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Gedankenspiel - Sinn des Lebens
(13-11-2009, 09:14)petronius schrieb:
(13-11-2009, 02:03)Heinrich schrieb: Die Erwatungshaltung eines Jugendlichen, der einen Kulturfremden mit dieser Frage aufsucht, dürfte wohl eher die sein, dass er nach Alternativen sucht

dann ist kultur also wohl doch nicht so normativ, und du unterstützt das auch noch...

Wie du ja bereits erkennt hast, bin ich leider ein wenig naiv. Ich verstehe also solche Schlussfolgerungen nicht. Ich sehe nicht in welchem Widerspruch meine Aussage zu meinen Vorstellungen von Kulturnormativität steht.

(13-11-2009, 09:14)petronius schrieb:
(13-11-2009, 02:03)Heinrich schrieb: Ich bin durchaus daran interessiert, dass sich das Christentum weiter verbreitet

du verfolgst also doch eigene missionarische interessen, auch wenn du das oben noch als autochthone kulturbotschaft verbrämt hast

Ganz sicher bin ich mir, dass ich persönliche Interessen und kulturelle Gegebenheiten voneinander getrennt habe. Dass ich persönliche Interessen verbrämt habe, dessen bin ich mir nicht bewusst.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich darauf hingewiesen habe, dass man seine persönlichen Interessen nicht ganz entfernen kann und sich das mit der Vorstellung einer gänzlichen Entscheidungsfreiheit für unseren Nachwuchs beißt.
Zeige mir die Stelle oder fasse sie zusammen, wenn du dich noch erinnerst. Ich bin mir sicher, dass da ein Missverständnis zwischen uns besteht.

(13-11-2009, 09:14)petronius schrieb:
(13-11-2009, 02:03)Heinrich schrieb: Mit Volk, Familie, (muslimischer) Gemeinde, (muslimischen) Gott wird er sich weiterhin auseinandersetzen und arrangieren müssen, auch wenn er zum Christentum konvertieren möchte

das gilt ja auch für jeden hierzulande - daß die auseinandersetzing mit der gesellschaft ohnehin stattfinden muß. beten und gott sind also überflüssig

Wieder so ein Kausalzusammenhang, den ich nicht begreife. Auch hierzulande muss man sich mit Familie, Gemeinde, Volk und Gott auseinandersetzen, also sind Beten und Gott überflüssig. Häh? Laut formaler Logik ist das eine falsche Schlussfolgerung. Du wirst es also irgendwie anders meinen.


(13-11-2009, 09:14)petronius schrieb: nun sind aber deine aussagen zum "sinn des lebens" doch auch mehr als schwammig, wenn man mal konkret nachfragt. ich zitiere:

Ich spreche nicht von einem auf bestimmte Art und Weise ausformulierten Sinn des Lebens, dem man inhaltlich widersprechen oder zustimmen kann

du kritisierst also an anderen, was du selbst nicht zu leisten bereit oder imstande bist

Ich verstehe nicht. Was ist denn so schwammig daran, wenn ich sage, dass Familie, Gemeinde, Volk und Gott Instanzen des Sinns in unserer Gesellschaft sind und sich Sinn an Handlungen wie Beten und Bibelstudium manifestiert?
Schwammig ist natürlich der Kulturbegriff Sinn, auf dem man damit referiert. Aber das lässt sich kaum vermeiden, weil wir in einer Gesellschaft Leben, die aus verschiedenen Menschen mit verschiedenen teilweise gegensätzlichen Vorstellungen besteht und sie alle Einfluss auf den Kulturbegriff Sinn haben.
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(13-11-2009, 14:21)Heinrich schrieb: Auch hierzulande muss man sich mit Familie, Gemeinde, Volk und Gott auseinandersetzen, also sind Beten und Gott überflüssig. Häh?

ich formuliere um: sie sind nicht dazu notwendig

Zitat:Ich verstehe nicht. Was ist denn so schwammig daran, wenn ich sage, dass Familie, Gemeinde, Volk und Gott Instanzen des Sinns in unserer Gesellschaft sind und sich Sinn an Handlungen wie Beten und Bibelstudium manifestiert?

