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Homosexualit
#1
Ich würde hier noch einmal schnell auf die Frage nach Homosexualität eingehen, denn in den Büchern Moses' ist da ein ziemlich prägnanates Ver-/Gebot zu finden:

3.Moses / Levitikus 18
22 Kein Mann darf mit einem anderen Mann geschlechtlich verkehren; denn das verabscheue ich.

Und des weiteren folgt dann noch das Verbot, als Mann einen Menschen ( eigentlich 'deine Frau' ) von hinten 'zu besteigen', womit eine weitere explizite Praktik verboten wäre.
Leider habe ich dazu die Bibelstelle vergessen, doch sicher auch in der nähe von 'Gesetze für Gottes heiliges Volk', sprich Levitikus 18-20.

Was sagt ihr dazu?

Es betrifft hier sowohl Christentum, als auch Judentum; ich war mir nur nicht sicher, ob ich es in Interreligiöses oder Bibelstellen reinstellen soll!?

Chris
#2
Dürfen wir Christen zudem es auch auf uns beziehen, da sich -laut Überschrift- diese Gebote ja auf Gottes Heiliges Volk beziehen, sprich das jüdische Volk!??

Nur 'n kleiner Zustatz... ;))
#3
Hm - also die Stelle im NT
Zitat:Röm 1,26
Darum [als Strafe für ihren Unglauben] lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus:
Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; ebenso
gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf [von dem der gute Paulus
ja auch nicht sehr viel mehr gehalten hat :wink:]
und entbrannten in Begierde zueinander.
scheint mir Homosexualität eher als Strafe und weniger als Sünde darzustellen... :roll:

() qilin
#4
Hi Chris,

im Lexikon findest du auch einiges zu Homosexualität in den Religionen. Speziell zum Judentum, Christentum und Islam, aber auch zum Buddhismus, Hinduismus und in anderen Religionen. Es gibt auch einen Artikel über Homosexualität im Neuen Testament. Die Artikel sind in den jeweiligen Kategorien zu finden und sind dort alphabetisch geordnet.
#5
Sollen sich dann die Homosexuellen alle, sofern sie einigermaßen gläubig sind, von Gott gestraft fühlen?
Das klingt ja fast noch härter...!

chris
#6
Ich habe im Lexikon nachgelesen und sehe das ungefär wie folgt;
Ein -religiöser- Mensch muss (ich gehe jetzt von den drei monotheistischen Religionen aus) selbst die in der Bibel gegebenen Stellen interpretieren und darf dabei -meiner Meinung nach- keinesfalls vergessen, die Stellen aus zeitlichem Zusammenhang zu sehen!?

chris
#7
Zitat:Sollen sich dann die Homosexuellen alle, sofern sie einigermaßen gläubig sind,
von Gott gestraft fühlen?
Das klingt ja fast noch härter...!
Ja, schon irgendwie - wenn ich den Text richtig interpretiere, dann läuft das ja
(wie auch im AT manchmal) auf eine Art Sippenhaftung hinaus - wenn ich sündige,
dann werden meine Frau, die Kinder, oder vielleicht der Briefträger homosexuell... :twisted:

() qilin

P.S. Naja, man muss die Bibel nicht selbst interpretieren - man kann's auch denen
überlassen, die's a priori besser wissen... :P
#8
Soll einer unserer besten Freunde, der eben homosexuell ist, und freiwillig bei Ärzte ohne Grenzen seit 17 Jahren mit großer Leidenschaft und viel viel Einsatz arbeitet, für seine Homosexualität von einem Gott der darauf bedacht ist, dass den Menschen geholfen wird, bestraft werden?
#9
Ob es einem nun gefällt oder nicht, oder ob man es nun gerecht findet oder nicht... was die Schriften der verschiedenen Religionen über dieses Thema sagen ist ziemlich eindeutig. Das kann man nun auslegen und umgehen wie man will, aber dass es so in der Bibel steht ist Fakt.
#10
Pichou schrieb:Soll einer unserer besten Freunde, der eben homosexuell ist, und freiwillig bei Ärzte ohne Grenzen seit 17 Jahren mit großer Leidenschaft und viel viel Einsatz arbeitet, für seine Homosexualität von einem Gott der darauf bedacht ist, dass den Menschen geholfen wird, bestraft werden?
Tja, laut den drei großen monotheistischen Religionen, JA.

So läufts mit dem Übergott. Erst erschafft er Dinge, dann bestraft er sie dafür, daß sie so sind, wie sie sind. Die Bibel ist voll mit Beispielen dafür, die Parabel vom Feigenbaum bringt's auf den Punkt.
#11
Pichou schrieb:Soll einer unserer besten Freunde, der eben homosexuell ist, und freiwillig bei Ärzte ohne Grenzen seit 17 Jahren mit großer Leidenschaft und viel viel Einsatz arbeitet, für seine Homosexualität von einem Gott der darauf bedacht ist, dass den Menschen geholfen wird, bestraft werden?
Interessant, liebe Pichou,
wir haben einen fast identischen Fall in der Familie.

Ich glaube,
dass die Darstellung dieser Veranlagung als Sünde (oder sogar Strafe Gottes) kulturgeschichtlich bedingt ist.

Für das Neue Testament dürfte klar sein,
dass vor allem Paulus gegen die Stellung der Homosexualität bei den Griechen seiner Zeit vorgehen will.
Damals war diese Sexualität üblich und von Sokrates, Platon u.a. bekannt.

Im Alten Testament
geht es vor allem wohl auch um den Erhalt und das Wachsen des Volkes.
Homosexualität trägt ja nicht gerade zum Wachstum der Bevölkerung bei.
Das war aber Israel verheißen und mit Erfolg und auch Machtstabilisierung verbunden.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
#12
Hier noch ein Text aus dem Internet,
der eine realistische Haltung selbst in der kath. Kirche zeigt:

P. Bernd Hohmann OP
(Dominikanerkloster, Brucknerstr. 6, 38106 Braunschweig),
beauftragt für "Homosexuelle und Kirche" im Bistum Hildesheim.

Homosexualität
· ist eine nicht frei gewählte, in der Tiefe der menschlichen Person angelegte Geschlechtsidentität;
· entwickelt sich -vermutlich- durch eine Vielzahl von Faktoren wie z.B. Erbanlagen und milieuabhängige, persönliche lebensgeschichtliche Einflüsse;
· wird sehr früh in der Kindheit begründet (und nicht erst in der Pubertät);
· ist therapeutisch (im Sinne einer Umpolung) nicht veränderbar;
· ist keine Krankheit.

Der Katechismus der Katholischen Kirche von 1993
trägt in seinem Kapitel über Homosexualität (2358) diesen Erkenntnissen Rechnung:
"Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt.
Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; ... Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen ..."

Homosexualität - Lesbisch- bzw. Schwulsein - gehört zutiefst zur persönlichen Identität eines Menschen. Und - wie viele Selbstzeugnisse belegen:
Homosexuelle sind in gleicher Weise liebes- und bindungsfähig wie Heterosexuelle.

Wie allen Christen stellt sich auch Lesben und Schwulen die Aufgabe, sich selbst mit ihrer schwulen bzw. lesbischen Identität als von Gott so geschaffen und gewollt anzunehmen.

Auf einer Tagung machte ein schwuler Teilnehmer den Dissens zwischen dem Leben und der kirchlichen Lehre deutlich:

"Sexualität ist für mich wie für jeden Menschen von großer Bedeutung für Selbstbestätigung, Identität, Integration der Persönlichkeit.
Es gibt weder einen Grund zu glauben, dass Gott die Gabe der Enthaltsamkeit allen Homosexuellen gewährt, noch daß Sexualität ein Vorrecht Heterosexueller sei.

