Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Die Wunder der Bibel - warum gab es seit fast 2000 Jahren keine mehr ?
#31
Zitat:Reklov schrieb:
allerding kann und darf  jeder dennoch immer wieder darüber staunen, wie alles ineinander greift und äußerst zuverlässig funktioniert...
... die "funktionierenden" Bedingungen, unter denen wir winzige Erdenmenschen auf unsere sehr beschränkte, naturgebundene Weise "nachdenken", - können und müssen noch lange nicht den Maßstab für andere, uns unbekannte kosmische Realitäten bilden! -
(Auch logisch!)

petronius schrieb:
ja, wenn er besonders unbedarft ist
jedem, der nur ein bißchen logisch nachzudenken versteht, ist völlig klar, daß es gar nicht anders sein kann - weil er sonst gar nicht existierte, um über all das nachdenken zu können
nein, daran ist gar nichts logisch. es ist schlicht unsinn...

..."uns unbekannte kosmische Realitäten" herbei zu fantasieren ändern nichts an der folgerichtigkeit meiner aussag


... Unbekanntes braucht man nicht herbei zu fantasieren, denn jeder Astrophysiker wird Dir z.B. gerne bestätigen, dass wir schon mal nicht wissen, WARUM es denn überhaupt Materie gibt! Icon_rolleyes

Die Folgerichtigkeit Deiner Aussage endet also ganz schnell dort, wo unser/Dein Unwissen beginnt! Icon_frown Ebenso wenig nützt der Blick auf die EVOLUTION, denn sie bietet uns nur einen Überblick über die Abstammung der Arten an.

In erster Linie ist es die biologische Evolution. Darunter wird die von Generation zu Generation stattfindende allmähliche Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen und von anderen organischen Strukturen verstanden.
Deine inzwischen inflationäre Verwendung des Wortes "Unsinn" darfst Du also getrost in Deine Schublade stecken! Icon_razz 

Das Seinsganze, das als Weltganzes gedacht wird, ist eine verflochtene Einheit aller Weisen des Weltseins, unter der Forschungsidee als grenezenloses Weitertreiben des Erkennens - im Begreifen der Abhängigkeiten und Beziehungen der Dinge "in der Welt".

In verarmter, zum Teil aus wissenschaftlichen Kenntnissen und Hypothesen genährter Form hat dieser von Experten beobachtete Weltprozess populäre Gestalten angenommen, die jede Person in Büchern nachlesen kann.
Den totalen Weltprozess gibt es jedoch für uns nicht. Er ist nur in Gleichnissen gedacht, die lediglich in ihrem Gehalt bewertet, nicht aber als Einsicht von GANZEN anerkannt werden können.

Es ist die Klarheit der Wissenschaft selber, welche die Grenzlinie zwischen allen endlich partikularen Wissensbereichen zieht, welche ihr zugänglich werden (können). Das Ganzheitswissen kann sie leider nicht erreichen, da alles, was ihr Gegenstand wird, ihr aus dem Unbekannten entgegentritt, das selber aber ihr nicht Gegenstand wird !

Gruß von Reklov
Zitieren
#32
(15-01-2023, 16:54)Reklov schrieb: was soll "eine ganz gute Idee" schon groß bedeuten od. aussagen können

mehr, als du oder sonstige gläubische dazu beitragen könnten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#33
(15-01-2023, 17:38)Reklov schrieb: Unbekanntes braucht man nicht herbei zu fantasieren

doch - denn wissen tun wir ja nichts darüber. wo soll es also sonst herkommen?

