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Die neuartige Idee von einer "Erdung" religiöser Ideen
#1
Hallo Ekkard -
mir fällt auf, daß Du immer wieder was von "erden" der Religion schreibst:

Christentum und Theologie › Der Himmel der Christen ist in der Luft, auf den Wolken > Beitrag #19

(10-12-2022, 00:40)Ekkard schrieb: Einer unserer Pfarrer hat mal gesagt: "Nehmen wir die biblischen Geschichten einfach mal als "schöne Geschichten", als Erzählung: So hat man sich das vor 2000 Jahren gedacht, aber wir wissen, dass da oben der Weltraum existiert (mit mehr Nichts als man sich vorstellen kann!).
"Man" ist (also unsere Theologen sind) immer bemüht, die Geschichten zu "erden", also der Frage nachzugehen, worin unsere Obliegenheiten bestehen insbesondere den Gemeindegliedern gegenüber.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkard


Könntest Du das näher erläutern, was Du da überhaupt meinst? Im Google hab ich nichts darüber gefunden. Ich kenne nur die "Erdungsstangen" die in jedem Bahnhof für Notfälle bereitliegen; das sind lange isolierte Eisenstangen mit einem Eisenhaken oben und einem isolierten Stromkabel unten, die man im Notfall unten an eine Schiene anschließt (Erdung) und dann oben auf die Oberleitung wirft; dann zieht es den Strom aus der Leitung und es kann nichts mehr passieren. Der Starkstrom wird in die Erde geleitet und damit neutralisiert, unschädlich gemacht, vernichtet

Beim Christentum kann ich mir nicht vorstellen, was Du damit sagen willst.

Das Christentum funktioniert ja nur, wenn die Leute religiös fanatisiert sind. Nur dann sind sie zu Unnatürlichem bereit.

"Feindesliebe" zum Beispiel!
Total unnatürlich - kein Tier kennt das. Da muß einer schon ganz schön religiös aufgeheizt und verängstigt sein (Höllendrohung), um sich zur Feindesliebe herbeizulassen.
Geerdete, normale Menschen haben keine Kraft dazu - wollen es gar nicht, finden das lächerlich.

Wenn Du das Christentum atheistisch machen willst, sozusagen eine Vereinigung von Gemeindemitgliedern zu ehrenamtlicher Frönung von unverständlicher weil unsinniger "Feindesliebe", dann wird daraus nichts


Und noch was: Glaubst Du im Ernst, daß sich "geerdete" Menschen für einen Jesus-Fan-Club von den Löwen fressen hätten lassen? Glaubst Du im Ernst, daß sich ein "geerdeter" Pater Kolbe für einen politischen Häftling umbringen hätte lassen? Glaubst Du im Ernst, daß sich "geerdete" Russisch-Orthodoxe Christen für ihre schönen Lieder von Lenin nach Sibirien schicken hätten lassen? Widerstand gegen eine Diktatur tut sich kein vernünftiger Mensch an. Der tritt aus der Kirche aus und distanziert sich öffentlich von ihr und holt sich das Mitgliedsbuch der Partei. Und wenn dann 1989 die Partei zusammenkracht, wirft er das olle Mitgliedsbüchl in den Mist. So denkt die Mehrheit der Menschen.
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#2
(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: schrieb: "Feindesliebe" zum Beispiel!
Total unnatürlich - kein Tier kennt das. Da muß einer schon ganz schön religiös aufgeheizt und verängstigt sein (Höllendrohung), um sich zur Feindesliebe herbeizulassen.

Hallo Sinai,

... wer sich noch nicht über die Tierstufe erheben konnte/kann, sollte sich auch nicht als "Mensch" bezeichnen dürfen!
Der "Feind" existiert(e) nicht selten nur als ein von Machtkreisen herbeigeredetes Etwas, wie z.B. seinerzeit die Erbfeindschaft zwischen Franzosen und Deutschen.

Hetze betrieben z.B. auch Katholiken gegen alle Lutheraner - oder mancher Bayer verwendet(e) (historisch begründet) den Ausdruck "Saupreuße" für Norddeutsche oder Nichtbayern. Die Nazis gebrauchen nach wie vor das Wort "Saujude"...