Entschieden wehren möchte ich mich gegen eine Reduktion von Homosexualität auf (genitale) Sexualität, wie es in sämtlichen amtlichen Stellungnahmen zum Ausdruck kommt;
genitale Sexualität ist weder das alles Definierende noch das Wichtigste, genau wie in einer heterosexuellen Beziehung." (in: Arntz/König, Kirche und die Frage der Homosexualität. Hildesheim 1995, S. 50)

Ein positives Zeichen setzte
das Pastorale Forum der Erzdiözese München und Freising,
eine Art Diözesansynode aus Bischof, Priestern und Laien, mit seiner Forderung:

"Homosexuelle dürfen in keiner Weise ausgegrenzt und zurückgesetzt werden.
Verbände und Gemeinden sollten sich dafür einsetzen, daß ein differenziertes, positives Verständnis für homosexuell veranlagte Menschen
zunehmend auch in der kirchlichen Öffentlichkeit Anerkennung findet.
Die Bemühungen verschiedener Gruppen, diesen Menschen innerhalb der Kirche einen Lebensraum zu vermitteln, werden begrüßt."

http://www.kirche-und-homosexualitaet.de
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
#13
Zitat:Tja, laut den drei großen monotheistischen Religionen, JA.

So läufts mit dem Übergott. Erst erschafft er Dinge, dann bestraft er sie dafür, daß sie so sind, wie sie sind. Die Bibel ist voll mit Beispielen dafür, die Parabel vom Feigenbaum bringt's auf den Punkt.
Hallo GermanHeretik

Das trifft auf den Gott der Bibel nicht zu.
Der Mensch war es der alles versemmelt hat!!
Gott hat alles perfekt gemacht,ein Vollkommener hat logischerweise auch Vollkommenes erschaffen.
Der einzige Fehler,wenn man es so nennen will,war das er dem Menschen einen freien Willen geschenkt hat.
Und so hat der Mensch freiwillig sich von Gott gelöst .

Lieben Gruß
yentl
#14
Ich glaube, ich wiederhole mich, wenn ich dies eingebe,
aber ich denke/glaube, dass die Menschen, auch solche, die sich als Theologen bezeichnen, die von Gott gegebenen Worte immer aus ihrem zeitlichen Zusammenhang zu sehen; wie eben damals beim Volke Israel und dessen ''Gedeihen'' !

Und ich meine, dass gerade dadurch, dass Homosexualität von Geburt an
in einem ( betroffenen ) Menschen vorhanden ist, es eine von Gott gegebene Tatsache ist, wie auch farbige,weiße oder 'gelbe' Hautfarbe..., wobei diese mittlerweile ja veränderbar ist...!

chris
#15
Anonymous schrieb:
Zitat:So läufts mit dem Übergott. Erst erschafft er Dinge, dann bestraft er sie dafür, daß sie so sind, wie sie sind. Die Bibel ist voll mit Beispielen dafür, die Parabel vom Feigenbaum bringt's auf den Punkt.
Hallo GermanHeretik

Das trifft auf den Gott der Bibel nicht zu.
Der Mensch war es der alles versemmelt hat!!
Gott hat alles perfekt gemacht,ein Vollkommener hat logischerweise auch Vollkommenes erschaffen.
Der einzige Fehler,wenn man es so nennen will,war das er dem Menschen einen freien Willen geschenkt hat.
Und so hat der Mensch freiwillig sich von Gott gelöst .
Naja, das hängt davon ab, wie man die Bibel liest bzw. wie man sie versteht.

"Fehler" ist gut. Wenn Gott allwissend ist, hätte er vorher gewußt, was dabei rauskommt. Nicht nur beim Menschen, auch bei diversen gefallenen Engeln.

Bezeichnend ist wirklich die Geschichte vom Feigenbaum, der keine Früchte trägt, weil gerade nicht die Jahreszeit dafür ist und dafür umgehend von Jesus (== Gott) verflucht wird. Nachzulesen unter Mk 11:13 & Mt 21:19.


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