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Wie würdet Ihr folgende Person nennen......?
#16
na, das ist doch das was ich meinte... glaube an alle Götter, indem alle Religionen das gleiche anbeten nur unterschiedlich bezeichnen.
Meint wecan jetzt wirklich den Glauben an mehrere Götter oder trotzdem nur an ein Prinzip?

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#17
Polytheisten (z. B. Hindus) haben keine Probleme damit, noch ein paar weitere Götter wie Allah oder Jehova in ihren Pantheon einzugliedern, wenn man wie in Indien die Auswahl aus ca. 3 Millionen verschiedenen Göttern hat, machen ein paar zusätzliche das Kraut auch nicht mehr fett - nur den wahnhaften Alleinherrschaftsanspruch müßten die neuen Götter (bzw. deren Anhänger) an der Garderobe abgeben - und das ist eben das Problem aus deren Sicht! Allah ohne Alleinherrschaftsanspruch? Da rufen die Moslems schon aus viel geringeren Anlässen zum Dschihad auf... kein Wunder, daß es an den Grenzen (z. B. Kaschmir/Nordindien oder auch Sudan und verschiedene andere Länder in Afrika) ständig kriselt... das sind alles Gebiete, wo (islamischer) Monotheismus auf Polytheismus prallt.
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#18
Rao, dass es dort kriselt ist kein Beleg für deine These. Schon mal daran gedacht, dass es Gebiets- und Ressourcenkonflikte in diesen Regionen gibt?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#19
Also Meiner Meinung nach sehe ich das Problem bei den armen Ländern das ihnen die Bildung fehlt bzw. auch die finanziellen Möglichkeiten, mal hier kurz erklärt:
Jemand in einem Armen Land kann nicht lesen, nicht schreiben, also wie würdet ihr jetzt das Problem sehen ?
Wenn er nicht lesen kann, dann kann er sich keine eigene Meinung bilden, oder?
Wenn er nicht schreiben kann, dann kann er seine eigene Meinung fremden leuten nicht schildern, oder?
Wenn jemand in einem Armen Land lebt wird er eventuell sogar für Geld töten, oder?, wenn jemand in einem Reichen Land lebt und viel Geld verliert, wird er sich vieleicht sogar selber töten, oder?
Aber was passiert wenn Geld Wertlos werden könnte ? Unvorstellbar, naja ich glaube das Insider wissen das es ein Armes Land gibt das unter diesem hype leidet und es wir auch darüber berichtet, nur gab es bisher keinen bericht wie dem Land geholfen werden kann oder wisst ihr was anderes ?
Wer sein Glück nicht teilen kann, wird ewig arm im Herzen bleiben.
Wie teilt man sein finazielles Glück, das einfachste ist man gibt einfach Geld und das wars, aber das beste ist wenn man seine Hilfe anbietet, dem jeweiligen Land seine Probleme aufzeigt und sie gemeinsam löst ohne das Land dem geholfen wird in irgendeinerweise auszubeuten bzw. hintergedanken zu haben davon etwas zu haben. Sollte man aber doch etwas von dem Land haben wollen, kann man ja Wirtschaftliche/Freundschaftliche Beziehungen eingehen, habt ihr andere ideen ?
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#20
Wo gibt`s denn keine Gebiets- oder Ressourcenkonflikte? Fakt ist aber, daß spätestens seit der (erzwungenen) Teilung 1947 in der ganzen Gegend der Wurm drin ist, und der Hauptanlaß für die Teilung war ja die Religion. (Wikipedia: "eine der größten Vertreibungs- und Fluchtbewegung der Geschichte... ca. 10 Mio. Hindus und Sikhs aus Pakistan vertrieben, 7 Mio Muslime aus Indien, Todesopfer bis zu 1 Mio. ...") ... und die Leute in diesen Gebieten haben ein sehr gutes Erinnerungsvermögen! Die vergeben und vergessen nicht so schnell, und beim geringsten Anlaß herrscht wieder Krieg zwischen den Religionen. Polytheisten sind normalerweise sehr tolerant, aber selbst denen reißt irgendwann der Geduldsfaden!
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#21
(15-04-2009, 11:03)Rao schrieb: Polytheisten sind normalerweise sehr tolerant, aber selbst denen reißt irgendwann der Geduldsfaden!

