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"Was kann ich wissen..."
(25-06-2022, 07:25)japa schrieb: wobei die Frage ist, was "wir" meint.

Wir Menschen ganz allgemein. Und bei der Zuverlaessigkeit von Erzaehlungen, die weitergereicht werden, sieht es erfahrungsgemaess nicht gut aus. Bei den beliebteren Hoellenerzaehlungen in verschiedenen Regionen Asiens sieht es so aus, dass sie zwar unterschiedliche "Helden" haben, in ganz anderen Regionen spielen, etc., aber in einigen Kern-Erzaehldetails so sehr uebereinstimmen - und ich meine nicht nur die Schilderung der Hoellen, sondern auch Situationen und Motive der Hauptfiguren - dass trotz der sonstigen Unterschiede wohl ein und dieselbe Geschichte den Ursprung bildete.

(25-06-2022, 07:25)japa schrieb: Ein Physiker, der in der Forschung tätig ist, kann mehr wissen als jemand, der damit keine Berührung hat.
Ein Mensch, der in einer bestimmten Lebenserfahrung steckte, weiß mehr als jemand, der damit keine Berührung hat.
usw.

Richtig. In gewisser Hinsicht sind wir, dank der unglaublichen Informationsflut, die uns heute gegenuebersteht, alle mehr oder weniger "Fachidioten", auch wenn wir uns bemuehen, unseren Horizont in andere Gebiete zu erweitern. Wahre Universalgelehrte frueheren Zuschnitts kann es heute schlicht nicht mehr geben.

(25-06-2022, 07:25)japa schrieb: Meint "wir" die Menschheit als Ganzes wird es schwierig, denn innerhalb der Menschheit gibt es, abhängig von den Methoden und Umständen eines bestimmten Wissens, keine Einheitlichkeit darin, was gewusst werden kann.

Das ist als generelle Aussage erst mal richtig, sagt uns aber nicht viel.

(25-06-2022, 07:25)japa schrieb: Theoretisch können wir alles wissen, praktisch können oft nur wenige Menschen wirklich etwas wissen. Sie geben es an andere Menschen weiter. Die Menschen glauben es dann, weil sie diese Menschen für kompetent und glaubhaft halten.

Dass wir theoretisch alles wissen koennen, halte ich, aus oben genannten Gruenden, fuer nicht mehr moeglich, auch wenn "alles" das von Menschen bisher angesammelte Wissen bezeichnen soll. Aber dass unsere Uebernahme von Informationen in erster Linie von zwischenmenschlichem Vertrauen abhaengt, ist sicherlich richtig. Das sieht man ja z.B. daran, dass Menschen normalerweise ihre Religion von den Eltern uebernehmen, weil diese ja gerade im Kindesalter zunaechst einmal (fast) uneingeschraenkte Vertrauenspersonen darstellen. Dabei haben Untersuchungen herausgefunden, dass die verinnerlichten Informationen die sind, die vorgelebt werden, nicht unbedingt die, die nur verbal geteilt werden. Leben die Eltern ihre Religion, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die Kinder eine enge Beziehung zu der Religion ihrer Eltern aufbauen.

(25-06-2022, 07:25)japa schrieb: Das ist in der Physik und in der Religion das gleiche. Ob das eine zuverlässigere Methoden kennt oder nicht, ist bei der Frage nicht relevant, denn die Zuverlässigkeit von Methoden beurteilen zu können setzt eine Expertise voraus, die die meisten Menschen nicht haben.

Waehrend der erste Satz sicherlich richtig ist, wuerde ich beim zweiten das lediglich praktisch so sehen, aber das hast Du wohl auch gemeint. Theoretisch kann man natuerlich die Methoden schon beurteilen, wobei es bessere und schlechtere gibt, wobei wiederum letztere manchmal schlicht benutzt werden muessen, wenn es nicht anders geht.

(25-06-2022, 07:25)japa schrieb: Unser kollektives Wissen verbreitet sich über Menschen, die aus guten Gründen Wissen können, und aus Menschen, die diesen Menschen glauben und deshalb Wissen aus dieser Quelle akzeptieren.

