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War und ist Gott immer gut?
Mal abgesehen von diesem mittlerweile leidigen Missbrauch von Assmann bzgl. Aussagen, die dieser nie gemacht hat, auch hierzu:

(26-07-2022, 09:56)Sinai schrieb: Das mit der schriftlichen Beschreibung von Hieroglyphen, die wegen des Bilderverbots nicht in die Schrift gezeichnet werden durften, da sie zumeist Tierdarstellungen enthalten, fiel schon dem englischen oder zumindest in England wirkenden Hebraisten Spencer vor 350 Jahren auf, und er wurde deshalb angegriffen, konnte aber seinen Kopf retten, weil er auf eine Stelle im NT verwies "Moses wurde in aller Weisheit Ägyptens erzogen"

Ausser, dass es vor 350 Jahren etwas gefaehrlicher als heute war, Fragen an die Bibel zu stellen, die nicht mit der herrschenden Theologie konform gingen, was fuer ein inhaltliches Gewicht sollte so eine Aussage haben? Gefluegelte Tiere aller moeglichen Art gehoerten zum normalen vorderasiatischen Bildrepertoire zum Ausdruck von Macht oder anderer Aspekte, und auch die Bibel unterscheidet sich da nicht besonders. Die Engel haben urpspruenglich mehr Aehnlichkeit mit solchen gefluegelten assyrischen oder babylonischen Tiergestalten als dem, was wir uns heute darunter vorstellen.

Nur, was soll das mit den Aussagen Gottes in Gen 2, 22 zu tun haben? Es ging hier um Motivation Gottes, die aus diesem Vers spricht. Wobei ich jetzt mal davon ausgehe, dass die Uebersetzung richtig ist, da kein valides Gegenargument dazu gebracht wurde.
(26-07-2022, 12:07)Ulan schrieb: Die Engel haben urpspruenglich mehr Aehnlichkeit mit solchen gefluegelten assyrischen oder babylonischen Tiergestalten als dem, was wir uns heute darunter vorstellen.

Ja, das waren grausame blutrünstige Rachedämonen oder Geheimdienstler* oder andere "Boten".
So ein Moloch brachte in einer Nacht 70.000 Assyrer um. Es ist zu vermuten, daß er den Brunnen mit Aas vergiftete


*) Damals sagte man Kundschafter dazu, so wie die zwei Kundschafter mit der riesigen "Weintraube"? in der Schriftrolle בַּמִּדְבָּר Bemidbar oder Bamidbar (4. Schriftrolle Mose)
(24-07-2022, 23:21)Sinai schrieb: Das Altsemitische kannte mehrdeutige Begriffe (so wie ja sogar auch im heutigen Deutsch der Begriff Mutter oder Hahn mehrere unterschiedliche Bedeutungen hat).

Frau bedeutete auch Sekte
Baum bedeutete auch Schule
Frucht bedeutete auch Lehre
Schlange bedeutete auch Einflüsterer

... das ist nicht nur interessant, sondern eröffnet auch vollkommen andere Textdeutungen zur Paradies-Story!

Gruß von Reklov
(25-07-2022, 15:51)Ulan schrieb: All das ignoriert aber im Prinzip das, worum es in dem von Dir zitierten Beitrag von mir ging. Der Bibeltext schreibt Gott dort naemlich ein paar weniger "weise" Motive zu.

Hallo Ulan,

... nun, jedem ist ja wohl bekannt, dass der Bibeltext von Menschen verfasst und sie "Gott" diese oder jene "Rolle" auf den Leib geschrieben haben.

Von "Weisheit", wie man sie einer "Schöpferkraft" zuschreiben könnte, hat der Mensch nun mal keine Ahnung.
Wie denn auch?

Dass ein Einzeller "unsterblich", wir Menschen (Mehrzeller) dies jedoch nicht sind, konnte man zwar mittels Forschung registrieren, aber eben nicht "ergründen"!