das dürfte eine wohl unzulässige verallgemeinerung sein

der hinduismus in indien ist alles andere als tolerant - man sehe sich nur mal die pogrome gegen muslime und christen an, die offenbar als bedrohung nicht zuletzt für das kastensystem gesehen werden

mehrheitsreligionen als systeme der machterhaltung sind wohl immer intolerant
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#22
Das sollte lieber heißen, der HEUTIGE Hinduismus ist nicht mehr tolerant - kein Wunder nach den vielen Jahrhunderten, in denen die Muslime die Hindus entweder zwangsweise zu bekehren versuchten oder einfach versklavt haben, und die Christen haben sich auch keineswegs landfein benommen - das große Massaker von Goa, als ein aufgeputschter christlicher Mob kurzerhand versucht hat, die gesamte hinduistische Bevölkerung umzubringen (mehr als 1000 Tote) ist bis heute nicht vergessen! - Wer`s genauer will, soll selber in Wikipedia etc. nachlesen, läßt sich alles im Internet finden!
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#23
Ich geb Rao vollkommen Recht, dass nicht der "alte", sondern der heutige Hinduismus vielerorts intolerant ist.

Der Hinduismus ist zum Glück auch nicht so stark institutionalisiert wie die 3 großen monotheistischen Religionen.
Es gibt keine bestimmten Tage, an denen man zum Tempel erscheinen soll. Man kann selbst entscheiden wann man zum Tempel gehen will.
Und es gibt auch kein dirketes Dogma, an das man sich halten muss, um Hindu zu sein. Die einzigen Grund-Bekenntnisse, die man haben sollte ist Wiedergeburt und Weltenseele. Aber das wars auch schon.
Den Rest kann man selbst bestimmen, deshalb gibt es auch unzählige Formen und Variationen innerhalb des Hinduismus.

Und zum Glück ist der Hinduismus auch nicht so stark an seinen Büchern gebunden, wie in den 3 monotheistischen Religionen.
Als Muslime nach Indien kamen, war es für viele überhaupt kein Problem, Muhammad als Prophet zu akzeptieren; selbstverständlich waren die "eigenen" Propheten auch noch heilig.
Und als Christen, soll heißen Europäer, nach Indien kamen, galt das Gleiche für Jesus.

Ja okay, die meißten die diese beiden neuen Propheten zusätzlich zum Pantheon der heiligen Männer aufnahmen, waren eher die normalen, armen Menschen, während die Priester, wie in den 3 monoth. Relig., sehr an den SChriften fixiert waren, und diese neuen Heiligen ablehnten.

Für die normalen Hindus war jeder, der ein bisschen heilig erschien und Gutes und Verständliches und "Göttliches" lehrte, ein Heiliger bzw. ein Prophet.
Deshalb hört die Kette der Propheten für Hindus nicht vor 2000 Jahren ab, sondern geht ewig weiter.

Und die meißten Inder egal ob Hindus oder Moslems, verehren auch (muslimische) Sufi-Heilige in ihren Gräbern.

Heutzutage ist der Hinduismus leider nicht mehr so harmonisch wie früher. Viele sind, wie in den monoth. Religionen, sehr an ihren alten Schriften fixiert, und vergessen selbstständig zu denken.
Und leider halten dann viele Hindus Andersgläubige als Häretiker.

Aber in den 80er Jahren gab es auch Ausschreitungen gegen Sikhs in Dehli, und heute ist ein Sikh Premierminister von Indien.
Und der letzte Präsident war sogar ein Moslem.
Und Dank Mutter Theresa hat man, zumindest in Kalkuta, ein sehr positives Bild von Katholiken, oder Christen allgemein.
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#24
(15-04-2009, 14:50)Rao schrieb: Das sollte lieber heißen, der HEUTIGE Hinduismus ist nicht mehr tolerant

willst du damit sagen, früher sei der hinduismus toleranter gewesen? wie kommst du da drauf, wie willst du das belegen?

