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HErr GOtt, beschere uns endlich Theologen, gerade fürs Internet, sie sich verständlich und KURZ und damit auch Laien respektierend auzudrücken bereit und fähig sind!
Müssen den die Theos alle auf mindestens 20 min Sermon konditioniert sein, deren wirksame Gesamtaussage dann oft bei NULL zu landen scheint, bestensfalls.
Nochmal kurz: Alles nach der 10. Zeile ist üblicherweise für die Tonne ... und schon deswegen entbehrlich. Seminararbeiten sind eine andere, nicht hier hergehörende Textform.
Fritz
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Schließe mich Fritz an.
Frei nach Matthias Claudius könnte man von Presbyter und Lea sagen: "Und aus ihren Worten steiget der weiße Nebel wunderbar..."
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Ich werde nach Studium aller Beiträge in meinem Verdacht bestätigt, dass Menschen nicht oder nur selten den Unterschied zwischen Glaube und Wissenschaft sauber auseinander halten.
Glaube ist eben nicht das Für-Wahr-Halten irgendwelcher Thesen oder des Beweisens, sondern ein Kanon von Konventionen, die in eben diesen Thesen (Geschichten, Aussagen) transportiert werden (Glaubensbekenntisse wie z.B. die Schöpfungsgeschichte). Dazu mag es eine Wirkungsgeschichte geben, aber der Kanon ist letztlich das gewordene Ergebnis menschlichen "Setzens" (was man tun oder lassen sollte, was gut, was böse ist usw.). Zu diesem Wertekanon gehört auch die wissenschaftliche Methodenlehre mit bewusst reduziertem Satz an Grund-Forderungen.
Die Ergebnisse der Wissenschaft (unter Beachtung der Methoden) bilden niemals einen Widerspruch zur Religion oder zu dem, was nach menschlichem Dafürhalten sein sollte.
Wenn sich, wie hier diskutiert, solche Widersprüche auftun, dann hat das immer mit fehlerhafter Anwendung von Methoden zu tun oder mit unrealistischen, gar widersprüchlichen Forderungen im Wertekanon selbst.
Religion kann gar nicht "unglaubwürdig" sein. Es ist nur eine Frage, ob die Konventionen dahinter zweckmäßig sind, bzw. sich in ihrer Wirkungsgeschichte gesellschaftsfördernd verhalten.
Für mich ist dies evident, denn alle drei Abrahmsreligionen sind auf ihre Art erfolgreich. Selbstverständlich bleibt viel zu tun, um Vorgänge, die man eigentlich nicht wollen kann (z.B. Gewaltanwendung, Krieg, ungerechte Strukturen) auf der Ebene der Konventionen zu bekämpfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Zitat von Presbyter:
Zitat:1. Gott schafft die Welt.
2. Es gibt Schlechtes und Unvollkommenes in der Welt.
3. Das Schlechte ist ein Mangel an Gutem, so wie Dunkelheit ein Mangel an Licht.
4. Logische Folgerung: Das Schlechte ist nicht geschaffen, sondern ein Mangel an Vollkommenheit.
5. Gott will nicht das Schlechte, sondern sein Heilswille hat uns dazu ausersehen, durch seine Gnade das Schlechte/die Sünde zu überwinden.
6. In und mit Gott überwinden wir die Unvollkommenheit - Alle sind Happy!
Dazu könnte ich Hugo von Hoffmannsthal zitieren, aus dem Jedermann:
"Ein Wischiwaschi, Salbaderei - zum Schreien ich dergleichen haß"
Gott ist allmächtig und allwissend. Nach Presbyters Worten ergibt sich daraus die logische Folgerung, daß Gott gemurkst und gepfuscht hat. Sowas dürfte aber einem allmächtigen und allwissenden Schöpfer nicht passieren. Folglich hat er die Welt absichtlich so unvollkommen erschaffen. Er hat das Böse gewollt. "Und er sah, daß es gut war."
Presbyter, du hast mein Argument, daß Gott das Böse gewollt hat und will, nicht widerlegt, sondern sogar bestätigt. Damit hat dieser Gott nach allem gesunden Rechtsempfinden auch kein Recht, irgendwann in einem jüngsten Gericht über die Menschen zu richten - er gehört mit ihnen auf die Anklagebank.
Wenn ein Ingenieur eine lebensgefährliche Maschine konstruiert, bauen und verkaufen läßt, kriegt er massiven Ärger. Dein Gott erschuf ein hinterhältiges, perverses, heimtückisches, mordlüsternes Lebewesen, das aus sexueller Lust seinesgleichen foltert und tötet. Ganz offensichtlich hat er in seiner Gnade vergessen oder es sogar absichtlich unterlassen, dem Menschen auch die Fähigkeit und den Willen mitzugeben "das Schlechte/die Sünde zu überwinden". Im Gegenteil, er hat auch noch dafür gesorgt, daß dem Menschen die Sünde Spaß macht, daß er gute Taten bereut.
Wie Mark Twain zur Reue sagte: Wenn man einem Bettler einen Dollar gibt, das bereut man lange noch. Wenn man einen Dollar stehlen konnte, freut man sich sein Leben lang darüber.
Gott erschuf den Menschen zu seinem Ebenbild. Und der Mensch ist heimtückisch, hinterhältig und böse. Gute Menschen sind in der absoluten Minderheit, und selbst bei denen ist es meist mit dem Guten nicht weit her: "Tugend ist die meiste Zeit nur Mangel an Gelegenheit" hat Wilhelm Busch gesagt. "Die Bösen tun das, wovon die Guten nur zu träumen wagen." sagte kürzlich ein Fahnder in einer Folge der TV-Serie "CSI".
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28-08-2007, 16:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28-08-2007, 16:46 von Fritz7.)
Ekkard schrieb:Religion kann gar nicht "unglaubwürdig" sein. Es ist nur eine Frage, ob die Konventionen dahinter zweckmäßig sind, bzw. sich in ihrer Wirkungsgeschichte gesellschaftsfördernd verhalten.
Für mich ist dies evident, denn alle drei Abrahmsreligionen sind auf ihre Art erfolgreich. Hallo Eckhard,
Religionen bleiben nur zweckmäßig, hilfreich, attraktiv = "zu Glauben würdig" wenn sie die innere Kraft haben, sich dynamisch bei sich wandelnden Gesellschaftskonstellationen weiterzuentwickeln. Sobald sie sich nur an alte Traditionen und Setzungen klammern, ihnen sklavisch verhaftet bleiben, wirds imho kritisch für ihre Zukunft.
Eigenartigerweise scheinen gerade die Fundamentalkritiker von Religionen ihre bisweilen gar nicht so abwegigen Anfragen an für statisch ewig unabänderlich gültig gehaltene Religions-Lehrpositionen oder Volksglaubensfragmenten festmachen zu wollen, die längst wegen veränderter sozialer Umstände mehrheitlich von den Religionsanhängern verlassen wurden.
Man redet anscheinend gern aneinander vorbei ... auch Folge von Langatmigkeit unendlicher Schwafelei.
Fritz
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Fritz7 schrieb:Religionen bleiben nur zweckmäßig, hilfreich, attraktiv = "zu Glauben würdig" wenn sie die innere Kraft haben, sich dynamisch bei sich wandelnden Gesellschaftskonstellationen weiterzuentwickeln. Hallo Fritz,
dem stimme ich zu!
Fritz7 schrieb:Eigenartigerweise scheinen gerade die Fundamentalkritiker von Religionen ihre ... Anfragen an für ... unabänderlich ... gehaltene ... Lehrpositionen ... festmachen zu wollen, die längst wegen veränderter sozialer Umstände mehrheitlich von den Religionsanhängern verlassen wurden. Mich wundert dies weniger, weil ein stabiler Wertekanon für die Gesellschaften wichtige Erhaltungsgrößen sind. Wie problematisch sich rasch (und unkontrolliert) wandelnde Wertvorstellungen werden können, sieht man an Zerfallstendenzen (z. B. Abdriften in esoterische Vorstellungen, Spaltung der Kirchen, Aufkommen von Ideologien usw.)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Ahriman schrieb:Gott ist allmächtig und allwissend. Nach Presbyters Worten ergibt sich daraus die logische Folgerung, daß Gott gemurkst und gepfuscht hat. Sowas dürfte aber einem allmächtigen und allwissenden Schöpfer nicht passieren. Folglich hat er die Welt absichtlich so unvollkommen erschaffen. Er hat das Böse gewollt. "Und er sah, daß es gut war." Du vergisst eins: Gott ist keine Größe, die unserem Urteilsvermögen unterliegt. Es ist umgekehrt: Der Glaube an Gott schafft den Wertekanon, mit dem die abrahamitischen Religionen die Vorgänge und Handlungsweisen in der Welt beurteilen. Ob "Gott das Böse gewollt hat und will", ist eine unsinnige Frage, weil sie nicht auf die Welt gerichtet ist. Ahriman schrieb:Damit hat dieser Gott nach allem gesunden Rechtsempfinden auch kein Recht, ... Wissen wir nicht, warum auch. Dieses "Rechtsempfinden" ist Bestandteil unseres Wertekanons, also der dringende Appell an uns, die Dinge hier auf Erden "in Ordnung zu bringen und zu halten". Ahriman schrieb:Dein Gott erschuf ein hinterhältiges, perverses, heimtückisches, mordlüsternes Lebewesen, das aus sexueller Lust seinesgleichen foltert und tötet. ... Diese und die dann folgenden Aussagen sind in ihrer Allgemeinheit falsch. Es gibt unter tausenden einige wenige Menschen, die so sind. Und dann ist da noch die Frage, wer sie so zugerichtet hat.
