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Hallo Julchen,
was den gläubigen Menschen vor allem ausmacht ist seine Unwissenheit!
Der Gläubige ist ein unvollkommener Mensch der von der Wahrheit und dem Wissen getrennt ist.
Der Gläubige ist ein Mensch der nicht von den "Früchten der Erkenntnis"
gegessen hat.
Besäße der Gläubige Erkenntnis, bräuchte er nicht mehr an die Lügen zu glauben die von den Kirchen verbreitet werden.
Wenn Dir also irgend jemand begegnet der vom Glauben erfüllt und begeistert ist und Dir erzählt er hätte durch den Glauben zu Gott gefunden,
kannst Du mit Sicherheit davon ausgehen das er ein Spinner ist und gar nichts weiß!
Der Gläubige ist wie auch immer gebunden an eine Institution die sich Kirche nennt und die sich beruft auf willkürlich zusammengesuchte Geschichten die 2000 Jahre alt sind. Geschichten von Menschen die einmal vor 2000 Jahren oder 5000 Jahren Erlebnisse hatten hier auf Erden und darüber berichteten.
Dabei ist es dem Menschen grundsätzlich durchaus möglich ein Wissender zu werden!
Nur eben nicht durch die von der Kirche durchgeführten Rituale und Sakramente, diese sind eher hinderlich auf dem Weg ein Wissender zu werden!
So täuscht z.B. das Abendmahl eine Verbindung/Verbundenheit mit Gott oder Jesus vor, die so gar nicht geleistet und auf diesem Wege niemals erreicht werden kann.
Wenn früher irgendwelche Krieger die Herzen ihrer Feinde aßen damit deren Kräfte den ihren hinzugefügt würden, dann hatte das doch höchsten die Wirkung die Einbildung im allgemeinen zu entfalten in der Lage ist.
Und darüber hinaus ist doch eigentlich jedem Gläubigen im Grunde genommen klar , das das nur eine Oblate ist die ihm da überreicht wird.
Ich frage mich besitzt der Gläubige heute wirklich genug Einbildungskraft sich die Oblate als ein Stück des Leibes seines Herrn und Drittelgottes (Trinität) vorzustellen? Und wenn ja, was dann? Was nützt es dem Gläubigen seinen Herrn zu verspeisen? Sieht er dann so aus wie er? Fließt dann ein Teil des Blutes seines Herrn durch ihn?
Wozu ist der Geist eines Gläubigen in der Lage? Vielleicht kann ja ein Gläubiger mir berichten was da bei ihm abgeht?
Es gibt ein sehr schönes Beispiel wozu der kranke Geist eines Gläubigen in der Lage ist, nämlich die sogenannten Stigmata. Diese Wundmale treten immer genau an den Stellen auf die in dem Kulturkreis dieser Gegend bekannt sind. So treten die Wundmale in den Handinnenflächen auf obwohl die Nägel zur Zeit Christi in der Nähe der Handwurzel zwischen Elle und Speiche des Unterarms eingeschlagen wurde.
Der Gläubige ist ein Unwissender der bereitwillig auf die permanenten Lügen der Kirche vertraut, weil sein Geist nicht in der Lage ist diese als Lügen zu entlarven und zu erkennen.
Der Gläubige weiß vielleicht das Jesus nicht am 24/25. Dezember geboren ist, aber wann er geboren ist weiß er nicht.
Er kennt den Weg halt nicht, zu dem Ort an welchem Vergangenheit und Zukunft bekannt sind.
Der Gläubige ist eine bedauernswerte Kreatur, die sich darauf verlässt das Jesus zur Vergebung seiner Sünden am Kreuz starb.
Wüsste der Gläubige das im Schwamm mit Essig Alraun und andere Kräuter gelöst waren die Jesus in den Zustand eines Scheintoten versetzten und Jesus in Wahrheit gar nicht am Kreuz gestorben ist, wäre er frei und nicht länger an die falschen Heilversprechen und Lügen der Kirche gebundenen!
Wir haben alle schon gelebt, Reinkarnation ist keine Glaubenssache sondern eine Sache des Bewusstseins, der Erinnerung!