Deine Meinung, dass der Tod nur neuen Zellen eine Weiterentwicklung ermöglicht, entbehrt des Beweises, denn keiner kann ja nachprüfen, ob und wie sich Personen, wie z.B. Newton od. Einstein (oder kunstschaffende Personen), noch weiterentwickelt hätten, wären sie nicht dem Alterungsprozess unterlegen. Icon_rolleyes  

Gruß von Reklov
(26-07-2022, 21:55)Sinai schrieb:
(26-07-2022, 12:07)Ulan schrieb: Die Engel haben urpspruenglich mehr Aehnlichkeit mit solchen gefluegelten assyrischen oder babylonischen Tiergestalten als dem, was wir uns heute darunter vorstellen.

Ja, das waren grausame blutrünstige Rachedämonen oder Geheimdienstler* oder andere "Boten".
So ein Moloch brachte in einer Nacht 70.000 Assyrer um. Es ist zu vermuten, daß er den Brunnen mit Aas vergiftete


*) Damals sagte man Kundschafter dazu, so wie die zwei Kundschafter mit der riesigen "Weintraube"? in der Schriftrolle בַּמִּדְבָּר Bemidbar oder Bamidbar (4. Schriftrolle Mose)

... schon damals galt: > Papier ist geduldig <

Bedeutung und Herkunft der Redewendung "Papier ist geduldig"

Ein Vorhaben oder auch eine Vereinbarung können recht einfach und zu jeder Zeit zu Papier gebracht werden.
  • Wann und ob eine Planung dann allerdings umgesetzt oder eine Vereinbarung eingehalten wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt, um bei den Redewendungen zu bleiben.
  • Hinter der Redewendung "Papier ist geduldig" steht also, dass sich Vieles leicht niederschreiben lässt, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen haben muss. Dies gilt übrigens nicht nur für Vereinbarungen, sondern auch für Unwahrheiten.
  • Zu dieser Erkenntnis kam auch schon Cicero, auf den diese Redewendung zurückgeht. Der antike römische Schriftsteller und Politiker schrieb in seinen Briefen "epistula non erubescit", was übersetzt "der Brief errötet nicht" bedeutet.
  • Aus der Einsicht, dass ein Brief keine Scham kennt und somit nicht errötet, wurde die Redewendung, dass Papier besonders geduldig ist. Darauf lässt sich alles Mögliche schriftlich festhalten. (Quelle: FOCUS online)


Die Inhalte der Bibel sollten also nicht in jedem Fall als unverrückbare WAHRHEIT aufgefasst werden! Sie sind nun mal lediglich Zeugnisse über mancherlei Denkweisen antiker Personen aus dem Orient.

Gruß von Reklov
(27-07-2022, 16:27)Reklov schrieb: Dass ein Einzeller "unsterblich", wir Menschen (Mehrzeller) dies jedoch nicht sind, konnte man zwar mittels Forschung registrieren, aber eben nicht "ergründen"!

Sicher koennen wir das. Und Du hast von meinem Beitrag unterschlagen, dass die Keimbahnzellen eben doch unsterblich sind - theoretisch jedenfalls. Was uns zeigt, dass die menschliche Unsterblichkeit in seinen Nachkommen zu finden ist.

(27-07-2022, 16:27)Reklov schrieb: Deine Meinung, dass der Tod nur neuen Zellen eine Weiterentwicklung ermöglicht, entbehrt des Beweises, denn keiner kann ja nachprüfen, ob und wie sich Personen, wie z.B. Newton od. Einstein (oder kunstschaffende Personen), noch weiterentwickelt hätten, wären sie nicht dem Alterungsprozess unterlegen. Icon_rolleyes

Non sequitur. Ausnahmemenschen haben sowieso keinen Einfluss auf evolutionaere Betrachtungen. Die meisten Menschen haben, wenn ueberhaupt, hoechstens eine Handvoll "grosse" Gedanken in ihrem Leben. Fuer neue Gedanken braucht es neue Menschen, die in der neuen Umgebung aufgewachsen sind. Selbst in der Wissenschaft gilt oft genug, dass sie sich "one coffin at a time" (so in etwa "Sarg um Sarg") vorwaertsbewegt. Aber auch ueberall sonst im Leben zeigt sich dies. Stagnation und Tod haben viele Gemeinsamkeiten.

Aus dem Grund mag der Mensch die Alterssterblichkeit persoenlich als Strafe empfinden, aber im Prinzip ist sie ein Geschenk an seine Nachkommen. In der Hinsicht sind die meisten Himmelsvorstellungen oder die eines goettlichen Reiches meist Utopien einer Stasis, die den meisten Menschen eigentlich sehr schnell langweilig wird. Es ist nur der Versuch, einen Moment des Gluecks einzufrieren; Glueck laesst sich aber nicht einfrieren.
(27-07-2022, 16:06)Reklov schrieb:
(24-07-2022, 23:21)Sinai schrieb: Das Altsemitische kannte mehrdeutige Begriffe (so wie ja sogar auch im heutigen Deutsch der Begriff Mutter oder Hahn mehrere unterschiedliche Bedeutungen hat).

Frau bedeutete auch Sekte
Baum bedeutete auch Schule
Frucht bedeutete auch Lehre
Schlange bedeutete auch Einflüsterer

... das ist nicht nur interessant, sondern eröffnet auch vollkommen andere Textdeutungen zur Paradies-Story!

Gruß von Reklov


Ja, die Schrift hat zwei Emanationen:
Die eine ist die volkstümliche, für die Hirten, Fischer, Bauern, Zimmerleute, Köche
Die andere ist die der Schriftgelehrten
(27-07-2022, 16:27)Ulan schrieb: Sicher koennen wir das. Und Du hast von meinem Beitrag unterschlagen, dass die Keimbahnzellen eben doch unsterblich sind - theoretisch jedenfalls. Was uns zeigt, dass die menschliche Unsterblichkeit in seinen Nachkommen zu finden ist.

... theoretisch ? Icon_rolleyes  - Ich frage dann mal auch nur theoretisch, ob denn die Unsterblichkeit auf unserer Erde auch nur so lange andauert - bis unsere Sonne ihren Helium/Wasserstoff-Vorrat verbrannt hat?

(27-07-2022, 16:27)Ulan schrieb: Non sequitur. Ausnahmemenschen haben sowieso keinen Einfluss auf evolutionaere Betrachtungen. Die meisten Menschen haben, wenn ueberhaupt, hoechstens eine Handvoll "grosse" Gedanken in ihrem Leben. Fuer neue Gedanken braucht es neue Menschen, die in der neuen Umgebung aufgewachsen sind. Selbst in der Wissenschaft gilt oft genug, dass sie sich "one coffin at a time" (so in etwa "Sarg um Sarg") vorwaertsbewegt. Aber auch ueberall sonst im Leben zeigt sich dies. Stagnation und Tod haben viele Gemeinsamkeiten.

Aus dem Grund mag der Mensch die Alterssterblichkeit persoenlich als Strafe empfinden, aber im Prinzip ist sie ein Geschenk an seine Nachkommen. In der Hinsicht sind die meisten Himmelsvorstellungen oder die eines goettlichen Reiches meist Utopien einer Stasis, die den meisten Menschen eigentlich sehr schnell langweilig wird. Es ist nur der Versuch, einen Moment des Gluecks einzufrieren; Glueck laesst sich aber nicht einfrieren.Icon_rolleyes

Hallo Ulan,

... auch die Menschen, welche nicht zu den "Ausnahmeerscheinungen" gezählt werden (für mich ist jede Person eine solche!), hätten bei "Unsterblichkeit" ja reichlich Zeit, sich nach und nach zu verbessern, sogar ein Studium zu beginnen - und würden dies in vielen Fällen auch tun, denn jedes Interesse drängt irgendwann ja auch zur Vertiefung des bevorzugten Wissensgebietes.
Übrigens: Als Strafe empfinden evtl. nur jüngere Menschen ihre Sterblichkeit. Von alten Menschen, welche der Gebrechlichkeit unterliegen, hörte ich, dass sie nun "lange genig" gelebt haben und ein Entweichen aus ihrem alternden Körper eher als Erlösung empfinden.


Als Utopien würde ich die Jenseitsvorstellungen auch nicht gleich abtun wollen, denn sie sind als Gedankengut real, gehören zudem einem völlig anderen Bereich an, welcher von techn. Apparaturen aber nicht "erforscht" werden kann.
Langweilig erscheint das Thema aber nur denjenigen, welche sich nicht dafür interessieren und stattdessen all ihre Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick richten und stets auch ihre Tagesstimmung davon beeinflussen lassen.

Glück lässt sich sehr wohl einfrieren, denn alle meine Glücksmomente (von früher Kindheit bis heute!) habe ich gut in mir gespeichert und kann sie (wie einen Film) immer wieder erneut abspielen. Bereits das Betrachten von alten s/w Urlaubsfotos bringt sogar Szenen in mir erneut hoch, welche auf dem Foto gar nicht zu sehen sind.

Wenn ich also z.B. ein über 30 Jahre altes Dia einer Berghütte in den Dolomiten betrachte, so "sehe" ich auch manche, auf dem Dia nicht gezeigten Dinge, wie z.B. die zur Hütte führende Wegstrecke, "höre" und "sehe" den uns begleitenden Bergbach und "spüre" dabei sogar die Anstrengungen meiner Beinmuskeln, "sehe" mich und meine Frau an einer Bergquelle unsere Wasserflaschen nachfüllen, oder auf einer Bank Zwischenrast machen und die großartige Berglandschaft bewundern. Sogar der Geschmack von Bratkartoffeln mit Spiegelei, samt der Stimmung auf dem sonnigen Platz am groben Holztisch vor der Berghütte "tauchen" deutlich wieder vor mir auf ... und lösen wiederholt glückliche Empfindungen in mir aus.

Gruß von Reklov
(27-07-2022, 23:18)Sinai schrieb:
(27-07-2022, 16:06)Reklov schrieb:
(24-07-2022, 23:21)Sinai schrieb: Das Altsemitische kannte mehrdeutige Begriffe (so wie ja sogar auch im heutigen Deutsch der Begriff Mutter oder Hahn mehrere unterschiedliche Bedeutungen hat).

Frau bedeutete auch Sekte
Baum bedeutete auch Schule
Frucht bedeutete auch Lehre
Schlange bedeutete auch Einflüsterer

... das ist nicht nur interessant, sondern eröffnet auch vollkommen andere Textdeutungen zur Paradies-Story!

Gruß von Reklov


Ja, die Schrift hat zwei Emanationen:
Die eine ist die volkstümliche, für die Hirten, Fischer, Bauern, Zimmerleute, Köche
Die andere ist die der Schriftgelehrten

... auch die sog. Schriftgelehrten unterliegen den beschränkten Bedingungen, welche ich im thread DIE SPRACHE DES MENSCHEN vorstelle.
Dabei verwende ich Text-Auszüge von Karl Jaspers über die menschliche Sprache, welche er in seinem Hauptwerk VON DER WAHRHEIT anführt.

Gruß von Reklov
(28-07-2022, 12:44)Reklov schrieb:
(27-07-2022, 16:27)Ulan schrieb: Sicher koennen wir das. Und Du hast von meinem Beitrag unterschlagen, dass die Keimbahnzellen eben doch unsterblich sind - theoretisch jedenfalls. Was uns zeigt, dass die menschliche Unsterblichkeit in seinen Nachkommen zu finden ist.

... theoretisch ? Icon_rolleyes  - Ich frage dann mal auch nur theoretisch, ob denn die Unsterblichkeit auf unserer Erde auch nur so lange andauert - bis unsere Sonne ihren Helium/Wasserstoff-Vorrat verbrannt hat?

Ja sicher theoretisch. Fuer die meisten Keimbahnzellen gilt das offensichtlich nicht, sondern nur fuer die, die Du dafuer verwendet hast, Nachkommen zu produzieren. Wobei Du dann auch hoffen musst, dass Deine Kinder die ebenfalls weiterreichen. Du selbst bist aus zwei Keimzellen entstanden, die schon so lange gelebt haben, wie es Lebewesen auf der Erde gibt. In Deinen Kindern leben halt diese Zellen weiter.

Unsterblichkeit gibt es also solange, wie es Leben gibt, auf Erden oder wo auch immer das landen mag. Sich um das Ende der Erde wegen der Sonne Gedanken zu machen, ist angesichts des Alters der Menschheit insgesamt doch eher laecherlich. Und die Erde wird sowieso schon lange unbewohnbar sein, bevor die Sonne auch nur in die Naehe der Situation kommt, ihren Wasserstoff-Vorrat aufgebraucht zu haben.

(28-07-2022, 12:44)Reklov schrieb: ... auch die Menschen, welche nicht zu den "Ausnahmeerscheinungen" gezählt werden (für mich ist jede Person eine solche!), hätten bei "Unsterblichkeit" ja reichlich Zeit, sich nach und nach zu verbessern, sogar ein Studium zu beginnen - und würden dies in vielen Fällen auch tun, denn jedes Interesse drängt irgendwann ja auch zur Vertiefung des bevorzugten Wissensgebietes.
Übrigens: Als Strafe empfinden evtl. nur jüngere Menschen ihre Sterblichkeit. Von alten Menschen, welche der Gebrechlichkeit unterliegen, hörte ich, dass sie nun "lange genig" gelebt haben und ein Entweichen aus ihrem alternden Körper eher als Erlösung empfinden.

Ausnahmemenschen halt. Die meisten Menschen haben ihre grossen Momente in ihren jungen Jahren, danach wird nur noch an Detailverbesserungen gefeilt.

(28-07-2022, 12:44)Reklov schrieb: Als Utopien würde ich die Jenseitsvorstellungen auch nicht gleich abtun wollen, denn sie sind als Gedankengut real, gehören zudem einem völlig anderen Bereich an, welcher von techn. Apparaturen aber nicht "erforscht" werden kann.

Alle Utopien sind "als Gedankengut real".

(28-07-2022, 12:44)Reklov schrieb: Glück lässt sich sehr wohl einfrieren, denn alle meine Glücksmomente (von früher Kindheit bis heute!) habe ich gut in mir gespeichert und kann sie (wie einen Film) immer wieder erneut abspielen. Bereits das Betrachten von alten s/w Urlaubsfotos bringt sogar Szenen in mir erneut hoch, welche auf dem Foto gar nicht zu sehen sind.

Du suchst also nach neuem Glueck in alten Bildern, wenn Du versuchst, alte Gluecksmomente wenigstens noch mal als Echo zum empfinden. Darum ging's aber gar nicht. Unsere Vorstellungen vom Himmel (oder was auch immer als positives Nachleben empfunden wird) sind nicht umsonst immer vage, da den Menschen alles irgendwann langweilig wird. Und wenn es nichts gibt, worueber sie sich beschweren koennen, erfinden sie halt irgendetwas, um sich zu beschweren oder fangen an, sich mit den Nachbarn zu streiten. Aus dem Grund sind alle gesellschaftlichen Errungenschaften immer temporaer, da die Menschen dazu neigen, alles Gute zu ruinieren, sobald ihnen langweilig wird. Insofern halte ich eine Paradiesvorstellung fuer unrealistisch. Jedes Paradies wird irgendwann zur Hoelle.
(28-07-2022, 12:44)ulan schrieb: Ausnahmemenschen halt. Die meisten Menschen haben ihre grossen Momente in ihren jungen Jahren, danach wird nur noch an Detailverbesserungen gefeilt.

... in jungen Jahren lernt man dazu. Die ausgereiften Leistungen wurden oft erst später vollbracht - und dies nicht nur in den schönen Künsten.

(28-07-2022, 12:44)ulan schrieb: Du suchst also nach neuem Glueck in alten Bildern, wenn Du versuchst, alte Gluecksmomente wenigstens noch mal als Echo zum empfinden. Darum ging's aber gar nicht. Unsere Vorstellungen vom Himmel (oder was auch immer als positives Nachleben empfunden wird) sind nicht umsonst immer vage, da den Menschen alles irgendwann langweilig wird. Und wenn es nichts gibt, worueber sie sich beschweren koennen, erfinden sie halt irgendetwas, um sich zu beschweren oder fangen an, sich mit den Nachbarn zu streiten. Aus dem Grund sind alle gesellschaftlichen Errungenschaften immer temporaer, da die Menschen dazu neigen, alles Gute zu ruinieren, sobald ihnen langweilig wird. Insofern halte ich eine Paradiesvorstellung fuer unrealistisch. Jedes Paradies wird irgendwann zur Hoelle.

... meine alten Bilder des Glücks werden jeden Tag durch aktuelle bereichert! Auf diese Weise entsteht eine sich stets neu ergänzende Sammlung! Icon_razz

Nur ein mit unterentwickeltem Bewusstsein ausgestatteter Mensch langweilt sich, beschwert sich oder fängt Streit mit dem Nachbarn an! Icon_frown
Auch Deine Meinung, dass aus Langeweile alles ruiniert wird, ist absurd - denn in unserer Welt gibt es ja auch das Bewahrende und Gegegenstände aus Kunst oder Technik erzielen immer noch erstaunlich hohe Sammlerpreise. - Viele techn. Geräte versagen ihren Dienst deswegen allzu schnell, weil sie von vornherein auf kurze Lebensdauer konzipiert worden waren - damit der Zwang zum Neukauf befeuert wird!

Deine persönlichen Paradiesvorstellungen sind aber ebenso unrealistisch,  Icon_exclaim denn unsere "duale" Welt hat für alles auch ein Gegenteil parat.
Die Hölle ist somit das Gegenstück zum Paradies und kann diese also schlecht in ihren Zustand verwandeln. Icon_rolleyes

Dort aber, wo entsprechendes Bewusstsein vorherrscht, welches sich auch auf die Staatsführung ausstrecken muss, kann sich der Mensch schon hier auf Erden "sein" Paradies gestalten. Grundbedingung dazu war und ist aber überall zunächst der Wille zum Frieden, sowie die Achtung der Menschenrechte.

Gruß von Reklov
(01-08-2022, 10:46)Reklov schrieb: ... in jungen Jahren lernt man dazu. Die ausgereiften Leistungen wurden oft erst später vollbracht - und dies nicht nur in den schönen Künsten.

Das unterscheidet sich kaum von dem, was ich gesagt hatte. Die grossen Ideen kommen in jungen Jahren, spaeter wird perfektioniert.

(01-08-2022, 10:46)Reklov schrieb: ... meine alten Bilder des Glücks werden jeden Tag durch aktuelle bereichert! Auf diese Weise entsteht eine sich stets neu ergänzende Sammlung! Icon_razz

Eben. Das Gluecksgefuehl braucht immer wieder einen neuen "Fix", entweder durch neue Ereignisse oder halt Dein Reminiszieren in alten Bildern. Mit jeder Erinnerung wird die Erinnerung neu geschrieben.

(01-08-2022, 10:46)Reklov schrieb: Nur ein mit unterentwickeltem Bewusstsein ausgestatteter Mensch langweilt sich, beschwert sich oder fängt Streit mit dem Nachbarn an! Icon_frown

Also so gut wie jeder. Ich habe noch keine einzige Nachbarschaft erlebt, wo es nicht dauernd irgendwelche Streitereien gab, egal, wo ich gewohnt habe. Das hoert meist nur auf, wenn wichtigere Probleme anstehen.

(01-08-2022, 10:46)Reklov schrieb: Auch Deine Meinung, dass aus Langeweile alles ruiniert wird, ist absurd - denn in unserer Welt gibt es ja auch das Bewahrende und Gegegenstände aus Kunst oder Technik erzielen immer noch erstaunlich hohe Sammlerpreise.

