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Beten, warum ist das kein Thema?
#16
(29-11-2009, 11:47)SchmetterMotte schrieb: Nö, du kannst einfach irgendwas auswendig gelerntes vor dich hinblubbern. Das funzt vor Gericht ja auch, nur dass man da die eine Hand auf die Bibel legt :-P

Also mit Gott sprechen ist wie Vokabeln aufsagen in der Schule?
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#17
Ich vermute Motte wollte sagen, dass ein Gebet eine persönliche und individuelle Sache zwischen dir und Gott ist.
Da solltest du schon selbst zu ihm sprechen und nichts auswendig gelerntes vortragen, dessen Inhalt du nicht verstehst.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#18
(29-11-2009, 16:02)humanist schrieb: Ich vermute Motte wollte sagen, dass ein Gebet eine persönliche und individuelle Sache zwischen dir und Gott ist.
Da solltest du schon selbst zu ihm sprechen und nichts auswendig gelerntes vortragen, dessen Inhalt du nicht verstehst.

Hallo Humanist, welche Methode würde eigentlich ein Humanist wählen, wenn er auf dem Wege seiner Spiritualität Transzendens sucht?

Dem theistischen Humanisten steht der Weg des Gebetes ja zur Verfügung. Aber wie ist es mit dem atheistischen Humanisten?

Gruß Dornbusch
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#19
Wie ich schon an der ein oder anderen Stelle erwähnte, besitzt jeder Mensch die Fähigkeit "Spiritualität" zu erleben. Auch Atheisten. Das ist angeboren. Es gibt natürlich wissenschaftliche Erklärungen für solche Zustände.
Ich als atheistischer Humanist verspüre als Spiritualität eher Wertschätzung für die Welt und die Menschheit (weil ich das Potenzial kenne, das vielleicht irgendwann einmal in einer utopischen Gesellschaft zum Vorschein kommt), statt transzendente Zustände zu erleben. Transzendenz suche ich auch nicht und erhoffe mir davon nichts.
"Erleuchtung" kann man - wie ich finde - nur in der individuellen geistigen und moralischen Entwicklung finden. Also das Gehirn benutzen, anstatt es in Trancezuständen auf Leerlauf zu schalten. Das klingt vielleicht etwas harsch, aber mehr ist es für mich nicht.

Gruß
humanist
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#20
Danke für die Antwort, Humanist

Du hast meine Frage persönlich aufgefasst und sie entsprechend beantwortet.
Ich meinte meine Frage aber als eine an den Humanismus gestellte.

Welche Wege zu Transzendenz kennt der atheistische Humanismus?

Gruß Dornbusch
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#21
Atheismus und Humanismus haben originär miteinander nichts zu tun (auch wenn es mehr einen Hang zum Atheismus gibt).
Der Atheist hat nichts mit Transzendenz am Hut hat, somit auch nicht der atheistische Humanist.
Aber vielleicht hilft dir das weiter:
http://www.detrans.de/infothek/grundsatz...us-20.html
Sogenannter Transhumanismus. War mir auch neu.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#22
Hallo Humanist, danke für die Antwort.

Hier ein Zitat aus deinem Link:

Zitat:Zusammenfassend erkennen wir, dass der Transhumanismus auf drei Säulen ruht: dem Streben nach Transzendenz, dem humanistischen Weltbild und der Einsicht in die Technik als Mittel der Veränderung des Menschen. Jede einzelne ist für das transhumanistische Weltbild unverzichtbar. Die Nutzung der Technik zur Veränderung des menschlichen Wesens grenzt den Transhumanismus von der Religion und vom klassischen Humanismus ab

Die "Verbesserung" des Menschen mit (gen-) technischen Mitteln also?

Dieser Ansatz setzt doch aber bereits eine Vision voraus, worin das "Bessere", das es zu erreichen gilt, bestünde.

Dieser Post-Humanismus (ich nenne das jetzt mal so) sieht offenbar im gegenwärtigen Menschen ein mangelbehaftetes Wesen, das es zu verändern gilt.
Der Begriff der Menschenwürde hat damit zu tun!

Gruß Dornbusch
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#23
(28-11-2009, 23:57)petra1979 schrieb: Und ich würde jetzt sagen, das ist wie wenn Du allein oder in Gruppe in die Luft spricht und es ist keiner da der es hört

stimmt
genauso habe ich es empfunden



(29-11-2009, 00:17)Korinna schrieb: Ich weiß, Gott hört mir genau zu, und er antwortet mir auch.

und wie äußert sich das - diese "antwort"?



(29-11-2009, 11:57)Dornbusch schrieb: Stellt euch doch einfach mal vor, daß es Menschen gibt, denen Beten wichtig ist.
Was sollen die mit eurer Belustigung auf deren Kosten nun anfangen?

das gleiche, was halt nun andere mit beten anfangen können - nichts

diejenigen, die lieber auswendig gelerntes "plappern, hinblubbern und aufbrabbeln", werden ja wohl auch nicht gerade die sein, "denen Beten wichtig ist"

(29-11-2009, 11:57)Dornbusch schrieb: welche Methode würde eigentlich ein Humanist wählen, wenn er auf dem Wege seiner Spiritualität Transzendens sucht?

welche auch immer ihm adäquat erscheint

er kann z.b. auch gar kein besonderes interesse an "Spiritualität Transzendens" haben


(29-11-2009, 11:57)Dornbusch schrieb: Dieser Post-Humanismus (ich nenne das jetzt mal so) sieht offenbar im gegenwärtigen Menschen ein mangelbehaftetes Wesen, das es zu verändern gilt.
Der Begriff der Menschenwürde hat damit zu tun!

als wär das bei euch religiösen anders. ihr seid doch ständig mit nichts anderem beschäftigt, als den menschen verändern zu wollen...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#24
Für mich ist Gebet unter anderem eine Möglichkeit Untersützung und Kraft von Gott einzufordern um mich selbst verändern zu können.
Ein Gedicht vom SAMS, das für mich auch zu eine Art von Gebet geworden ist:
Andre können dich nicht ändern, ändern musst du dich allein, du kannst niemals andre ändern, aber du kannst anders sein.
As Salamu Aleikhum
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#25
Kann man von Gott tatsächlich etwas "einfordern" oder ist der Begriff nur unglücklich gewählt?
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#26
Guten morgen,
aufgrund meiner persönlichen Erfahrung würde ich sagen dass Gott sich "darüber freut" von Menschen eingefordert zu werden.
Es gibt den Satz. "Bind dein Kamel an, dann vertrau Gott".
Bedeutet für mich: tu alles was du beitragen kannst, den Rest überlass Gott im Vertrauen darauf, dass das was nicht in deiner Macht steht von der größten Macht zum wohle aller geregelt wird. Das ist für mich "lebendiges Gebet" im Alltag.
Dies ist allerdings mein ganz persönliches Tun, das keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat ;o)
Habt noch einen schönen Tag
Zahira
As Salamu Aleikhum
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#27
Ist tatsächlich Gott so eine Art Wunschbox?
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#28
Nein, Jesus sagt ja man soll ihn nicht mit vielen Bitten belästigen, Gott wisse ja eben besser was man brauche..
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#29
(29-11-2009, 02:06)Romero schrieb: Mh, doch, laut Jesus bedeutet es das schon. Beten um um etwas zu bitten oder einfach mit Gott zu "plappern" - wie er sagt - bringt nix. Gott wisse ja besser was man benötige und das schon lange bevor man selbst es wisse. Also: Vaterunser aufbrabbeln und die Sache ist gegessen.

Das halte ich für einen Fehlschluss.

1.) Die Überzeugung, dass Gott am besten wisse, was man braucht, hat mit einem "aufgebrabbelten" Gebet nicht viel am Hut.

2.) Jesus verschiebt hier das Gebet aus dem öffentlichen in den privaten Raum - vor dem Hintergrund: falsche Frömmigkeit kontra wahrer Glaube. Damit betont er auch, dass Gebete nicht bloße Pflichtübung sondern ernstgemeinte Hingabe sind.

3.) Die Ablehnung des Geplappers der Heiden und ihrem "viele Worte machen" negiert ja nicht jedwedes Gespräch mit Gott sondern in erster Linie Wunschlisten-Gebete: "Lieber Gott, bitte kauf mir eine neue Spülmaschine, neue Schuhe und das Abendbrot. Ich bräuchte auch noch..." Dem stellt er das Vater Unser gegenüber - m.E. als Beispiel für ein Gebet, das von echter Frömmigkeit zeugt, nicht als Vorschrift zur wörtlichen Übernahme. (Jedenfalls kenne ich keine Auslegung des Christentums, in der verbindlich nur das Vater Unser gebetet wird.)
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#30
1.) Aber klar. Wenn er's schon weiss, braucht man nicht lange drüber diskutieren. Oder müssen dich deine Rennmäuse erst anbetteln, bevor du ihnen Fressi gibst oder den Käfig ausmistest? Wohl kaum.

2.) Richtig. Kein Widerspruch

3.) Richtig. Das Vaterunser ist ein Vorbild um die Deckung der" Grundbedürfnisse" zu bitte: Bitte was zu essen, bitte keine Versuchung, bitte um Vergebung der Sünden. Keine persönlichen Problemchen, kein grossartiges Tamtam um eine verflossene Liebe, kein Stress im Job etc. Gott sieht das ja alles. Er lenkt deine Wege und hilft dir schon bevor du überhaupt darum bittest. Das lese ich da raus.
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