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Welche Bedeutung hat für dich Jesus Christus?
#1
Gruß in die Runde,

die gestellte Themenfrage soll keine theologische Diskussion werden, wer oder was Jesus sei, darüber streiten sich schon die Theologen, sondern welche Bedeutung Jesus Christus für dich persönlich hat. Die Betonung liegt dabei auf:

"für dich".

Nach historischer Überlieferung lebte er im 1. Jh., kam in Israel zur Welt, das damals von den Römern besetzt war. Ihm ging ein Prophet namens Johannes der Täufer voraus, der eine Taufe zur Buße predigte und darauf hinwies, dass der, der nach ihm kommt, der Messias, der Sohn Gottes ist. Er meinte damit Jesus von Nazareth. Er taufe mit Wasser, aber dieser werde mit dem Heiligen Geist taufen.

Nach seiner Taufe begann Jesus selbst zu predigen und beglaubigte seinen Dienst durch eine ungemeine Vollmacht von oben, indem er viele Heilungen und andere Wunder bewirkte. Seine Mission bestand darin, dass er sich als das Lösegeld für viele ansah, womit er seinen Tod meinte und man durch sein Blut aus den Sünden erlöst werde. Alle bisherigen Sünden werden dir vergeben. Wer an ihn glaubt erhält ewiges Leben nach dem irdischen Tode und der einmal danach kommenden Auferstehung aller.

Er kam dabei schon sehr rasch in einen Konflikt mit dem damaligen jüdischen Klerus, der sich immer mehr zuspitzte, sodass sie ihn schlussendlich nach ca. 3 Jahren seit seines ersten Auftretens gefangengenommen und den Römern ausgeliefert hatten, um ihn als Gotteslästerer hinrichten zu lassen.

Pilatus weigerte sich anfangs, da er sich in den jüdischen Religionsangelegenheiten nicht für zuständig erklärte, aber am Ende gab er der von den obersten Juden aufgebrachten Volksmenge nach und ließ ihn kreuzigen. Nach seinem Tode wurde er in einem Grab beigesetzt, weitere Details sind nicht so von Belang.

Nach ca. drei Tagen fand man das Grab leer vor. Er stand wieder von den Toten auf, womit er der erste damit sei, und zeigte sich seinen Jüngern über ca. 40 Tage. Diese setzte er als Zeugen für seine Auferstehung ein ehe ihn der Himmel aufgenommen hatte. Die Zeugnisweitergabe, sprich Verkündigung, läuft bis heute und wird weitergehen bis ans Ende der Welt.

Soweit die biblischen Berichte bzw. was jeder sicher schon mehrmals aus dem Munde von Gläubigen gehört hatte. Wie immer man dazu nun steht, in der Art lauten diese Zeugnisse jedenfalls. Was hat das in letzter Konsequenz für eine Bedeutung für dein eigenes Leben?
#2
(10-09-2021, 10:18)Helmuth schrieb: Was hat das in letzter Konsequenz für eine Bedeutung für dein eigenes Leben?

Keine.

Der biblische Glaubens-Jesus ist für mich ein Mythos (Märchen-Protagonist). Erfunden von griechisch-jüdischen Geschichtenerzählern, die damit ihren Lebensunterhalt verdienten. (Sinngeschichten zu erzählen, die auch keinerlei wahren historischen Hintergrund haben, ist seit jeher Teil der Jüdischen Kultur.)
Auch der Pontius Pilatus wahr allerhöschtwahrscheinlich keine Einzelperson.

Dass die Juden am Vorabend eines Passach-Festes einen Gerichtsprozess mit darauf-folgender Hinrichtung durchführten, ist auch ziemlich unwahrscheinlich.

Das Kreuzigen war eine Hinrichtungsmethode der Römer, die damit Aufständischen exemplarisch ihr Schicksal vor Augen führen wollten..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#3
Nicht viel, aber er ist natuerlich eine kulturelle Ikone, und viele Botschaften sind heute so aktuell wie damals, weshalb eigentlich jeder ihn kennt, egal ob glaeubig oder nicht. Und da benutze ich dann halt auch mal ein "Jesus-Zitat", egal, wer die Aussage nun wirklich gemacht haben mag.

Das Historische beschraenkt sich wohl bestenfalls darauf, dass Jesus im 1. Jhdt. in Palaestina wirkte und von den Roemern wegen seiner politischen Ansprueche hingerichtet wurde. Zumindest sehen das wohl auch die meisten Theologen so. Als Messiasanwaerter war er offensichtlich gescheitert, aber seine Anhaenger trugen eine Botschaft in die Welt, die unser, und eben auch mein, Bild von ihm gepraegt haben. Die Bergpredigt kennt wohl jeder.

Und das ist letztlich seine Botschaft, wie sie aus den Evangelien spricht. In seiner Lehrtaetigkeit, wie sie dort beschrieben wird, erinnerte er seine juedischen Landsleute an bestimmte Gebote der Tora, die diese wohl gerne mal vergessen wollten, wie z.B. "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Lev. 19, 18), dass dieses Gebot ausdruecklich auch Fremde einschliesst, dass man genug fuer die Armen und Fremden uebriglassen soll, dass, wer Hunger hat, selbstverstaendlich auch am Sabbat Aehren pfluecken darf, und zwar nicht nur solche auf dem eigenen Acker. All diese Gebote der Tora sind von ihm gemaess der Evangelien verbreitet worden. Nur das mit der Vorhersage, dass noch zu Lebzeiten seiner Zuhoerer Gottes Heerscharen Judaea von der Fremdherrschaft befreien wuerden, war wohl nichts. Nun ja, sein soziales Vermaechtnis bleibt auf alle Faelle.

Als juedischer Lehrer passt er gut in seine Zeit. Er ist hauptsaechlich nahe bei Hillel zu verorten, nur wenige seiner Lehren folgen Schammai (z.B. bzgl. Scheidung). Und ja, viele dieser Forderungen sind es auch heute noch wert, wiederholt zu werden.
#4
(10-09-2021, 10:18)Helmuth schrieb: Gruß in die Runde,

die gestellte Themenfrage soll keine theologische Diskussion werden, wer oder was Jesus sei, darüber streiten sich schon die Theologen, sondern welche Bedeutung Jesus Christus für dich persönlich hat. Die Betonung liegt dabei auf:

"für dich".

Soweit die biblischen Berichte bzw. was jeder sicher schon mehrmals aus dem Munde von Gläubigen gehört hatte. Wie immer man dazu nun steht, in der Art lauten diese Zeugnisse jedenfalls. Was hat das in letzter Konsequenz für eine Bedeutung für dein eigenes Leben?

Hallo Helmuth,

willkommen in der Runde dieses Forums!

Jesus wird von vielen Menschen "getrennt" betrachtet. - Die einen sehen in ihm (wenn überhaupt!) lediglich eine historische Person, welche hauptsächlich in der Bibel erwähnt wird. Die Gläubigen sehen in ihm jedoch den "Christus", den Erretter der Menschheit.

Eines ist und bleibt jedoch, über alle möglichen Sichtweisen hinweg, wahr: Hätten diejenigen, welche sich so eifrig auf seinen Namen beriefen/berufen, auch nach seinen Worten gehandelt, - unzähligen Menschen wäre, über all die Jahrhunderte hinweg, ungeheures Leid erspart geblieben!

Leider regiert aber auf unserem Planeten nach wie vor das, was Jesus ablehnte: ungehemmte Gier in vielen Formen, Neid, Lüge, Verrat und Verachtung, was an kleinen und großen Handlungen, auch an entsprechenden Gewaltakten erkennbar wird.

Ich will es auch noch anders ausdrücken: Wer sein Leben nach den Emfpehlungen Jesu ausrichtet, kann schon mal nicht auf die "schiefe Bahn" geraten, - ungeachtet, ob er nun an die "Botschaft der Bibel" glaubt oder aber lieber als Atheist seine Erdenstrecke durchläuft.

Bezeichnend für die Geschichte unseres Planeten war und ist eines der vielen Bibel-Zitate:
> An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! < (1. Johannes 2, 1-6)

Für mich ist die "Botschaft Jesu" zeitlos, zielen dessen "biblische Worte" doch auf das Wesen der Menschen, welches sich leider nicht verändert hat. So könnte man bis heute die Charaktere der Menschen recht grob in "veredelt" und "verdorben" unterteilen.
Die bekannten Gründe dafür sind natürlich sehr vielschichtig - aber das ist ja hier nicht das Thema.

Gruß von Reklov
#5
(10-09-2021, 10:18)Helmuth schrieb: Was hat das in letzter Konsequenz für eine Bedeutung für dein eigenes Leben?

Erste Antworten:

(10-09-2021, 11:11)Geobacter schrieb: Keine.
(10-09-2021, 12:14)Ulan schrieb: Nicht viel, ...

Dazu kann auch ich "keine" Stellungnahme bzw. "nicht viel" sagen. Ich rede hier über die Bedeutung und nicht über die Nicht-Viel-Keine-Bedeutung. Danke trotzdem für eure Stellungnahmen.


(10-09-2021, 13:34)Reklov schrieb: willkommen in der Runde dieses Forums!

Danke ebenfalls!

(10-09-2021, 13:34)Reklov schrieb: Jesus wird von vielen Menschen "getrennt" betrachtet.

Ich zitere nur mal das. Das weitere habe ich gelesen und sehe Übereinstimmungen mit meiner Sichtweise. Aber du hast mir die eigentliche Frage nicht beantwortet.

Sie lautete nicht, was bedeutet Jesus dem A und dem B, d.h. wie ihn A und B wahrnehmen, was du nun als neutraler Beobachter C beschreibst, sondern was er für "Reklov", also für dich ist. Gehst du z.B. mit den Worten konform, dass er auch für dich das Lösegeld stellt? Wie wichtig wäre das für dich?

Jesus sagte übrigens, dass er für "viele" das Lösegeld ist, er sagte nicht, er wäre das für "alle". Das würde mich dann zu der brennenden Frage führen: "Oh mein Gott, bin ich da auch dabei oder nicht?"

Als neutraler Ausleger müssten man sagen, dass er für die, welche ihm nur wenig bis gar keine Bedeutung zumessen, auch nicht das Lösegeld stellen würde. Wozu sollte er das dann tun? Das Angebot steht allerdings für alle, d.h. es wäre an sich nicht limitert, soweit ich ihn kenne.
#6
(10-09-2021, 14:18)Helmuth schrieb:
(10-09-2021, 10:18)Helmuth schrieb: Was hat das in letzter Konsequenz für eine Bedeutung für dein eigenes Leben?

Erste Antworten:
[...]
(10-09-2021, 12:14)Ulan schrieb: Nicht viel, ...

Dazu kann auch ich "keine" Stellungnahme bzw. "nicht viel" sagen. Ich rede hier über die Bedeutung und nicht über die Nicht-Viel-Keine-Bedeutung. Danke trotzdem für eure Stellungnahmen.

Das habe ich beantwortet. Wenn's Dir hier nur ums Trollen geht, dann sag' das.

Dass Dir die Antwort, welche Bedeutung fuer mich Jesus genau hat, nicht gefaellt, ist klar; nur dass da deutlich mehr steht, als Du hier behauptest, ist ebenso klar.

Um es noch mal zu wiederholen: Fuer mich ist Jesus ein Vehikel, die Botschaft von Menschenliebe und gegenseitiger Unterstuetzung zu transportieren. Als solches benutze ich ihn auch.
#7
(10-09-2021, 14:23)Ulan schrieb: Fuer mich ist Jesus ein Vehikel, die Botschaft von Menschenliebe und gegenseitiger Unterstuetzung zu transportieren. Als solches benutze ich ihn auch.

Danke, hier fielen die Worte "für mich", woraus ich nun die Bedeutung Jesu für dich nun auch besser erkennen kann als zuvor. Aber es ist eben nicht viel. Diese Worte hast du auch benutzt.

Naja, ich finde das schade. Er hat sich ja für uns hinrichten lassen. Er selbst hätte dem jederzeit entkommen können, wie er sagte, aber aus Liebe zu uns hat er den Tod in Kauf genommen. Darum hat er eine weit höhere Bedeutung für mich.
#8
(10-09-2021, 14:42)Helmuth schrieb: Danke, hier fielen die Worte "für mich", woraus ich nun die Bedeutung Jesu für dich besser auch erkennen kann als zuvor.

Echt jetzt? Hier noch mal der "Nicht viel"-Satz:
Ulan schrieb:Nicht viel, aber ... viele Botschaften sind heute so aktuell wie damals. Und da benutze ich dann halt auch mal ein "Jesus-Zitat".
Der Rest war dann die Erlaeuterung, welchen Teil der Botschaft ich gerne wiederhole.

(10-09-2021, 14:42)Helmuth schrieb: Naja, ich finde das schade. Er hat sich ja für uns hinrichten lassen. Er selbst hätte dem jederzeit entkommen können, wie er sagte, aber aus Liebe zu uns hat er den Tod in Kauf genommen. Darum hat er eine weit höhere Bedeutung für mich.

Nun, die Evangelien zeigen halt verschiedene Bilder von ihm, und Lukas beschreibt ihn z.B. als bewussten Messias-Darsteller, der einem prophetischen Plan zur Ausloesung von Armageddon folgt. Dass das Johannes-Evangelium fuer Dich (und die meisten Christen) bestimmend ist, ist mir schon klar, aber ich halte das persoenlich nicht fuer glaubwuerdig. Trotzdem kann ich aber immer noch etwas aus einem Teil seiner Botschaft ziehen, da sie, wie gesagt, auch heute noch aktuell ist. Das ist dann bei mir mehr Matthaeus (Bergpredigt) als Johannes (die Vergoettlichung). Fuer mich ist es halt der Sozialreformer, der eine persoenliche Bedeutung hat.
#9
(10-09-2021, 14:56)Ulan schrieb: Das ist dann bei mir mehr Matthaeus (Bergpredigt) als Johannes (die Vergoettlichung). Fuer mich ist es halt der Sozialreformer, der eine persoenliche Bedeutung hat.

Dabei steht gerade das mit dem "Lösegeld" im Mt-Ev (bzw. im Mk-Ev), worüber das Jh-Ev nichts berichtet. Ich habe aber verstanden, dass du dir nur das rausnimmst, was für dich persönlich von Relevanz ist.

Die Botschaft der Erlösung wird uns unterschiedlich dargestellt und das finde ich auch gut so. Man erhält so mehrere Perspektiven. Auch Paulus hat seinen eigenen Schreibstil entwickelt, aber unabhängig davon ist es immer nur die eine Botschaft.

Das heißt, sie hat dann entweder eine grundlegende Bedeutung und das ganz persönlich für mich oder eben nicht. Als Sozialreformer wäre Jesus für mich einfach zu wenig, da die Welt so und so schon den Bach runtergeht. Was wäre da noch zu retten? Den Glauben bringe ich wieder nicht. Sein Lehre dient aber dazu mich selbst zu verbessern.

Außerdem, ich sag mal so, in ein paar Jahren ist es für mich ohnehin hier vorbei und ich sehe mir für längere die Radieschen von unten an. Was also hätte ich oder irgendwer davon, sollte sich tatsächlich etwas verbessern? Wer nicht an das ewige Leben glauben will, wird es auch nicht sehen. Man erfüllt sich damit seinen eigenen Glauben. Und wieder sage ich, Schade halt, denn Jesus hätte es nur gut mit uns gemeint.
#10
(10-09-2021, 10:18)Helmuth schrieb: die gestellte Themenfrage soll keine theologische Diskussion werden, wer oder was Jesus sei, darüber streiten sich schon die Theologen, sondern welche Bedeutung Jesus Christus für dich persönlich hat. Die Betonung liegt dabei auf:

"für dich".

find ich gut, daß es ausdrücklich nicht um theologisches, sondern persönliches gehen soll. was in meinem falle gleich ist mit "was an der figur jesus fakt ist"

der jüdische wanderprediger jeschua, aus dem hebräischen auch als "jeschu" oder "jehoschua" transkribiert, zu "jesus" latinisiert und von seinen anhängern als hebräisch "maschiach", also "gesalbter" (latinisiert "christus") angesehen bzw. erhoben, ist der mythische gründer einer einst kleinen jüdischen sekte, die dann unter paulus sich der mission unter den nichtjuden verschrieb und so den siegeszug zur heutigen "weltreligion" antrat

eine historische figur ist dieser "jesus" allerdings im gegensatz zu paulus und natürlich auch zu dem von dir, helmuth, suggerierten (ja, die tatsache der überlieferung der jesus-geschichtlein ist historisch, aber natürlich nicht deren inhalt), selbstverständlich nicht. ja, es wird unter den damals hunderten oder tausenden wanderpredigern im heutigen palästina wohl einen namens jeschua gegeben haben (so selten ist der name ja nicht), und ja, die "pauliner" (nachmals "christen") berufen sich auf einen solchen - für eine historische existenz dieses sektenführers, geschweige denn die über ihn kolportierte wirkens- und leidensgeschichte gibt es aber keinerlei evidenz

also eine religionsgeschichtlich sicher so interessante und wichtige figur wie (u.a.) buddha, der als siddharta gautama tatsächlich existiert haben dürfte, oder muhammad, dessen historische existenz gesichert ist

eine andere rolle spielte jesus für mich als jugendlichen, dem in einer schwärmerischen christlichen jugendgruppe wunderdinge vom "ganz persönlichen jesus, deinem freund, ansprechpartner, ratgeber und helfer in allen dingen" vorgejubelt wurde, sodaß ich daran glaubte. nur blieb unsere konversation leider recht einseitig - bei all meiner inbrunst in den gebeten kam da von der anderen seite nichts. nichts, woran ich irgendwie eine präsenz dieses jesus oder sonst eines gottes gespürt hätte

daher: siehe oben

Zitat:Soweit die biblischen Berichte bzw. was jeder sicher schon mehrmals aus dem Munde von Gläubigen gehört hatte. Wie immer man dazu nun steht, in der Art lauten diese Zeugnisse jedenfalls. Was hat das in letzter Konsequenz für eine Bedeutung für dein eigenes Leben?

ach gotterl - diese angeblichen "Berichte" oder gar "Zeugnisse" sind halt nur leider weder berichte noch zeugnisse, sondern heiligengschichterl - wie sie allen religionen zugrundeliegen bzw. gelegt werden

sie haben "in letzter Konsequenz" genau dieselbe "Bedeutung für mein eigenes Leben" wie der koran oder das "buch mormon" für deines
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#11
(10-09-2021, 13:34)Reklov schrieb: Jesus wird von vielen Menschen "getrennt" betrachtet. - Die einen sehen in ihm (wenn überhaupt!) lediglich eine historische Person, welche hauptsächlich in der Bibel erwähnt wird. Die Gläubigen sehen in ihm jedoch den "Christus", den Erretter der Menschheit

und die allermeisten weder noch

sollte der guten ordnung halber doch ergänzt werden, meinst du nicht auch?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#12
(10-09-2021, 14:18)Helmuth schrieb: Als neutraler Ausleger müssten man sagen, dass er für die, welche ihm nur wenig bis gar keine Bedeutung zumessen, auch nicht das Lösegeld stellen würde. Wozu sollte er das dann tun? Das Angebot steht allerdings für alle, d.h. es wäre an sich nicht limitert, soweit ich ihn kenne.

was willst du sein?

ein "neutraler Ausleger"?

ist das ein schiffsbauteil?

im ernst: genau diese einschüchterungsformel "glaub an jesus, oder du wirst auf ewig in der hölle schmoren", ist das widerlichste an eurem glauben. und das zweitwiderlichste diese ständige drohung "und auch wenn du glaubst, kannst du dir nie sicher sein, daß auch du zu den einst zu erlösenden zählst"

wenn es an der glaubenslehre des kerygmatischen jesus etwas großartiges gibt, dann doch nächsten- und feindesliebe sowie die akzeptanz eines jeden, auch sünders

"Das Angebot steht allerdings für alle" habe ich schon bis zum erbrechen oft gehört. nur blöd, daß es keine stelle gibt, welche die annahme dieses angebots bestätigen würde
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#13
(10-09-2021, 14:42)Helmuth schrieb: Er hat sich ja für uns hinrichten lassen. Er selbst hätte dem jederzeit entkommen können, wie er sagte, aber aus Liebe zu uns hat er den Tod in Kauf genommen. Darum hat er eine weit höhere Bedeutung für mich.

ich habe ihn nicht darum gebeten. und wüßte auch nicht, was ich von dieser hinrichtung haben sollte

wozu sollte mich das also verpflichten?

(10-09-2021, 15:34)Helmuth schrieb: Dabei steht gerade das mit dem "Lösegeld" im Mt-Ev (bzw. im Mk-Ev), worüber das Jh-Ev nichts berichtet. Ich habe aber verstanden, dass du dir nur das rausnimmst, was für dich persönlich von Relevanz ist

wie du ja auch

Zitat:Außerdem, ich sag mal so, in ein paar Jahren ist es für mich ohnehin hier vorbei und ich sehe mir für längere die Radieschen von unten an. Was also hätte ich oder irgendwer davon, sollte sich tatsächlich etwas verbessern?

"irgendwer"?

na, deine mitmenschen natürlich. bei jesus heißen die "die nächsten"

aber die sind dir also wurscht. denn dir gehts ja nicht um das christliche novum von nächstenliebe und vergebung, sondern um den alttestamentarisch strafenden gott, vor dem man sich zu fürchten und zu kreuze kriechen hätte

drohbotschaft statt frohbotschaft, wie von strenggläubigen bekannt und nicht anders zu erwarten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#14
(10-09-2021, 14:18)Helmuth schrieb:
(10-09-2021, 10:18)Helmuth schrieb: Was hat das in letzter Konsequenz für eine Bedeutung für dein eigenes Leben?

Erste Antworten:

(10-09-2021, 11:11)Geobacter schrieb: Keine.
(10-09-2021, 12:14)Ulan schrieb: Nicht viel, ...

Dazu kann auch ich "keine" Stellungnahme bzw. "nicht viel" sagen. Ich rede hier über die Bedeutung und nicht über die Nicht-Viel-Keine-Bedeutung. Danke trotzdem für eure Stellungnahmen.

Auch keine Bedeutung -oder zur Abwechslung, nicht sehr viel Bedeutung, ist von Bedeutung. Genau so, wie auch keine Antwort oder eine nur sehr knappe Antwort, auch immer eine Antwort ist.
Was also heißt, dass der Umkehrschluss in seiner Bedeutung von sehr großer und damit vielleicht sogar von allerwichtigster Bedeutung ist.
Wir lernen aus unseren Irrtümern, die wir zum Glück nicht immer alle erst selber / persönlich begehen müssen.

Der mythologische Gott und auch sein noch "mytholischerer" Sohn, sowie ihr beider heiliger Geist, haben sich immer wieder geirrt und ihre Wut darüber, an der Welt und jenen Menschen abreagiert, die nicht wissen was sie tun.

Der freie Wille kommt nämlich als blindes Huhn zur Welt und muss erst mal lernen, sich darin als ein selbst ahnungsloser Opportunist zurechtzufinden. Die Irrtümer / Sünden und auch die Blödheit in Sachen Selbstüberschätzung unserer Mitmenschen sind dabei eine sehr wichtig Orientierungshilfe.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#15
(10-09-2021, 15:34)Helmuth schrieb: Dabei steht gerade das mit dem "Lösegeld" im Mt-Ev (bzw. im Mk-Ev), worüber das Jh-Ev nichts berichtet. Ich habe aber verstanden, dass du dir nur das rausnimmst, was für dich persönlich von Relevanz ist.

Ja sicher. Ich habe nur erwaehnt, wozu ich inhaltlich persoenlich einen Bezug aufbauen kann, und zu dieser ganzen Geschichte um die Bedeutung der Kreuzigung habe ich zwar eine Hypothese, aber die interessiert wohl kaum in diesem Thread. Mein Hauptinteresse an Religion ist religionsgeschichtlicher Art, und wie Menschen eine Religion entwickeln. In dem Zusammenhang ist dann das Markusevangelium das interessanteste, aber, wie gesagt, das hat jetzt nichts mit der Bedeutung von Jesus fuer mich zu tun.

(10-09-2021, 15:34)Helmuth schrieb: Die Botschaft der Erlösung wird uns unterschiedlich dargestellt und das finde ich auch gut so. Man erhält so mehrere Perspektiven. Auch Paulus hat seinen eigenen Schreibstil entwickelt, aber unabhängig davon ist es immer nur die eine Botschaft.

Na ja, so ganz dieselbe Botschaft ist's dann doch nicht. Lukas hat's z.B. nicht so mit dem "fuer uns gestorben". Aber sei's drum.

(10-09-2021, 15:34)Helmuth schrieb: Das heißt, sie hat dann entweder eine grundlegende Bedeutung und das ganz persönlich für mich oder eben nicht. Als Sozialreformer wäre Jesus für mich einfach zu wenig, da die Welt so und so schon den Bach runtergeht. Was wäre da noch zu retten? Den Glauben bringe ich wieder nicht. Sein Lehre dient aber dazu mich selbst zu verbessern.

Nun, hier bin ich gleichzeitig Pessimist und Optimist. Pessimist bin ich der Beziehung, dass ich die Menschheit als Ganzes fuer wenig einsichtig halte. Optimist bin ich in die Richtung, dass, wenn etwas geschehen soll, wir das selbst tun muessen; was dann letztlich auch irgendwie befreiend ist, weil klar ist, dass einfaches Warten nichts bringt. Und wenn Jesus dann als Beispiel wirken kann, auf das eventuell jemand hoert in der Beziehung, umso besser. Aber ohne den zukuenftigen Generationen den Weg zu ebnen, hat man schon aufgegeben.

(10-09-2021, 15:34)Helmuth schrieb: Außerdem, ich sag mal so, in ein paar Jahren ist es für mich ohnehin hier vorbei und ich sehe mir für längere die Radieschen von unten an. Was also hätte ich oder irgendwer davon, sollte sich tatsächlich etwas verbessern? Wer nicht an das ewige Leben glauben will, wird es auch nicht sehen. Man erfüllt sich damit seinen eigenen Glauben. Und wieder sage ich, Schade halt, denn Jesus hätte es nur gut mit uns gemeint.

Wenn jeder von uns dafuer sorgt, dass er diese Welt in irgendeiner Weise ein wenig besser macht, egal wie klein der Beitrag auch ist, haben wir, so glaube ich, unsere "Aufgabe" unseren Mitmenschen gegenueber, auch den zukuenftigen, erfuellt. Das ist das einzige, was wir dieser Welt geben koennen. Und ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns so wichtig ist, dass er noch ein Jenseits braucht. Das "ewige Leben" klingt eher wie ein Fluch.

Der einzige Sinn, den ich dem Opfertod Jesu noch irgendwie abgewinnen kann, ist das Beispiel, dass man fuer seine Mitmenschen halt auch mal Opfer bringen und selbst Einsatz zeigen muss. Es geht halt nicht nur ums Nehmen; Geben ist auch gefragt.


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