Zitat:Die Folgerichtigkeit Deiner Aussage endet also ganz schnell dort, wo unser/Dein Unwissen beginnt!

dein unwissen ist ja nun beileibe nicht geringer - aber trotzdem fantasierst du "uns unbekannte kosmische realitäten" herbei

verstehst du wirklich nicht den unterschied zwischen "wir wissen nicht" und "da gibt es noch was unbekanntes"? auch letzteres wissen wir eben nicht

Zitat:Ebenso wenig nützt der Blick auf die EVOLUTION, denn sie bietet uns nur einen Überblick über die Abstammung der Arten an

mehr behauptet sie ja auch nicht. du allein bist es, der ständig aus naturwissenschaftlichem wissen irgendwelchen transzendenten scheiß herausptügeln will

Zitat:Das Seinsganze, das als Weltganzes gedacht wird, ist eine verflochtene Einheit aller Weisen des Weltseins

ja - das wird halt von dir gedacht. mehr nicht, es lohnt daher auch keine weitere betrachtung

Zitat:Den totalen Weltprozess gibt es jedoch für uns nicht

echt jetzt? und wer außer dir fantasiert überhaupt einen solchen?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#34
(15-01-2023, 19:12)petronius schrieb: dein unwissen ist ja nun beileibe nicht geringer - aber trotzdem fantasierst du "uns unbekannte kosmische realitäten" herbei

verstehst du wirklich nicht den unterschied zwischen "wir wissen nicht" und "da gibt es noch was unbekanntes"? auch letzteres wissen wir eben nicht

Zitat:Reklov schrieb:
Ebenso wenig nützt der Blick auf die EVOLUTION, denn sie bietet uns nur einen Überblick über die Abstammung der Arten an

petronius schrieb:
mehr behauptet sie ja auch nicht. du allein bist es, der ständig aus naturwissenschaftlichem wissen irgendwelchen transzendenten scheiß herausptügeln will



Zitat:Reklov schrieb:
Das Seinsganze, das als Weltganzes gedacht wird, ist eine verflochtene Einheit aller Weisen des Weltseins

petronius schrieb:
ja - das wird halt von dir gedacht. mehr nicht, es lohnt daher auch keine weitere betrachtung

... "nur von mir gedacht, mehr nicht!? " -  (Allzu belesen scheinst Du ja nicht zu sein.) Icon_rolleyes

Zitat:Reklov schrieb:
Den totalen Weltprozess gibt es jedoch für uns nicht

echt jetzt? und wer außer dir fantasiert überhaupt einen solchen?

Reklov: weit mehr Menschen, als Du es Dir vorstellen kannst!

... Du verstehst anscheinend nicht, dass beides miteinander "verknüpft" ist!? Icon_rolleyes 

Gruß von Reklov
Zitieren
#35
(15-01-2023, 19:03)petronius schrieb:
(15-01-2023, 16:54)Reklov schrieb: was soll "eine ganz gute Idee" schon groß bedeuten od. aussagen können

mehr, als du oder sonstige gläubische dazu beitragen könnten

... jetzt bewegst Du Dich aber auch auf "gläubischen" Pfaden.

Zähle mir doch mal bitte zumindest 3 gute Ideen auf, welche für sich, abseits des "Gläubischen", Ansprüche erheben könnten. Icon_rolleyes
Ich antworte dann gerne darauf.

Gruß von Reklov
Zitieren
#36
Wunder? (Bitte Thema beachten!)
Zitieren
#37
Ich weise darauf hin, dass Wundererzählungen in erster Linie Erzählungen sind, die uns etwas über die Wirkung des Glaubens buchstäblich "erzählen". Die darin vorkommenden Fakten sind nur scheinbar solche - wie übrigens quer durch "Heilige Bücher" festzustellen ist. Bitte beachten, was Ulan sehr treffend hier beigetragen hat.

Es gibt auch heute noch "Wunder". Immer dann, wenn Menschen eine ausweglose Situation überstanden haben z. B. das Erdbeben in Haiti, dann erzählen sie vom Wunder ihrer Errettung. (Die anderen erzählen leider gar nichts mehr.) Ich wette fast darauf, dass in späteter Zeit, die Urgroßeltern zu wahren Heiligen stilisiert werden, weil ausgerechnet sie errettet wurden - Gottes Lohn eben!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#38
@Ulan
Es ist schwierig, zu erkennen, worin Du in den Schriften noch Religion vorfindest. Du interpretierst sie auf eigenartige Weise, sodass eine göttliche Botschaft nicht mehr zu erkennen ist. Sollte Religion doch dem Menschen Heilslehre sein und ihm den Grund und das Ziel des Dasein erklären?
So sagt Jesus, dass der Glaube heilt und empfielt, nicht mehr zu sündigen. Du jedoch schliesst einen Zusammenhang der Sünde mit der Krankheit aus. Die elterlichen Gene sind jha nur für den materiellen Körper verantwortlich. Gott liefert die Seele und so diese in einen behinderten Körper kommt, leidet sie. Somit wäre Gott ungerecht! Wieso soll es unmenschlich sein, für die eigenen Sünden zu leiden? Ist die Annahme der Ungerechtigkeit Gottes die bessere Alternative?

Du siehst die Wiedergeburt in der Taufe? Da gibt es in den Schriften nicht den geringsten Hinweis. Im Gegenteil, jeder weiss, dass Johannes der Täufer der wiedergeborene Elias war.

Es ist sehr mystisch, wie Du annimmst, der geheilte Lahme bewege sich nur aufgrund seines Glaubens fort, die Schriften seien an der Bildung der dazu erforderlichen Muskeln nicht interessiert. Könnte es sein, Dass Du daran nicht interessiert bist, um deren Entstehung nicht erklären zu müssen? Wenn die Wunder für Dich nur Bilder sind und somit gar nicht stattgefunden haben, dann hat Jesus in Wahrheit die Bevölkerung leiden und hungern lassen - und war somit ohne jede Bedeutung für die Menschheit??

An anderer Stelle sagst Du dass Gott Jesus bei der Taufe im Jordan zum Christus gemacht habe, für mich eine unhaltbare Ansicht.

So wie Du die Schriften zepflückst, bleibt meines bescheidenen Erachtens nichts Religiöses übrig. Du sagst lediglich: "Wer gurund- und bedingungslos glaubt ..." aber da bleibt eigentlich gar nicht zu glauben übrig - oder wie siehst Du das?

Du vermutest eher, Jesus hätte gar nicht gewollt, dass wir seine Botschaft verstehen, als an der Richtigkeit des Textes zu zweifeln. War nicht auch irgendwo von Lügengriffeln die Rede?

Vermutlich siehst Du im Pfingstereignis als der Geist Gottes durch die Apostel sprach auch keine wirkliche Begebenheit, die sich durchaus wiederholen könnte und ziehst die Möglichkeit mit einem Hallelujah ins Lächerliche.
Zitieren
#39
(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: ..., jeder weiss, dass Johannes der Täufer der wiedergeborene Elias war.

Niemand kann derlei "wissen".

Wissen kann man, zum Teil und ungefähr, wie die biblischen Berichte zustande gekommen waren. In religions- und textgeschichtlichen Seminaren diverser hoher theologischer Schulen wird solches erörtert und vorgetragen.

Zum Verhältnis Elia - Johannes d. Täufer siehe beispielsweise hier:

Der historische Elia dürfte Vorsteher einer Gemeinschaft von Kultpropheten gewesen sein, die ihre Versammlungsstätte am Heiligtum zu Gilgal besaßen (2Kön 2,1.15–18).

Eine jüngere Bearbeitung der Eliaerzählungen wusste von seiner Entrückung auf einem feurigen Wagen in den Himmel zu berichten (2Kön 2,11–12).

An sie knüpfte die Verheißung von seiner Wiederkehr vor dem Kommen des großen Gerichtstages Jahwes (Mal 3,23–24), die von Jesus auf Johannes den Täufer bezogen worden ist (Mk 9,11 par Mt 17,10).


Otto Kaiser. Glaube und Geschichte im Alten Testament. Biblisch-theologische Studien Bd 150. 2014 Neukirchen-Vluyn. Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH. S. 83f.
MfG B.
Zitieren
#40
(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: @Ulan
Es ist schwierig, zu erkennen, worin Du in den Schriften noch Religion vorfindest. Du interpretierst sie auf eigenartige Weise, sodass eine göttliche Botschaft nicht mehr zu erkennen ist. Sollte Religion doch dem Menschen Heilslehre sein und ihm den Grund und das Ziel des Dasein erklären?