das ist keine konkrete aussage über den "sinn des lebens". also genau das, was du mir vorwirfst

wenn für dich mein "daß du was draus machst" als antwort auf die frage nach dem "sinn des lebens" als leere floskel abtust, so gilt das dafür, daß "sich Sinn an Handlungen wie Beten und Bibelstudium manifestiert", erst recht

mag ja sein, daß sich sinn an allem möglichen manifestiert (unter anderem an der form von kloschüsseln, wo der sinn darin besteht, sowohl die geruchsbelästigung als auch das hochspritzen bei der defäkation zu begrenzen) - nur hat das nicht unbedingt mit einem "sinn des lebens" zu tun
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(13-11-2009, 14:33)petronius schrieb:
(13-11-2009, 14:21)Heinrich schrieb: Auch hierzulande muss man sich mit Familie, Gemeinde, Volk und Gott auseinandersetzen, also sind Beten und Gott überflüssig. Häh?

ich formuliere um: sie sind nicht dazu notwendig

Stopp. Edit. Jetzt bin ich selbst durcheinander. Was da gerade stand, stimmt nicht.

Genau falsch herum habe ich es gesagt. Familie, Gemeinde, Volk und Gott sind notwendige aber keine hinreichende Bedingung. Wenn man sich mit Familie, Gemeinde, Volk und Gott beschäftigt, dann auch mit dem Sinn des Lebens.

Prinzipiell halte ich formal-logisches Herangehen aber für unangebracht bei Kulturbegriffen, weil diese sich nicht exakt genug definieren lassen.

(13-11-2009, 14:33)petronius schrieb:
Zitat:Ich verstehe nicht. Was ist denn so schwammig daran, wenn ich sage, dass Familie, Gemeinde, Volk und Gott Instanzen des Sinns in unserer Gesellschaft sind und sich Sinn an Handlungen wie Beten und Bibelstudium manifestiert?

das ist keine konkrete aussage über den "sinn des lebens". also genau das, was du mir vorwirfst

wenn für dich mein "daß du was draus machst" als antwort auf die frage nach dem "sinn des lebens" als leere floskel abtust, so gilt das dafür, daß "sich Sinn an Handlungen wie Beten und Bibelstudium manifestiert", erst recht

mag ja sein, daß sich sinn an allem möglichen manifestiert (unter anderem an der form von kloschüsseln, wo der sinn darin besteht, sowohl die geruchsbelästigung als auch das hochspritzen bei der defäkation zu begrenzen) - nur hat das nicht unbedingt mit einem "sinn des lebens" zu tun

(Irgend) etwas tun ist sehr viel weniger konkret als etwas bestimmtes tun, wie Beten und Bibelstudium. Was ich von dir wissen wollte war: "Was ist denn dieses 'Etwas'?"
Ich glaube nicht, dass es alle Handlungen sind. Die Form von Kloschüsseln und pinke Pyjamas haben äußerst wenig bis nichts mit dem Sinn des Lebens zu tun. Religion, deiner Ansicht nach, scheinbar auch nicht. Du wirst also nicht alle Handlungen meinen. Jeder macht etwas aus seinem Leben, ganz automatisch. Ob das dann sinnvoll ist, steht aber noch zur Debatte.
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(13-11-2009, 14:54)Heinrich schrieb: (Irgend) etwas tun ist sehr viel weniger konkret als etwas bestimmtes tun, wie Beten und Bibelstudium

es geht aber nicht um das "tun" von irgendetwas, sondern um den "sinn des lebens". schon vergessen?

und den formulierst du ebenso wenig konkret wie ich

Zitat:Was ich von dir wissen wollte war: "Was ist denn dieses 'Etwas'?"

die frage ist längst beantwortet: für jeden etwas anderes, bzw. nicht dasselbe für alle