Glauben heißt nicht zu Wissen!
Glauben ist immer ein Zustand der Unvollkommenheit und des Mangels!
Oft wird der Lüge eher geglaubt als der Wahrheit!
Die Mehrzahl aller Menschen lebt auf der untersten aller Stufen des menschenmöglichen Bewusstseins und ist weder in der Lage sich an frühere Leben zu erinnern, noch in der Lage zwischen gut und böse zu unterscheiden.
Die allgemeine und weiteste Verbreitung der Unwissenheit und die zahlenmäßig immense Überlegenheit der von ihr Befallenen macht die Sache für das Individuum nicht besser und nicht besser für die Welt.
Macht das Individuum mit seinem Geist und Verstand auch Zeit seines körperlichen Lebens, aus welchen Gründen auch immer, einen Bogen um den großen Geist so kann es ihm und der Wahrheit die bei ihm ist spätestens nun nach dem körperlichen Tode nicht mehr entrinnen und entkommen!
Glauben ist wirklich nichts Besonderes oder Erstrebenswertes!
Wer sich einredet oder einreden lässt Glaube sei etwas Erstrebenswertes, verkauft seine Seele und seinen Verstand an einen Götzen!
Das Ideal kann immer nur das Wissen sein, die Erleuchtung, das Einswerden mit dem großen Geist, die Erkenntnis!
Der Glaube ist niemals ein Ideal sondern immer nur Ausdruck der Unvollkommenheit, des Nichtwissens!
Für wahr halten heißt nicht zwangsläufig wahr sein!
Was also zeichnet einen Gläubigen aus, Julchen?
Vor allem seine Verhaftung im Zustande des Nichtwissens und gleichzeitige Idealisierung dieses Zustandes.
Wenn Glauben und Eifer zusammenkommen erfolgt dann oft Missionierung.
Da kennt die Weltgeschichte schöne Beispiele bis heute zum Ratzinger, der die Juden bekehren möchte zum wahren Glauben.
Der Gläubige an den Christus der Kirche wie war er eifrig im Laufe der Jahrhunderte beim Missionieren.
Der Gläubige an den Antichristen der so aussieht wie Christus und sich vordergründig so verhält wie Christus, der Gläubige an den Kommunismus also, wie war er eifrig im Laufe der Jahrhunderte.
Der Gläubige an den Führer, wie war er eifrig im Laufe der Jahre 1933 bis 1945.
Was also zeichnet den Gläubigen aus Julchen?
Vor allem seine Einbildungskraft und mentale Stärke (hahaha!) die Wundmale selbst dort entstehen lässt wo Jesus nie genagelt wurde!
Unbefleckte Empfängnis, lecker Jesus essen / Abendmahl und Sündenvergebung gehören in die gleiche Schublade wie Sieg und Heil rufen.
Das der eine HokusPokus ungleich länger andauert als der andere macht die Sache ebenso wenig gut / besser wie die Zahlenmäßige Übermacht der Besessenen und Verzauberten!
Hüte Dich also vor denen die Dir etwas von ihrem Glauben erzählen wollen, Julchen, denn sie wissen gar nichts!
Sie sind nur eifrige Scharlatane, eifrig und erfolgreich darin andere zu verführen!
Mit freundlichen Grüssen
Schon oft gelebt
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Karla schrieb:Man sehe dieses Forum an. Kaum äußert einer seinen Glauben, fallen die anderen Gläubigen über ihn her und machen ihn fertig.
Das scheint das Wesen dieser Art des Glaubens zu sein. Da kommen einem ja fast die Tränen aus den Knopflöchern, liebe Karla.
Deine obige Sicht scheinen die zu haben, die Glauben nicht zur Diskussion stellen wollen, sondern für etwas höchst Persönliches halten, das die übrigen SchreiberInnen zu respektieren haben, vielleicht ein paar Informationsfragen stellen und dann schweigen oder nicken.
So sehen das normalerweise unsere Harmonie-Apostel hier und woanders.