Wie kommst Du darauf? Was an Glaube an einen Gott, der Dich gesund macht, ist nicht Religion Deiner Ansicht nach? Du bist es doch, der meine Erklaerungen als "zu mystisch" ansieht und nach naturwissenschaftlichen Erklaerungen in Wundern sucht.

(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: So sagt Jesus, dass der Glaube heilt und empfielt, nicht mehr zu sündigen. Du jedoch schliesst einen Zusammenhang der Sünde mit der Krankheit aus. Die elterlichen Gene sind jha nur für den materiellen Körper verantwortlich. Gott liefert die Seele und so diese in einen behinderten Körper kommt, leidet sie. Somit wäre Gott ungerecht! Wieso soll es unmenschlich sein, für die eigenen Sünden zu leiden? Ist die Annahme der Ungerechtigkeit Gottes die bessere Alternative?

Ich sehe, dass der Jesus der Evangelien einen ungerechten Gott predigt, ja, hoechstwahrscheinlich aus Unwissen. Die Menschen seiner Zeit wussten es nicht anders. Sicher, einige Krankheiten (Diabetes Typ II, Folgen von Uebergewicht, und aehnliches) sind zum Teil selbstverschuldet, auch wenn selbst dort oft eine genetische Komponente hineinspielt, aber die meisten Krankheiten sind es nicht. Wer an einer Infektionskrankheit stirbt, hat nur bedingt Einfluss darauf, sondern ist vollkommen seinen Genen und dem Ergebnis des Zufallsprozesses (mit einer Selektionskomponente), der bei der Bildung des Immunsystems zum Einsatz kommt, ausgeliefert. Dafuer kann niemand etwas, da das ausserhalb jeglicher Einflussmoeglichkeit liegt. Schon das Buch Kohelet im AT hat erkannt (Koh9, LUT):
"2 Es begegnet dasselbe Geschick dem einen wie dem andern: dem Gerechten wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen; dem, der opfert, wie dem, der nicht opfert. Wie es dem Guten geht, so geht’s auch dem Sünder. Wie es dem geht, der schwört, so geht’s auch dem, der den Eid scheut."


Wenn Gott Dich nicht mag, dann mag er Dich halt nicht, egal was Du tust. Und umgekehrt.

(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: Du siehst die Wiedergeburt in der Taufe? Da gibt es in den Schriften nicht den geringsten Hinweis.
Den Tod (Roemer 6, EU):"3 Wisst ihr denn nicht, dass wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? 4 Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln."

(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: Im Gegenteil, jeder weiss, dass Johannes der Täufer der wiedergeborene Elias war.

Das Markus-Evangelium legt das nahe, aber Johannes der Taeufer selbst widerspricht dem in Joh 1 (EU):
"21 Sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein."

Aber klar, die verschiedenen Evangelien sehen in Christus ja vollkommen andere Figuren und widersprechen sich auch in solchen Details. Zur Bedeutung des Elias, siehe Bion. Juden warten uebrigens heute noch auf die Rueckkehr des Elias.

(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: Es ist sehr mystisch, wie Du annimmst, der geheilte Lahme bewege sich nur aufgrund seines Glaubens fort, die Schriften seien an der Bildung der dazu erforderlichen Muskeln nicht interessiert. Könnte es sein, Dass Du daran nicht interessiert bist, um deren Entstehung nicht erklären zu müssen?

Nun, diese mystische Annahme ist halt die Aussage des Evangeliums, von der ich sprach. Es gilt nur das "richtige Denken", der Glaube, alles andere ist unwichtig. Die Heilung des Bartimaeus z.B. ist eine vernichtende Kritik an Philosophie (und mittelbar hier Wissenschaft, weil die Frage, die Platons Timaeus bezueglich des Sehprozesses betrachtete, heute als wissenschaftlich bezeichnet wuerde), haelt also weltliche Erkenntnis fuer vollkommen unwichtig (aehnlich wie Reklov immer wieder in allen moeglichen Threads). Die Botschaft ist gegen so etwas gerichtet, wie Du es hier vertrittst: materielle Erkenntnisse fuehren nur in die Irre.

Und es bin nicht ich, der Wunder fuer sich selbst in ihrem "Mechanismus" erklaeren muesste, das bist nur Du, weil Du an den Text glaubst. Wie gesagt, der Text ist an Erklaerungen ueber den Glauben hinaus nicht interessiert, und ich habe keinen Grund, so etwas kuenstlich in den Text zu injizieren. Eine Erklaerung fuer den Text habe ich aber trotzdem geliefert; Du kannst sie nur fuer Dich nicht akzeptieren, weil das Resultat an Deiner persoenlichen Glaubensvorstellung kratzt.

(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: Wenn die Wunder für Dich nur Bilder sind und somit gar nicht stattgefunden haben, dann hat Jesus in Wahrheit die Bevölkerung leiden und hungern lassen - und war somit ohne jede Bedeutung für die Menschheit??

Was fuer eine bizarre Schlussfolgerung ist das? In welcher Form auch immer haette Jesus "die Bevoelkerung leiden und hungern lassen"? Fakt ist, dass die Bevoelkerung auch nach seinem Tod litt und hungerte. Wenn Du Jesus daran die Schuld geben willst, nur zu. Das Markus-Evangelium beschreibt Jesus nur als Vehikel fuer Gottes Geist, der zu seinem Tempel geht, um die Strafe einzulaeuten. Die Bevoelkerung Judas, die "Paechter des Weinbergs", sind dem Untergang geweiht. Nur die, die bereits in ihrem Herzen glauben, werden dem entkommen.

Und wie kann Jesus ohne Bedeutung fuer die Menschheit gewesen sein? Egal, was er nun tatsaechlich war, er hat zumindest indirekt zur Entstehung einer Religion gefuehrt, die auch heute noch einen Grossteil des Globus dominiert. Das sind also ganz reale Bedeutungen fuer die Menschheit.

(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: An anderer Stelle sagst Du dass Gott Jesus bei der Taufe im Jordan zum Christus gemacht habe, für mich eine unhaltbare Ansicht.

Das ist das, was das Markus-Evangelium uns erzaehlt. Bei der Taufe am Jordan passiert dies (Mk 1, EU):
"10 Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam (woertlich: in ihn). 11 Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden. 12 Und sogleich trieb der Geist Jesus in die Wüste."


Der Geist Gottes fuhr also in Jesus, Gott sprach zu Jesus, dass er nun sein Sohn sei (eine Adoption aehnlich wie bei der Salbung Davids zum Koenig, als David zu Gottes Sohn wurde, indem der Geist Gottes auf ihn niederging), und der Geist uebernahm jetzt die Kontrolle. Irenaeus von Lyon hat schon in der Antike (um 180) darauf hingewiesen, dass der Markus-Text so interpretiert wurde und man andere Evangelien nehmen muesste, um das zu "widerlegen".

Ansonsten ist "Christus" ein Titel mit derselben Bedeutung wie "Messias", auf Deutsch "der Gesalbte". David war auch ein Messias in der Bibel. Sogar der Perserkoenig Kyros wird als Gesalbter Gottes beschrieben.

(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: So wie Du die Schriften zepflückst, bleibt meines bescheidenen Erachtens nichts Religiöses übrig. Du sagst lediglich: "Wer gurund- und bedingungslos glaubt ..." aber da bleibt eigentlich gar nicht zu glauben übrig - oder wie siehst Du das?

Du verwechselst mal wieder Glaube mit Religion. Ich rede nur ueber Religioeses; wovon eventuell nichts uebrig bleibt, ist bestenfalls Glaube. Wenn das aufmerksame Lesen der Bibel Dich zum Verlust des Glaubens fuehrt, dann ist das nicht meine Schuld. Es kommt ja noch dicker: Das Markus-Evangelium kennt keine Geburtslegenden (bei seiner adoptionistischen Christologie sind die unwichtig) oder Auferstehungserscheinungen (da muessen erst die spaeteren Evangelien ihre Geschichten erfinden), und natuerlich erzaehlt es uns auch, warum noch nie jemand von der Geschichte, die Markus uns erzaehlt, gehoert hat. Tja, da sieht's dann mau aus mit "korrekter" Ueberlieferung.

(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: Du vermutest eher, Jesus hätte gar nicht gewollt, dass wir seine Botschaft verstehen, als an der Richtigkeit des Textes zu zweifeln. War nicht auch irgendwo von Lügengriffeln die Rede?

Von Luege sprachst nur Du, nicht ich. Aber, wie ich sehe, verwechselst Du immer noch Jesus mit dem Evangelisten und die Zuhoerer Jesu mit uns, den Lesern. Der Jesus des Markusevangeliums wollte nicht, dass seine Zuhoerer seine Botschaft verstehen; das sagt er uns explizit, muss ich also nicht reininterpretieren. Anders als seine Zuhoerer, bekommen seine Juenger alles erklaert. Sie verstehen auch nichts und verlassen Jesus vor seinem Tod (im Markus-Evangelium werden sie nicht rehabilitiert). Aber wir, die Leser, koennen ja die Erklaerungen Jesu an seine Juenger lesen, weil der Evangelist uns diese Erklaerungen liefert. Wir sollen natuerlich verstehen. Wir sollen uns auch besser fuehlen als diese dummen Juenger, und die bestraften Zuhoerer draussen dienen als abschreckendes Beispiel, dass Gott beim Bestrafen nicht lange rumfackelt.

(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: Vermutlich siehst Du im Pfingstereignis als der Geist Gottes durch die Apostel sprach auch keine wirkliche Begebenheit, die sich durchaus wiederholen könnte und ziehst die Möglichkeit mit einem Hallelujah ins Lächerliche.

Sehe ich das Pfingstereignis als real? Nein, zumindest die Geisterfrage. Dass da irgendein gemeinschaftliches "Erweckungserlebnis" stattgefunden hatte, ist aber durchaus wahrscheinlich; irgendwo muss das Christentum ja schliesslich herkommen. Ins Laecherliche ziehe ich das trotzdem nicht. Das "Halleluja" soll nur darauf hinweisen, dass das reine Glaubensfrage ist, und ich hatte das auch explizit auf ein reines Glaubensbekenntnis von Dir geantwortet.
Zitieren
#41
(16-01-2023, 14:37)Reklov schrieb: Du verstehst anscheinend nicht, dass beides miteinander "verknüpft" ist!? Icon_rolleyes 

was jetzt? und warum, inwiefern?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#42
(16-01-2023, 14:42)Reklov schrieb: jetzt bewegst Du Dich aber auch auf "gläubischen" Pfaden.

Zähle mir doch mal bitte zumindest 3 gute Ideen auf, welche für sich, abseits des "Gläubischen", Ansprüche erheben könnten

ach reklov... wie die erde entstanden sein dürfte, kannst du sogar im fernsehen in verschiedenen dokus sehen

diese "ideen" erheben völlig zu recht den anspruch, höhere aussagekraft bezüglich des realen erheben zu können als irgendwelche religiöse schöpfungsmythen

wenn ich dir jetzt auch noch erklären soll, warum, bist du als gesprächspartner zu diesen themen sowieso nicht satisfaktionsfähig. ich werde es daher nicht tun oder hier, wie du, seitenweise irgendwelche internetzitate zu ohnehin allgemein bekannten hier hereinspammen

ein biblisches wunder wears jedenfalls nicht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#43
(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: Wieso soll es unmenschlich sein, für die eigenen Sünden zu leiden?

unmenschlich ist es, jeden für sein leiden selbstverantwortlich zu machen

Zitat:Ist die Annahme der Ungerechtigkeit Gottes die bessere Alternative?

das ist keine annahme, sondern fakt. schau dich um!

Zitat:jeder weiss, dass Johannes der Täufer der wiedergeborene Elias war

ich nicht. und woher willst du das wissen?