Mit freundlichen Grüßen
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Ekkard schrieb:Fritz7 schrieb:Eigenartigerweise scheinen gerade die Fundamentalkritiker von Religionen ihre ... Anfragen an für ... unabänderlich ... gehaltene ... Lehrpositionen ... festmachen zu wollen, die längst wegen veränderter sozialer Umstände mehrheitlich von den Religionsanhängern verlassen wurden. Mich wundert dies weniger, weil ein stabiler Wertekanon für die Gesellschaften wichtige Erhaltungsgrößen sind. Wie problematisch sich rasch (und unkontrolliert) wandelnde Wertvorstellungen werden können, sieht man an Zerfallstendenzen (z. B. Abdriften in esoterische Vorstellungen, Spaltung der Kirchen, Aufkommen von Ideologien usw.) Hmm, Religionskritik mittels verjährter Vorhalte als stabilisierendes und traditionsbildende Element für die kritisierten Religionen? Stabilität der Werte über ihre Verfallsdatum hinaus scheint mir mindestens ebenso gefährlich wie zu rascher und unbedachter Wandel, den ich im Christentum schon der Ausdehnung und Größe wegen nicht so wirklich fürchte. Wellenbewegungen in Theologie schaffens ja meist gar nicht bis in die entfernteste Gemeinde ...
Fritz
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Ekkard schrieb:Du vergisst eins: Gott ist keine Größe, die unserem Urteilsvermögen unterliegt. Es ist umgekehrt: Der Glaube an Gott schafft den Wertekanon, mit dem die abrahamitischen Religionen die Vorgänge und Handlungsweisen in der Welt beurteilen. Ob "Gott das Böse gewollt hat und will", ist eine unsinnige Frage, weil sie nicht auf die Welt gerichtet ist. Das, mein lieber, ist typisches Theologengewäsch und genau betrachtet eine Null-Aussage. Wenn einem die Argumente ausgehen, erklärt man die Frage für unsinnig - dann braucht man sie nicht zu bewantworten.
Laß diese Tricks besser!
Ekkard schrieb:Diese und die dann folgenden Aussagen sind in ihrer Allgemeinheit falsch. Es gibt unter tausenden einige wenige Menschen, die so sind. Und dann ist da noch die Frage, wer sie so zugerichtet hat. Falsch. Muß heißen: "Es gibt unter tausenden einige wenige Menschen, die nicht so sind..."
Die meisten Menschen verkneifen sich die bösen Taten nur, weil sie das Risiko fürchten, erwischt zu werden, hier oder im Jenseits. Frage dich selbst (vor dir selber solltest du ehrlich sein können): Hast du noch nie den Wunsch verspürt, irgendwas böses zu tun?
Fritz schrieb:Religionen bleiben nur zweckmäßig, hilfreich, attraktiv = "zu Glauben würdig" wenn sie die innere Kraft haben, sich dynamisch bei sich wandelnden Gesellschaftskonstellationen weiterzuentwickeln. Das aber können Religionen nicht, es widerspricht ihrem Wesen. Eine Religion ist etwas, was dem Menschen "ewige" Werte und "ewige" Wahrheiten verkündet. Darin liegt der Grund, warum beispielsweise der Papst den Zölibat nicht abschaffen kann. Er müßte einen jahrhundertelangen Irrtum zugeben - völlig unmöglich! Und das gilt für so ziemlich für alle Dogmen.