Manchmal stockt das Wissen: wie oft trifft man Menschen, die die letzten 80 Jahre Forschung im Bereich der Physik verpennt haben und alte Modelle für die noch immer aktuellen halten? Weil der Mensch an Wissen anhaftet, weil er glaubt, dadurch Kontrolle zu haben. Schaut man hingegen in die wissenschaftliche Forschung, zählt dort dieses Festhalten nicht mehr, sondern die Erneuerung, bzw. sich verändernde Modelle.

Ja, und wenn ich auf dieses Forum schaue, so kannst Du Deine 80 Jahre getrost auf 150 Jahre ausweiten. Wir haben hier so einige Kandidaten, die selbst die Maxwell-Gleichungen ablehnen (implizit; explizit haben sie natuerlich noch nie von denen gehoert) und sich an Einstein abarbeiten, und der hat seine Spezielle Relativitaetstheorie 1905 veroeffentlicht, also lange, bevor irgendjemand der Foristen ueberhaupt geboren war, und dass hier jemand bei der Publikation der ART schon das Licht der Welt erblickt hatte, nehme ich jetzt auch nicht an.

Aber klar, typisch hier ist das Festhalten an Modellen, die zur jeweiligen Schulzeit gerade en vogue waren, komplett mit der mit der jeweilig genossenen Bildung verbundenen, beschraenkten Auswahl (im Prinzip war auch mein Physikunterricht an der Schule grottenschlecht bis fast ganz abwesend, und ich musste mir das spaeter erarbeiten). Wenn der Lebensweg dann in komplett andere Richtungen geht, ist das Wissen oft wie so eine Art Zeitkapsel. Und natuerlich haben wir dann noch die speziellen Kandidaten, deren Religionsgemeinschaften ihre Anhaenger durch eine Menge Propagandamterial zu physikalischen und anderen naturwissenschaftlichen Themen aktiv verdummen wollen, weil die Bibel in ihrer spezifischen Auslegung angeblich ein besseres Physikbuch ist.
@japa: Deinen letzten Satz habe ich aber nicht genuegend gewuerdigt. Hinter vielen der Endlosthreads auf diesem Forum steht eine geradezu groteske Umkehrung der tatsaechlichen Verhaeltnisse: Es sind gerade die Wissenschaften, die beschuldigt werden, an irgendeinem Status Quo krampfhaft festhalten zu wollen, obwohl es eigentlich der Traum so gut wie jedes Wissenschaftlers ist, den Status Quo umzustossen; mit soliden Argumenten, natuerlich. Und all das wird dann vorgebracht, um stattdessen irgendwelche, oft sehr in ihrer Zeit verhafteten und laengst widerlegten oder zumindest in ihrer Bedeutung ganz anders interpretierten Weltansichten vergangener Zeiten herauszukramen, als ob das nicht gerade den Sachverhalt darstellt, der der Wissenschaft aus dieser Richtung vorgeworfen wird. Und dabei ist es egal, ob jemand alten Interpretationen eines 2000 Jahre alten Buches anhaengt oder den Sonderlehren irgendeiner anderen Religionsgemeinschaft, bei der man erkennt, wo ihre in der Zeit eingefrorenen Lehrmeinungen zu philosophischen oder gar natuwissenschaftlichen Themen stehengeblieben sind.

Persoenlichkeitskult spielt auch eine Rolle. Der kommt in positiver und negativer Form vor. Egal ob wir das jetzt gerade aktuelle Beispiel Rudolf Steiner oder andere weltanschauliche Leitfiguren wie  Ellen G. White oder Joseph Smith nehmen, deren Aussagen werden wie aus der Zeit gefallen behandelt und oft sehr unkritisch wiederholt. Dieser Modus Operandi wird dann uebrigens auch auf "Gegenfiguren" uebertragen, da jeder Gott anscheinend seinen "Teufel" braucht. Ich habe hier schon oefter angemerkt, dass Personen wie Albert Einstein oder Charles Darwin gerade von ihren fundamentalistischen Gegnern erst zu uebermenschlichen Anbetungsfiguren gemacht werden, einfach, weil man einen Goetzen erst mal fabrizieren muss, wenn man sich zum Ziel gesetzt hat, ihn vom Sockel zu stossen. Wissenschaftler sehen dagegen eigentlich, dass diese Forscher zwar einen aussergewoehnlich grossen Einfluss auf unsere Forschungsgeschichte hatten, aber dass auch diese Leistungen auf bahnbrechenden Erkenntnissen ihrer Vorgaenger beruhten, und dass sie, natuerlich, auch Fehler gemacht hatten. Und es gibt natuerlich genuegend Physiker, die gerne zeigen wuerden, wo Albert Einstein falsch lag, weil nur das uns weiterbringt.