Zitat:Ich glaube nicht, dass es alle Handlungen sind. Die Form von Kloschüsseln und pinke Pyjamas haben äußerst wenig bis nichts mit dem Sinn des Lebens zu tun. Religion, deiner Ansicht nach, scheinbar auch nicht

vor allem du hast ausdrücklich nicht die religion als "sinn des lebens" behauptet, sondern nur verdruckst davon gesprochen, daß "sich Sinn an Handlungen wie Beten und Bibelstudium manifestiert"

kurz: du selbst gibst auch keinen konkreten "sinn des lebens" vor, so wie ich eben auch nicht

Zitat:Jeder macht etwas aus seinem Leben, ganz automatisch. Ob das dann sinnvoll ist, steht aber noch zur Debatte.

für wen?

du bist doch nicht der, der das beurteilt...

natürlich kann man in der rückschau auch feststellen, daß das, was man aus seinem leben gemacht hat, wenig oder keinen sinn hat. deswegen ja mein rat, sich schon vorher dessen bewußt zu sein, daß es eben darauf ankommt, was man aus seinem leben macht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
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(13-11-2009, 15:09)petronius schrieb: die frage ist längst beantwortet: für jeden etwas anderes, bzw. nicht dasselbe für alle

Für den einen die Form von Kloschüsseln und für den anderen pinke Pyjamas?

(13-11-2009, 15:09)petronius schrieb: vor allem du hast ausdrücklich nicht die religion als "sinn des lebens" behauptet, sondern nur verdruckst davon gesprochen, daß "sich Sinn an Handlungen wie Beten und Bibelstudium manifestiert"

kurz: du selbst gibst auch keinen konkreten "sinn des lebens" vor, so wie ich eben auch nicht

Ich sage ja, dass unsere Positionen gar nicht so verschieden sind. Ich gebe aber konkrete Handlungen an, an denen Sinn erfahrbar ist. Du äußerst dich zur Umsetzung von Sinn überhaupt nicht. Deine Vorstellungen von Sinn veranlassen dich angeblich pinke Pyjamas und Gebet für gleich sinnvoll zu halten, was ich noch immer nicht nachvollziehen kann. Wenn alles gleichwertig ist, äußert sich "dass du was draus machst" nicht zur eigenen Lebensführung.
Ich sage: "Du hast viel verbindlichere Vorstellungen vom Sinn des Lebens, die du hier aus irgendwelchen, mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht kundgibst. Du kennst konkrete Handlungen, an denen Sinn erfahrbar ist, aber nennst sie nicht (wahrscheinlich, weil man dann sagen könnte, das müsse aber nicht der Sinn des Lebens sein)."
Für jeden etwas anderes, ok. Aber wirklich alles andere? Nein, maches anderes und manches gleiches.

(13-11-2009, 15:09)petronius schrieb:
Zitat:Jeder macht etwas aus seinem Leben, ganz automatisch. Ob das dann sinnvoll ist, steht aber noch zur Debatte.

für wen?

du bist doch nicht der, der das beurteilt...

natürlich kann man in der rückschau auch feststellen, daß das, was man aus seinem leben gemacht hat, wenig oder keinen sinn hat. deswegen ja mein rat, sich schon vorher dessen bewußt zu sein, daß es eben darauf ankommt, was man aus seinem leben macht

Ich bin derjenige, der das beurteilt. Nur ist mein Urteil nicht mehr wert als das eines anderen Menschens. Du bist auch derjenige, der das beurteilt.
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(13-11-2009, 15:38)Heinrich schrieb:
(13-11-2009, 15:09)petronius schrieb: die frage ist längst beantwortet: für jeden etwas anderes, bzw. nicht dasselbe für alle

Für den einen die Form von Kloschüsseln und für den anderen pinke Pyjamas?

ich hab keine pinken pyjamas ins spiel gebracht, das warst du

die kloschüsseln waren ein beispiel dafür, woran sich "sinn manifestiert" (wiederum eine formulierung von dir). vom "sinn des lebens" habe ich in diesem zusammenhang nicht gesprochen

wir wollen doch bitte exakt bleiben

Zitat:Ich sage ja, dass unsere Positionen gar nicht so verschieden sind

na, dann paßts doch

Zitat:Ich gebe aber konkrete Handlungen an, an denen Sinn erfahrbar ist

das ist bei allem möglichen der fall. ob es sich aber um den "sinn des lebens" einer bestimmten person handelt, ist ja eine ganz andere frage

Zitat:Du äußerst dich zur Umsetzung von Sinn überhaupt nicht

bevor ich darauf antworte - was verstehst du unter der "Umsetzung von Sinn"?

Zitat:Deine Vorstellungen von Sinn veranlassen dich angeblich pinke Pyjamas und Gebet für gleich sinnvoll zu halten, was ich noch immer nicht nachvollziehen kann

offenbar, weil du, für den personlich halt gebet mehr sinn ergibt als pinke pyjamas, nicht über deinen begrenzten privathorizont zu blicken vermagst

Zitat:Wenn alles gleichwertig ist, äußert sich "dass du was draus machst" nicht zur eigenen Lebensführung

daß "alles gleichwertig", behaupte ich ja auch nicht. sondern, daß die sinngebung eine individuell unterschiedliche ist

Zitat:Ich sage: "Du hast viel verbindlichere Vorstellungen vom Sinn des Lebens, die du hier aus irgendwelchen, mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht kundgibst. Du kennst konkrete Handlungen, an denen Sinn erfahrbar ist, aber nennst sie nicht (wahrscheinlich, weil man dann sagen könnte, das müsse aber nicht der Sinn des Lebens sein)."
Für jeden etwas anderes, ok. Aber wirklich alles andere? Nein, maches anderes und manches gleiches

ich verstehe nicht?

Zitat:Ich bin derjenige, der das beurteilt. Nur ist mein Urteil nicht mehr wert als das eines anderen Menschens

richtig

was du persönlich über den "sinn des lebens" denkst, können und dürfen andere ganz anders sehen. eine verbindlichkeit existiert nicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(13-11-2009, 16:00)petronius schrieb: das ist bei allem möglichen der fall. ob es sich aber um den "sinn des lebens" einer bestimmten person handelt, ist ja eine ganz andere frage

Was ist denn alles möglich? Was ist wahrscheinlich? Bei einer Ausgangsmenge von Möglichkeiten und einer Zielmenge von konkreten Realisierungen scheinen mir Wahrscheinlichkeiten bestimmbar zu sein.

Der Sinn des Lebens ist es (unter anderem)...

(a) pinke Pyjamas zu tragen.
(b) an der Herrschaft der arischen Rasse zu arbeiten.
© als freier Mensch in einem freien Land zu leben.
(d) ein Leben zu führen, das Gott gefällt.
(e) ...

Ich sage: zwischen diesen Möglichkeiten bestehen Unterschiede (platte Erkenntnis). Es gibt Möglichkeiten, die man einem Jugendlichen empfehlen kann, und es gibt Möglichkeiten, die man ihm nicht empfehlen kann.
Ich sage: wir sollten die Möglichkeiten empfehlen, die wir empfehlen können.
Ich sage: wir beeinflussen das Ergebnis der Wahrscheinlichkeitsrechnung dadurch, welche Realisierungen wir für uns umsetzen und welche wir weiterempfehlen.
Ich sage: darin liegt eine Verantwortung gegenüber unseren Nachkommen.

(13-11-2009, 16:00)petronius schrieb:
Zitat:Du äußerst dich zur Umsetzung von Sinn überhaupt nicht

bevor ich darauf antworte - was verstehst du unter der "Umsetzung von Sinn"?

Handlungen zu tätigen, die auf dem Kulturbegriff "Sinn des Lebens" referieren.


