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Der Begriff der Synchronizität wurde eingeführt von dem bekannten Psychoanalytiker C.G. Jung. Wikipedia definiert eine Synchronizität so:
"Als Synchronizität bezeichnete C.G. Jung zeitlich korrelierende Ereignisse, die nicht über eine Kausalbeziehung verknüpft sind (die also akausal sind), jedoch als miteinander verbunden, aufeinander bezogen wahrgenommen und gedeutet werden".
Der Grund, warum ich dieses Phänomen für besonders wichtig erachte, ist der, dass ich nun im Laufe dieses Jahres bereits zwei Erlebnisse hatte, die ich persönlich jeweils als ein Zeichen von Gott bzw. der geistigen Welt wahrgenommen habe, was aber hier definitiv nicht Thema sein soll (ich erwähne es nur, damit der Anlass für den Thread nachvollziehbar ist, nämlich ein zweimaliges direktes Erleben eines solchen Phänomens). Ich habe vielmehr versucht, mir vorzustellen, wie wohl ein C.G. Jung diese beiden hochspezifischen und sehr individuellen Erlebnisse einordnen würde und ich denke, dass er dafür den Begriff der Synchronizität oder eines ähnlich gelagerten Phänomens verwenden würde.
Ich will an dieser Stelle noch das berühmte Beispiel einer Synchronizität anführen, dass man von C.G. Jung kennt. Eine Patientin erzählte ihm von einem Traum, den sie hatte, in dem ein ganz bestimmter, seltener Käfer vorkam. In dem Moment hörte Jung ein Geräusch am Fenster. Als er nachschaute, entdeckte er dort einen Käfer, der in das Zimmer fliegen wollte. Es handelte sich exakt um einen Käfer der Art, von dem die Patientin geträumt hatte. Jung fing den Käfer ein und präsentierte ihn der Patientin. Dies war laut Jung rückblickend betrachtet der Durchbruch in der Behandlung dieser Patientin, weil sie sich erst durch dieses Ereignis der Introspektion und Therapie öffnete.
Was ist nun das Besondere, das Herausragende an diesem und ähnlich gelagerten Phänomenen? Meines Erachtens sind diese Phänomene der unumstößliche und unwiderlegbare Beweis dafür, dass das materialistisch-mechanistische Weltbild definitiv falsch ist. Und ja, ich weiß, dass hier im Forum niemand das Klotzmaterie-Weltbild des 19. Jahrhunderts vertritt, welches durch die Quantenphysik definitiv widerlegt wurde. Aber trotzdem wird ja hier alles aus dem Bereich des Paranormalen in der Ecke Einbildung, Quatsch, Geschwurbel eingeordnet. Also auch wenn ihr hier nicht dem klassischen Materialismus anhängt, so doch einer modernen Variante davon.
Ich hatte oben erwähnt, dass ich in relativ kurzer Zeit zwei solche Erfahrungen machen durfte. Hierbei ist aber wichtig zu betonen, dass diese Zahl wesentlich höher wäre, wenn ich auch die kleinen, weniger bedeutenden Erfahrungen dieser Art mitzählen würde. Ich will damit sagen: Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, wird diese Erfahrungen definitiv machen. Manchmal sind es sehr subtile Details, die man wirklich nur wahrnimmt, wenn man permanent oder zumindest möglichst permanent entsprechend die Sinne geschärft hat. Das kann man aber lernen, so wie alles andere auch.
Synchronizitäten sind natürlich nur ein Beispiel für paranormale Phänomene. Allerdings haben die anderen Phänomene dieser Art den Nachteil, dass sie für die allermeisten Menschen nicht direkt erlebbar sind und deshalb "geglaubt werden müssen". Wenn man aber im eigenen Leben auf die Details achtet und Synchronizitäten erlebt, dann wächst dadurch auch die ganz praktische Vorstellungskraft in Bezug auf andersartige Phänomene dieser Art und das "glauben" fällt einem dadurch wesentlich leichter.
Wir sind nämlich heutzutage in unserem Denken alle beeinflusst vom modernen materialistischen Weltbild. Wenn man sich aber den geheimnisvollen Mechanismen der Synchronizität öffnet, wird einfach klar, dass Geist und Materie auf eine Art miteinander verbunden sind, die sich nicht auf kausale, logische Art erklären lässt. Denkt hierbei nochmal an das oben geschilderte Erlebnis von C.G Jung mit dem Käfer. Wie soll so etwas denn konventionell, kausal, logisch erklärt werden? Hierbei muss man insbesondere bedenken, dass solche Erlebnisse ja sehr häufig gemacht werden - daher kann das Argument des Zufalls hier definitiv nicht greifen.