Für mich gibt es keine "Feinde", allenfalls Konkurrenten oder Mitbewerber. Wer sich jedoch zum Feindeshass hineinziehen lässt, dem fehlt es am entsprechenden Bewusstsein, was dann u.a. auch dazu führen kann, dass er sich durch eine aufgeschwatzte  "Höllendrohung" ängstigen lässt. Icon_twisted 

Jesus hatte es richtig erkannt, was John Lennon Jahrhunderte später gesanglich wiederholte: ALL YOU NEED IS LOVE ... LOVE IS ALL YOU NEED!

Eine der Wesenheiten des Bösen offenbart sich auch im Feindeshass, gekoppelt mit dem Willen zur Vernichtung. Dies ist aber wesentlich zu unterscheiden von einem Tier, welches ja (speziell als Raubtier!) auf Beute/Nahrung aus ist, aus sein muss, um überleben zu können. -
Psychologisch ist beim Menschen der Feindeshass eine Mischung aus Lust und Zerstörung. Seine verworrenen Erscheinungen tauchen in der Geschichte der Menschheit als ein Mix von Grausamkeit, Wollust und Religion auf Icon_exclaim Sofern das Böse seinen Ursprung im Eigenwillen hat, durchschreitet es auch in diesem alle Stufen - bis hin zum absolut Bösen.

Gruß von Reklov
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#3
(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: lange isolierte Eisenstangen mit einem Eisenhaken oben und einem isolierten Stromkabel unten, die man im Notfall unten an eine Schiene anschließt (Erdung) und dann oben auf die Oberleitung wirft; dann zieht es den Strom aus der Leitung und es kann nichts mehr passieren

darauf solltest du dich nicht verlassen. solange die leitung nicht abgeschaltet ist, fließt da immerhin so viel strom, wie deine erdungsstange halt bei 15 kV aufgrund ihres ohmschen widerstands durchläßt

bist du dir sicher, daß du verstanden hast, wann und wofür erdungsstangen eingesetzt werden, bzw. hast du überhaupt ahnung von hochspannungstechnik?

Zitat:Der Starkstrom wird in die Erde geleitet und damit neutralisiert, unschädlich gemacht, vernichtet

siehe oben

Beim Christentum kann ich mir nicht vorstellen, was Du damit sagen willst

eher wohl willst du nicht

Zitat:Das Christentum funktioniert ja nur, wenn die Leute religiös fanatisiert sind. Nur dann sind sie zu Unnatürlichem bereit

und um das zu unterdrücken, sollen die gläubigen ja (im übertragenen, nicht elektrotechnischen sinn) "geerdet" werden. sie sollen sich mit dem, was uns (als gesellschaft, gemeinschaft) auf erden umgibt, befassen - nicht mit fanatisierter spinnerei über "Unnatürliches"

bist du dir sicher, daß du verstanden hast, wann und wie "Christentum funktioniert", bzw. hast du überhaupt ahnung von zeitgemäßer theologie?

Zitat:"Feindesliebe" zum Beispiel!
Total unnatürlich - kein Tier kennt das

menschen sind eben keine "tiere" in diesem sinn, also naturwesen. sondern kulturwesen

was du für "unnatürlich " hältst oder nicht, spielt da schlicht keine rolle

oder glaubst du, es sei "natürlich", im internet unsinn zu posten? trotzdem tust du es und fühlst dich dabei als superchrist
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#4
(12-12-2022, 14:28)Reklov schrieb: Für mich gibt es keine "Feinde", allenfalls Konkurrenten oder Mitbewerber.

Du Glücklicher! Du lebst an einem Ort und in einer Zeit ohne Krieg
Das war nicht immer so und ist nicht immer so überall auf der Welt.

Wenn aber eine Mörderbande kommt und dein Dorf überfällt und die Häuser anzündet und die Frauen und Kinder vergewaltigt und verschleppt, schau ich mir an, ob Du nicht auch das Feuer aus der Kalaschnikow eröffnest Icon_cheesygrin Eusa_clap


(12-12-2022, 14:28)Reklov schrieb: Jesus hatte es richtig erkannt, was John Lennon Jahrhunderte später gesanglich wiederholte: ALL YOU NEED IS LOVE ... LOVE IS ALL YOU NEED!