Ich freue mich über jeden,
der meine Glaubens-Ansichten durch seine kritischen Fragen auf den Prüfstein stellt. Schließlich stecken meine Überzeugungen dahinter, die ich gern begründen und zur Diskussion stellen will. Dazu hat man hier ein hervorragendes Forum.
"Fertigmachen" ist ein recht relativer Begriff.
Ich habe hier noch nie erlebt, dass jemand in seinem Glauben "fertig gemacht" wurde.
Wer schon gleich nach dem dritten kritischen Beitrag glaubt, er würde nicht respektiert, der fühlt sich vielleicht fertig gemacht. Er oder sie hätte dann nicht in ein Diskussionsforum gehen sollen. Es gibt mehrheitlich liebe und friedvolle Foren, die sich gegenseitig in ihrer konservativen Haltung beweihräuchern. Das ist hier nicht so und wird es hoffentlich auch nicht werden.
Zum "Glauben" gehört für mich "Bekennen".
Und dazu bekommt man hier ständig die Gelegenheit.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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01-07-2008, 17:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-07-2008, 17:27 von Mandingo.)
Schon oft gelebt schrieb:Wir haben alle schon gelebt, Reinkarnation ist keine Glaubenssache sondern eine Sache des Bewusstseins, der Erinnerung!...
Das Ideal kann immer nur das Wissen sein, die Erleuchtung, das Einswerden mit dem großen Geist, die Erkenntnis! Schon wieder der Ober-Gläubige,
der nicht in der Lage ist zu erkennen, dass das, was er hier als "Jungfraugeborener und schon oft gelebt Habender" verkündet, Glaube pur und weiter nichts ist.
"Schon oft Gelebt" lästert hier über die Gläubigen
und lehnt ohne jedes theologische Basiswissen Dinge ab(Trinität, Abendmahl usw.), die schon längst von der Theologie als Symbole und Mythen interpretiert werden, die er selbst aber nicht für 5 Cent verstanden hat.
Dann verkündet er seinen höchst persönlichen durch nichts zu beweisenden Glauben, der auf seinem persönlich für ihn konstruierten "Bewusstsein, Erleuchtung, Einswerden mit dem großen Geist" beruhen soll, was alle anderen Gläubigen auch von sich erklären können und z.T. auch tun.
Ein großer Witzbold, unser "Schon oft gelebt",
der Trinität und Sakramente verlacht, aber an seine "Jungfrauengeburt", einen der allgemeinsten Mythen in fast allen größeren Religionen munter glaubt. Dass die Jungfrauengeburt in die Reihe der theologischen Symbole und Motive gehört, die er oben munter verspottet, merkt er noch nicht einmal.
Schon oft gelebt schrieb:Hüte Dich also vor denen die Dir etwas von ihrem Glauben erzählen wollen, Julchen, denn sie wissen gar nichts!
Sie sind nur eifrige Scharlatane, eifrig und erfolgreich darin andere zu verführen! Hüte dich, Julchen,
am meisten vor Leuten wie Schonoftgelebt, die vertuschen wollen, dass ihre Hirngespinste eine Glaubenssache sind und so tun, als stecke "Einswerden mit dem großen Geist" hinter ihren ersponnenen Fantasien. Gläubige, die sich ihres Glaubens bewusst sind, werden Andersgläubige nie diffamieren können, wie Schonoftgelebt es oben tut, weil sie wissen, ihre Glaubens-Entscheidung ist eine Wahl, die man auch anders treffen kann, je nachdem, welche Voraussetzungen, Lebensumstände, kulturellen Wurzeln usw. man hat.
Wer so verabsolutierend auftritt wie Schonoftgelebt, ist Ideologe, die sich selbst täuschende Stufe eines Gläubigen, und sollte ideologiekritisch betrachtet werden, besonders seine selbstsichere Arroganz und Abwertung Andersdenkender.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Mandingo schrieb:Er ist leider nicht der Einzige, aber hier im Forum der Aktivste im Abwerten anderer.
Verlierst Du nicht ein bisschen das Maß aus dem Auge? "Schon oft Gelebt" hat etwas über dreißig Beiträge geschrieben, Du hingegen über 2000. Und ich möchte nicht zählen, mit wie vielen davon Du andere abgewertet hast. Gerade dieser Beitrag ist ein Beweis dafür.