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(23-11-2025, 17:55)subdil schrieb: Ich will an dieser Stelle noch das berühmte Beispiel einer Synchronizität anführen, das man von C.G. Jung kennt. Eine Patientin erzählte ihm von einem Traum, den sie hatte, in dem ein ganz bestimmter, seltener Käfer vorkam. … Es ist keine Frage, ein bestimmter kleiner Anteil an Ereignissen fällt rein statistisch mit anderen Ereignissen zusammen. Das ist sogar sicher bei den vielen Ereignissen, die in unserem Leben auftreten. Man erlebt das z. B. beim Würfelspiel „Kniffel“ hautnah, wenn es darum geht, in einer bestimmten Spielsituation drei Sechser zu benötigen. Und: Das „große Universum“ hat ein Einsehen, die drei Sechser fallen!
Aber: Man blendet aus, dass diese Koinzidenz eine kleine Wahrscheinlichkeit hat und mithin die Sechser eben in vielen Fällen nicht fallen.
Die Koinzidenz kann ruhig beliebig unwahrscheinlich sein. Tritt sie auf, reagiert unsere Psyche immer in der gleichen Weise: Wunder!
(23-11-2025, 17:55)subdil schrieb: Was ist nun das Besondere, das Herausragende an diesem und ähnlich gelagerten Phänomenen? Meines Erachtens sind diese Phänomene der unumstößliche und unwiderlegbare Beweis dafür, dass das materialistisch-mechanistische Weltbild definitiv falsch ist. Im Gegenteil! Es wäre höchst fatal und ein deutliches Zeichen eines Logikfehlers in unserer Welt, wenn Koinzidenzen (Synchronizitäten) nicht aufträten. Das würde nämlich einem Vermeidungsverhalten der Ereignisse unserer Welt bedeuten.
(23-11-2025, 17:55)subdil schrieb: Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, wird diese Erfahrungen definitiv machen. Manchmal sind es sehr subtile Details, die man wirklich nur wahrnimmt, wenn man permanent oder zumindest möglichst permanent entsprechend die Sinne geschärft hat. Das kann man aber lernen, so wie alles andere auch. Richtig beobachtet: Es gibt kein spezielles Verhalten aller möglichen Ereignisse, also muss es hin und wieder Koinzidenzen (C. G. Jung: Synchronizität) geben.
(23-11-2025, 17:55)subdil schrieb: Synchronizitäten sind natürlich nur ein Beispiel für paranormale Phänomene. Allerdings haben die anderen Phänomene dieser Art den Nachteil, dass sie für die allermeisten Menschen nicht direkt erlebbar sind und deshalb "geglaubt werden müssen". Wenn man aber im eigenen Leben auf die Details achtet und Synchronizitäten erlebt, dann wächst dadurch auch die ganz praktische Vorstellungskraft in Bezug auf andersartige Phänomene dieser Art und das "glauben" fällt einem dadurch wesentlich leichter. Diese Verallgemeinerung ist nicht zulässig, weil grundlos. Wie gesagt: Der Grund ist ein fehlendes Sonderverhalten der vielen, das Leben bestimmenden Ereignisse – vulgo: Es gibt kein Vermeidungsverhalten (so, wie man das beim Zusammentreffen von gleichnamigen Magnetpolen beobachtet).
(23-11-2025, 17:55)subdil schrieb: Wir sind nämlich heutzutage in unserem Denken alle beeinflusst vom modernen materialistischen Weltbild. Ja, das ist wohl richtig. Aber wichtig ist etwas völlig anderes: Das moderne Weltbild erlöst uns von Vorstellungen, die uns (unsere Spezies) Jahrhunderte lang mit den absurdesten Vorstellungen gegängelt haben.
Die moderne („materialistische“) Vorgehensweise ist folgende: Nehmen wir einmal an, es gibt über das Messbare hinaus keine denkbaren Einflussgrößen; es sei denn, sie kommen von anderen Menschen, die uns mit beliebig Ausgedachtem beeinflussen wollen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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24-11-2025, 10:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-11-2025, 11:15 von Ulan.)
