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Welche Bedeutung hat für dich Jesus Christus?
#33
(10-09-2021, 14:18)Helmuth schrieb: Was hat das in letzter Konsequenz für eine Bedeutung für dein eigenes Leben?

Ich zitere nur mal das. Das weitere habe ich gelesen und sehe Übereinstimmungen mit meiner Sichtweise. Aber du hast mir die eigentliche Frage nicht beantwortet.

Sie lautete nicht, was bedeutet Jesus dem A und dem B, d.h. wie ihn A und B wahrnehmen, was du nun als neutraler Beobachter C beschreibst, sondern was er für "Reklov", also für dich ist. Gehst du z.B. mit den Worten konform, dass er auch für dich das Lösegeld stellt? Wie wichtig wäre das für dich?

Jesus sagte übrigens, dass er für "viele" das Lösegeld ist, er sagte nicht, er wäre das für "alle". Das würde mich dann zu der brennenden Frage führen: "Oh mein Gott, bin ich da auch dabei oder nicht?"

Als neutraler Ausleger müssten man sagen, dass er für die, welche ihm nur wenig bis gar keine Bedeutung zumessen, auch nicht das Lösegeld stellen würde. Wozu sollte er das dann tun? Das Angebot steht allerdings für alle, d.h. es wäre an sich nicht limitert, soweit ich ihn kenne.

Hallo Helmuth,

hmmm ... Icon_rolleyes ... das mit dem "Lösegeld", welches Jesus für die Gläubigen "bezahlen" sollte, ist eine äußerst schwierige Theorie, denn - sie stellt "Gott" als eine Art "Kaufmann" dar, welcher sich mit Blutzoll seines "Sohnes" bezahlen ließ und zudem noch dessen tödliche Qualen am Kreuz duldete!

Außerdem widerspricht dies (nach meiner Vorstellung!) dem Wesen eines vollkommen "gerechten" Gottes, denn solch einer nimmt sich jeden einzelnen Sünder persönlich vor und schickt ihm schon zu Lebzeiten entsprechende "Rechnungen", welche dieser auf Erden "bezahlen" muss - und zwar auf vielschichtige Art und Weise.
Nicht ohne Grund ist ja in dem deutschen Wort "Schicksal" das Zeitwort "schicken" eingewoben. Sicher ist auch dies eine "Glaubenssache", aber zumindest eine sehr gerechte, denn hier bezahlt nun mal jedes Individuum selbst - sozusagen "aus eigener Tasche".

Es war u.a. auch dies einer der Gründe, warum ich das christl. Dogma nicht so recht annehmen mochte/konnte. Schade, dass seither keiner die Möglichkeit hatte, mit Jesus selbst darüber zu sprechen.-

Ich denke, es ist schon ein Unterschied, ob jemand sein Leben für andere freiwillig "hingibt", oder, ob dies dann von Kirchenmännern als "bezahlter" Ausgleich für die Sünden der Menschheit dargestellt wird, denn dabei erzeugt(e) man ja (absichtlich?) in jedem Menschen ein schlechtes Gewissen und "zwingt (zwang)" ihn über dieses psychologische Mittel zu einer stetigen, tiefen Dankbarkeit, verbunden mit unterwürfigem Gehorsam und finanzieller Spendenbereitschaft.(Heute als Kirchensteuer).

Jesus von Nazaret bittet kurz vor der Kreuzigung in seinem Gebet im Garten Getsemani Gott den Vater darum, dass dieser „diesen Kelch“ an ihm vorübergehen lassen möge (Mk 14,36 und Lk 22,42). Er erhält jedoch keine Antwort, was ich für bedenklich halte, denn mit wem sollte Gott schon reden, wenn nicht in erster Linie mit seinem "Sohn".

Das alles deutet (nicht nur für mich) auf das alte heidnische Tempel-Ritual des Menschenopfers hin, von dem z.B. nicht nur die Priester des Baal-Kultes glaubten, solche Greuel würden die Götter "besänftigen/versöhnen". Ein Historiker schrieb, dass die antiken heidnischen Tempel mit ihren blutverschmierten Altarsteinen Schlachthäusern ähnlich gewesen sein mussten. - Wie man lesen konnte, praktizierten auch germanische Stämme solche Bräuche.

>> Der römische Geschichtsschreiber Tacitus berichtet in seinen Annalen, dass die Germanen nach der Varusschlacht ihren Göttern die römischen Tribunen und Centurionen auf Altären darbrachten. "Gefangene gab es damals einfach nicht - die Besiegten wurden geopfert", beschreibt Hertz den germanischen Brauch. << (SPIEGEL Wissenschaft online)

Ich persönlich denke, dass der "Erschaffer der Welten" weder Opfer noch Anbetung braucht, ansonsten wäre er ja mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet, z.B. von Eitelkeiten abhängig. Ich denke, ER/ES genügt sich selbst, mag aber durchaus Freude "empfinden", wenn jemand so lebt, dass es IHM gefallen könnte - also z.B. die Nächstenliebe in den Vordergrund stellt.

Jesus kann auch nie gesagt haben, dass er für "viele" das Lösegeld ist, aber nicht für "alle" - denn - auch ihm müsste ja deutlich klar gewesen sein, dass bereits vor seinem Wandel auf Erden unzählige Menschen lebten, welche nie die Chance hatten, etwas von seiner "Botschaft der Liebe und Hoffnung" zu hören, ihr also nicht folgen konnten, sondern dem Diktat ihres Kulturkreises unterlagen!

Auch nach Jesu Tod gab es noch viele Jahrhunderte, in denen seine "Botschaft" nicht in alle Winkel der Erde gelangen konnte. Es wäre also mehr als "ungerecht", würden diese nicht informierten/unterwiesenen Menschenmassen alle dem ewigen "Verderben" preisgegeben, denn keiner von denen konnte ja wohl etwas für Ort und Zeit seiner Geburt. Icon_rolleyes

Nein - solches Dogma umgreift nicht das, was ein "Weltenschöpfer" unter gerecht verstehen sollte/könnte. 

Auch hier wäre demnach zu beachten, was einst der Prophet Jesaja als Worte "Gottes" in den Raum stellte:

>> Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken / und eure Wege sind nicht meine Wege - / Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde ist, / so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege / und meine Gedanken über eure Gedanken. <<

Gruß von Reklov


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RE: Welche Bedeutung hat für dich Jesus Christus? - von Reklov - 12-09-2021, 16:01

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