Es scheint wirklich an der Tatsache zu liegen, dass jemand "gläubig" ist.
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Karla schrieb:Verlierst Du nicht ein bisschen das Maß aus dem Auge? "Schon oft Gelebt" hat etwas über dreißig Beiträge geschrieben, Du hingegen über 2000. Und ich möchte nicht zählen, mit wie vielen davon Du andere abgewertet hast. Gerade dieser Beitrag ist ein Beweis dafür. Na, Karla, das sehe ich ein klein Wenig anders. Schonoftgelebt wird nicht als Person abgewertet, sondern seine/ihre Aussagen zum Glauben vor allem anderer. Schonoftgelebt beschreibt hier ein angebliches Wissen und warnt vor Gläubigen nicht erkennend, dass das, was er/sie da schreibt, Glaube pur ist. Man kann das volkstümlich mit vollem Recht als "Hirngespinst" bezeichnen. (Vielleicht stecken ja auch ein Guru oder eine Lehre dahinter, aber das macht keinen Unterschied.)
Klar, man kann solche Art Wissensbehauptung auch vornehmer beschreiben aber kaum deutlicher!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Julchen schrieb:Was mich mehr beschäftigt wäre die Frage, wie ihr euren Glauben umsetzt, lebt.
Geht ihr nach den Schriften?
Welcher Religion gehört ihr an und wie lebt ihr euren Glauben im Alltag? Hallo Julchen, nun direkt:
Welcher Religion gehört ihr an?
Ich bin Protestant und Glied der Rheinischen (evangelischen) Landeskirche. Ich bin darüber hinaus Physiker und habe mich ein Wenig mit Wissenschaftstheorie befasst.
Wie setze ich meinen Glauben um?
Nicht leicht zu beantworten: Im Wesentlichen beteilige ich mich an der Gemeindeleitung (was meistens mit sehr weltlichen Themen zu tun hat); helfe im Rahmen meiner Möglichkeiten, habe meinen Beruf (Sicherheitstechnik, Umweltschutz) so gewählt, dass er meiner Haltung als Christ nicht zuwider läuft. Ich erkenne Widersprüche und Brüche in meinem Verhalten (Autofahren, Haus, bescheidener Luxus). Ich bin mir bewusst, dass andere diese Dinge nicht haben.
Geht ihr nach den Schriften?
Ja soweit es um die Bergpredigt und das Gebot der Nächstenliebe (ich schränke ein: der Achtung des Nächsten und seiner Rechte) geht.
Nein, soweit die Schriften nur uralte Sittenlehren und Mythen tradieren und nichts mit unserem Leben heute zu tun haben oder gar klaren Erkenntnissen insbesondere der Naturwissenschaften widersprechen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Karla schrieb:Hierfür hätte ich gerne einen Quellenbeleg. Nicht dafür, dass die Buddha-Oper geplant war, sondern dass damit - nachweislich - von Wagner der arische Überwinder des 'jüdischen Irrglaubens' angepeilt war. Aber gern - lies mal Wagners eigene Schrift 'Das Judentum in der Musik' - enth. in den 'sämtlichen Schriften' von 1914, hg. v. Knapp.
Hier eine kurze Darstellung aus P. L. Rose: Wagner, Race and Revolution, London 1992. Zitat:Der schopenhauersche Komplex glühend antijüdischer Ideen - arisches Christentum, jüdische Grausamkeit gegenüber Tieren,
das Bedürfnis nach verzichtendem Mitleid, um die Menschen aus jüdischen Materialismus und Egoismus zu erlösen - fand schnell
künstlerischen Ausdruck in Wagners Opernplänen der 1850er Jahre, nicht nur im Tristan', sondern auch in den Entwürfen für 'Die
Sieger' und 'Parsifal' und sogar in der deutlich germanischen 'Götterdämmerung'.