Wenn man dann noch berucksichtigt, dass sich Traeume fast immer auf gerade eben Erlebtes beziehen, oder auch mal Erinnerung an Vergangenes, das durch irgendetwas am Tag Erlebtes aufgeweckt wurde, so wuerde ich bei dem Kaefer-Beispiel davon ausgehen, dass die Frau durch irgendetwas, das am Tag zuvor passiert war, dazu angestossen wurde, von diesem Kaefer zu traeumen (eine Erwaehnung, ein Zeitungsbericht, vielleicht sogar gesehen). Das menschliche Gedaechtnis ist halt nicht sehr zuverlaessig und leicht formbar. Das geht sogar soweit, dass sie vielleicht von irgendeinem Krabbeltier getraeumt hat, dann diesen Kaefer irgendwo gesehen, der dann prompt in die Traumerinnerung eingebaut wurde. Es gibt dazu faszinierende Untersuchungen.
Nicht umsonst ist auch die Psychologie ueber so etwas heutzutage hinweg.
Edit: Nur um mal zu verdeutlichen, wie unser Gehirn arbeitet, ein Versuch, der diese Woche bei "Quarks" zu sehen war. Beliebigen Testpersonen wurden drei sehr simple Gemaelde gezeigt, mit der Ansage, sich diese einzupraegen damit sie davon sofort hinterher eins davon moeglichst genau nachmalen koennten. Das Bild, das nachgemalt werden sollte, zeigte den Vorderteil einer Gabel, auf der ein paar Nudeln und Tomatensauce waren. Nicht ein einziger Versuchsteilnehmer malte die Gabel so wie auf dem Bild, naemlich nur die Zinken und das breite Metallteil; saemtliche Teilnehmer malten ganze Gabeln, also inklusive Stiel, der auf dem Bild gar nicht drauf gewesen war. Das Gedaechtnis hatte sich also nur den Begriff "Gabel" gemerkt, und beim Abruf des Gedaechtnisses wurde das beliebige Bild einer Gabel eingefuegt. Unser Gedaechtnis arbeitet also sehr effektiv, und auf Details sollte man nicht vertrauen.
Das ist auch sehr interessant bei meiner dementen Mutter zu beobachten. Sie baut regelmaessig im Fernsehen Gesehenes in ihre alten Erinnerungen ein. Sie erzaehlt mittlerweile jedem, dass sie frueher mal im Zoo gearbeitet hatte und mit einem Schimpansen spazieren gegangen war. Das Grundgeruest der Erzaehlungen kenne ich so in etwa, also wo sie wirklich gearbeitet hatte, und dass das Tier, vor dem jeder Angst hatte und mit dem sie spazieren gegangen war ein Kettenhund war, aber die Details sind mittlerweile sehr fliessend. Sie hat mittlerweile einen Grossteil ihrer Vergangenheit komplett durch veraenderte Erzaehlungen ersetzt. Das ist jetzt natuerlich durch die Demenz stark beschleunigt, aber in Grundzuegen ist das bei jedem Menschen so, weshalb heutzutage in der Kriminalistik gilt, dass ein verlaesslicher Zeuge nur einer ist, der noch nie mit irgendjemand anderem ueber den Vorfall geredet und nichts davon gehoert oder gelesen hat, sonst ist das Zeugnis noch unzuverlaessiger, als es sowieso schon ist (drei Zeugen, vier Geschichten).
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(23-11-2025, 17:55)subdil schrieb: Der Begriff der Synchronizität wurde eingeführt von dem bekannten Psychoanalytiker C.G. Jung. Wikipedia definiert eine Synchronizität so:
"Als Synchronizität bezeichnete C.G. Jung zeitlich korrelierende Ereignisse, die nicht über eine Kausalbeziehung verknüpft sind (die also akausal sind), jedoch als miteinander verbunden, aufeinander bezogen wahrgenommen und gedeutet werden".
