31-08-2021, 15:40
(28-08-2021, 17:38)Reklov schrieb: Jazz hat als Basis stets eine festgelegte Akkordfolge, welche vom Spieler streng beachtet werden muss, da sonst kein gemeinsames Musizieren in einer Band oder einem Orchester möglich wird
ach?
wissen das die free jazzer denn auch?
und welche akkordfolge wäre das denn?
und warum klingen dann jazzstücke der verschiedenen stile derart unterschiedlich?.
Zitat:Man kann als Musiker noch so viel "Gefühl" mitbringen, was ja (nicht nur hier) eine gute Voraussetzung ist - - - ohne entsprechendes Theorie-Wissen und einer jahrelang eingeübten flotten Fingertechnik, wird man nicht einmal eine schnelle Polka in einem Musikverein bewältigen - und schon gar keinen Jazz, der einem Publikum vorgetragen oder auf CD gespeichert werden soll.
vollkommen klar, daß musikalische (gern auch entsprechend akademische) bildung und beherrschung des instruments guter musik förderlich ist
nur ging es ja um etwas anderes - du hast behauptet, der zuhörer müsse die "gesetze der musik" verstehen, um jazz genießen zu können. und das - behaupte ich musikalischer laie - ist einfach unsinn. als fördermitglied eines jazzvereins besuche ich recht viele und sehr unterschiedliche konzerte, die alle möglichen stile widerspiegeln. und ich spüre ganz einfach, wenn der groove auf de bühne stimmt, und auf die zuhörer überspringt - ohne mir die geringsten gedanken um akkordfolgen oder so was zu machen
und so ist es wohl auch mit "gott" - die (imho wahrhaft) gläubigen, die ich kenne, "wissen" ganz einfacch, daß da etwas ist, was sie beschützt, hält und auffängt. also sie empfinden das so, es ist ein gefühl (wie mein gefühl für jazz) - und sie müssen nicht andere davon überzeugen, indem sie auf irgendwelche gesetze pochen, die man erst zu verstehen hätte, oder (wie gläubische deines schlags so gern tun) (natur)wissenschaft vergewaltigen, um ihren gott zu "beweisen". sie empfinden ihn, sie glauben a ihn - und wer wäre ich, ihnen das ausreden zu wollen
ich als jazzfan gehe ja auch nicht hin und zwinge meine frau, die dem jazz leider nichts abzugewinnen weiß, in konzerte oder erkläre ihr, nach welchen gesetzen es bewiesen sei, daß jazz ganz großartige musik sei. du aber tust genaus das, nur eben nicht auf jazz-, sondern religionsebene
Zitat:So kann zwar jeder den genialen Bebop-Saxophonisten Charlie Parker "hören", seine Musik über komplexe Harmonie-Schemata zu verstehen, verlangt aber nun mal ganz andere Voraussetzungen
drauf gesch...
ich hör mir einfach "bird" an und genieße ihn - du magst ihn von mir aus gern in akademische akkordfolgen zerlegen
nur, wer von uns beiden jetzt eher an "bird" "glaubt", sein werk also so zu schätzen weiß, wie dieser es (mitteilen) wollte - da würde ich nicht a priori auf dich setzen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)