Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Gibt es überhaupt eine wahre Religion?
#76
Es gibt eine wahre Religion - glaube ich! Ich betone "glaube" ich. Und die ist recht einfach (wie auch in der Signatur):
"Es gibt Gott und die Unsterblichkeit! Du bist frei - Gott will nichts von dir!"
Die Behauptung, alle großen Religionen wären irgendwie "gleich" oder "ähnlich", ist klar falsch. Und wenn ich Recht hätte, dann wären alle großen Religionen (Juden, Christen, Muslime) im Irrtum, denn in diesen Religionen will Gott immer ein bestimmtes Verhalten der Menschen, welches er belohnt oder bestraft.
Ade!
Zitieren
#77
Hier, Sir obiwan, irrst Du... In den Heiligen Schriften ist die Rede von Geboten, nicht von Befehlen. "Du musst das und dies machen, um in`s Himmelreich zu kommen" - ist und war ein eine Erfindung des Klerus, der Geistlichkeit. Die Offenbarer und Propheten der Religionen aber sagten sinngemäss: "Gott wünscht sich dies oder das - Du als Mensch hast aber die Freiheit dem Wunsch nachzukommen, oder es einfach zu lassen. Es ist Deine Entscheidung".

MfG
Thomas
Zitieren
#78
t.logemann schrieb:Hier, Sir obiwan, irrst Du... In den Heiligen Schriften ist die Rede von Geboten, nicht von Befehlen. "Du musst das und dies machen, um in`s Himmelreich zu kommen" - ist und war ein eine Erfindung des Klerus, der Geistlichkeit. Die Offenbarer und Propheten der Religionen aber sagten sinngemäss: "Gott wünscht sich dies oder das - Du als Mensch hast aber die Freiheit dem Wunsch nachzukommen, oder es einfach zu lassen. Es ist Deine Entscheidung".

MfG
Thomas

Hallo Thomas,
ob Gebot oder Befehl macht keinen Unterschied. Ich bleibe dabei, Gott "will" nichts von dir oder mir. Weder verstanden als "du musst" noch als "du sollst".

P.S. Ich habe ein Buch der Bahai gelesen: Die verborgenen Worte. Und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Religion auch wie die anderen 3 Offenbarungsreligionen klar davon ausgeht, Gott erwartet ein bestimmtes Verhalten von uns Menschen. In dieser falschen Vorstellung liegt der Keim für Konflikte und die Abkehr von vielen schönen Dingen. Gott will angeblich dies oder das von uns. Mal soll Jerusalem erobert werden, mal irgendwas anderes passieren ... Alles falsch. Gott will nichts, weil er bereits alles hat, was er will - das ist meine metaphysische These.

Gruß

Master Obiwan
Ade!
Zitieren
#79
master-obiwan schrieb:...Gott will nichts, weil er bereits alles hat, was er will - das ist meine metaphysische These.
Im Gegenteil, master-obiwan,
Gott will unsere Liebe, wie ein Vater die Liebe seiner Kinder haben möchte,
die kann oder besser will er sich nicht selbst geben.
So betonen Judentum, Christentum und Islam das Gebot "Gott zu lieben von ganzem Herzen und ganzer Seele und den Nächsten wie sich selbst."
Darin sind sich alle drei sehr ähnlich.
Das ist äußerst erfreulich, denn wir haben nun mal alle drei den "Gott Abrahams" zum Vater und nicht verschiedene Götter.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#80
Ich muss 'master-obiwan' gegenüber einräumen, dass es neben der Gottesliebe in den Religionslehren eine enge Verquickung von Ethik und Mythos gibt. Die ethischen Forderungen kann man als 'nützliche Lebenshilfe' (einer Gesellschaft) oder als Gängelung empfinden, je nachdem wie die Lehre vorgebracht (weiter gegeben) wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#81
Die "Worte Gottes", Meister obiwan, sind für mich ein Geschenk, keine Forderung.

Nun haben Geschenke Zwecke - der Zweck der Worte Gottes ist nach meiner Überzeugung, die Menschen dazu zu befähigen, eine ständig weiter fortschreitende Zivilisation und Kultur voranzutragen. In diesem Sinn begreife ich auch die "Verborgenen Worte" als "Leitfaden", nicht aber als "Anordnung, Befehl, Zwang" oder dergleichen.
Zitieren
#82
Geschenke haben Zwecke? Dann sind sie keine, sondern Köder.
Ein Köder wird absichtlich ausgelegt, ein Geschenk muß absichtslos und frei sein.
Zitieren
#83
Hallo Lea,

ich glaube das ist ein Missverständnis - 'Zweck' ist hier mehrdeutig.
Wenn ich einem Einbeinigen Krücken schenke, dann hat das den Zweck
dass ich ihn befähigen will, sich freier bewegen zu können - Thomas
meinte wohl das und nicht, dass Gott Menschen ködern oder etwas
haben wollte dafür...
() qilin
Zitieren
#84
Genauso wie Wolfgang es beschreibt, habe ich`s gemeint, liebe Lea...

Liebe Grüsse
Thomas
Zitieren
#85
Mandingo schrieb:
master-obiwan schrieb:...Gott will nichts, weil er bereits alles hat, was er will - das ist meine metaphysische These.
Im Gegenteil, master-obiwan,
Gott will unsere Liebe, wie ein Vater die Liebe seiner Kinder haben möchte,
die kann oder besser will er sich nicht selbst geben.
So betonen Judentum, Christentum und Islam das Gebot "Gott zu lieben von ganzem Herzen und ganzer Seele und den Nächsten wie sich selbst."

Wer ist schon wirklich - ohne Heuchelei (!) imstande, Gott wie ein Familienmitglied zu lieben????:liar:

Ich kann das irgendwie nicht glauben. Vielleicht haltet Ihr mich ja nun für ganz ungläubig und böse...:coffee:

Von ganzem Herzen und ganzer Seele lieben? - Dazu brauche ich schon ein Gegenüber.

Ich glaube an den Gott, den ich mir vorstellen kann, aber der erwartet weder bedingungslosen Gehorsam von mir noch irgendwelche Gefühle, die ich ihm nicht entgegenbringen kann. Er erwartet von mir,dass ich versuche,mein Leben so gut zu gestalten, wie ich kann - aber auch nicht mehr!

Er  bewacht mich nicht wie ein eifersüchtiger Ehemann!

Er wird es akzeptieren, wenn ich meinen Mitmenschen mehr Gefühle entgegenbringe als IHM, Er wird mir meine Fehler verzeihen, die ich nicht absichtlich gemacht habe, weil er mir die Freiheit gegeben hat, selbst zu entscheiden...Vielleicht die anderen auch????

Ich kann ihn mir nicht als kleinkarierten Erbsenzähler vorstellen, der am Ende unseres Lebens wie der Weihnachtsmann mit seinem dicken schwarzen Buch vor uns steht und uns unsere Missetaten unter die Nase reibt und uns unsere zukünftige Behausung zuweist.:icon_twisted:

Gruß - gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
Zitieren
#86
Thomas und qilin,
den Zusammenhang habe ich wohl verstanden. Das Wort Zweck passt zum Wort Geschenk nicht. Darüber habe ich nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen: Geschenke sind frei.
Was die Gebote betrifft, stellen sie es dem Menschen frei, zu wählen - zum Guten oder weniger guten Handlungen/Haltungen.
Zitieren
#87
Zitat:
"Das ist äußerst erfreulich, denn wir haben nun mal alle drei den "Gott Abrahams" zum Vater und nicht verschiedene Götter."

Mandingo,
hm, das will mir nicht recht einleuchten. Wir (die Monos) haben den "Gott Abrahmas zum Vater..." - und die Menschheit an sich? Haben die King Kong zum Vater? Ich weiss schon, hier geht es um die geistig, kulturelle, religiöse Herkunft; doch die Aufteilung und Abgrenzung bringt Verwirrung, die Konsequenzen sind oft grausam.
Wenn man weiß, daß alles aus der Einheit hat kommen müssen, relativieren sich die charakteristischen Unterschiede zu dem, was sie sind: Wegmarken mit Geschichte. Einheit ist nicht Einheitlichkeit. Das ist der wesentliche Unterschied. In dieser Einheit kann und darf es diese Unterschiede geben. Das ist für mich erfreulich.
Zitieren
#88
Lea schrieb:...Wir (die Monos) haben den "Gott Abrahmas zum Vater..." - und die Menschheit an sich? Haben die King Kong zum Vater?
Es ging doch nicht darum, liebe Lea,
dass nur die genannten drei Religionen "Gott" zum Vater haben,
sondern darum, nicht auch noch die, die es wortwörtlich so definieren und sich dazu bekennen, unterschiedlichen Gottheiten zuzuordnen, wie das im Bezugsbeitrag gesagt wurde.
Ansonsten sehe ich das Erfreuliche so wie du und halte die Unterschiede in der Beschreibung von "Gott" sowieso primär für Fragen nach dem Gottesbild.

Entscheidend war mir der Gedanke,
dass "das Wahre" an einer Religion sich nur im Leben, dem Denken und Tun der Religionsmitglieder zeigen kann und nicht in der Überprüfung der Mythologie oder Dogmensystematik.
Kurz:
Führt z.B. die Nächstenliebe von Religionsmitgliedern zum Erhalt der Menschheit in Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit, dann erfüllt die Religion, die sie fordert, die Funktion, die die Anhänger ihr zuschreiben und kann "wahr" genannt werden.
Worin soll sich sonst die "Wahrheit" einer Religion zeigen?
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Zitieren
#89
gudrun schrieb:Ich kann ihn mir nicht als kleinkarierten Erbsenzähler vorstellen, der am Ende unseres Lebens wie der Weihnachtsmann mit seinem dicken schwarzen Buch vor uns steht und uns unsere Missetaten unter die Nase reibt und uns unsere zukünftige Behausung zuweist.

Hallo Gudrun,
bin ganz mit dir. Es gibt die Unsterblichkeit entweder für alle oder für keinen. Gott ist für mich kein "Richter" oder, wie du es schön sagst, kein "Weihnachtsmann", der uns im Jenseits in Abhängigkeit von unserem moralischen Verhalten eine "Behausung" zuweist. Nach meiner Vorstellung ist der Unterschied im Jenseits nicht eine Frage von "Wie gut warst du hier?", sondern wie bewusst bist du hier geworden. Und diesen Bewusstseinzustand behältst du auch im Jenseits. Wer aufgrund geistiger Behinderung oder "weil im Säuglingsalter verstorben" ins Jenseits eintritt, wird in einem "mit dem Unendlichen verschmolzenen" Zustand weiterleben. Wer ein Selbstbewusstsein entwickelt hat, wird als Persönlichkeit weiterleben. Verschiedene intensive Traumerfahrungen haben mich zu diesem Glauben geführt.
Liebe Grüße
Master Obiwan
Ade!
Zitieren
#90
Mandingo,

gelebte Nächstenliebe (hier steckt eigentlich alles drinnen, wie z. B. Gerechtigkeit usw...) ist schon ein Erkennungszeichen, wie wahr Religionsmitglieder ihren Glauben nehmen oder auch vernachlässigen. Und doch geht Glauben ein Stück weiter.
Ich weiss, da ich um mich herum ein evangelisches Umfeld erlebe, Freunde, Bekannte und schliesslich mein Mann auch dazugehört..., wie unterschiedlich Glauben, Spiritualität gelebt wird (in Bezug auf die anderen Monos).
Deine Frage zum Schluß ist völlig berechtigt. Worin soll sich sonst die "Wahrheit" einer Religion zeigen? Du bedienst dich hier eines bestimmten ethischen und moralischen Bezugsrahmens. Doch was Leben zunichte macht, lebensfeindlich daherkommt..., kann zwar auch wahr sein, doch keine Religion des Lebens sein, gegenüber einer Religion des Todes.
Aus dieser Sicht heraus "schaue" ich mir Religionen an. Ist es eine Religion des Lebens oder des Todes?

Lea
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Theodizee- Warum gibt es das Böse? HWJ 45 4408 28-06-2025, 19:19
Letzter Beitrag: Sinai
  Gibt es heute noch / gibt es heute wieder Hedonisten ? Sinai 24 4136 17-08-2024, 15:02
Letzter Beitrag: Sinai
  Fakultäten wo Religion studiert wird Statesman 3 2113 22-09-2023, 13:10
Letzter Beitrag: Ulan

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste