der "Gründerzeit", aber auch aus der Neuzeit an, in welchen Menschen unzumutbaren Arbeitsbedingungen ausgesetzt waren/sind.

Gruß von Reklov
Welche Filme aus der Gründerzeit haben Sie sich denn bisher angesehen und welche können Sie empfehlen?
Kein Mensch mit Humor hat jemals eine Religion gegründet.
Robert Green Ingersoll
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Ich denke hier an den Londoner Smog

Eine "Mischung aus Ruß, Schwefeldioxid (SO2), Staub (trockener Dunst) und Nebel" (Wikipedia), die sich unter den Bedingungen einer Inversionswetterlage über der Welthauptstadt des Kapitalisnus hielt und sehr gesundheitsschädlich war. Das Wort (smoke und fog = smog) stammt aus dem Jahre 1905
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(30-11-2025, 16:28)Reklov schrieb: Die Produktion von Plastik lässt z.B. schon jetzt nabsehbare Gefahren/Folgen für unsere Gesundheit aufkommen! Wen aber sollte das schon groß wundern, schließlich wird es auch der Zigaretten- und Alkoholindustrie seit jeher erlaubt, ihre krebserzeugenden Produkte auf den Markt zu werfen!   Icon_twisted  

Würden diese Suchtmittel keine Gewinne abwerfen, wäre ihre Prduktion schön längst eingestellt worden.
Kapitalismus erweist sich also in manchen Bereichen sogar als "menschenverachtend".


Man darf sich also vom Kapitalismus keineswegs erwarten, dass er auf unsere Gesundheit achtet.
Es bedarf harter staatlicher Eingriffe (zB Jugendschutzgesetze) um ihn gesundheitlich wenigstens halbwegs zu zähmen

In den USA ging man in der Zeit der Prohibition so weit, sogar die Erwachsenen schützen zu wollen. Dies war wegen des überbordenden Alkoholismus in der Arbeiterschaft auch dringend erforderlich.

Die Malediven haben ab dem 1. November 2025 ein sogenanntes "generationales" Rauchverbot eingeführt. Personen, die am oder nach dem 1. Januar 2007 geboren sind, dürfen demnach niemals legal Tabakprodukte kaufen oder konsumieren - selbst wenn sie volljährig sind
Damit sind die Malediven das erste Land der Welt, das eine solche lebenslange Generationenregelung umgesetzt hat

Vereinigtes Königreich: auch hier arbeitet man bereits am Erwachsenenschutz
Ein Gesetzesvorschlag - das Tobacco and Vapes Bill - sieht vor: Personen, die am oder nach 1. Jänner 2009 geboren sind, dürfen künftig keinen Tabak und auch keine Vapes legal kaufen. Der Gesetzesvorschlag ist noch nicht endgültig umgesetzt - das Gesetz ist in parlamentarischer Behandlung

Und zum Plastik ist zu sagen, dass es sekundäres Mikroplastik gibt, das entsteht, wenn größere Plastikteile zerfallen, z.B.: Plastikflaschen, Tüten, Verpackungen, Fischernetze, Reifenabrieb, Farbe und Lacke
Leider inzwischen schon fast überall zu finden: Meere, Flüsse, Böden, Leitungswasser und Flaschenwasser, Luft, Lebensmittel (z.B.: Meersalz, Fisch, Honig)
Nanoplastik sind Partikel unter 1 µm (Mikrometer), diese Partikel können in Zellen und Körpergewebe eindringen
Sie entstehen durch weiteren Zerfall von Mikroplastik
Nanoplastik wurde bereits in der Lunge, im Blut, sogar in den Blutgefäßen des Hirns, in der Plazenta des Menschen gefunden
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Wir wollen doch bitte beim Thema bleiben und der Frage nachgehen, wie man die Negativwirkungen der Geldwirtschaft grundsätzlich entgegen wirken kann!

In den beschriebenen Einzelfällen kann eine Steuer helfen, die auf die Herstellungs-Tonne aufgeschlagen wird und, wie beim Kohlendioxid, jedes Jahr um 10% steigt.

Ich habe aber den Sinn des Kampfes gegen den Kapitalismus anders - und eigentlich nicht - verstanden. Denn wenn man der Wirtschaft das Kapital entzieht, dann sind erforderliche Vorleistungen, wie ich sie beschrieben habe, nicht mehr möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(30-11-2025, 22:27)Ekkard schrieb: In den beschriebenen Einzelfällen kann eine Steuer helfen, die auf die Herstellungs-Tonne aufgeschlagen wird und, wie beim Kohlendioxid, jedes Jahr um 10% steigt.

Dies würde der Konsument bezahlen. Der Rohstoff Kunststoff wird einfach verteuert. Und was soll das bringen? Die Verpackungen und viele Bestandteile von Waren werden weiterhin aus Kunststoff sein
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(30-11-2025, 22:49)Sinai schrieb: Dies würde der Konsument bezahlen.

Ja natuerlich. Grundsaetzlich bezahlt der Konsument alles, egal in welcher Wirtschaftsordnung.
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(30-11-2025, 22:27)Ekkard schrieb: Ich habe aber den Sinn des Kampfes gegen den Kapitalismus anders - und eigentlich nicht - verstanden. Denn wenn man der Wirtschaft das Kapital entzieht, dann sind erforderliche Vorleistungen, wie ich sie beschrieben habe, nicht mehr möglich.

Du empfiehlst halt, es dem Kapital so angenehm wie möglich zu machen, um es nach Deutschland zu "locken"
Eine sehr kurzsichtige "Strategie". Das war im klassischen Wirtschaftsliberalismus der Fall. Die Verelendung der Massen ist bekannt
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