Gerade von gläubigen Menschen wird der Wissenschaft vorgeworfen, daß sie keine "ewigen" Wahrheiten verkündet sondern im Gegenteil immer wieder scheinbar gesichertes Wissen umwirft. Und sie begreifen nicht, daß gerade das die Wissenschaft der Religion überlegen macht.
Übrigens liegt hier auch der Grund, warum die Theologie keine Wissenschaft ist, gar keine sein kann.
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Ahriman schrieb:Fritz schrieb:Religionen bleiben nur zweckmäßig, hilfreich, attraktiv = "zu Glauben würdig" wenn sie die innere Kraft haben, sich dynamisch bei sich wandelnden Gesellschaftskonstellationen weiterzuentwickeln. Das aber können Religionen nicht, es widerspricht ihrem Wesen. Eine Religion ist etwas, was dem Menschen "ewige" Werte und "ewige" Wahrheiten verkündet. Na, dann beobachte mal die vielen grundsätzlichen Neukonzeptionen in der Religionsgeschichte, lies mal die Bibel im historischern Zeit-Querschnitt und nimm die dort wirkenden einander widersprechenden und sich weiterentwickelnden Theologien wahr ;)
Es wurde schon vieles für "ewig" zu verkaufen versucht, das bei näherer Betrachtung kaum ein paar hundert Jahre hielt, oft noch viel weniger ... siehe auch das "ewige" 3. Reich ... bei Lichte besehen doch auch ein pseudoreligiöses Konstrukt.
Was von erstarrten Religionen zu erwarten ist, habe ich schon oben beschrieben ...
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Soeben schrieb ich es an anderer Stelle. Die Bibel als Grundlage der Religion ist eines der Übel dieser Religion. Einerseits wird sie als "Gottes Wort" gepriesen, andererseits wurde und wird sie immer wieder geändert, verschlimmbessert, und vor allem braucht es gelehrte Menschen, in der Regel Männer, die uns erklären, was denn nun Gott oder Jesus gemeint haben. Offenbar waren beide unfähig, sich klar und deutlich zu artikulieren, so ähnlich wie gewisse Mitglieder hier im Forum, bei denen man hin und wieder auch nicht so recht durchblickt, was sie eigentlich sagen wollen.
Immer wieder begegnen mir Menschen, etwa in den Internet-Foren, die bei unbequemen Bibelstellen sagen, das müsse man richtig interpretieren oder man müsse das "im Kontext" sehen.
Und ich mache diesem Gott und seinem angeblichen Sohn den Vorwurf, daß sie entweder völlig unfähig waren, sich verständlich und vor allem unmißverständlich auszudrücken, oder daß sie es darauf angelegt haben, ihre Mitmenschen zu verwirren und im Regen des Zweifel stehen zu lassen.
Erschreckend wird es, wenn man die verschiedenen Bibel-Fassungen seit Luther miteinander vergleicht.
Beispielsweise fand ich schon folgende Versionen:
Selig sind, die da geistig arm sind.
Selig sind, die da geistlich arm sind.
Selig sind, die da arm im Geiste sind.
Und kürlich las ich in einem bibelkritischen Werk, dieser Satz müßte lauten:
Selig sind, die um geistiger Güter willen arm bleiben.
Da dürfte der letzte Satz wohl am ehesten zutreffen, denn die Essener, denen Jesus angehörte, hatten das Ideal der Besitzlosigkeit. Andererseits dürfte es den Klerikern gar nicht gefallen, wenn ihre Schäflein sich um geistige Güter bemühen. Denn dann fangen die an zu denken und stellen unbequeme Fragen.
Jesus sagte von der Sünderin: Ihr sind viele Sünden vergeben, denn sie hat viel geliebt.
Das ist den Pfaffen quer im Hals stecken geblieben, schau mal, was heute an dieser Stelle steht. (Lukas 7). Und in jeder Bibelausgabe steht da was anderes!
Grundsätzliche Neukonzeptionen? Daß ich nicht lache. Katholiken glauben (sie müssen glauben) an die Jungfrau vor, während und nach der Geburt, sie verspeisen leibhaftig ihren Gott, und ihre Priester dürfen sich keiner Frau nähern, aber andererseits uns erzählen, wie wir mit der Sexualität umgehen sollen. Allein die Konstruktion der Dreifaltigkeit ist dermaßen unsinnig und lächerlich! Das wurde geraume Zeit nach Jesus erfunden, darum gab es viel Streit und tausende getötete Menschen, und kein Christ kapiert so recht, wie das gemeint ist und funktionieren soll.
In Goethes Faust sagt die Hexe:
"...und drei ist eins und eins ist drei,
und drei mach gleich, so bist du reich."
Und dann spottet ja auch Mephisto darüber:
"Es war die Art zu allen Zeiten,
durch drei und eins und eins und drei
Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.
Wer will sich mit den Narr'n befassen?
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Die Kirche ist ja auch reich geworden, indem sie drei gleich eins machte.
Der berühmte Vers bei Moses: "Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen" hat tausende Frauen das Leben gekostet - und ist ein Übersetzungsfehler. Ursprünglich stand dort: "Die Giftmischerinnen sollst du nicht leben lassen." So gefährlich, ja tödlich kann die Bibel sein.
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30-08-2007, 18:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-08-2007, 22:36 von Fritz7.)
Ahriman schrieb:Die Bibel als Grundlage der Religion ist eines der Übel dieser Religion. Einerseits wird sie als "Gottes Wort" gepriesen, andererseits wurde und wird sie immer wieder geändert, verschlimmbessert, und vor allem braucht es gelehrte Menschen, in der Regel Männer, die uns erklären, was denn nun Gott oder Jesus gemeint haben. Offenbar waren beide unfähig, sich klar und deutlich zu artikulieren, so ähnlich wie gewisse Mitglieder hier im Forum, bei denen man hin und wieder auch nicht so recht durchblickt, was sie eigentlich sagen wollen. Du mags es drehen wie Du willst, beide ´(Gott & Jesus) haben uns wohlweisslich nichts Schriftliches aus eigener Feder hinterlassen. Da könnten wir jetzt viel rumlamentieren, weshalb und wie es besser gewesen sei: ES IST NICHT!
Ich sehe nicht, wo Bibel nachhaltig verschlimmbessert worden sei. Mit Übersetzungsfehler einzelner Übersetzerteams können alle wohl gut leben, solange so vielfältige Übersetzungen gibt
... und notfalls hindert Dich niemand, hebräisch und griechisch zu lernen und den allgemein zugänglichen Ursprachentext selbst zu übersetzen UND Dir Deinen eigenen Reim für die heutige Zeit dazuzumachen und zur Kritik zu stellen ...
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Zitat:Ahriman:
a) "schau mal, was heute an dieser Stelle steht. (Lukas 7)." ...
b) und: Ursprünglich stand dort: "Die Giftmischerinnen sollst du nicht leben lassen."
zu a) - genau das steht doch da in meinen Bibel-Exemplaren: "sie hat viel geliebt, daher wird ihr viel vergeben" - es war nicht die Rede von viel ausserehelichem Beischlaf oder so, falls jemand es darauf bezoege -denn dafuer gab es ein anderes Wort. Es war zwar von ihren 4 Ehen und dem aktuellen "Verhaeltnis" die Rede - doch als Samaritanerin lebt sie auch unter einem anderen Gesetz, das unter anderm auch die 5 Buecher Moses mit beruecksichtigt, aber nicht juedisch-jerusalemitisch ist.
zu b) - um genauer zu sein, steht da nicht "Giftmischerin" sondern Schifhhe, ein Wort das verwandt ist mit Wirbeltanzen und (z.b.plattgetanzten) Kahlstellen - schliesslich sogar "Glatze" bedeuten koennen. Was gemeint ist, das Beschwoeren und "Zaubern", wird aus den Stellen her klar, wo das Wort vorkommt. "Nicht leben lassen", das stimmt, es wird je nach Kultiviertheit der Generation historisch unterschiedlich gehandhabt, wie Leute dies deuteten. Aus der biblischen Zeit ist nur einmal bekannt, dass es auf Hinrichten hin gedeutet wurde, unter Koenig Schaul, dem Vorgaenger Davids. Er wird als schoener, tapferer Held, aber ohnehin zu sehr fanatisch geschildert und verlor ja auch die Gnade, das Wohlwollen aus Sicht der Thorahlehre.
Das rabbinische Judentum stellte sich ihn als einen der 4 Israeliten vor, die ausserhalb des Paradieses auf die Auferstehng warten muessen, bis man sozusagen noch schlimmere Menschen erlebt hatte und ihn etwa im 4.Jhd.ndZ. gedanklich mit "begnadigte".
Die Schifhe, die er selbst in Ejn Dor an den Quellen des Jordan kurz vor seinem Tode aufsuchte, damit sie ihm den Propheten Samuel aus der Totenruhe aufstoere, nachdem er alle anderen hatte hinrichten lassen, wird als sehr hilfsbereit, mutig aufmerksam und fuersorglich, und keineswegs negativ geschildert.
Fritz hat schon recht: es gibt doch so viele jedermann zugaengliche Uebersetzungen der Bibel, und auch diese Sprachen sind selbst-erlernbar, sodass man heute wirklich nicht dem ganzen Werk als Akten-Sammlung Negatives anzulasten braucht. G0TT "schreibt" sie ohnehin, auch wenn Autoren am Werk waren, besitzt und leitet ER doch alle Seine Geschoepfe vorausschauend und um die Verhaeltnisse aller Zeiten genauer wissend.
Um die Identitaet der Gemeinschaft zu wahren, wird so ein Hl.Urtext halt alle 50 Jhre neu uebersetzt werden muessen, weil die Sprachen Moden folgen und Bedeutungen von Woertern nicht alle lange stehenbleiben.
Das ist doch kein Grund, so gehaessig ueber das herzufallen, was eben wirklich vielen Menschen sowohl lieb als auch heilig ist: welche Texte daraus uns den Einstieg von der liebenswerten Seite ermoeglichten, sind eben nicht die, die einer, der uns nicht liebt, sich heraus-selektiert.
Wir hier haben Dir doch gewiss noch nichts Boeses angetan
mfG WiT :)
Seth schrieb:Hallo, ich habe ein paar Fragen zu Religionen und wie Glaubwürdig Religionen sind.
Es wird gesagt wir alle stammen von Adam und Eva ab.
Das bedeutet dass wir alle dem Inzest abstammen und sowas ist doch in den Religionen verboten.
Desweiteren ist es bewiesen dass es Urmenschen bzw. sogenannte Höhlenmenschen gab und wir vom Affen abstammen und wir eine Evolution durchlaufen haben.
Also ist stimmt es doch nicht dass wir alle von Adam und Eva abstammen?!
Und falls wir doch alle von Adam und Eva abstammen, wie kann es dass sein dass es heutzutage doch Milliarden Menschen von verschiedener Ethnizität, zb. Menschen weißer oder auch schwarzer Hautfarbe.
Wenn wir wirklich von Adam und Eva abstammen, dann dürfte es ja eigentlich nur eine Hautfarbe geben, aber es gibt mehrere. Wie ist dies zu erklären?
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10-09-2007, 13:23
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-09-2007, 13:24 von Fritz7.)
mueme schrieb:Seth schrieb:Hallo, ich habe ein paar Fragen zu Religionen und wie Glaubwürdig Religionen sind.
Es wird gesagt wir alle stammen von Adam und Eva ab.
Das bedeutet dass wir alle dem Inzest abstammen und sowas ist doch in den Religionen verboten.
Desweiteren ist es bewiesen dass es Urmenschen bzw. sogenannte Höhlenmenschen gab und wir vom Affen abstammen und wir eine Evolution durchlaufen haben.
Also ist stimmt es doch nicht dass wir alle von Adam und Eva abstammen?!
Und falls wir doch alle von Adam und Eva abstammen, wie kann es dass sein dass es heutzutage doch Milliarden Menschen von verschiedener Ethnizität, zb. Menschen weißer oder auch schwarzer Hautfarbe.
Wenn wir wirklich von Adam und Eva abstammen, dann dürfte es ja eigentlich nur eine Hautfarbe geben, aber es gibt mehrere. Wie ist dies zu erklären? Und nuu? Was willst DU jetzt ausdrücken? Seths Frage wird durch wiederholtes Breittreten nicht gehaltvoller und die Bibelauslegung dazu nicht anders: Bibel will wirklich keine genetische Herkunft aller Völker und Hautfarben der Erde biologistisch darstellen und begründen. Da gehts um THEOLOGIE! Dass Gott vor ALLEM da war und NOCH IMMER sich drum kümmert ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)
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