Alle diese Arbeiten entstanden als Rohfassung oder waren während der Jahre 1856-58 im Entstehen, als Nachwirkung von Wagners
Beschäftigung mit Schopenhauer. 'Die Sieger' erzählt eine Geschichte Buddhas unter dem Zeichen von Versagung und Wiedergeburt -
den Grundideen des arischen Christentums...
Natürlich sind die Juden an sich in diesen Entwürfen und Werken nicht namentlich genannt. Wie in 'Jesus von Nazareth' brauchen sie
nicht direkt angegriffen zu werden, da die antijüdische Botschaft den gesamten Dramenentwurf durchtränkt. Buddhismus und arisches
Christentum, Versagung und Selbstzerstörung waren definitionsgemäß nicht jüdisch; die Opern zu diesen Themenwaren jede für sich
eine Zurückweisung des Judentums...
Zu 'Die Sieger' vgl. R. Wagner: Sämtliche Schriften u. Dichtungen, Leipzig o.J.,Bd.11, S.325
() qilin
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01-07-2008, 21:13
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01-07-2008, 21:14 von Neal.)
Hallo... Mein erster Beitrag und dann noch ein etwas heikleres Thema
Aber nun gut, ich fange gleich mal direkt an: Mich würde es nämlich nicht nur interessieren, was für euch den glauben ausmacht, sondern auch woran ihr euren festlegt. Insbesondere hier zur Naturwissenschaft wie Ekkard es schon beschrieb. Immerhin lehnt diese eine höhere Macht nicht nur explizit ab, auch für den christlichen Glauben sehe ich da bisher nur wenig Kompatibilitäten (Alpha und Omega- Anfang und Ende). Dennoch las ich hier in den letzten Tagen auch vermehrt von Gläubigen, die die Ansichten dieser Wissenschaft sogar verteidigten. Für mich ist das ohne eine genauere Erklärung doch eher unverständlich
Für mich macht dagegen der Glauben vor allem dies aus, das man schlicht an einen Gott glaubt und sich mit ihm aktiv auseinandersetzt. Allerdings nicht nur kritisch, sondern auch positiv. Was mir persönlich jedoch leider nicht immer gelingt, da ich mich gerne selber etwas zu kritisch mit meinem glauben beschäftige. Aber gerade deshalb finde ich die Frage hier in gewisser Weise auch passend, da ich immer wieder auf Antworten von anderen gespannt bin, die offenbar ebenfalls nicht nur per Bibel leben
qilin schrieb:Karla schrieb:Hierfür hätte ich gerne einen Quellenbeleg. Nicht dafür, dass die Buddha-Oper geplant war, sondern dass damit - nachweislich - von Wagner der arische Überwinder des 'jüdischen Irrglaubens' angepeilt war. Aber gern - lies mal Wagners eigene Schrift 'Das Judentum in der Musik' - enth. in den 'sämtlichen Schriften' von 1914, hg. v. Knapp.
Danke, qilin. Ich habe mich bisher immer davor gedrückt, in das Privatdenken von Wagner reinzuleuchten. Aber bist Du sicher, dass Wagner in dieser Schrift selber schreibt, dass er mit der Buddha-Oper den jüdischen Irrglauben überwinden wollte? Hat er wörtlich so geschrieben?
Was irgendwelche Interpreten hingegen behaupten, ist mir relativ egal. Da gibt es alles und jedes. Auch Nietzsche wird alles und jedes unterstellt. Wissenschaftler sind nicht immer seriös. Und was P.L. Rose in dem Zitat schreibt, wirkt auf mich sehr tendenziös. Ich hab im Netz auch kurz etwas von ihm gelesen eben: genau das Gleiche.
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Karla schrieb:Aber bist Du sicher, dass Wagner in dieser Schrift selber schreibt, dass er mit der Buddha-Oper den jüdischen Irrglauben überwinden wollte? Hat er wörtlich so geschrieben? Nein, das hat er sicher nicht - 'Das Judentum im der Musik' ist erstmals 1850 erschienen, wo 'Die Sieger' noch gar nicht im Planung waren.
Aber dort sieht man Wagners Einstellung zu 'den Juden' mehr als deutlich - nicht umsonst wird die Schrift als 'das erste deutsche Zeugnis
des modernen Antisemitismus' bezeichnet. Dass Wagner glühender Antisemit war, ist aber doch allgemein bekannt...
