@Motte
Warum sollte ich diesbezüglich die bereits auch in diesem Zusammenhang gemachten Aussagen wiederholen? Nur weil ein bestimmter User namens Petronius sie im Grunde genommen ignoriert, unabhängig davon, welche Absicht dahinter steckt?
Aber Du hast Recht, ich sollte mich sinnvolleren Dingen widmen, als in solchen Fällen hier noch zu schreiben.
Gruß
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06-02-2010, 22:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-02-2010, 22:36 von Schmettermotte.)
1) Threadtitel für falsch erklären
2) bei Nachfrage dem Threadersteller Polemik unterstellen
3) darauf verweisen, dass man das garnicht begründen müsse, man solle jm anderen fragen
4) So tun als habe man das alles schonmal gehabt und wolle das nicht wiederholen
Kommt dir das nicht selbst ein wenig merkwürdig vor?
Genau solche verbalen Spielchen wollen wir hier nicht mehr sehen, denn genau das macht die Probleme, die wir unter stundenlange Arbeit in den letzten Tagen entwirren mussten und dabei geht unsere Zeit drauf und nicht deine, also unterlasse das bitte!
Entweder Ansicht begründen (wenn nötig auch wiederholt) oder Ansicht für sich behalten. Ende.
Nun weiter im Thema.
Gruß
Motte
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Es ist im Grunde vollkommen gleichgültig, wie die Übersetzung aussieht. Hikikomori hat das Entscheidende im 2. Beitrag in diesem Thread bereits beschrieben, vielleicht nicht vollständig aber im Prinzip:
Die römisch katholische Kirche hat ein bestimmtes Menschenbild, das von einem gewissen "Normalfall" ausgeht, Norm-Ehe, Norm-Sexualität, Norm-Verhalten in Konfliktfällen, Norm-Strafen, Norm-Vergebung. Personen, deren Verhalten davon abweicht, werden [i]natürlich[/b] gestraft: z. B. Geschiedene, Homosexuelle, Exkommunizierte.
Setzen sich staatliche Gesetze darüber hinweg, schaden sie der "natürlichen Odnung", weil sie das Norm-Schema aus Belohnung und Strafe durchbrechen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(06-02-2010, 23:43)Ekkard schrieb: Es ist im Grunde vollkommen gleichgültig, wie die Übersetzung aussieht. Hikikomori hat das Entscheidende im 2. Beitrag in diesem Thread bereits beschrieben, vielleicht nicht vollständig aber im Prinzip:
Die römisch katholische Kirche hat ein bestimmtes Menschenbild, das von einem gewissen "Normalfall" ausgeht, Norm-Ehe, Norm-Sexualität, Norm-Verhalten in Konfliktfällen, Norm-Strafen, Norm-Vergebung. Personen, deren Verhalten davon abweicht, werden [i]natürlich[/b] gestraft: z. B. Geschiedene, Homosexuelle, Exkommunizierte.
Setzen sich staatliche Gesetze darüber hinweg, schaden sie der "natürlichen Odnung", weil sie das Norm-Schema aus Belohnung und Strafe durchbrechen.
homophobie wie misogynie der rk sind allgemein bekannt und brauchen nicht weiter thematisiert zu werden - um sie gehts mir ja auch nicht. es geht darum, daß (jakow hat ja dankenswerter weise den text im original eingestellt, und um homo- oder transsexuelle gehts da ebensowenig wie um geschiedene und exkommunizierte) eine naturgesetzlichkeit behauptet wird, auf der die gleichheit allere menschlichen wesen fundiert und durch welche sie garantiert sein soll ("natural law upon which the equality of all human beings is grounded and by which it is guaranteed")
meine frage: wie soll diese naturgesetzlichkeit aussehen, wie wird sie durch die rkk formuliert?
wie kann eine die gleichstellung zusichernde gesetzgebung gegen ein naturgesetz/recht verstoßen, welches gleichheit garantiert?
bitte helft mir, zu verstehen, wie dieser widerspruch aufzulösen ist, oder verzichtet auf off topic-beiträge
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Ich glaube das die rkk hier zwar von einer Gleichheit vor Gott ausgeht, aber gleichzeitig die Positionen von Frauen und/oder Homosexuellen ebenfalls als gegeben ansieht,..so in der Art, "wir sind alle gleich vor gott aber auf Erden müssen wir dem "natürlichen Gesetzen des Herrn folgen", .....etc etc,..wers nicht versteht hat halt pech gehabt, wie heißts bei der rkk so schön: Roma locuta, causa finita
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Vielleicht sollte man hier Gleichwertigkeit (equality) von Gleichheit unterscheiden, um das ganze besser zu verstehen? So spricht die RKK hier von Gleichwertigkeit aller Menschen und dieses sieht sie aufgrund der Bibel als "Naturgesetz" an, weil eben dort verankert, wie auch die anderen Punkte von d.n.
Aber das alles wurde ja schon gesagt und festgestellt. Nicht nur mir ist hier unklar, um was es petronius hier eigentlich noch gehen sollte.
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08-02-2010, 11:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-02-2010, 11:54 von petronius.)
(08-02-2010, 10:15)Jakow schrieb: Vielleicht sollte man hier Gleichwertigkeit (equality) von Gleichheit unterscheiden, um das ganze besser zu verstehen? So spricht die RKK hier von Gleichwertigkeit aller Menschen und dieses sieht sie aufgrund der Bibel als "Naturgesetz" an, weil eben dort verankert, wie auch die anderen Punkte von d.n
das online wörterbuch kennt für "equality" eine ganze reihe von bedeutungen:
equality
Parität {f}
Ebenbürtigkeit {f}
Gleichwertigkeit {f}
Gleichförmigkeit {f}
Gleichmäßigkeit {f}
Gleichberechtigung {f}
Egalität {f} [geh.]
Gleichstellung {f} [rechtlich etc.]
du meinst also, das "naturrecht" nach rkk-verständnis bestehe in einer (wo eigentlich bzw. auf welche weise?) in der bibel verankerten "gleichwertigkeit", welcher eine "gleichberechtigung" (beides mögliche bedutungen von "equality") behindere?
versteh ich immer noch nicht. aber ich will dich nicht weiter zu aussagen nötigen, die du zwar für überflüssig hältst, aber doch tätigst. denn offenbar weiß niemand genau oder kann gar quellen angeben dazu, was die rkk oder der papst unter "natural law" verstehen
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(08-02-2010, 11:35)petronius schrieb: denn offenbar weiß niemand genau oder kann gar quellen angeben dazu, was die rkk oder der papst unter "natural law" verstehen Siehe u.a. hier ;-(
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(08-02-2010, 11:43)Jakow schrieb: (08-02-2010, 11:35)petronius schrieb: denn offenbar weiß niemand genau oder kann gar quellen angeben dazu, was die rkk oder der papst unter "natural law" verstehen Siehe u.a. hier ;-(
ah, der große protestantische agnostiker ekkard als rkk-theologe...
sorry, aber schon bei ekkards beschreibung protestantischen glaubensguts hab ich so meine leisen bedenken hinsichtlich ihrer über seine person hinausgehende verbindlichkeit
oder willst du damit sagen, das "natural law", auf das sich papa ratzi da beruft, ist ein bewußt schwammiger begriff, dessen inhalte eben nicht konzise festgeschrieben sind, um ihn nach belieben und momentanem gutdünken mit gerade als passend empfundenem zu füllen?
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(08-02-2010, 11:35)petronius schrieb: offenbar weiß niemand genau oder kann gar quellen angeben dazu, was die rkk oder der papst unter "natural law" verstehen
Ich bin jetzt grad zu faul es selbst zu tun, aber es könnte in der päpstlichen Enzyklika "Gott ist die Liebe" stehen, lies halt da mal nach.
Mögliche Kandidaten sind auch noch die Enzykliken "Hoffnung" und "Liebe in der Wahrheit", vielleicht erklärt er´s da.
Vielleicht les ich´s auch am langen WE mal durch, dann verkünde ich euch ob ich was gefunden habe.
Beste Grüße, K - G - B
Könnte mir vorstellen, daß eine Nachfrage bei einer Pressestelle bei einem Generalvikariat innerhalb einer Bistumsleitung eine nachvollziehbare Erklärung abgegeben werden kann. Hatte ja bereits den Hinweis gegeben. Will man ganz sicher gehen, das Büro der "Deutschen Bischofskonferenz" gibt da auch sicherlich Auskunft!
Gruß
Wenn es so stark interessiert:
dbk.de/kontakt/index.html
Dort sind beide Adressen angegeben!
Viel Spaß und Gut' Nächtle!
Nach dem Ende meines "Kurzurlaubes" erlaube ich mir etwas zur Bedeutung des "Naturgesetzes" für die Katholische Kirche sagen:
In der Theologie gibt es vier Ebenen von Normen
- Das natürliche Gesetz
- Das gesellschaftliche Gesetz
- Das Gewissen
- Das Göttliche Gesetz
Das Naturrecht beschreibt das Überleben
Das Staatsrecht beschreibt die Zivilisation
Das Gewissen beschreibt die Würde
Das Gebot beschreibt das Heil
Der Empfänger all dieser Normen und ihr Interpret ist der Mensch. Jegliche Formulierung eines Gesetzes - egal auf welcher Ebene, ist menschliche Formulierung. Diese kann stimmig oder irrig sein.
Wenn Menschen ein Naturgesetz falsch formulieren, ist nicht das Naturgesetz falsch, sondern seine Interpretation.
In der katholischen Theologie gelten alle vier Ebenen! Das bedeutet unter anderem, daß die hier und dort abgeleiteten Normen/Gesetze sich nicht widersprechen dürfen.
Jede Normenebene ist nicht nur Quelle von Recht und Gesetz auf ihrer Ebene, sondern zugleich auch ein Faktor zur Kontrolle von Recht und Gesetz, das aus einer der anderen Ebenen abgeleitet wurde.
Wenn es nun den Anschein hat, daß staatliches Recht dem Naturrecht oder der Würde widerspricht (siehe Hartz IV Diskussion), dann sieht mancher einen Klärungsbedarf. Die Theologie bringt dann mitunter Göttliches Recht ins Spiel. Bürger rufen des Bundesverfassungsgericht an.
Gruß Dornbusch
Dornbusch schrieb:Die Theologie bringt dann mitunter Göttliches Recht ins Spiel. Wobei dieses dann wohl "nur" aus den (bibl.) Schriften abgeleitet werden kann, wenn ich das richtig sehe...
Gruß
Diese Frage wird auch in der Theologie diskutiert:
Was sind die "Quellen" Göttlichen Rechts?
Einige wollen die Antwort auf die Heiligen Schriften beschränken, andere möchten da auch Gegenwart nicht ausklammern. Einige sagen, Offenbarung sei letzgültig und abgeschlossen, andere deuten auch Heutiges als Offenbarung. Ich neige zu letzterem.
Gruß Dornbusch
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