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Gott ist ein Amt
#76
(22-01-2022, 00:12)Helmut-Otto Manning schrieb: Kriege werden allein der Beute wegen geführt!! Die soll aber der Herrschaft gehören. Der Krieger bekommt seinen Lohn im Jenseits! Auch dazu dient Gott und sein angeblicher Wille!!

Manning
Solche schrecklichen unzutreffenden Vereinfachungen sind für seriöse Historiker ein Horror. Nein, Kriege werden nicht allein der Beute wegen geführt, sondern auch aus einer Vielzahl anderer Gründe. Die Beute kann ganz nebensächlich sein. Im Vietnamkrieg beispielsweise gab es für die USA und deren Verbündete im Fall eines Sieges nichts Nennenswertes zu erbeuten - jedenfalls nichts, was in einem irgendwie vertretbaren Verhältnis zu den gigantischen Kosten stünde. Es stimmt auch nicht, dass der Krieger generell seinen Lohn im Jenseits bekommt - das gilt nur in manchen Fällen, nicht in der Regel. Die Krieger beispielsweise, die schließlich im Vietnamkrieg siegten, waren Materialisten und konnten weder im Jenseits noch im Diesseits angemessenen Lohn für ihre Entbehrungen und Leiden erhoffen. Dennoch gewannen sie den Krieg. Die Heere der Condottieri, die immer wieder die Fronten wechselten, bestanden aus gläubigen Christen, aber diese Berufskrieger hofften nicht auf jenseitigen Lohn, sondern wurden gut bezahlt und kämpften ausschließlich deswegen. Auch die Behauptung "Die Beute soll aber der Herrschaft gehören" ist falsch: Die Beute sollte höchstens teilweise der Herrschaft gehören, ein großer Teil stand jedenfalls den Kriegern zu. In Antike, Mittelalter und Renaissance betrachteten es die Kämpfer als ihr gutes Recht, nach der Einnahme einer mühsam eroberten Stadt gründlich zu plündern und die Beute selbstverständlich zu behalten. Beim Sacco di Roma beispielsweise blieb die unermesslich riesige Beute in den Händen der siegreichen Söldner, die außerdem noch ihren regulären Sold bekamen. Diese gigantischen Reichtümer landeten keineswegs im Besitz Karls V. Sogar die Soldaten der Kreuzfahrerheere, bei denen man ganz besonders an "Lohn im Jenseits" denkt, waren routinierte Plünderer und behielten, was ihnen in die Hände fiel, beispielsweise bei der Eroberung Konstantinopels 1204, wo es ebenfalls um riesige Schätze ging; die Beute kam größtenteils in den Privatbesitz der einzelnen Krieger, nur ein kleiner Teil landete im Besitz der Republik Venedig. Es ist also eine differenzierende Betrachtungsweise angesagt. Pauschale Behauptungen wie die drei obigen von Helmut-Otto stimmen fast nie.
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#77
(22-01-2022, 03:04)Apollonios schrieb: Hinsichtlich der Ausgangsthese dieses threads ist also festzustellen: Nein, Gott ist kein Amt - weder im Urbuddhismus noch im Epikureismus: Es gibt zwar Götter, aber sie werden nachdrücklich als funktionslos dargestellt. Wo keine Funktion, da ist kein Amt.

In diesem Punkt stimme ich Dir zu. "Legitimation" oder Schuld werden in den indischen Religionen weitgehend auf das Individuum selbst verlagert (der bei einigen Forumlern beliebte Karma-Gedanke).

Von Rekonstruktionen des historischen Buddha halte ich ansonsten in etwa genauso viel wie von der Rekonstruktion des historischen Jesus: so gut wie nichts. Und bei der Rezeption der asiatischen Religionen im Westen kommt noch dazu, dass diese zum Teil beim Transfer bewusst von ihren religioesen Elementen befreit wurden; das gilt so auch fuer den Hinduismus und der daraus resultierenden Esoterik-Welle. Im Sinne der Thread-These mag das tatsaechlich ihre Beliebtheit erklaeren: wir sehen Religiositaet, ohne dass irgendein Gott dauernd ordnend eingreifen wuerde. Natuerlich kommt es dann wieder zum Fallen in theistische Denkstrukturen, wenn aus Karma doch wieder der ewig wachende, belohnende und strafende Gott im "exotischen" Gewand gemacht wird.
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#78
(21-01-2022, 21:26)Helmut-Otto Manning schrieb: Erster evangelisch gesalbter Herrscher ist der König von Dänemark! England folgt dem Beispiel und es kommt die Anglikanische Kirche!

wirklich?

die englischen bischöfe sagten sich ihrem königlichen weiberhelden zuliebe 1531 vom papst los und machten den achten heinrich zu ihrem chef (die parlamentarische gesetzgebung zog ende 1534 nach)

der protestant christian 3 aber wurde erst mitte 1534 könig von dänemark und norwegen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#79
(21-01-2022, 23:01)Sinai schrieb: in jeder Population ist ein Prozentsatz von jeweils 5 % Schwul bzw lesbisch.
Diese Früchte wurden in Klöster abgeschoben.
Kriegsuntaugliche Grafensöhnchen, verweichlichte Bauernbuben, verpatzte Burschen . . .
Für die war das Kloster das Refugium
Die wollten ja gar nicht heiraten.

Wenn nun einer daherkam und sagte: "Alle mal herhören - wir stürzen das Zölibat. Morgen feiern wir Hochzeit. 100 Mönche führen 100 Nonnen zum Traualtar!"
Dann wäre der Mann am nächsten Morgen mit den Haxen nach Oben im Brunnen gefunden worden

wir sind mittlerweile mit deinen sexualfantasien durchaus vertraut, klemmschwester sinai. du mußt sie nicht ständig neu breittreten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#80
@ petronius:

Im Jahr 1534 hatte Luther erst seine Bibel fertig. Sein Kumpel Bugenhagen missionierte in Hamburg als Christian kam und sich von ihm salben ließ! Damit verlor Rom die Vormachtstellung !

Manning
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#81
(22-01-2022, 22:46)Helmut-Otto Manning schrieb: Im Jahr 1534 hatte Luther erst seine Bibel fertig.

Die taugt aber auch nichts als Glaubensgrundlage des Deutschen Volkes !
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#82
Was ist dieses Urteil denn für ein Blödsinn?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#83
Die Lutherbibel ist wie alle anderen Bibeln wie ein Fisch voller Gräten
Köstliches wertvolles Fleisch, aber trotzdem ungenießbar - da erstickt man leicht!

Es war ein Unsinn, Septuaginta und Co ins Deutsche zu übersetzen

Steckt doch voller Widersprüche! Vom rassistischen Zeug und den gewaltverherrlichenden und daher jugendgefährdenden Stellen gar nicht zu Reden!

Luther hat dem Deutschen Volk ein Danäergeschenk gebracht
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#84
... jedenfalls war es besser das Buch selbst zu lesen, als sich auf die Priesterschaft zu verlassen. Denn für diese war die Bibel eine Sammlung von Verwaltungsrichtlinien bis hin zur Anleitung, wie man "Seelen" beherrscht. Die ganz offensichtlichen Widersprüche sind letztlich der Garant dafür, dass die Hl. Schrift eben nicht Wort für Wort umsetzbar sein kann, oder noch perfider: nach Maßgabe der herrschenden Klasse als "Steinbruch" für "eherne Gesetze" missbraucht wird.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#85
(23-01-2022, 23:37)Ekkard schrieb: ... jedenfalls war es besser das Buch selbst zu lesen, als sich auf die Priesterschaft zu verlassen.

Der von der katholischen Priesterschaft gefilterte Abklatsch war tausendmal besser als das entsetzliche Original
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#86
Wohl kaum. Dass der Katholischen Kirche die Deutungshoheit genommen wurde, hat uns endlich aus behaupteten Abhaengigkeiten befreit.
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#87
(24-01-2022, 01:20)Ulan schrieb: Dass der Katholischen Kirche die Deutungshoheit genommen wurde, hat uns endlich aus behaupteten Abhaengigkeiten befreit.

Und hat "uns" in neue behauptete Abhaengigkeiten geführt
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#88
In irgendwelchen Abhaengigkeiten ist jeder von uns, nur gibt's da offensichtlich Unterschiede. Wir koennen auf den Wuergegriff der Inquisition verzichten. Die Macht der RKK zu brechen, war eine grosse gesellschaftliche Leistung.
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#89
(22-01-2022, 22:46)Helmut-Otto Manning schrieb: @ petronius:

Im Jahr 1534 hatte Luther erst seine Bibel fertig. Sein Kumpel Bugenhagen missionierte in Hamburg als Christian kam und sich von ihm salben ließ! Damit verlor Rom die Vormachtstellung !

Manning

sozusagen also "christian christus"

schön und gut, aber es wäre mir lieber, du gingest auf mein posting ein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#90
(24-01-2022, 11:03)Ulan schrieb: Wir koennen auf den Wuergegriff der Inquisition verzichten.

Wer ist "Wir" ?
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