() qilin
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Julchen schrieb:spricht man denn schon einem anderen etwas ab nur weil man es nicht erwähnt ? Das könnte uns jetzt nur Lea beantworten.... Hm - wenn ich schreibe 'Schwarze Haut ist ein Kennzeichen für Afrikaner',
dann heißt das, dass man die an diesem Merkmal erkennt - und weiter,
dass, wer dieses Merkmal nicht aufweist, auch keiner ist...
Dass eine bestimmte Eigenschaft 'diese Gruppe ausmacht' ist aber eine noch
stärkere Zuordnung, denke ich - die Gruppe wird durch diese Eigenschaft
definiert - ohne die Eigenschaft keine Gruppenzugehörigkeit, und ohne diese
ist auch die Eigenschaft nicht vorhanden...
() qilin
qilin schrieb:Dass Wagner glühender Antisemit war, ist aber doch allgemein bekannt...
Ob 'glühend', weiß ich nicht; aber dass er es wohl gewesen sein muss (ich habe Fotos gesehen, wie Hitler in Bayreuth begrüßt wurde), ist mir bekannt. Nur reichen mir solche "allgemein bekannten Aussagen" nicht aus, um das Opernwerk zu beurteilen. Dass der 'Ring des Nibelungen' antisemtisch ist - wie auf den ersten Blick dieser Rose zu behaupten scheint - kann seine Privatmeinung sein, ist aber schwerlich zu belegen. Mit der Methode ''Wagner nennt zwar nicht die Juden, meint sie aber' ist kein Blumentopf zu gewinnen.
Und immerhin scheint Daniel Barenboim (mit jüdischen Großeltern und israelischem Pass) bezüglich der Musik von Wagner anderer Meinung zu sein. Er hat zum Beispiel in Israel ein Gastspiel mit Wagner-Musik gegeben.
Es gibt also offenbar da verschiedene Auffassungen. Wie aber kamen wir darauf? :bduh:
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Ob Klapperstorch oder Weihnachtsmann,
unbefleckte Empfängnis oder Lichtallergie mit 666 verheiratet bis zum Selbstmord.
All zu viele sind überzeugt vom Hokus Pokus und selbst wenn sie wissen das das Tier zum 2. Mal geheiratet hat, wissen sie noch lange nicht das das Tier das Tier ist und weshalb die Zahl seines Namens eines Menschen Zahl ist!
MfG
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Neal schrieb:Mich würde es nämlich nicht nur interessieren, was für euch den glauben ausmacht, sondern auch woran ihr euren festlegt. Es gibt eine einfach psychologische Erkenntnis aus jüngerer Zeit: Menschen handeln nicht primär aufgrund von Regeln (oder Schriften) sondern aufgrund ihres Gefühls. Letzteres wird natürlich durch das kulturelle Umfeld konditioniert. An dieser Stelle kommen Regeln tatsächlich ins Spiel.
Also wir (Menschen) legen uns nicht auf bestimmte Schriften fest sondern nehmen Bruchstücke unserer eigenen Tradition auf, zu der im jeweiligen Umfeld natürlich auch Schriften gehören - aber nicht nur. Festgelegt wird da gar nichts!
Neal schrieb:Insbesondere hier zur Naturwissenschaft wie Ekkard es schon beschrieb. Immerhin lehnt diese eine höhere Macht nicht nur explizit ab, auch für den christlichen Glauben sehe ich da bisher nur wenig Kompatibilitäten (Alpha und Omega- Anfang und Ende). Das ist ein immer wieder vorgebrachtes Argument, das falscher kaum sein kann: Religion ist im Wesentlichen ein gemeinschaftlich tradiertes Sammelsurium von Geschichten und Lehren, welche im gesellschaftlichen Zusammenleben bedeutsam waren - gewissermaßen ein Vorrat an Vorstellungen, was man tut oder lässt. In manchen, besonders den drei großen monotheistischen Religionen handeln diese Geschichten von Gott und den Propheten.