Deshalb haben auch alle Leute, die gesehen werden wollen, in den grossen Orchestersaelen ihre Dauerplaeze in den ersten Reihen, die meist leer bleiben. Unser Kunst- und Musikbetrieb, den man zu dem "bewahrenden" Fluegel zaehlen koennte, hat meist Funktionen, die rein gar nichts mit Kunst zu tun haben, sondern mit Geldanlage (bzw. Geldwaescherei) und sozialem Prestige und der damit verbundenen Selbstdarstellung.

(01-08-2022, 10:46)Reklov schrieb: Deine persönlichen Paradiesvorstellungen sind aber ebenso unrealistisch,  Icon_exclaim denn unsere "duale" Welt hat für alles auch ein Gegenteil parat.
Die Hölle ist somit das Gegenstück zum Paradies und kann diese also schlecht in ihren Zustand verwandeln. Icon_rolleyes

Ist das jetzt naiv oder mal wieder vollkommen abgehoben von den Realitaeten unserer Welt? Kein Paradies ist von Dauer.

(01-08-2022, 10:46)Reklov schrieb: Dort aber, wo entsprechendes Bewusstsein vorherrscht, welches sich auch auf die Staatsführung ausstrecken muss, kann sich der Mensch schon hier auf Erden "sein" Paradies gestalten. Grundbedingung dazu war und ist aber überall zunächst der Wille zum Frieden, sowie die Achtung der Menschenrechte.

Und, glaubt irgendjemand, das waere von Dauer?
(01-08-2022, 11:38)Ulan schrieb:
(01-08-2022, 10:46)Reklov schrieb: Dort aber, wo entsprechendes Bewusstsein vorherrscht, welches sich auch auf die Staatsführung ausstrecken muss, kann sich der Mensch schon hier auf Erden "sein" Paradies gestalten. Grundbedingung dazu war und ist aber überall zunächst der Wille zum Frieden, sowie die Achtung der Menschenrechte.

Und, glaubt irgendjemand, das waere von Dauer?

... das "wahre Paradies" soll ja (laut Bibel!?) sowieso nicht mehr auf Erden zu finden sein, denn laut deren Zeilen wurde Satan auf unsere Erde vertrieben/geschleudert! - Allenfalls kennt das irdische Menschen-Dasein nur kurze Epochen der Gemütlichkeit, wie z.B. in der Zeitspanne des Biedermeier (1814 - 1848).

Sehr gut festgehalten sind viele bürgerlichen Szenen aus dieser friedlichen Zeit in Deutschland durch zahlreiche damalige Genre-Maler.

Von Dauer war und ist der Frieden nie, denn "die Geschichte der Menschen war und ist eine Geschichte von Klassenkämpfen." (Karl Marx)

Gruß von Reklov
(01-08-2022, 11:38)Ulan schrieb:
(01-08-2022, 10:46)Reklov schrieb: Dort aber, wo entsprechendes Bewusstsein vorherrscht, welches sich auch auf die Staatsführung ausstrecken muss, kann sich der Mensch schon hier auf Erden "sein" Paradies gestalten. Grundbedingung dazu war und ist aber überall zunächst der Wille zum Frieden, sowie die Achtung der Menschenrechte.

Und, glaubt irgendjemand, das waere von Dauer?


Nein. Denn die Bibel schreibt von Tausend Jahren Heart

.
Ich möchte nun wieder zum Thema des Threads zurückkehren und dieses weiterdiskutieren: "War und ist Gott immer gut?"

Da der Thread im Bereich "Judentum" diskutiert wird, ist hier unter "Gott" selbstverständlich "Jahwe" gemeint.

Ich denke, das ist ein vielschichtiges Thema das man von verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann.
Jedenfalls ist Jahwe parteiisch. Er ist nicht zu allen gut

Das Ägyptermädel an der Handmühle als Beispiel:
"Dann wird jeder Erstgeborene in Ägypten sterben, vom Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd an der Handmühle und bis zu den Erstlingen unter dem Vieh.
Geschrei wird sich in ganz Ägypten erheben, so groß, wie es keines je gegeben hat oder geben wird." Schemot שְׁמוֹת (deutsch: Exodus) 11:4 f


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