(13-11-2009, 16:00)petronius schrieb:
Zitat:Deine Vorstellungen von Sinn veranlassen dich angeblich pinke Pyjamas und Gebet für gleich sinnvoll zu halten, was ich noch immer nicht nachvollziehen kann

offenbar, weil du, für den personlich halt gebet mehr sinn ergibt als pinke pyjamas, nicht über deinen begrenzten privathorizont zu blicken vermagst

Du findest pinke Pyjamas genauso sinnvoll wie Gebete, weil ich sage, Gebete würden nach einem Konsens unserer Kultur als sinnvoller gewertet? Das verstehe ich nicht.

Ich blicke über meinen Privathorizont. Da sehe viele Menschen, die mit Gebeten auf dem Sinn des Lebens referieren, aber nicht einen einzigen, der das mit pinken Pyjamas versucht.


(13-11-2009, 16:00)petronius schrieb: daß "alles gleichwertig", behaupte ich ja auch nicht. sondern, daß die sinngebung eine individuell unterschiedliche ist

Unterschiede, zum Teil von gravierendem Ausmaß, leugne ich nicht. Gemeinsamkeiten möchte ich benennen und klären.


(13-11-2009, 16:00)petronius schrieb:
Zitat:Ich sage: "Du hast viel verbindlichere Vorstellungen vom Sinn des Lebens, die du hier aus irgendwelchen, mir nicht nachvollziehbaren Gründen nicht kundgibst. Du kennst konkrete Handlungen, an denen Sinn erfahrbar ist, aber nennst sie nicht (wahrscheinlich, weil man dann sagen könnte, das müsse aber nicht der Sinn des Lebens sein)."
Für jeden etwas anderes, ok. Aber wirklich alles andere? Nein, maches anderes und manches gleiches

ich verstehe nicht?

Was tust du sinnvolles?

(13-11-2009, 16:00)petronius schrieb: was du persönlich über den "sinn des lebens" denkst, können und dürfen andere ganz anders sehen. eine verbindlichkeit existiert nicht

Das gleiche gilt auch für dich. Aber ich bestreite, dass du jede andere Umsetzung akzeptierst. Ich bestreite noch mehr, dass du daran interessiert bist, dass jede andere Umsetzung unsere Nachkommen genau so stark beeinflusst wie deine.
Ich sage: äußere dich ruhig weiterhin dazu, was andere nicht denken sollen; äußere dich aber auch dazu, was andere denken sollen. Einfluss darauf nimmst du nämlich sowieso.
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(13-11-2009, 17:00)Heinrich schrieb:
(13-11-2009, 16:00)petronius schrieb: das ist bei allem möglichen der fall. ob es sich aber um den "sinn des lebens" einer bestimmten person handelt, ist ja eine ganz andere frage

Was ist denn alles möglich? Was ist wahrscheinlich? Bei einer Ausgangsmenge von Möglichkeiten und einer Zielmenge von konkreten Realisierungen scheinen mir Wahrscheinlichkeiten bestimmbar zu sein.

Der Sinn des Lebens ist es (unter anderem)...

(a) pinke Pyjamas zu tragen.
(b) an der Herrschaft der arischen Rasse zu arbeiten.
© als freier Mensch in einem freien Land zu leben.
(d) ein Leben zu führen, das Gott gefällt.
(e) ...

Ich sage: zwischen diesen Möglichkeiten bestehen Unterschiede (platte Erkenntnis). Es gibt Möglichkeiten, die man einem Jugendlichen empfehlen kann, und es gibt Möglichkeiten, die man ihm nicht empfehlen kann

können tut man alles

Zitat:wir beeinflussen das Ergebnis der Wahrscheinlichkeitsrechnung dadurch, welche Realisierungen wir für uns umsetzen und welche wir weiterempfehlen

welche rechnung denn?

du hast nichts berechnet

und wieso soll die "wahrscheinlichkeit für einen bestimmten sinn des lebens" (an sich schon eine absurde konstruktion) davon abhängen, was dir persönlich so gut gefällt, daß du es weiter empfehlen willst?