Gruß von Reklov

Da hast du schon recht, was Jesus sagte. Aber Jesus ist kein Vorbild für "geerdete" Menschen.
Anm.: das mit den "geerdeten" Menschen hat Ekkard erfunden und ich warte sehnsüchtig auf seine Antwort woher er das Wort hat und wie er es genau versteht

Um das Kreuz auf sich zu nehmen und Jesus nachzufolgen, bedarf es schon einer extremen Portion religiösen Fanatismus. Denn nicht einmal sein Lieblingsschüler und Stellvertreter Christi, der Heilige Petrus war bereit dazu!
Wie jeder weiß, verleugnete Petrus den Herrn, bevor der Hahn drei Mal krähte.

Danke jedenfalls für Deine Ansicht, spannender Diskussionsbeitrag allemal, und ich freue mich nach wie vor auf die Antwort von Ekkard
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#5
(12-12-2022, 16:27)petronius schrieb:
(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: lange isolierte Eisenstangen mit einem Eisenhaken oben und einem isolierten Stromkabel unten, die man im Notfall unten an eine Schiene anschließt (Erdung) und dann oben auf die Oberleitung wirft; dann zieht es den Strom aus der Leitung und es kann nichts mehr passieren

darauf solltest du dich nicht verlassen. solange die leitung nicht abgeschaltet ist, fließt da immerhin so viel strom, wie deine erdungsstange halt bei 15 kV aufgrund ihres ohmschen widerstands durchläßt

bist du dir sicher, daß du verstanden hast, wann und wofür erdungsstangen eingesetzt werden, bzw. hast du überhaupt ahnung von hochspannungstechnik?


Ist zwar nicht mein Hauptinteresse, aber hier bei der Eisenbahn geht es nicht um Hochspannungstechnik, sondern um Starkstromtechnik Icon_razz

.
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#6
(12-12-2022, 23:07)Sinai schrieb: Ist zwar nicht mein Hauptinteresse, aber hier bei der Eisenbahn geht es nicht um Hochspannungstechnik, sondern um Starkstromtechnik Icon_razz .

15 kV sind per Definition Hochspannung.

Ansonsten, was soll Ekkards Aeusserung mit Elektrotechnik zu tun haben? Es geht darum, Gedanken und Konzepte in praktische Anwendungen zu ueberfuehren, damit sie nicht einfach nur im Ideenraum schweben bleiben. Die Geschichten in der Bibel stehen nicht zur Unterhaltung in dem Buch. Die Frage war: was koennen wir heute noch fuer unser menschliches Zusammenleben aus diesen alten Geschichten lernen, und zwar in einer Weise, die fuer uns immer noch relevant ist?
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#7
(13-12-2022, 00:47)Ulan schrieb: was koennen wir heute noch fuer unser menschliches Zusammenleben aus diesen alten Geschichten lernen, und zwar in einer Weise, die fuer uns immer noch relevant ist?

Viele dieser "alten Geschichten" sind für uns schädlich (siehe zB Matth 10,35) und nur durch religiösen Extremismus zu tragen.

Für "ungeerdete" Leute halt, die mehr im Himmel als auf der Erde stehen Icon_cheesygrin
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#8
(12-12-2022, 23:07)Sinai schrieb: Ist zwar nicht mein Hauptinteresse, aber hier bei der Eisenbahn geht es nicht um Hochspannungstechnik, sondern um Starkstromtechnik

beides, mein gutester

aber die erdung freigeschalteter leitungen ist eine notwendigkeit aus der hochspannung heraus

es ist ja durchaus beeindruckend, wovon allem du nicht die geringste ahnung hast - aber mußt du uns unbedingt damit heimsuchen?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#9
Im (protestantischen) Theologendeutsch ...
(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: ... mir fällt auf, daß Du immer wieder was von "erden" der Religion schreibst:
Könntest Du das näher erläutern, was Du da überhaupt meinst?
Meine Antwort ist bereits im Beitrag von Ulan enthalten:
(13-12-2022, 00:47)Ulan schrieb: Es geht darum, Gedanken und Konzepte in praktische Anwendungen zu ueberfuehren, damit sie nicht einfach nur im Ideenraum schweben bleiben. Die Geschichten in der Bibel stehen nicht zur Unterhaltung in dem Buch. Die Frage war: was koennen wir heute noch fuer unser menschliches Zusammenleben aus diesen alten Geschichten lernen, und zwar in einer Weise, die fuer uns immer noch relevant ist?