Religion dagegen muss den Spagat vollbringen, einerseits, das Beduerfnis nach "ewigen Wahrheiten" zu befriedigen, sich, andererseits, aber immer zu reformieren. Das kann auch zu merkwuerdigen Situationen kommen. Z.B. ist der heutige salafistische Islam, obwohl er sich auf die Urspruenge der Religion beruft, im Prinzip ein sehr modernes Phaenomen. Aehnliches kann man ueber einige christlich-fundamentalistische Stroemungen sagen. Da ist "Tradition" dann nur vorgeschoben.
(23-06-2022, 22:27)petronius schrieb:
(22-06-2022, 14:48)Reklov schrieb: Historiker gehen davon aus, dass die Autoren des AT in der Regel aus Priesterreihen kamen.

ist das so?

was wissen wir denn von den "Priesterreihen der damaligen Wanderhirtenstämme des Orients"?

und wann genau war überhaupt "damalig"?

fürs erste könntest du aber auch erst mal einen dieser historiker zitieren

Hallo petronius,

... vor Jahren konnte ich in einem Buch über die >Geschichte der Bibelforschung< lesen, dass Historiker deswegen von antiken Priesterkasten ausgehen, weil diese a) seinerzeit zu den wenigen Schreibkundigen gezählt werden dürfen und b) weil sonst wohl kein anderer damaliger Mensch die Zeit und ein Interesse daran gehabt hätte, eine Sammlung von sumerischen und anderen Ur-Texten anzustreben, um diese Vorgaben zu verarbeiten - z.B. in eine biblische "Schöpfungsgeschichte".

Der älteste schriftlich überlieferte Mythos der Geschichte ist das Gilgamesch-Epos. In ihm trifft man auf Elemente, die in vielen später nachfolgenden Erzählungen in unterschiedlichen Kulturkreisen wieder auftreten.
Namen dazu gibt es keine, wenn die Autoren-Quellen so weit zurückliegen!

Im Christentum war es z.B. so, dass im Auftrag des Papstes Damasus dessen Vertrauter Hieronymus nach 382 eine Revision der lateinischen Übersetzungen der Evangelien begann.-
1979 erschien, veranlasst vom Zweiten Vatikanischen Konzil, eine nach dem aktuellen Stand der Textkritik erarbeitete Neuedition der Vulgata auf Grundlage der hebräischen und griechischen Textzeugen, die Nova Vulgata. Um deren Gebrauch zu stärken, veröffentlichte der Vatikan 2001 die Instruktion Liturgiam authenticam. Bei der Herausgabe authentischer Bücher der römischen Liturgie soll nunmehr die Nova Vulgata mit herangezogen werden. Diese dienen wiederum als Grundlage für die Übersetzungen in die Volkssprachen. (Wikipedia)

Wer nun aber da alles als "Textkritiker" mit roter Tinte aufgetreten ist und zum x-Male am Bibeltext rumkorrigiert hat, kann keiner sagen. Verlange also nicht auch hierzu irgendwelche Namen von mir Icon_exclaim

Gruß von Reklov
(25-06-2022, 20:37)Reklov schrieb:
(23-06-2022, 22:27)petronius schrieb:
(22-06-2022, 14:48)Reklov schrieb: Historiker gehen davon aus, dass die Autoren des AT in der Regel aus Priesterreihen kamen.

ist das so?

was wissen wir denn von den "Priesterreihen der damaligen Wanderhirtenstämme des Orients"?

und wann genau war überhaupt "damalig"?

fürs erste könntest du aber auch erst mal einen dieser historiker zitieren

vor Jahren konnte ich in einem Buch über die >Geschichte der Bibelforschung< lesen, dass Historiker deswegen von antiken Priesterkasten ausgehen, weil

also bestenfalls hörensagen (du willst mal irgendwo irgendwas gelesen haben) - nur bei dir klingts halt wieder mal wie eine nachgeweisene tatsache

wie immer eben, nichts neues
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(24-06-2022, 21:04)japa schrieb: Die Unerschöpflichkeit von Gedanken würde ich für einen Fakt halten, oder würdest Du an dem Punkt widersprechen?

Nein, würde ich nicht. Allerdings erscheint mir die Konzentration auf den Begriff "Geist" effektiver, da "Gedanken" nun einmal von Geist abhängig sind. Oder etwa nicht?
Ohne NICHTS
ist alles ETWAS
(23-06-2022, 22:11)Rosenzweig schrieb:
(23-06-2022, 21:56)Athon schrieb: Ich hätte statt Gedanken "Geist" schreiben sollen, dann wäre es wohl klarer geworden. Wenn nämlich "Geist/Gedanken" von außerhalb in das materielle Gehirn "eingepflanzt" werden, muss es in diesem "außerhalb" eine nahezu unerschöpfliche Menge "Geist/Gedanken" geben, so dass es dadurch möglich wird, eine stetig wachsende Anzahl Gehirne damit auszustatten. Für eine solche Schlussfolgerung reichen einfache mathematische Kenntnisse völlig aus...

Das klingt nach "Frankenstein", Einpflanzung eines fremden Gehirns mit dessen Gedanken.

Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett?? Ich verfolge lediglich den Gedanken von Gläubigen, wonach "Geist" von außerhalb in das menschliche Gehirn "eingepflanzt" wird. Denn das Gehirn sei schließlich "nur" Materie und könne daher selbst keinen Geist - und damit auch keine Gedanken - hervorbringen. Daraus ergibt sich die einfache mathematische Notwendigkeit des Vorhandenseins ausreichenden "Geistes", da hierbei die kontinuierliche Zunahme auszustattender Gehirne berücksichtigt werden muss. Das ist einfache Logik...
Ohne NICHTS
ist alles ETWAS
(27-06-2022, 12:31)Athon schrieb: Wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett?? Ich verfolge lediglich den Gedanken von Gläubigen, wonach "Geist" von außerhalb in das menschliche Gehirn "eingepflanzt" wird. Denn das Gehirn sei schließlich "nur" Materie und könne daher selbst keinen Geist - und damit auch keine Gedanken - hervorbringen. Daraus ergibt sich die einfache mathematische Notwendigkeit des Vorhandenseins ausreichenden "Geistes", da hierbei die kontinuierliche Zunahme auszustattender Gehirne berücksichtigt werden muss. Das ist einfache Logik...

Hallo Athon,

... man könnte auch "denken", wenn das sog. Materielle und dessen zahlreiche chem. Kombinationen bereits feststehen, den Forschern nur die Aufgabe bleibt, das Unentdeckte zu entdecken - wörtlicher gesagt, "die verhüllende Decke hochzuheben", um bestimmte Naturgesetze freizulegen.

So war die Möglichkeit, z.B. Plastik zu entwickeln, stets da! Dennoch brauchte es dann die "nötige Zeit"...


Martin Franke, Redakteur vom Dienst bei FAZ.NET. schrieb am 2.9.2018:

>> Bis Plastik zu dem Material wurde, das es heute ist, vergingen viele Hunderte Jahre. Der erste Entdecker kunststoffartigen Materials war Ötzi. Und auch die Billardkugel lieferte einen wichtigen Beitrag.

War "Ötzi" der Erfinder von Kunststoff? Der Gletschermann, der vor über 5000 Jahren lebte, hatte seine Pfeilspitzen mit Birkenpech, einer Art Steinzeit-Allzweckkleber, hergestellt. Diesen Stoff gewann er aus Baumrinde. Von dem Plastik, wie wir es heute kennen, war es dennoch noch Jahrtausende entfernt.
 
Die Entdeckung des Werkstoffs reicht bis zum frühen Mittelalter zurück. 1531 fand der Augsburger Benediktinerpater Wolfgang Seidel heraus, dass aus Magerkäse ein im warmen Zustand formbares und nach dem Erkalten äußerst festes Material hergestellt werden konnte, sogenanntes Kunsthorn oder Kasein. Dafür musste der Käse immer wieder erhitzt und abgekühlt werden. Der Benediktinerpater sagte über seinen Stoff: Es ist „hart wie Knochen und wunderbar durchscheinend“. Kasein wurde für jegliche Formen, Trinkbecher oder Schmuck benutzt. Farbe hauchte den Gegenständen sogar etwas Leben ein.

Bis zum „Durchbruch“ von Kunststoffen, also der Nachbau makromolekularer Naturstoffe, dauerte es noch bis ins frühe 20. Jahrhundert. Der Engländer Alexander Parkes entwickelte 1856 mit dem von ihm patentierten Parkes-Prozess das sogenannte Parkesine, den ersten thermoplastischen Kunststoff. Thermoplaste lassen sich bei einer bestimmten Temperatur verformen. Es war der erste und ursprünglichste Kunststoff, der dann Stammhalter einer großen Familie von Polymeren wurde. Damals steckte es jedoch noch in den Kinderschuhen.

Mit den Hyatt-Brüdern aus New Yorker stritt sich Parkes später um das Patent. Die Hyatts hatten 1869 auf eine Zeitungsanzeige eines Händlers, der einen Ersatz zu Elfenbein suchte, Zelluloid entwickelt. Die Brüder gewannen 10.000 Dollar in Gold. Elfenbein wurde zu jener Zeit in Billardkugeln verbaut und wurde knapp. Das Zelluloid der Hyatt-Brüder taugte jedoch nicht sehr für die Billardkugeln, weil sie beim Zusammenstoß wie eine Schrotflintenladung knallten. Dafür war der Werkstoff eine bahnbrechende Entwicklung für die Filmindustrie.

Zum wahren Plastik-Pionier ist der belgisch-amerikanische Chemiker Leo Hendrik Baekeland 1907 geworden. Er hatte wochenlang mit Substanzen experimentiert, Stoffe zusammengeschüttet und wieder aus seiner Rezeptur genommen. Herausgekommen war sogenanntes Bakelit, der erste wirklich synthetische Kunststoff. Er entdeckte PVC (Polyvinylchlorid), weil er eine Probe in der Sonne stehen ließ. Ähnlich wurde 1949 Styropor von Fritz Stastny, Ingenieur der Ludwigshafener Basf, entdeckt. Er hatte in einer Schuhcremedose eine Muster-Mischung im Trockenschrank vergessen. Daraus entwickelte sich ein „Schaummonster“, wie es in dem Laborprotokoll hieß.

Baekeland hatte zwar herausgefunden, wie Kunststoff in Massen produziert werden konnte. Aber erst 1922 hatte der deutsche Chemiker Hermann Staudinger das Grundprinzip der Makromoleküle postuliert. Von seinen Kollegen wurde er zunächst verspottet; 1953 erhielt Staudinger dann den Nobelpreis für Chemie. Durch seine Arbeit wissen wir, dass Polymere aus langen Molekülketten bestehen. Für die Entwicklung von Kunststoffen, die aus synthetischen Polymeren bestehen, war diese Erkenntnis bis heute prägend. <<

"Erfinder" sind also mehr "Entdecker", denn sie arbeiten mit bereits Vorhandenem! Keinesfalls sind sie als "Schöpfer" zu betrachten, denn dieses Wort weist nochmal auf völlig andere Fähigkeiten hin.

Ob also die Vorstellung gelten kann/darf, dass schon ALLES seit jeher in "geistigen Räumen" lagert und die Forscher nur deren "Türschlösser" knacken müssen - sollte als Möglichkeit nicht verworfen werden.

Gruß von Reklov
(26-06-2022, 19:58)petronius schrieb:
(25-06-2022, 20:37)Reklov schrieb:
(23-06-2022, 22:27)petronius schrieb:
(22-06-2022, 14:48)Reklov schrieb: Historiker gehen davon aus, dass die Autoren des AT in der Regel aus Priesterreihen kamen.

ist das so?

was wissen wir denn von den "Priesterreihen der damaligen Wanderhirtenstämme des Orients"?

und wann genau war überhaupt "damalig"?

fürs erste könntest du aber auch erst mal einen dieser historiker zitieren

vor Jahren konnte ich in einem Buch über die >Geschichte der Bibelforschung< lesen, dass Historiker deswegen von antiken Priesterkasten ausgehen, weil

also bestenfalls hörensagen (du willst mal irgendwo irgendwas gelesen haben) - nur bei dir klingts halt wieder mal wie eine nachgeweisene tatsache

wie immer eben, nichts neues

Hallo petronius,

... wenn Du so argumentierst, dann kannst Du wohl mehr als die Hälfte von jedem "historisch überlieferten" Schriftgut in den Mülleimer werfen  Icon_exclaim Angefangen von den Notizen der uns völlig unbekannten Bibel-Autoren - bis zu jeder anderen Chronik, deren Verfasser nicht selten Tatsachen  etwas "beschönigten", weil es ihre Auftraggeber, von denen sie bezahlt wurden, so wünschten.

Auch die Gebrüder Grimm waren z.B. nicht die Verfasser ihrer bekannten Märchensammlung, sondern schrieben diese lediglich als "erzähltes und so gehörtes Volksgut" auf.

Gruß von Reklov
(27-06-2022, 13:35)Reklov schrieb: Ob also die Vorstellung gelten kann/darf, dass schon ALLES seit jeher in "geistigen Räumen" lagert und die Forscher nur deren "Türschlösser" knacken müssen - sollte als Möglichkeit nicht verworfen werden.

Auf die Vorstellung, dass ALLES Existierende "lediglich" nur noch entdeckt werden muss, könnte man sich einigen. Denn das, was schon prinzipiell keinerlei Möglichkeiten eröffnet, auf irgendeine Art und Weise chemisch oder physikalisch miteinander kombiniert zu werden, wird auch nicht real "er- oder gefunden" werden können.
Ohne NICHTS
ist alles ETWAS
(27-06-2022, 13:35)Reklov schrieb: man könnte auch "denken", wenn das sog. Materielle und dessen zahlreiche chem. Kombinationen bereits feststehen, den Forschern nur die Aufgabe bleibt, das Unentdeckte zu entdecken - wörtlicher gesagt, "die verhüllende Decke hochzuheben", um bestimmte Naturgesetze freizulegen

ja, was denn sonst?

und was soll das mit der aus gläubischer sicht logisch zwingender einpflanzung von "geist" is gehirn zu tun haben?

Zitat:"Erfinder" sind also mehr "Entdecker", denn sie arbeiten mit bereits Vorhandenem! Keinesfalls sind sie als "Schöpfer" zu betrachten, denn dieses Wort weist nochmal auf völlig andere Fähigkeiten hin.

niemand hat je etwas anderes behauptet

deine strohmannargumente werden immer abenteuerlicher

allerdings solltest du wirklich mal dich auf seriöse quellen stützen - und nicht irgendwelche artikelchen von fachlich unbeleckten reportern als der weisheit letzter schluß verkaufen

seidels "kunsthorn" ist ebensowenig ein kunststoff wie ötzis birkenpech - beides sind naturmaterialien. bei kunststoffen geht es gerade eben nicht darum, natürliche makromoleküle nachzubauen, sondern durch zusatz von reaktionspartnern völlig neue, eben nicht natürlich vorkommende, makromoleküle herzustellen. also spitteler aus casein und formaldehyd galalith, parkes und hyatt, aus cellulose und sapetersäure celluloid, baekeland aus phenol und formaldehyd bakelit usw.

selbstverständlich arbeiten erfinder mit vorhandenem. sie machen daraus aber etwas neues, nicht vorhandenes, das zu schöpfen dein schöpfer offenbar nicht gewitzt genug war

Zitat:Ob also die Vorstellung gelten kann/darf, dass schon ALLES seit jeher in "geistigen Räumen" lagert und die Forscher nur deren "Türschlösser" knacken müssen - sollte als Möglichkeit nicht verworfen werden

es gibt keinen vernünftigen grund, von so einer "geistigen lagerung" zu halluzinieren
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(27-06-2022, 13:58)Reklov schrieb: wenn Du so argumentierst, dann kannst Du wohl mehr als die Hälfte von jedem "historisch überlieferten" Schriftgut in den Mülleimer werfen  Icon_exclaim Angefangen von den Notizen der uns völlig unbekannten Bibel-Autoren - bis zu jeder anderen Chronik, deren Verfasser nicht selten Tatsachen  etwas "beschönigten", weil es ihre Auftraggeber, von denen sie bezahlt wurden, so wünschten

ach, ist das jetzt sogar schon bei dir angekommen?

donnerwetter, du bist ja doch lernfähig!

so, und jetzt noch ein kleiner hinweis am rande: nur gewisse gläubische und sonstige komiker halten bibelschriften oder hagiographierende chroniken für sich allein schon für tatsachenberichte

wie oft haben wir dir jetzt eigentlich schon erklärt, daß die faktizität der inhalte historischer dokumente sich daran zu messen hat, ob es aus unabhängiger und unvoreingenommener quelle bestätigung findet?

(und natürlich erst mal überhaupt plausibel ist?)

Zitat:Auch die Gebrüder Grimm waren z.B. nicht die Verfasser ihrer bekannten Märchensammlung, sondern schrieben diese lediglich als "erzähltes und so gehörtes Volksgut" auf

*gähn*

erzähl doch mal was, das nicht eh jeder schon weiß...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(27-06-2022, 13:35)petronius schrieb: ja, was denn sonst?

und was soll das mit der aus gläubischer sicht logisch zwingender einpflanzung von "geist" is gehirn zu tun haben?

... das Gehirn (als Organ) besitzt per se wohl keinen "Geist" - so wenig, wie das Herz als "Lebensspender" gelten kann. Menschlicher Geist entwickelt sich beim Lernen und dem Erweitern des Gelernten. Allerdings bleibt alles nur "beschränkt" auf Objekte, welche untersucht/erforscht werden können.

Zitat:petronius

selbstverständlich arbeiten erfinder mit vorhandenem. sie machen daraus aber etwas neues, nicht vorhandenes, das zu schöpfen dein schöpfer offenbar nicht gewitzt genug war

... Du sprichst von der Schöpferkraft, welche auch Dir das lebendige Dasein überhaupt erst ermöglicht hat!
Ich halte diese Kraft zumindest für so klug, nicht einen Kunststoff in seine Schöpfung einzuplanen, der danach als Plastik-Müll tonnenweise im Meer herumtreibt.  Icon_frown

Schätzungen gehen davon aus, dass sich mittlerweile zwischen 100 und 142 Millionen Tonnen Plastik-Müll in den Meeren befinden. Jährlich werden bis zu 10 Millionen weitere Tonnen eingetragen. Und so etwas bezeichnest Du als etwas, zu dem der "Schöpfer" offenbar nicht gewitzt genug gewesen war? Icon_rolleyes - Ich sehe darin nur eines von vielen tragischen Resultaten, welche uns menschlicher Erfinder-Geist beschert hat.

Zitat:petronius

es gibt keinen vernünftigen grund, von so einer "geistigen lagerung" zu halluzinieren

... das Reich der Ideen zu leugnen und es allein nur in menschlichen Gehirnbahnen orten zu wollen, mag in Deiner Vorstellung zwar einen "vernünftigen" Platz eingeräumt bekommen, ebenso, wie Deine schräge Ansicht, die Erfindung von Plastik sei "gewitzt"!? Icon_frown Mein Tipp: Schau mal diesbezüglich auf die zerstörerischen Auswirkungen in der Natur, dann tauschst Du das Wort "gewitzt" ganz schnell mit "dumm" aus! Es sei denn, Du unterliegst auch weiterhin Deinen Halluzinationen vom Heil der Wissenschaften. Icon_rolleyes

Gruß von Reklov
(27-06-2022, 17:43)petronius schrieb: wie oft haben wir dir jetzt eigentlich schon erklärt, daß die faktizität der inhalte historischer dokumente sich daran zu messen hat, ob es aus unabhängiger und unvoreingenommener quelle bestätigung findet?

(und natürlich erst mal überhaupt plausibel ist?)

... welche historische Dokumente sind schon auf ihre unabhängige und unvoreingenommene Quelle zurückzuführen?
Denn - was dem einen "plausibel" erscheint, ist dem anderen schon wieder eine Ungereimtheit! Soweit zu Deiner gläubischen Sicht auf verlässliche Bestätigungen durch menschliche Schreibkunst! Icon_frown
Alles unterliegt der Subjektivität und Objektivität im Seinsbewusstsein einzelner Personen.

Was Du hier also als schon "oft erklärt" schulmeisterlich anbringen willst, entbehrt so mancher Praxis, welche uns das Leben lehrt(e)! Icon_frown

Gruß von Reklov
(24-06-2022, 21:42)Geobacter schrieb:
(24-06-2022, 21:04)japa schrieb: Hinzu kommt ein häufiges Problem mancher Karma-Theorien: dass im Fokus immer nur ein Leben auf dieser Erde steht und sich alle Fragen nach Wiedergeburt nur um diese Erde als Fokus drehen. Schaut man in die alten indischen Schriften, wird durchaus von nahezu unendlich vielen Welten gesprochen, durch die eine Seele reisen kann. Aus dem zahlenmäßigen Verhältnis Geborener und Sterbender zueinander kann daher wenig geschlussfolgert werden.

Setzen wir voraus, dass jede Lebensforum eine Erlebnis- und Empfindungswelt ist und die Wirklichkeit die wir erleben und über unsere jeweiligen Empfindungen interpretieren, eine Rekonstruktion unserer Gehirne aus den Sinnesreizen jener Rezeptoren ist, die mit der Wirklichkeit wechselwirken - was durchaus der Fall ist, dann ist auch unser Genom die Seele unserer Wesensnatur.  Eine Wesensnatur die nur ein Fruchtkörper unter vielen anderen ist, die alle das fast selbe Genom in sich tragen  um es über die Fortpflanzung an die nächste Generation weiter zu geben.
Unsere Welt ist eine Kugel mit begrenztem Lebensraum und begrenzten Ressourcen, die nicht alle nachwachsen und wenn doch, nur all zu oft dann nicht, wenn sie vor Ort am dringendsten gebraucht werden..

Und natürlich hat dann auch das Verhältnis zwischen Geborener und Sterbender einen entscheidenden Einfluss auf unser aller zukünfiges "Karma". Bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht auch noch wiedergeboren werden...

... so kann nur ein vom Leben Enttäuschter schreiben.  Icon_frown Von Karma verstehst Du recht wenig, denn ansonsten müsste Dir ja zumindest dämmern können, dass bei der Vorstellung von "Wiedergeburt" a) nicht nur unser Planet in Frage kommt und b) dass es auch nicht ein biologischer Körper von unserer Beschaffenheit sein muss.

Dazu ein Jesus-Zitat: >> Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? <<

Dem einen mag dies eine Tür öffnen, der andere lehnt es als kompletten Unsinn ab. Es bleibt also eine Frage, wo das einzelne Bewusstsein gelagert ist, oder - wohin es strebt.
Über den oft bemühten Begriff "Seele" ist jedoch ebensowenig auszusagen, wie über die Wortchiffer "Gott". Da hilft auch kein Stützen auf Worthülsen, wie Rezeptoren, Sinnesreize, Fruchtkörper und Fortpflanzung, denn sie bilden nur Teilwahrheiten über menschliche Sprache ab. Ich würde aber deswegen nicht schon, wie petronius, von "Geschwurbel" reden, denn der hier stattfindene Kommunikationswille braucht Stärkung und keine Schwächung! Icon_razz

Gruß von Reklov
(27-06-2022, 23:08)Reklov schrieb: ... so kann nur ein vom Leben Enttäuschter schreiben.  Icon_frown Von Karma verstehst Du recht wenig, denn ansonsten müsste Dir ja zumindest dämmern können, dass bei der Vorstellung von "Wiedergeburt" a) nicht nur unser Planet in Frage kommt und b) dass es auch nicht ein biologischer Körper von unserer Beschaffenheit sein muss.

ach soooo...  und dir "dämmert" so was? Oder hast du dir das einfach nur freiwillig ausgedacht? Ich tippe auf letzteres.

(27-06-2022, 23:08)Reklov schrieb: Dazu ein Jesus-Zitat: >> Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? <
Und hast das damals selbst gehört?

(27-06-2022, 23:08)Reklov schrieb: Dem einen mag dies eine Tür öffnen...
ja.. natürlich. Fragt sich nur welche Tür. Nach allem was ich von Dir und anderen Frommen ihres Glaubens bezüglich magischer Allmacht eines einen Gottes  schon so gelesen habe, scheint es sich bei dieser Tür wohl um eine Pforte in jene Wahnhaftigkeit zu handeln, durch die auch gewöhnliche Suchtkranke irgendwann mal in ihrem Leben gegangen sind...Natürlich aus freiem Willen.

(27-06-2022, 23:08)Reklov schrieb: Über den oft bemühten Begriff "Seele" ist jedoch ebensowenig auszusagen, wie über die Wortchiffer "Gott".
Naja... Um so erstaunlicher ist es doch, wieviel Du darüber zu schwurblen weist....
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........


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