Dadurch werden im weitesten Sinne Wertvorstellungen transportiert.
Ganz anders die Wissenschaften. Wie der Name schon sagt, transportieren diese Detailkenntnisse und Vorstellungen, wie diese zusammenhängen - buchstäblich sonst nichts. Was man damit anfangen kann, oder wie man sie beurteilen soll, dazu taugen die wissenschaftlichen Methoden in keiner Weise.
Urteile folgen ausschließlich aufgrund der Wertvorstellungen der betroffenen Gesellschaft!
Neal schrieb:Dennoch las ich hier in den letzten Tagen auch vermehrt von Gläubigen, die die Ansichten dieser Wissenschaft sogar verteidigten. Für mich ist das ohne eine genauere Erklärung doch eher unverständlich. Die Wissenschaften als Methodenlehren haben mit dem Glauben (also den Wertvorstellungen) nur soviel gemein, wie man die Methoden als zielführend anerkennt. Mehr nicht.
Neal schrieb:... , die offenbar ebenfalls nicht nur per Bibel leben Du wirst immer scheitern, wenn du "nur nach der Bibel" zu leben versuchst. Denn Bibel ist Vergangenheit. Sie enthält Legenden, Mythen und Forderungen (z.B. die Bergpredigt). Die ethischen Prinzipien der mitteleuropäischen Kultur stammen größtenteils aus der Bibel. Die biblischen Geschichten enthalten aber Elemente der Sitten jener Zeit, als sie aufgeschrieben wurden. Auf Anforderungen von heute und die seither erzielten Natur-Erkenntnisse können sie sich nicht beziehen geschweige denn, auf sie eingehen. Bis auf einen fernen Hintergrund sind sie für uns nicht (unmittelbar) anwendbar.
In dieser Beziehung sind sie Asche und nicht das Feuer z. B. der Nächstenliebe. (Siehe Sig von Mandingo).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Sorry Ekkard, aber du machst hier den gleichen Fehler, den viele wissenschaftlich orientierte Menschen machen: Du zitierst mich zwar mit diversen Sichtweisen, gehst aber nur sekundär bis gar nicht auf meine eigentliche Frage ein. Ich habe diese doch recht einfache Frage in den letzten Jahren nämlich oft gestellt und blieb entweder auf ihr sitzen oder bekam dann eben solches Diskussionsmaterial
Ekkard schrieb:Es gibt eine einfach psychologische Erkenntnis aus jüngerer Zeit: Menschen handeln nicht primär aufgrund von Regeln (oder Schriften) sondern aufgrund ihres Gefühls. Letzteres wird natürlich durch das kulturelle Umfeld konditioniert.
Ist das eine Umschreibung von: Man glaubt, weil man es nicht besser kennt ? Ich würde hierbei nicht unbedingt sagen, das ich primär auf meine Gefühle setzte, da ich auch versuche rationell zu bleiben. Würde ich rein nach Gefühlen handeln, würde ich hier wohl hier nicht sein und mich mit sowas beschäftigen
Ekkard schrieb:Das ist ein immer wieder vorgebrachtes Argument, das falscher kaum sein kann
Auch hier wieder: Keine klare Aussage was meine Frage betrifft. Das Religionen vor allem auf einer geistigen Ebene arbeiten, während die Wissenschaften es auf einer materiellen tun, das wusste ich bereits. Was da jetzt an meiner Aussage allerdings falsch sein soll verstehe ich dagegen nicht. Denn die "Detailkenntnisse und Vorstellungen" der Wissenschaften beinhalten nun mal keine höhere Macht, sondern ruhen eben auf dieser Basis- Während Religionen, bleiben wir hier bei den westlichen, auf eine zentrale Götterrolle beharren. Oder verstehe ich da etwas fasch ?
Ekkard schrieb:Die Wissenschaften als Methodenlehren haben mit dem Glauben (also den Wertvorstellungen) nur soviel gemein, wie man die Methoden als zielführend anerkennt. Mehr nicht.
Ja. Und deswegen frage ich ja, WIE man diese zielführend anerkennen kann, ohne seine glauben aufgeben zu müssen
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