Zitat:Es ist sehr mystisch, wie Du annimmst, der geheilte Lahme bewege sich nur aufgrund seines Glaubens fort

so ist das nun mal mit den wundern

Zitat:Wenn die Wunder für Dich nur Bilder sind und somit gar nicht stattgefunden haben, dann hat Jesus in Wahrheit die Bevölkerung leiden und hungern lassen

nicht mehr oder weniger als sein von ihm selbst behaupteter vater

Zitat:und war somit ohne jede Bedeutung für die Menschheit??

noch nicht mal gläubige christen sehen die bedeutung der sagengestalt jesu (im fachjargon: des kerygmatischen jesus) in seiner eigenschaft als heiler und essensbeschaffer

und die bevölkerung im ganzen litt und hungerte ja auch nach der bibel weiter wie bisher
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#44
(17-01-2023, 12:54)Bion schrieb:
(17-01-2023, 09:37)Farius schrieb: ..., jeder weiss, dass Johannes der Täufer der wiedergeborene Elias war.

Niemand kann derlei "wissen".

Wissen kann man, zum Teil und ungefähr, wie die biblischen Berichte zustande gekommen waren. In religions- und textgeschichtlichen Seminaren diverser hoher theologischer Schulen wird solches erörtert und vorgetragen.

Zum Verhältnis Elia - Johannes d. Täufer siehe beispielsweise hier:

Der historische Elia dürfte Vorsteher einer Gemeinschaft von Kultpropheten gewesen sein, die ihre Versammlungsstätte am Heiligtum zu Gilgal besaßen (2Kön 2,1.15–18).

Eine jüngere Bearbeitung der Eliaerzählungen wusste von seiner Entrückung auf einem feurigen Wagen in den Himmel zu berichten (2Kön 2,11–12).

An sie knüpfte die Verheißung von seiner Wiederkehr vor dem Kommen des großen Gerichtstages Jahwes (Mal 3,23–24), die von Jesus auf Johannes den Täufer bezogen worden ist (Mk 9,11 par Mt 17,10).


Otto Kaiser. Glaube und Geschichte im Alten Testament. Biblisch-theologische Studien Bd 150. 2014 Neukirchen-Vluyn. Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH. S. 83f.

Na klar, was wissen wir schon - eigentlich gar nichts. Nicht Mal dass 1+1=2 ist bewiesen, was alles "Wissen" der Naturwissenschaften in Frage stellt.

Gemäss Matthäus 17.12 ist Elia schon als Johannes der Täufer gekommen. Stellt sich nun die Frage, ob die hohen theologischen Schulen der Kirche und ihren Dogmen verpflichtet sind und somit eine Reinkarnation a priori ablehnen.
Zitieren
#45
(19-01-2023, 20:23)Farius schrieb: Na klar, was wissen wir schon - eigentlich gar nichts. Nicht Mal dass 1+1=2 ist bewiesen, was alles "Wissen" der Naturwissenschaften in Frage stellt.

Klar wäre in dem Fall nur, dass du da einfach wiedermal von dir selber auf andere zu *scheißen* versuchst. Was kränkt dich denn so? Und falls du jemals bis 3 zählen gelernt hast, beweist sich ganz von selbst wie viel 1+1 IST.

(19-01-2023, 20:23)Farius schrieb: Gemäss Matthäus 17.12 ist Elia schon als Johannes der Täufer gekommen. Stellt sich nun die Frage, ob die hohen theologischen Schulen der Kirche und ihren Dogmen verpflichtet sind und somit eine Reinkarnation a priori ablehnen.
Sollte dir aber egal sein... Es sei denn, du bist ein auserwählter Gottes-Versteher (hälst dich für einen solchen) und kannst nun nicht mehr damit leben, dass dir das niemand glauben will.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Warum gibt es Leid und das Böse in unserer Welt? Reklov 446 35713 22-01-2024, 21:41
Letzter Beitrag: Geobacter
  Wurde die Bibel vom Heiligen Geist oder von Menschen geschrieben? Nils 48 3553 09-01-2024, 13:53
Letzter Beitrag: Sinai
  Materialsymbolik in der Bibel. Blei Sinai 12 2041 26-07-2023, 14:42
Letzter Beitrag: petronius

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste