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Wollte Judas Ischariot die Juden in eine Falle locken?
#16
Und zum Judas musste natürlich ein Evangelium erfunden werden. Seine erbärmliche Statistenrolle im göttlichen Erlösungsplan für alle Schweinheiligen wäre ansonsten zu auffällig widersprüchlich gewesen. Andererseits spielte er auch eine wichtige Rolle in der Verchristlichung des Abendlandes und der Loslösung (Erlösung) vom pösen Judentum, das den Heilland kreuzigen ließ. Da sich Jesus ja freiwillig und in Absprache mit seinem Vater im Paradies fast schon selbst ans Kreuz genagelt hat, um uns von unseren Sünden zu erlösen und der arme Judas schon vor seiner Geburt als Verräter auserwählt wurde... muss man das halt einfach ignorieren.
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#17
(28-10-2022, 15:33)Geobacter schrieb: Und zum Judas musste natürlich ein Evangelium erfunden werden.

Daß eine solche Story erfunden wurde, war anzunehmen in der Zeit des Glaubenskampfes zwischen Synagoge und Ecclesia nach dem Jahre 136 nach Christus. Man sollte das aber nicht "Evangelium" nennen, denn Judas brachte Tod und Verderben über das Christentum auf Erden; es gibt Hinweise, daß Judas kein "Geist" sondern ein "Daemonos" war, wenn man Judasevangelium - Wikipedia anschaut.

Wie zu erwarten gibt es seit 2000 Jahren Phantasten, einer schrieb sogar in Sonstige und alte Religionen › Die Lehre der Göttlichen Liebe von Jesus > Beitrag #55 folgendes Gschichtl:
(23-10-2022, 13:24)Mönch schrieb: Judas Iskariot ist auch ein erlöster und liebevoller Engel im Himmel.

Na Super! Das haben wir gebraucht - darauf haben wir alle gewartet! Icon_cheesygrin
Jetzt sind wir aber froh daß Judas Ischariot ein liebevoller Engel im Himmel ist.
#18
Solche Simplifizierungen sollen wahrscheinlich helfen, wenn es darum geht, die reale Situation des fruehen Christentums mit seinen zig verschiedenen Bewegungen zu verarbeiten.
#19
(28-10-2022, 18:21)Sinai schrieb: brachte Tod und Verderben über das Christentum auf Erden

häh???

grade noch war doch sein "verrat" voraussetzung für kreuzestod, somit grundlage des christenglaubens ("willenloses Zahnrad das seine Aufgabe ausübte")
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#20
(28-10-2022, 18:55)Ulan schrieb: Solche Simplifizierungen sollen wahrscheinlich helfen, wenn es darum geht, die reale Situation des fruehen Christentums mit seinen zig verschiedenen Bewegungen zu verarbeiten.


Logischerweise kann es bei divergierenden Zeugenaussagen nur eine Wahrheit geben.

.
#21
(28-10-2022, 19:06)petronius schrieb:
(28-10-2022, 18:21)Sinai schrieb: brachte Tod und Verderben über das Christentum auf Erden

häh???

grade noch war doch sein "verrat" voraussetzung für kreuzestod, somit grundlage des christenglaubens ("willenloses Zahnrad das seine Aufgabe ausübte")


Von christenfeindlichen Fanatikern gesteinigt zu werden, wie der erste christliche Märtyrer, der Hl. Stephanus - oder von Löwen verspeist zu werden, ist immer eine schwere Kur um in den Himmel zu kommen. 
Ob man nun von Idioten gesteinigt, von einem Denunzianten verraten, von Gojim die wie immer die Drecksarbeit machen müssen gekreuzigt, von Löwen gerissen wird - ist prinzipiell wohl egal.

Manche sagen, das waren willenlose Werkzeuge Gottes - Judas genau so wie der römische Legionär, der die Fackel in den jüdischen Tempel warf und diesen in Brand steckte
#22
Doch kommen wir zur Sache - kommen wir zum Kern.
Jahwe war nicht zu schwach, seinen Tempel vor den Römern zu verteidigen.
Dies wäre Blasphemie und wer im Jahre 80 nach Christus so was sagte, wurde sofort gesteinigt!

Fazit:
Jahwe wollte die Juden bestrafen und gestattete daher die Zerstörung des Tempels. Alternative Erklärungen aus christlicher oder jüdischer Sicht: keine
Der römische Fackelschleuderer war somit nur ein unschuldiges Werkzeug.
Genau so wie der Verräter Judas und die Legionärsgruppe, die Jesus kreuzigte. Jesus sagte ja auch "sie wissen icht was sie tun"

Aber Engel brauchen wir keine aus diesen Legionären und dem Verräter machen
#23
(28-10-2022, 19:27)Sinai schrieb: Logischerweise kann es bei divergierenden Zeugenaussagen nur eine Wahrheit geben. .

Nur, wo gar keine Zeugenaussagen im Wortsinn existieren, wie beim Christentum, kann es sehr viele Wahrheiten geben.
#24
(28-10-2022, 19:38)Sinai schrieb: Fazit:
Jahwe wollte die Juden bestrafen und gestattete daher die Zerstörung des Tempels. Alternative Erklärungen aus christlicher oder jüdischer Sicht: keine
Der römische Fackelschleuderer war somit nur ein unschuldiges Werkzeug.
Genau so wie der Verräter Judas und die Legionärsgruppe, die Jesus kreuzigte. Jesus sagte ja auch "sie wissen  icht was sie tun"

Das ist typisch verquere religioese Logik. Da schon die Praemisse hineingesteckt wird, dass nichts ohne Willen des imaginaeren Gottes ablaeuft (hier geht's jetzt nicht um die Frage, ob ein Gott oder Schoepfer existiert, sondern um die Frage, ob der micromanagende Gott der Bibel existiert), wird hier schlicht deklamiert, dass es sich um den Willen Gottes gehandelt haben muesste. Daraus folgt dann die Taeter-Opfer-Umkehr, die auch den Juden selbst bis heute viel Ungemach bereitet hat.

Natuerlich hat auch das Sinnieren ueber die Rolle des Judas dieses Geschmaeckle. Wie kann man vereinbaren, dass der Verrat, den auch die Bibel als ueble Tat brandmarkt, der Wille Gottes war? Wollte Gott, dass Judas "boese" war?

Im Endeffekt ist die einzige vernuenftige Erklaerung hier, dass die Praemisse ueber Gott schlicht und ergreifend falsch ist.
#25
(28-10-2022, 23:26)Ulan schrieb:
(28-10-2022, 19:38)Sinai schrieb: Fazit:
Jahwe wollte die Juden bestrafen und gestattete daher die Zerstörung des Tempels. Alternative Erklärungen aus christlicher oder jüdischer Sicht: keine
Der römische Fackelschleuderer war somit nur ein unschuldiges Werkzeug.
Genau so wie der Verräter Judas und die Legionärsgruppe, die Jesus kreuzigte. Jesus sagte ja auch "sie wissen  icht was sie tun"

Das ist typisch verquere religioese Logik. Da schon die Praemisse hineingesteckt wird, dass nichts ohne Willen des imaginaeren Gottes ablaeuft (hier geht's jetzt nicht um die Frage, ob ein Gott oder Schoepfer existiert, sondern um die Frage, ob der micromanagende Gott der Bibel existiert), wird hier schlicht deklamiert, dass es sich um den Willen Gottes gehandelt haben muesste. Daraus folgt dann die Taeter-Opfer-Umkehr, die auch den Juden selbst bis heute viel Ungemach bereitet hat.


Das mit der "Taeter-Opfer-Umkehr" sehe ich nicht so, denn insbesondere auch aus jüdischer Sicht ist Jahwe allmächtig und natürlich nicht den Göttern Roms unterlegen:
Jahwe wurde nicht von den Göttern Roms besiegt - wo denkst du hin!

Aus jüdischer Sicht kann die Vertreibung der Juden in alle Welt nur eine verdiente Strafe für Schlechtigkeit sein - so wie damals, als die Juden in die Babylonische Gefangenschaft verschleppt wurden
#26
Ich rede nicht von imaginaeren Goettern, was Taeter-Opfer-Umkehr angeht, sondern von den Menschen, die hier betroffen sind.

Den Glaeubigen einzureden, dass sie selbst Schuld tragen an jeglicher Schlechtigkeit, die ihnen widerfaehrt, hatte als Grund im Prinzip nur, den Priestern ihren Job und ihren Einfluss zu sichern. Uebliche Verfahrensweise war ja, dass ein verlorener Krieg, eine Epidemie oder was auch immer an unangenehm bis toedlichen Geschehnissen auch fast immer ein Versagen der Schutzgottheit bedeutete, wie Du angesprochen hast. Goetter, die versagten, wurden nicht mehr verehrt und durch neue ersetzt, und das bedeutete Machtverlust fuer die Priester dieser Goetter. Dem hat diese irrige Idee, die Menschen selbst truegen die Schuld an allen Kalamitaeten ein Ende gesetzt, und die Jobs der Prediger waren sicher.

Es ist sicherlich so, dass Menschen auch in gewissen Situationen tatsaechlich mal selbst Schuld tragen koennen - z.B. wenn sie einen Krieg verlieren, den sie selbst ohne berechtigtes Interesse angefangen haben - oder dass die Schuldfrage nicht so einfach ist - z.B. wer einen Krieg mit berechtigtem Interesse angefangen hat; aber welche Blueten diese unsinnige Zuschreibung fuer Schuld an Vorgaengen, fuer die man nun wirklich ueberhaupt nichts kann, treibt, sieht man ja manchmal auch an diesem Forum. Ich erinnere z.B. an das Forummitglied Burkl, der selbst die Existenz von Raubtieren als Schuld der Menschen praesentiert hat, oder der hier immer wieder zu lesenden Idee, wir Menschen als Gesamtheit truegen Schuld an Epidemien wie Covid-19, was solche Fragen von einer vollkommen falschen Warte angeht.

