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Ein kurzer Blick in die Vergangenheit
#61
(09-11-2021, 16:06)Reklov schrieb: Nochmal: Kein Menschenleben kann die Forderungen des Philosophen erfüllen, da wir nun mal (soweit wir es mit unseren Sinnen überblicken können!) nicht zu jeder Zeit und an jedem Ort präsent sind! Icon_rolleyes 

Nochmal: Ja, sicher. "Der Philosoph" - kein moderner, wie es aussieht - befasst sich halt mit Dingen, die keine Informationen, Wirkungen oder sonst irgendetwas mit uns austauschen. Wir haben nur Austausch mit einem Raumzeitkegel, der in die Vergangenheit zeigt. Es gibt noch einen anderen Raumzeitkegel, der in die Zukunft weist; der interessiert uns, und deshalb versuchen wir, die Informationen herauszubekommen, die wir jetzt untersuchen.

(09-11-2021, 16:06)Reklov schrieb: Die scheinbar überzeitlichen, ewigen Lebensvoraussetzungen Himmel und Erde werden heute von der Astrophysik der Vergänglichkeit zugeordnet und sogar der Brennstoff-Vorrat unserer Sonne (Helium-Wasserstoff) ist bereits "berechnet"!

Ja, diese Welt wird irgendwann untergehen. Fast alle Sterne, die je entstehen und sterben werden, sind bereits entstanden.

(09-11-2021, 16:06)Reklov schrieb: Unser Bild von WELT wird jedoch vom "Messias" aus den Angeln gehoben. Auch Namen sind (nach Goethes Faust) nur Schall und Rauch. Jesu Worte aber und somit sein Name erheben den Anspruch, in Ewigkeit zu bestehen, was natürlich dem einzelnen Glauben unterliegt, aber zumindest zu Gedanken über die Ewigkeit anregen kann.

Das Christentum hat(te) nicht ohne Grund Erfolg, denn die Worte Jesu stellen der "nüchternen" Betrachtung über das  schnelle und vergänglich "erscheinende" Leben eine andere, neue Perspektive entgegen, weil dieser vor seinem Abschied (laut Bibel-Text!) gesagt haben soll: "Ich lebe, und ihr sollt auch leben".

Ja sicher. Jesus hat erkannt, dass niemand diese Welt "retten" oder die Ungerechtigkeiten aufheben kann. Also hat er vertroestet, auf eine Zukunft und ein Jenseits, das niemand kennt. Sein Versprechen galt uebrigens fuer die Lebzeiten seiner Zuhoerer, und zwar fuer die Menschen auf der Erde; er hat es nie erfuellt.

(09-11-2021, 16:06)Reklov schrieb: Der Inhalt dieser Zusage wird zwar gerne als "das Opium des Volkes" (Karl Marx) bezeichnet, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass weder Marx noch andere Kritiker "Tröstlicheres" anzubieten hatten/haben, was der Psyche des Menschen so recht gefallen könnte.

Falls Du uns damit sagen willst, dass der Mensch gerne betrogen wird, wenn ihn diese Taeuschung sich besser fuehlen laesst, dann klar, das ist richtig (das besagt ja auch der Opiumsvergleich, so wie wir ihn heute verstehen). Menschen bevorzugen immer die schoene Luege vor der brutalen Wahrheit. Ein "Jenseits" haben wir dann doch: das Innere unseres Schaedels.

(09-11-2021, 16:06)Reklov schrieb: Würde z.B. bewiesen sein, dass nach dem Ableben nichts mehr kommt, nichts zu erwarten ist - die schon ohnenhin wahnhaft brutale Rücksichtslosigkeit gegenüber Mitmenschen und Natur würde nochmals ungeahnte Steigerungen nach sich ziehen, denn warum sollte z.B. ein international operierendes Verbrecher-Syndikat seine "Geschäfte" einstellen, wenn es mit der so gewählten Taktik "glänzend" durch ein einmaliges und kurzes, aber reich begütertes Leben rutschen kann?

Und hier ueberstrapazierst Du das Bild wieder. Merke: die versproechene Belohnung, die Gerechtigkeit, von der Du redest, kommt im Jenseits. Die Welt hier aber ist schlecht und zaehlt nichts, wie "Dein Philosoph" uns immer wieder sagt. Es ist nirgendwo erkennbar, dass der christliche Glaube irgendetwas Greifbares zum Besseren gekehrt haette. Marx hatte da einen weitaus groesseren Einfluss, wenn auch mittelbar, denn ohne ihn haette es die soziale Revolution des 20. Jahrhunderts wohl nie gegeben. Der hatte dann letztlich doch etwas geschafft, was knapp 2000 Jahre Christentum nicht auf die Reihe gebracht haben. Natuerlich ist auch das nicht von Dauer und muss wieder erarbeitet werden.

(09-11-2021, 16:06)Reklov schrieb: Dieses ungeheure Maß an kaltblütiger Menschenverachtung, kann nur ein krankes Gehirn so aussprechen, obwohl es ja wissen müsste, wieviel an unermesslichem Leid jeder Krieg erzeugt(e).

"Bringt sie alle um, Gott wird die Seinen erkennen."

Ideologien koennen immer Grausamkeiten erzeugen. Und auch das christliche Jenseitsversprechen hat halt das Potential, unermessliches Leid zu erzeugen. Tut mir leid, aber Deine Idee hatte jetzt 2000 Jahre lang die Moeglichkeit, Dein Postulat zu bestaetigen. Sie ist daran klaeglich gescheitert.

Koennen wir jetzt aber bitte mal zur Naturwissenschaft zurueck, also dem Teil der Erkenntnis, der uns tatsaechlich zugaenglich ist, ohne dass wir uns etwas vorflunkern muessen?
#62
(09-11-2021, 16:06)Reklov schrieb: wie ich sehe, hast Du die Forderungen des griech. Philosophen an die WAHRHEIT nicht richtig aufgefasst, denn er forderte ja von dieser, "zu jeder Zeit und an jedem Ort" wahr zu sein

wie du siehst, habe ich sie sehr richtig aufgefaßt - so, wie du "zu jeder Zeit" deutest, ist dies halt kompletter schwachsinn

Zitat:Würde z.B. bewiesen sein, dass nach dem Ableben nichts mehr kommt, nichts zu erwarten ist - die schon ohnenhin wahnhaft brutale Rücksichtslosigkeit gegenüber Mitmenschen und Natur würde nochmals ungeahnte Steigerungen nach sich ziehen

dieser von dir in permanenz behauptete unsinn wird durch ständige wiederholung nicht plausibler

Zitat:denn warum sollte z.B. ein international operierendes Verbrecher-Syndikat seine "Geschäfte" einstellen, wenn es mit der so gewählten Taktik "glänzend" durch ein einmaliges und kurzes, aber reich begütertes Leben rutschen kann?

tut es doch eh auch so nicht - in welchem paralleluniversum lebst du eigentlich?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#63
Na gut! Ich wollte ja nur darauf hinweisen, dass unsere reale Welt einiges an Schein bietet, den man nicht gleich durchschaut. Da es jetzt zunehmend um Nebenthemen geht (z. B. mal wieder unterschiedliche Auffassungen von Wahrheit), beende ich die Diskussion.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


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