(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: Das Christentum funktioniert ja nur, wenn die Leute religiös fanatisiert sind. Nur dann sind sie zu Unnatürlichem bereit.

Hierzu hat sich 'petronius' zutreffend geäußert:
(12-12-2022, 16:27)petronius schrieb: und um das zu unterdrücken, sollen die gläubigen ja (im übertragenen, nicht elektrotechnischen sinn) "geerdet" werden. sie sollen sich mit dem, was uns (als gesellschaft, gemeinschaft) auf erden umgibt, befassen - nicht mit fanatisierter spinnerei über "Unnatürliches"

bist du dir sicher, daß du verstanden hast, wann und wie "Christentum funktioniert", bzw. hast du überhaupt ahnung von zeitgemäßer theologie?
Diese Rückfrage ist zwar rhetorischer Natur, widerspricht aber auch in meinem Sinne einer allzu eng gefassten "Funktionsweise DES Christentums".
Wenn dir christliche Gemeindearbeit geläufig wäre, dann wüsstest du, dass es weniger um die christliche Mythologie als um Jugend- und Altenarbeit, um Betreuung von sozialen Einrichtungen, um nationale und internationale Armutsbekämpfung, Gesundheitsschutz, Rettungsdienste, also kurz um "tätige Nächstenliebe" geht. Wären die Gemeindeglieder fanatisiert, würde all das nicht, jedenfalls schlechter funktionieren.


(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: "Feindesliebe" zum Beispiel!
Total unnatürlich - kein Tier kennt das.
Oh, es gibt durchaus artübergreifende Kooperation! Das Gebot der Nächsten- und Feindesliebe ist in seiner menschlichen Ausprägung Kulturgut (siehe meine Vorredner).

(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: Da muß einer schon ganz schön religiös aufgeheizt und verängstigt sein (Höllendrohung), um sich zur Feindesliebe herbeizulassen.
Oh nein! Es ist in vielen - nicht allen - Fällen vernünftig (ökonomischer), unsinnige Konfrontation zugunsten eines modus vivendi zu meiden.
 
(Feindesliebe)
(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: Geerdete, normale Menschen haben keine Kraft dazu - wollen es gar nicht, finden das lächerlich.
Öhm, umgekehrt. Wer keine Kraft mehr hat, ist auf Kooperation unbedingt angewiesen. Feindesliebe ist ja nicht vorgeschrieben, sondern eine Frage eines vernunftgeleiteten Einsatzes.

(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: Wenn Du das Christentum atheistisch machen willst, sozusagen eine Vereinigung von Gemeindemitgliedern zu ehrenamtlicher Frönung von unverständlicher weil unsinniger "Feindesliebe", dann wird daraus nichts
Das Frönen der Feindesliebe ist spieltheoretisch untersucht worden. Zumindest gibt es Fälle quer durch die menschlichen und tierischen Gesellschaften, die um jener Ökonomie willen zur Kooperation greifen an Stelle einer Konfrontation.

(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: Und noch was: Glaubst Du im Ernst, daß sich "geerdete" Menschen für einen Jesus-Fan-Club von den Löwen fressen hätten lassen? Glaubst Du im Ernst, daß sich ein "geerdeter" Pater Kolbe für einen politischen Häftling umbringen hätte lassen? Glaubst Du im Ernst, daß sich "geerdete" Russisch-Orthodoxe Christen für ihre schönen Lieder von Lenin nach Sibirien schicken hätten lassen? Widerstand gegen eine Diktatur tut sich kein vernünftiger Mensch an. Der tritt aus der Kirche aus und distanziert sich öffentlich von ihr und holt sich das Mitgliedsbuch der Partei. Und wenn dann 1989 die Partei zusammenkracht, wirft er das olle Mitgliedsbüchl in den Mist. So denkt die Mehrheit der Menschen.
Mag sein. Aber wir wollen doch religiöse Motivation nicht absolut setzen. Es gibt Menschen, die sich für ihre Überzeugung opfern, und genauso gibt es das Heer der Opportunisten. Man muss halt die Situation im Auge behalten und sehr genau abwägen, was das Opfer wert ist.

Zudem ist es einfach auch wahr, dass sich "vernünftige Menschen" gegen ihre Diktatoren (Regime) aufgelehnt haben. Manchmal mit Erfolg für alle anderen. Regime sind halt auch nur Menschen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
(14-12-2022, 00:43)Ekkard schrieb: Im (protestantischen) Theologendeutsch ...
(12-12-2022, 12:18)Sinai schrieb: ... mir fällt auf, daß Du immer wieder was von "erden" der Religion schreibst:
Könntest Du das näher erläutern, was Du da überhaupt meinst?

Es schmeichelt mir, wenn Du mein Deutsch als protestantisches Theologendeutsch wertest.
Danke!
Wahrscheinlich bin ich ja auch protestantisch, doch ich weise darauf hin, dass weder Luther noch Calvin dieses Wort als Marke gepachtet hat. Ich bin mein eigener Protestant und brauche das Gerede dieser beiden Herren mit mangelhafter Allgemeinbildung, die nicht einmal wußten dass es einen Blutkreislauf gibt, nicht.


(14-12-2022, 00:43)Ekkard schrieb: Das Frönen der Feindesliebe ist spieltheoretisch untersucht worden. Zumindest gibt es Fälle quer durch die menschlichen und tierischen Gesellschaften, die um jener Ökonomie willen zur Kooperation greifen an Stelle einer Konfrontation.

Ja, das hat der Kaufmann* Mohammed erfunden! "Tribut - Koran - oder das Schwert"
Die Option, Tribut zu bezahlen, schien vielen Menschen am Balkan als die ökonomischere Variante statt Befreiungskrieg. Kurzfristig zumindest, denn dann verschleppten die Türken Knaben zu den Janitscharen. Da ist es schon besser, auf Leute zu schiessen

1827 warfen sie dann die Türken raus

Die vielen unnötigen Entwicklungshilfezahlungen der Europäer an die Türken und die ganze arabische Welt heutzutage werden von den Empfängern zutreffend als Tribut wahrgenommen.

Und wofür bettelte die Mutter Teresa für Indien? Dass die jetzt [laut Wikipedia] die größte Flugzeugträgerflotte der Welt haben?


*) Islam: Der Prophet Mohammed - Religion - Planet Wissen
planet-wissen.de › Kultur › Religion
26.06.2019 — Mohammed ibn Abd Allah, der den Islam begründete, ... Er arbeitete als Karawanenführer und Kaufmann und war für die damalige Zeit ein ...
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#11
(14-12-2022, 11:00)Sinai schrieb: Es schmeichelt mir, wenn Du mein Deutsch als protestantisches Theologendeutsch wertest.

Das hat Ekkard nun wahrlich nicht getan.

(14-12-2022, 11:00)Sinai schrieb: Ich bin mein eigener Protestant und brauche das Gerede dieser beiden Herren mit mangelhafter Allgemeinbildung, die nicht einmal wußten dass es einen Blutkreislauf gibt, nicht.

Oh, mal wieder ein paar zum Thema vollkommen uninteressante ad hominem "Argumente"?

(14-12-2022, 11:00)Sinai schrieb: Ja, das hat der Kaufmann* Mohammed erfunden! "Tribut - Koran - oder das Schwert"
Die Option, Tribut zu bezahlen, schien vielen Menschen am Balkan als die ökonomischere Variante statt Befreiungskrieg.

Wie Ekkard sagte, hat das nichts mit Mohammed zu tun, sondern solche Konstellationen gibt's schon im Tierreich. So hat man z.B. eine Pavianhorde gefunden, die mit einem Loewenrudel kooperierte. Paviane stehen normalerweise auf dem Speisezettel der Loewen, aber hier gab's eine Kooperation zum gegenteiligen Vorteil: die Paviane lockten Beutetiere fuer die Loewen an, die Loewen beschuetzten die Paviane.

Aber, wie Ekkard sagte, das ist spieltheoretisch erklaerbar und kann auch experimentell nachgewiesen werden. Altruismus und Feindesliebe koennen erfolgreiche Strategien sein, die sich fuer den, der erst einmal gibt, auszahlen.

Und was den Balkan und die christliche Orthodoxie angeht: der Islam erschien vielen Orthodoxen als das kleinere Uebel im Vergleich zu den gewalttaetigen Katholiken, die Konstantinopel drei Tage lang gepluendert und die Einwohner vergewaltigt und ermordet hatten. Der orthodoxe Kirchenvater Palamas drueckt diese Gleichgueltigkeit gegenueber einer islamischen Herrschaft sehr schoen in seinen Schriften aus. Ein Papst ist auch dafuer verantwortlich, dass viele Bosnier heute Muslime sind, da die den unmenschlichen Entscheidungen dieses Papstes entkommen wollten.

In all diesen Faellen geht's also nicht um irgendwelche abgehobenen theologischen Ueberlegungen, sondern um handfeste irdische Probleme. Ein Glaube, der nicht "geerdet" ist, wird halt abgeworfen, wenn er seinen Zweck nicht mehr erfuellt.
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#12
(12-12-2022, 14:28)Reklov schrieb: schrieb: Für mich gibt es keine "Feinde", allenfalls Konkurrenten oder Mitbewerber.

Sinai schrieb:
Du Glücklicher! Du lebst an einem Ort und in einer Zeit ohne Krieg
Das war nicht immer so und ist nicht immer so überall auf der Welt.

Wenn aber eine Mörderbande kommt und dein Dorf überfällt und die Häuser anzündet und die Frauen und Kinder vergewaltigt und verschleppt, schau ich mir an, ob Du nicht auch das Feuer aus der Kalaschnikow eröffnest

... da hast Du wohl nicht ganz unrecht, aber zuvor müsste mir jemand zeigen, wie man solch eine Schnellfeuerwaffe überhaupt bedient ...

(12-12-2022, 14:28)Reklov schrieb: schrieb: Jesus hatte es richtig erkannt, was John Lennon Jahrhunderte später gesanglich wiederholte: ALL YOU NEED IS LOVE ... LOVE IS ALL YOU NEED!
Sinai schrieb:
Um das Kreuz auf sich zu nehmen und Jesus nachzufolgen, bedarf es schon einer extremen Portion religiösen Fanatismus. Denn nicht einmal sein Lieblingsschüler und Stellvertreter Christi, der Heilige Petrus war bereit dazu!
Wie jeder weiß, verleugnete Petrus den Herrn, bevor der Hahn drei Mal krähte.

... laut Bibel hat Petrus seinen Herrn zwar 3x verleugnet, andererseits soll er in Rom unter Kaiser Nero ebenfalls den Märtyrertod erlitten haben, was jedoch historisch nicht belegbar ist. Die in der Bibel vermerkte Aufforderung Jesu an Petrus: "... folge mir nach" wird lediglich textlich so ausgelegt, dass damit der Weg Petri ans Kreuz gemeint sein könnte. (?)

Gruß von Reklov
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#13
(15-12-2022, 19:03)Reklov schrieb: Die in der Bibel vermerkte Aufforderung Jesu an Petrus: "... folge mir nach" wird lediglich textlich so ausgelegt, dass damit der Weg Petri ans Kreuz gemeint sein könnte. (?)

Da ist ja noch der Tod der Kamikaze schöner und ehrenvoller
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#14
(14-12-2022, 11:26)Ulan schrieb: Ein Glaube, der nicht "geerdet" ist, wird halt abgeworfen, wenn er seinen Zweck nicht mehr erfuellt.

Was wäre DER ZWECK eines bestimmten Glaubens?
Abgesehen davon, dass es bei den Glaubensrichtungen viele gibt, sind auch unterschiedlichste Zwecke vorhanden, wenn man die Geschichte betrachtet. Sehr oft gegensätzliche Zwecke

Allein im Christentum: Kreuzzug versus Suppe an die Armen verteilen

Da hat doch jeder ganz andere Vorstellungen!

Und ich kann mir nicht vorstellen, daß DU den militärischen Kreuzzug der USA gegen die Nazis und die Japaner ablehnst
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#15
Der Zweck von Religion ist, das Zusammenleben zwischen Menschen zu regeln und ihnen eine Perspektive auf etwas anderes zu geben, falls es im Leben selbst nicht so klappt.
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