Zitat:Handlungen zu tätigen, die auf dem Kulturbegriff "Sinn des Lebens" referieren

und was soll der "Kulturbegriff" "Sinn des Lebens" sein?

für mich ist der sinn des lebens immer noch eine individuelle angelegenheit und nichts von der kultur vorgeschriebenes

Zitat:Du findest pinke Pyjamas genauso sinnvoll wie Gebete, weil ich sage, Gebete würden nach einem Konsens unserer Kultur als sinnvoller gewertet? Das verstehe ich nicht

dieser "Konsens unserer Kultur" existiert nicht, auch wenn du noch so oft deine persönlichen vorlieben für kulturell verbindlich erklärst

Zitat:Ich blicke über meinen Privathorizont. Da sehe viele Menschen, die mit Gebeten auf dem Sinn des Lebens referieren, aber nicht einen einzigen, der das mit pinken Pyjamas versucht


dann wirst du ja auch eine ganze menge sehen, die in gebeten absolut keinen sinn finden. die pinken pyjamas waren übrigens deine idee, ich habe nie behauptet, darin sinn zu sehen

Zitat:Was tust du sinnvolles?

das geht dich erstens nichts an, und zweitens hast du sowieso eine andere auffassung von "sinnvoll" als ich

dein grundfehler ist, daß du "sinn" für etwas allgemein verbindlch feststehendes hältst, und dich weigerst, zu akzeptieren, daß persönliche sinnzuschreibungen letztlich eine art geschmacksfrage sind

Zitat:Aber ich bestreite, dass du jede andere Umsetzung akzeptierst

solange sie meine interessen nicht beinträchtigt - warum sollte ich sie nicht akzeptieren?

Zitat:Ich bestreite noch mehr, dass du daran interessiert bist, dass jede andere Umsetzung unsere Nachkommen genau so stark beeinflusst wie deine

?

meine interessen stehen doch gar nicht zur debatte, wenn es um den sinn des lebens anderer geht

Zitat:Ich sage: äußere dich ruhig weiterhin dazu, was andere nicht denken sollen

tu ich das denn?

bislang bist du hier der einzige, der anderen vorschreiben will, was sie für den sinn des lebens halten oder wie sie sich diesem nähern sollen

Zitat:äußere dich aber auch dazu, was andere denken sollen. Einfluss darauf nimmst du nämlich sowieso

das tu ich ja wohl hoffentlich auch, ohne jemandem zu sagen, was er denken soll

irgendwie scheinst du mit gedankenfreiheit ein problem zu haben. bei einer derart divergenten grundsicht auf den mitmenschen sollten wir das weitere gespräch vielleicht besser bleiben lassen
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(13-11-2009, 18:20)petronius schrieb: dann wirst du ja auch eine ganze menge sehen, die in gebeten absolut keinen sinn finden. die pinken pyjamas waren übrigens deine idee, ich habe nie behauptet, darin sinn zu sehen

Klar sehe ich die. Nur sorgen sie ja nicht dafür, dass diejenigen verschwinden, die in Gebeten Sinn finden. Zwei gegensätzliche Meinungen heben sich gegenseitig nicht auf. Auch kann man den Sinn von Gebeten anderer Menschen nicht dadurch entfernen, dass man selbst darin keinen Sinn sieht.
Wer selbst nicht in Gebeten Sinn findet, der findet ihn wahrscheinlich woanders. Damit habe ich kein Problem. Nur würde ich gerne wissen, wo man denn noch seinen Sinn finden kann. Sinn ist doch etwas gutes, ich würde gerne daran teilhaben.


(13-11-2009, 18:20)petronius schrieb: dein grundfehler ist, daß du "sinn" für etwas allgemein verbindlch feststehendes hältst, und dich weigerst, zu akzeptieren, daß persönliche sinnzuschreibungen letztlich eine art geschmacksfrage sind

Ich frage mich, warum du mir das wiederholt unterstellst. Ich meine nämlich einen ganz anderen Gedankengang zu hegen. Nämlich die Frage zu beantworten, wie Sinnzuschreibungen als Geschmacksfrage funktionieren. Darauf scheint mir die Kultur einen großen Einfluss zu haben, auf unseren Geschmack.

(13-11-2009, 18:20)petronius schrieb: das geht dich erstens nichts an, und zweitens hast du sowieso eine andere auffassung von "sinnvoll" als ich

Um so mehr könnte deine Auffassung von "sinnvoll" mein Leben bereichern.

Ich frage nochmal: "Was tust du sinnvolles?" Ich bitte dich darum, es mir zu sagen.


(13-11-2009, 18:20)petronius schrieb: bislang bist du hier der einzige, der anderen vorschreiben will, was sie für den sinn des lebens halten oder wie sie sich diesem nähern sollen

Ich schreibe nichts vor, ich mache Vorschläge, gebe Empfehlungen. Ob man die annimmt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.


(13-11-2009, 18:20)petronius schrieb:
Zitat:Aber ich bestreite, dass du jede andere Umsetzung akzeptierst

solange sie meine interessen nicht beinträchtigt - warum sollte ich sie nicht akzeptieren?

Akzeptierst du diejenigen Umsetzungen von Sinn, die deine Interessen beeinträchtigen, oder akzeptierst du sie nicht?

Liegt vielleicht darin dein Problem mit meinen Aussagen begründet. Beeinträchtige ich mit meinen Empfehlungen deine Interessen?


(13-11-2009, 18:20)petronius schrieb: dieser "Konsens unserer Kultur" existiert nicht, auch wenn du noch so oft deine persönlichen vorlieben für kulturell verbindlich erklärst

Momentan sind verschlissene Jeans in Mode. Es ist Konsens unserer Kultur, dass verschlissene Jeans cool sind. Etwas anderes meine ich mit Konsens unserer Kultur gar nicht als Modeerscheinungen. Ich meine halt auch Modetrends zu erkennen, was Sinnfragen angeht.
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(13-11-2009, 20:04)Heinrich schrieb: Ich frage nochmal: "Was tust du sinnvolles?" Ich bitte dich darum, es mir zu sagen

z.b. führe ich eine glückliche beziehung


Zitat:Akzeptierst du diejenigen Umsetzungen von Sinn, die deine Interessen beeinträchtigen, oder akzeptierst du sie nicht?

das habe ich doch gerade geschrieben!

natürlich akzeptiere ich keine einseitige beeinträchtigung meiner interessen

die eigene freiheit endet immer dort, wo sie mit der des nächsten in konflikt gerät

Zitat:Beeinträchtige ich mit meinen Empfehlungen deine Interessen?

ich wüßte nicht, wie

Zitat:Momentan sind verschlissene Jeans in Mode. Es ist Konsens unserer Kultur, dass verschlissene Jeans cool sind. Etwas anderes meine ich mit Konsens unserer Kultur gar nicht als Modeerscheinungen. Ich meine halt auch Modetrends zu erkennen, was Sinnfragen angeht.

dieser trend scheint eben nicht in richtung gebet und bibel zu gehen. und das scheint irgendwie dich zu stören
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(14-11-2009, 09:57)petronius schrieb: z.b. führe ich eine glückliche beziehung

Familie ist etwas tolles ;)

(14-11-2009, 09:57)petronius schrieb:
Zitat:Momentan sind verschlissene Jeans in Mode. Es ist Konsens unserer Kultur, dass verschlissene Jeans cool sind. Etwas anderes meine ich mit Konsens unserer Kultur gar nicht als Modeerscheinungen. Ich meine halt auch Modetrends zu erkennen, was Sinnfragen angeht.

dieser trend scheint eben nicht in richtung gebet und bibel zu gehen. und das scheint irgendwie dich zu stören

Ich meine kein Gesellschaftsbild von vor 50 Jahren, was dir scheinbar schwer fällt zu verstehen. Ich meine die Gesellschaft von heute, die immer noch stark von Religion beeinflusst wird und wo das Christentum noch immer der stärkste Trend ist. Es ist aber ein weniger verkniffenes Christentum, das ein toleranteres und liberaleres Gottesbild predigt als früher.

Dafür habe ich bisher Gesetze als Beleg gebracht und den Eid der Kanzlerin. Es gibt aber noch mehr.

Vor 3 Jahren hab ich Abitur gemacht. Vor der Abiturfeier mit Zeugnisübergabe wurde ein christlicher Gottesdienst extra zur Abiturfeier gehalten. Da musste man nicht hingehen. Aber Alternativen wurden nicht angeboten.
Anschließend das gleiche Spiel bei der Bundeswehr. Vor dem Gelöbnis ein christlicher Gottesdienst, Anwesenheit freiwillig, Alternativen keine.

Trotz einer ziemlich areligiösen Erziehung seitens meiner Eltern, kam ich in meiner Jugend viel mit dem Christentum in Kontakt. Im Kindergarten gab es recht viele Gottesdienste. Feiertage wurden nach dem religiösen Ursprung geklärt. Religiöse Geschichtchen vorgelesen.
In der Grundschule gab es auch wieder Gottesdienste. Und das Adventsingen, wo wir jeden Montagmorgen mit der ganzen Schule Lieder mit christlichem Inhalt sangen.

Weihnachten ist überhaupt das populärste Fest in unserer Kultur. Das feiern sogar Atheisten größtenteils und, was mir daran besonders wichtig ist, es hat auch für Atheisten Sinn Weihnachten zu feiern ganz ohne, dass sie dafür glauben müssten.

Ich sage nicht, dass Beten und Bibelstudium dieser Trend sei. Ich sage, dass sie auf diesem Trend referieren, auf einer Wahrnehmung des Sinns des Lebens, die durch diesen Trend geprägt ist.
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(14-11-2009, 12:17)Heinrich schrieb: Ich meine die Gesellschaft von heute, die immer noch stark von Religion beeinflusst wird und wo das Christentum noch immer der stärkste Trend ist

seltsam - die gesellschaft von heute, in der ich lebe, hat mit religion nicht viel am hut und das christentum ist schon gar nicht "noch immer der stärkste Trend"
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einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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(14-11-2009, 15:12)petronius schrieb:
(14-11-2009, 12:17)Heinrich schrieb: Ich meine die Gesellschaft von heute, die immer noch stark von Religion beeinflusst wird und wo das Christentum noch immer der stärkste Trend ist

seltsam - die gesellschaft von heute, in der ich lebe, hat mit religion nicht viel am hut und das christentum ist schon gar nicht "noch immer der stärkste Trend"

Dann benenne doch einfach ein paar "Trends", die den Kulturbegriff "Sinn des Lebens" in unserer Gesellschaft stärker beeinflussen als das Christentum. Dass das Christentum ihn in besonders hohem Maß beeinflusst, habe ich ausreichend begründet.
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(08-11-2009, 00:33)Manuel schrieb: Sollte er dann noch fragen, was denn ein 'Gott gefälliges Leben' sei. Dann würde ich ihm nahe legen sein Bibelstudium zu intensivieren, damit er ein breites Wissen über das Wirken Gottes gewinnen kann und dann diese tiefe Dankbarkeit empfinden, die ihm eine Umkehr ermöglicht. Ich würde ihn also an Gottes Gebote verweisen und ihn ermuntern ein aktiver Teil der christlichen Gemeinde zu werden.


Und wieso fragst ausgerechnet du mich ob ich denn wirklich glaube was ich schreibe? Ich seh das nämlich genauso.
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(14-11-2009, 15:34)Heinrich schrieb: Dann benenne doch einfach ein paar "Trends", die den Kulturbegriff "Sinn des Lebens" in unserer Gesellschaft stärker beeinflussen als das Christentum

:icon_rolleyes:

das sind für jeden einzelnen wieder andere...

:icon_rolleyes:

du wirst doch wohl nicht ernsthaft behaupten wollen, daß die überwiegende mehrheit der menschen hier ihren "Sinn des Lebens" am christentum ausrichtet? oder daß das ein "trend" wäre, also zunehmend der fall?

falls doch - träum weiter!
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