(15-04-2009, 14:50)Rao schrieb: - kein Wunder nach den vielen Jahrhunderten, in denen die Muslime die Hindus entweder zwangsweise zu bekehren versuchten oder einfach versklavt haben, und die Christen haben sich auch keineswegs landfein benommen - das große Massaker von Goa, als ein aufgeputschter christlicher Mob kurzerhand versucht hat, die gesamte hinduistische Bevölkerung umzubringen (mehr als 1000 Tote) ist bis heute nicht vergessen! - Wer`s genauer will, soll selber in Wikipedia etc. nachlesen, läßt sich alles im Internet finden!

nein, so geht das nicht. wenn du behauptest, muslime hätten hindus zwangsweise bekehren wollen, dann stehst schon du in der beweispflicht

in wikipedia läßt sich übrigens nachlesen, wie das mogulreich weitgehend von religiöser toleranz gegenüber den hindus geprägt war und auch die weniger toelranten phasen nicht mit einer zwangsbekehrung einhergingen

und ein einzelereignis in goa (wo finde ich in wikipedis oder sonst wo etwas zu diesem angeblichen massaker?) soll nun z.b. die aktuelle drangsalierung von christen in orissa (siehe z.b. http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437B...ntent.html) rechtfertigen?

nein, da mußt du schon ein wenig fundierter ran, um deine unterstellung zu belegen
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#25
(15-04-2009, 20:31)harsha schrieb: Ich geb Rao vollkommen Recht, dass nicht der "alte", sondern der heutige Hinduismus vielerorts intolerant ist

was und wann soll denn dieser tolerante "alte hinduismus" gewesen sein?

woran machst du diese angebliche toleranz fest?

(15-04-2009, 20:31)harsha schrieb: Aber in den 80er Jahren gab es auch Ausschreitungen gegen Sikhs in Dehli, und heute ist ein Sikh Premierminister von Indien.
Und der letzte Präsident war sogar ein Moslem.
Und Dank Mutter Theresa hat man, zumindest in Kalkuta, ein sehr positives Bild von Katholiken, oder Christen allgemein.

du argumentierst etwa so: in österreich gibt es keinen antisemitismus, schließlich war ja mal ein jude bundeskanzler...
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#26
Zitat:was und wann soll denn dieser tolerante "alte hinduismus" gewesen sein?

woran machst du diese angebliche toleranz fest?

Wie wärs mal, wenn du mal selbst was nachgucken würdest.
Aber egal wirst du ja sowieso nicht machen.

Im "alten" Hinduismus gab es, wie schon gesagt, keine dirketen Dogmas an die man sich halten musste; außer Wiedergeburt und Weltenseele.
Deshalb gab es auch keine "Ungläubigen". Und deshalb war man zu den Muslimen zuerst auch nicht negativ eingestellt.

Doch durch die Zerstörung vieler Tempel und Ermordung und Zwangsbekehrung vieler Hindus, sahen viele die Moslems als ihre Feinde an.

Ähhh.....und hast du da tatsächlich geschrieben das Moghul-Reich wäre weitgehend tolerant gewesen. Oh mann, beweis das mal erst.
Denn bei Wiki steht was ganz anderes:
http://en.wikipedia.org/wiki/Akbar#Hindu..._Destroyed
http://en.wikipedia.org/wiki/Akbar#Jihad...indu_Kings
(Ja Akbar war sehr tolerant, lässt bloß mal 30,000 unbewaffnete, hinduistische Bauern massakrieren.)

Wahrscheinlich war Akbar selbst nicht so fundamentalistisch, da er auch erlaubte Tempel aufzubauen etc. (http://en.wikipedia.org/wiki/Akbar#Hindu_Temples_Saved)
Aber durch seine Mullah-Berater wurde er vielleicht dazu getrieben, Zivilisten zu töten und,Tempel zu zerstören.


Jedenfalls gab es einen Haufen muslimischer Generäle und Könige, die Hindus massakrierten und Tempel zerstörten.
http://en.wikipedia.org/wiki/Somnath#History
Der Somnath-Tempel war einer der heiligsten Tempel in ganz Indien.

http://en.wikipedia.org/wiki/Persecution...mmad_Ghori
Oh mann, der Typ hat 20,000 Typen gekillt.

http://en.wikipedia.org/wiki/Timur#Indian_campaign
Oh mann, der hat sogar 100,000 Hindus in Dehli gekillt.

Durch diese ganzen Massaker u.s.w. gab es einen Argwohn gegen die Muslime, und alles was von den Moslems kam galt bei vielen nun als schlecht und auch unrein.

Doch trotzdem gab es auch Menschen, die den alten, "richtigen" Pfad der Toleranz bewahrten. Diese Hindus konnten zwischen schlechten Moslems(Generäle, Könige etc.)
und guten Muslimen(Normalos,Sufis) unterscheiden.

Und diese Menschen lehrten dem Volk nett und tolerant gegenüber den Moslems zu sein. Sie lehrten sogar, dass der Islam genauso richtig sei wie der eigene Glaube. Und es im Grunde keinen Unterschied zwischen Islam und Hinduismus gäbe, da beide Religionen einen Weg zu Gott suchen.
Die berühmtesten Vertreter dieser Menschen waren Ramakrishna und Sai Baba.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ramakrishna...ristianity
http://en.wikipedia.org/wiki/Sai_Baba_of..._practices

Der Toleranz zu den "Anderen" wurde außerdem durch die (muslimischen) Sufi-Wanderprediger gefördert.
Diese Menschen waren im Gegensatz zu den muslimischen Herrschern, tolerant zu den Hindus. Und auch sie lehrten, dass der Hinduismus und,der Islam sowie alle anderen Religionen gleich gut und richtig seien.


Also, wegen Sufis, Hindu-Heiligen und dem traditionellen Hinduismus, der keine Ungläubigen kennt, war der "alte" Hinduismus ziemlich tolerant

Klar gab es auch zu früheren Zeiten Menschen, die mit Hass auf Andersgläubige blickten, doch die waren in der Minderheit und meißtens bei den oberen Kasten.

Aber in der heutigen Zeit gibt es zunehmend Hindus, die intolerant gegenüber Andersgläubigen sind. Und mit heutiger Zeit, meine ich die Zeit seit etwa 1900, der.


Zitat:du argumentierst etwa so: in österreich gibt es keinen antisemitismus, schließlich war ja mal ein jude bundeskanzler...

Ähhhhhhh......ich hab doch nicht gesagt, dass es keine Religionskonflikte mehr gibt. Ich hab eher genau das Gegenteil gesagt.
Ich meinte nur, dass es wieder eine langsame Ent-Fundamentalisierung in Indien gibt.
Als Beleg hab ich die Wahl eines Sikhs zum Premierminister etc. genannt.
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#27
Besten Dank, harsha!!! Wave
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#28
(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb:
Zitat:was und wann soll denn dieser tolerante "alte hinduismus" gewesen sein?

woran machst du diese angebliche toleranz fest?

Wie wärs mal, wenn du mal selbst was nachgucken würdest.
Aber egal wirst du ja sowieso nicht machen

wenn du eine behauptung aufstellst, ist es deine aufgabe, sie zu belegen - nicht meine, den beleg für deine behauptung zu suchen

(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb: Im "alten" Hinduismus gab es, wie schon gesagt, keine dirketen Dogmas an die man sich halten musste; außer Wiedergeburt und Weltenseele.
Deshalb gab es auch keine "Ungläubigen". Und deshalb war man zu den Muslimen zuerst auch nicht negativ eingestellt

was ist der "alte hinduismus"?

auf welche zeit beziehst du dich konkret?

haben die alten hindus keine kriege geführt, nicht die animistischen ureinwohner bekämpft und verdrängt?

was hat das fehlen von dogmen außer wiedergeburt und weltenseele damit zu tun, daß es menschen gab und gibt, die den glauben an wiedergeburt und weltenseele nicht teilen, ergo insofern un- oder andersgläubige sind?

(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb: Doch durch die Zerstörung vieler Tempel und Ermordung und Zwangsbekehrung vieler Hindus, sahen viele die Moslems als ihre Feinde an

auf was konkret beziehst du dich?

(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb: Ähhh.....und hast du da tatsächlich geschrieben das Moghul-Reich wäre weitgehend tolerant gewesen. Oh mann, beweis das mal erst

ich habe nichts zu beweisen - ich habe lediglich gesagt, was du in wikipedia nachlesen kannst

Das geografische Verbreitungsgebiet der großen Religionen Islam und Hinduismus in Indien zu Beginn der Mogulzeit entsprach weitestgehend der heutigen Situation. Im Nordwesten (in etwa auf dem Gebiet der modernen Staaten Afghanistan und Pakistan) sowie im östlichen Bengalen (dem heutigen Bangladesch) hatte sich der Islam zu verschiedenen Zeiten des Mittelalters fest als führende Glaubensrichtung etabliert. In der dazwischen liegenden Gangesebene stellten Muslime lediglich die zahlenmäßig geringe städtische Elite, während die Land- und ein großer Teil der einfachen Stadtbevölkerung fast ausschließlich dem Hinduismus anhingen. Im mittleren und südlichen Indien dominierte der Hinduismus deutlich, doch gab es auch dort nennenswerte muslimische Minderheiten. Da das öffentliche Leben in Indien in außerordentlich hohem Maße von der Religion geprägt war und zum Teil bis heute ist, nimmt die Religionspolitik der Moguln einen besonderen Stellenwert in der historischen Betrachtung ein

http://de.wikipedia.org/wiki/Mogulreich

hätten die moguln die hindus in großem stil zum islam zwangsbekehrt, wäre das fett gedruckte ja wohl kaum zu erklären

(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb: Wahrscheinlich war Akbar selbst nicht so fundamentalistisch, da er auch erlaubte Tempel aufzubauen etc.

na also

(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb: Aber durch seine Mullah-Berater wurde er vielleicht dazu getrieben, Zivilisten zu töten und,Tempel zu zerstören

wer waren denn akbars mullah-berater?

gab es denn im mogulreich überhaupt mullahs, oder war es nicht eher sunnitisch geprägt?

fragen über fragen. und mir drängt sich immer noch der verdacht auf, daß du hier eher persönliche vorurteile referierst als historische fakten

ich weiß nicht, ob und inwiefern ein wie auch immer gearteter "alter hinduismus" toleranter war, als es bei dem heutigen (politischen) hinduismus der fall ist. du aber bringst dafür auch nicht den geringsten beleg, sondern wiederholst deine islamfeindlichen anklagen. das geht am thema vorbei

(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb: http://en.wikipedia.org/wiki/Timur#Indian_campaign
Oh mann, der hat sogar 100,000 Hindus in Dehli gekillt.

Durch diese ganzen Massaker u.s.w. gab es einen Argwohn gegen die Muslime, und alles was von den Moslems kam galt bei vielen nun als schlecht und auch unrein

nur damit ich es richtg verstehe: weil timur lenk vor 600 jahren hindus massakriert hat, werden hindus heutzutage gewalttätig, nachdem sie im "alten hinduismus" über jahrhunderte friedlich und tolerant geblieben waren?

diese kausalität erschließt sich mir nicht

(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb: Klar gab es auch zu früheren Zeiten Menschen, die mit Hass auf Andersgläubige blickten, doch die waren in der Minderheit und meißtens bei den oberen Kasten

das sind doch aber die, die das sagen haben, nicht wahr?

der arme dalit kann tolerant gewesen sein, soviel er wollte - das wird den machthabern ziemlich egal gewesen sein

(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb: Aber in der heutigen Zeit gibt es zunehmend Hindus, die intolerant gegenüber Andersgläubigen sind. Und mit heutiger Zeit, meine ich die Zeit seit etwa 1900

meine frage war, wie du das beurteilen kannst. worauf beziehst du dich mit deiner aussage, daß der hinduismus bis 1900 tolerant gewesen sei?

ich sehe mich nicht dazu in der lage, darüber eine aussage zu treffen - weder so noch so

Zitat:du argumentierst etwa so: in österreich gibt es keinen antisemitismus, schließlich war ja mal ein jude bundeskanzler...

(15-04-2009, 21:58)harsha schrieb: Ähhhhhhh......ich hab doch nicht gesagt, dass es keine Religionskonflikte mehr gibt. Ich hab eher genau das Gegenteil gesagt.
Ich meinte nur, dass es wieder eine langsame Ent-Fundamentalisierung in Indien gibt.
Als Beleg hab ich die Wahl eines Sikhs zum Premierminister etc. genannt.

und ich sage, daß dies kein tauglicher beleg ist (ebenso ist die existenz einer westlich orientierten elite in istanbul kein beleg für die modernität der türkei als solche, du erinnerst dich). egal, wer welche politische position einnimmt: hindus gehen mit gewalt gegen z.b. muslime und christen vor. eine ent-fundamentalisierung kann ich nicht erkennen
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#29
Jetzt fängt wohl die Haarspalterei wieder an, wollen wir wirklich haarklein aufrechnen, wer wen wann unterdrückt oder ermordet hat? Das wär bei einem Land wie Indien eine endlose Angelegenheit...
Und was die Versklavung von Ureinwohnern angeht (weniger aus religiösen als aus ganz wirtschaftlichen Gründen - die Neueinwanderer brauchen schließlich Arbeitssklaven) - da sollten gerade die Christen am besten Bescheid wissen, oder? -
Lieber zurück zum Thema, Polytheisten sind zwangsläufig toleranter als Monotheisten, das liegt einfach in der Natur der Sache, wenn ich selber an 20 oder 100 verschiedene Götter glaube, dann kann ich nicht zu jemand andern sagen: "Dein Gott ist ein falscher Gott, und wenn du den nicht aufgibst, dann bringe ich dich um!" - Aber wie gesagt, selbst dem tolerantesten Polytheisten platzt irgendwann die Hutschnur, wenn er ständig hört: "Deine Götter sind alle falsche Götter, und wenn du denen nicht abschwörst, dann ..." :naughty:
Ein Unterscheidungsmerkmal zwischen toleranten und intoleranten Religionen ist z. B. der Missionierungsanspruch.
Die Hindus kennen dazu einen schönen Spruch: "Hindu ist man entweder von Geburt an, oder man wird es nie" - und deshalb ist Missionierung Andersgläubiger in den Augen eines gläubigen Hindus totaler Unfug. Wenn sich trotzdem jemand im Lauf seines Lebens (freiwillig) von seiner bisherigen Religion abwendet und Hindu wird - kein Problem, denn da die Hindus bekanntlich an Wiedergeburt glauben, wird der Betreffende einfach als wiedergeborener Hindu eingestuft, und Wiedergeborenen gesteht man zu, daß sie in Bezug auf ihr früheres Leben manchmal etwas an Erinnerungsschwäche leiden und Zeit brauchen, sich an ihre "wahre" Religion zu erinnern (pragmatisch, gell?). - Zugegeben, auch unter Hindus tauchen hin und wieder missionierende Bewegungen auf, bei einer so vielfältigen Religion läßt sich das gar nicht vermeiden, aber ehrlich, bei denen frage ich mich, ob die da nicht einfach dem schlechten Vorbild von Moslems und Christen nacheifern...
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#30
Lieber Petronius wenn du eine Bildungslücke hast ist das deine Aufgabe, die zu füllen, nicht meine.

Mit altem Hinduismus meine ich die Zeit kurz vor dem Begegnen der Hindus mit den Muslimen. Die Zeiten sind regional unterschiedlich aber sie fängt im heutigen Pakistan etwa im 8. Jhr. an. An anderen Gegenden in Indien drangen Muslime später so um 1000-1300 n.Chr. vor.

Zitat:wer waren denn akbars mullah-berater?

gab es denn im mogulreich überhaupt mullahs, oder war es nicht eher sunnitisch geprägt?

Oh Gott, musst du dich denn ständig dumm stellen.
Akbar hatte wie die meißten anderen muslimischen Herrscher in Indien, einen Haufen muslimischer Gelehrter/Geistlicher am Hof, die ihn über seine Entscheidungen berieten.

Zitat:nur damit ich es richtg verstehe: weil timur lenk vor 600 jahren hindus massakriert hat, werden hindus heutzutage gewalttätig, nachdem sie im "alten hinduismus" über jahrhunderte friedlich und tolerant geblieben waren?

diese kausalität erschließt sich mir nicht

Ich glaube du hast wirklich eine Bildungslücke. (Wow, normalerweise bin ich es der Bildungslücken hat, vor allem in den Naturwissenschaften.)
Timur Lenk war nicht der einzige Herrscher der Hindus massakrierte. Sondern es gab unzählige muslimische Herrscher, die das taten.
Außerdem gab es unzählige Tempel die von Moslem-Königen zerstört wurden.
Dazu mussten die Hindus so gut wie überall aspezielle Steuern, Jizya an den Herrscher, wegen ihres Glaubens zahlen.
Und Akbar war auch nicht soooo tolerant wie oft berichtet wird.
Und der grausamste Mogul-Herrscher war Aurangzeb, ein unglaublich fundamentalistischer Herrscher.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aurangzeb#Innenpolitik

Zitat:das sind doch aber die, die das sagen haben, nicht wahr?

der arme dalit kann tolerant gewesen sein, soviel er wollte - das wird den machthabern ziemlich egal gewesen sein

Was hat das den damit zu tun?
In Indien war die Sache ein bisschen anders, als in Europa etc.
Den Machthabern war es nämlich ziemlich egal, ob sich die einfachen Bauern an den ganzen Regeln halten.
Und es gab auch nicht an jedem Tempel einen Priester der 24h darüber berichtete wie schlimm die "Anderen" seien.

Zitat:meine frage war, wie du das beurteilen kannst. worauf beziehst du dich mit deiner aussage, daß der hinduismus bis 1900 tolerant gewesen sei?

ich sehe mich nicht dazu in der lage, darüber eine aussage zu treffen - weder so noch so

Entweder man beschäftigt sich mit einem Thema und weiß so was, oder hat, wie du, eine Bildungslücke. Ist nicht mein Problem.
Warum die türkische Gesellschft nach deiner Meinung nicht moderner ist, als die Bevölkerungen anderer mehrheitlich islamischer Länder, hast du mir auch nicht genannt.

Das einzige was du machst, ist zu kritisieren und zu sagen, woran man das Gesagte Belegen kann oder wo man das nachlesen kann. Dabei ist kritisieren eher eine Eigenschaft von Frauen.

Zitat:fragen über fragen. und mir drängt sich immer noch der verdacht auf, daß du hier eher persönliche vorurteile referierst als historische fakten

ich weiß nicht, ob und inwiefern ein wie auch immer gearteter "alter hinduismus" toleranter war, als es bei dem heutigen (politischen) hinduismus der fall ist. du aber bringst dafür auch nicht den geringsten beleg, sondern wiederholst deine islamfeindlichen anklagen. das geht am thema vorbei

Mann, denkst du wirklich ich wäre Islam-feindlich?
Ich bin weder Hindu noch Moslem. Meine Religion, für die ich leider noch keinen Namen habe, ist etwas von allem. Und die meißten Propheten aller Religionen sind für mich auch heilig.
Hazrat Muhammad ist für mich ein Prophet, und der Koran ist für mich heilig.
Und der ganze Haufen Sufi-Heiliger sind für mich auch Propheten.
Der Islam als Religion ist, wie alle anderen Religionen auch, vollkommen richtig und rein.
Und die meißten Muslime sind auch ganz in Ordnung.

Aber leider gibt es auch einige unschöne Ausnahmen, und diese unschönen Ausnahmen waren nun mal die Mehrheit der muslimischen Herrscher in ganz Indien.
Und diese Typen haben einen Haufen Scheiße dort angerichtet.

Natürlich waren nicht alle oder besser gesagt die meißten moslemischen Zivilisten nicht so. Und zum Teil gab es auch gute muslimische Herrscher, aber die waren weit in der Minderheit.
Dem muslimischen Herrscher Sher Shah wird nachgesagt ein guter und toleranter König gewesen zu sein. Der soll sogar auf Rindfleisch verzichtet haben, aus Respekt vor seinen Untertanen.

Muslime an sich sind, wie alle anderen Mesnchen, gute Menschen, doch leider haben einige, wenige schlechte Moslems sehr zum schlechten Image des Islams bei enigen Hindus beigetragen.

Und vor allem herrscht bei vielen Muslimen eine toleranterere und friedlicherere Form des Islams vor, als z.B. in Arabien. Dass liegt zum Teil daran, dass muslimische Sufi-Wanderprediger, einen toleranten Islam in Indien lehrten.
(Jetzt frag bitte nicht woran ich das sehe.)

Ein berühmter Sufi-Gesangsvers lautet:

Kja Hindu, kja Musselmaan, sab Data ka santaan.

Was Hindu, was Muslim, alle sind doch Gottes Kinder.
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