Wie gesagt, dieser Judas-Thread ist auch nur eine weitere Facette derselben verqueren Schuld-Logik.
#27
(29-10-2022, 09:05)Ulan schrieb: Ich rede nicht von imaginaeren Goettern, was Taeter-Opfer-Umkehr angeht, sondern von den Menschen, die hier betroffen sind.

Den Glaeubigen einzureden, dass sie selbst Schuld tragen an jeglicher Schlechtigkeit, die ihnen widerfaehrt, hatte als Grund im Prinzip nur, den Priestern ihren Job und ihren Einfluss zu sichern. Uebliche Verfahrensweise war ja, dass ein verlorener Krieg, eine Epidemie oder was auch immer an unangenehm bis toedlichen Geschehnissen auch fast immer ein Versagen der Schutzgottheit bedeutete, wie Du angesprochen hast. Goetter, die versagten, wurden nicht mehr verehrt und durch neue ersetzt, und das bedeutete Machtverlust fuer die Priester dieser Goetter. Dem hat diese irrige Idee, die Menschen selbst truegen die Schuld an allen Kalamitaeten ein Ende gesetzt, und die Jobs der Prediger waren sicher.

Eine gefährliche Sache, denn da könnten irgendwelche Religiösenfanatiker im Judentum auf die blöde Idee kommen zu behaupten,
daß die 6 Millionen vergasten Juden im Holocaust auch eine Strafe Jahwes für das Judenvolk gewesen wäre.


(29-10-2022, 09:05)Ulan schrieb: Ich erinnere z.B. an das Forummitglied Burkl, der selbst die Existenz von Raubtieren als Schuld der Menschen praesentiert hat

Das glauben weltweit 15 Millionen Zeugen Jehovas auch. Sie sagen, daß im Paradies alle Tiere und das erste Menschenpaar Pflanzenfresser waren, und nur durch die Erbsünde wurden Mensch und Tier zu Fleischfressern

Sie sagen, daß die gewaltigen Eckzähne der Tiger und die riesigen Stoßzähne der Elefanten und die Geweihe der Rentiere (männlich und weiblich) bloß als Zierde gedacht waren
#28
(28-10-2022, 19:36)Sinai schrieb:
(28-10-2022, 19:06)petronius schrieb:
(28-10-2022, 18:21)Sinai schrieb: brachte Tod und Verderben über das Christentum auf Erden

häh???

grade noch war doch sein "verrat" voraussetzung für kreuzestod, somit grundlage des christenglaubens ("willenloses Zahnrad das seine Aufgabe ausübte")


Von christenfeindlichen Fanatikern gesteinigt zu werden, wie der erste christliche Märtyrer, der Hl. Stephanus - oder von Löwen verspeist zu werden, ist immer eine schwere Kur um in den Himmel zu kommen. 
Ob man nun von Idioten gesteinigt, von einem Denunzianten verraten, von Gojim die wie immer die Drecksarbeit machen müssen gekreuzigt, von Löwen gerissen wird - ist prinzipiell wohl egal.

Manche sagen, das waren willenlose Werkzeuge Gottes - Judas genau so wie der römische Legionär, der die Fackel in den jüdischen Tempel warf und diesen in Brand steckte

dein nunmehriges schwurbeln über völlig anderes darf wohl als beleg dafür dienen, daß du sogar selber eingesehen hast, welch unsäglichen stuß du da wieder abgesondert hast
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#29
(29-10-2022, 16:50)Sinai schrieb: Eine gefährliche Sache, denn da könnten irgendwelche Religiösenfanatiker im Judentum auf die blöde Idee kommen zu behaupten,
daß die 6 Millionen vergasten Juden im Holocaust auch eine Strafe Jahwes für das Judenvolk gewesen wäre.

Sag nur. Das mit dem "im Judentum" darfst Du getrost als Zusatz streichen. Natuerlich gibt es das auch dort, aber genau derselbe Gedanke (ersetze "Jahwe" halt mit der entsprechenden Gottesvorstellung) wird manchmal auch aus christlicher, muslimischer oder buddhistischer Richtung geaeussert. Beispiele kamen ja auch hier auf dem Forum von Anhaengern der Karma-Idee.
#30
(29-10-2022, 09:05)Ulan schrieb: Ich rede nicht von imaginaeren Goettern, was Taeter-Opfer-Umkehr angeht, sondern von den Menschen, die hier betroffen sind.

Was verstehst Du unter "imaginaeren Goettern", zählst Du den Jahwe auch dazu ??

Mir scheint, Du würdest das Threadthema "Wollte Judas Ischariot die Juden in eine Falle locken?" am liebsten abändern zu:
"Wollte Jahwe die Juden in eine Falle locken?"
oder besser gleich
"Wollte (der erfundene) Jahwe die Juden in eine Falle locken?"


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