man beachte das von mir gefettete. es handelt sich eben um kein phänomen eines realen zusammenhangs, sondern um ein wahrnehmungsphänomen
tausende vorkommnisse, die ebenfalls zeitlich korrelieren, falölen niemandem auf - aber das eine oder andere dann aus dem einen oder anderen grund zufällig doch. ersteren mißt kein mensh besondere bedeutung bei, zweiteres fällt einem auf und wird von schlichten gemütern zu einem paranormalen oder transzendenz-phänomen hochgejazzt
psychologisch (und zwar ganz normal, nicht etwa tiefenpsychologisch nach jung) bzw. neurophysiologisch leicht erklärbar und verständlich. unser gehirn ist eben auf mustererkennung ausgelegt, und zwar aus effizienzgründen. wenns aus dem busch brüllte, hatte der urmensch keine zeit, um lange darüber zu sinnen, ob das denn nun wirklich ein löwe war - denn er wäre vermutlic schon lang im magen des raubtiers gewesen, bis diese überlegungen zu ende gewesen wären. also erkennt sein gehirn muster: es brüllt - muß also ein löwe sein - abhauen!
die mustererkennung der synchronizität läuft nach dem gleichen prinzip: wir sehen etwas, und das gehirn versucht, dem einen sinn zu geben
Zitat:Was ist nun das Besondere, das Herausragende an diesem und ähnlich gelagerten Phänomenen? Meines Erachtens sind diese Phänomene der unumstößliche und unwiderlegbare Beweis dafür, dass das materialistisch-mechanistische Weltbild definitiv falsch ist
so funktionieren beweise aber nicht
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25-11-2025, 10:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-11-2025, 10:57 von Flattervogel.)
(23-11-2025, 17:55)subdil schrieb: Ich will an dieser Stelle noch das berühmte Beispiel einer Synchronizität anführen, dass man von C.G. Jung kennt. Eine Patientin erzählte ihm von einem Traum, den sie hatte, in dem ein ganz bestimmter, seltener Käfer vorkam. In dem Moment hörte Jung ein Geräusch am Fenster. Als er nachschaute, entdeckte er dort einen Käfer, der in das Zimmer fliegen wollte. Es handelte sich exakt um einen Käfer der Art, von dem die Patientin geträumt hatte. Jung fing den Käfer ein und präsentierte ihn der Patientin. Dies war laut Jung rückblickend betrachtet der Durchbruch in der Behandlung dieser Patientin, weil sie sich erst durch dieses Ereignis der Introspektion und Therapie öffnete.
Hab bzgl dieser Anekdote mal nachgekuckt. Die Patientin träumte von einem goldenen Skarabäus, den sie einst geschenkt bekommen hatte. Was dann an dem Fenster anflog, war der bei uns überhaupt nicht seltene gemeine Rosenkäfer. Die Verknüpfung sieht Jung darin, da dieser ebenfalls in die Familie Scarabaeide gestellt wird und die in unseren Breiten nächstbeste Analogie zum klassischen Skarabäus wäre.
Da muss natürlich auch erwähnen, dass Rosenkäfer bei weitem nicht die einzigen heimischen Scarabaeiden sind, man könnte die gleiche Analogie beispielsweise auch mit Maikäfern oder Mistkäfern ziehen. Dass wenn man über einen Skarabäus redet, auf einmal eine verwandte Art auftaucht, ist zwar eine nette Geschichte und mag der Patientin auch subjektiv geholfen haben, aber je nach Jahreszeit und Lage halt auch alles andere als unwahrscheinlich um dem hier diese große Bedeutung beizumessen.
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25-11-2025, 14:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-11-2025, 15:19 von Ulan.)
Danke, Flattervogel! Wie bei vielen solchen angeblich "paranormalen" Erlebnissen, ist auch bei dem Standardbeispiel von Jungs "Synchronizitaet" die Geschichte mit dehnbaren Hintergrundtatsachen versehen. Und natuerlich muessen wir uns sowieso auf Jungs Wort verlassen. Die Scarabaeidae (Blatthornkaefer) umfassen uebrigens 27.000 verschiedene Arten.
Uebrigens will ich da gar nicht mal annehmen, dass Jung dies unbedingt als "paranormal" sah. Wenn ich das richtig sehe, wird in der Psychologie Syncrhonizitaet zum Aufbau eines Arzt-Patienten-Verhaeltnisses genutzt, bei dem es um Sinnstiftung fuer den Patienten geht. So als Werkzeug kann ich mir das schon vorstellen. Da ist es ja auch gerechtfertigt, die Realitaet mal etwas "hinzubiegen", solange man keine unlauteren Absichten hat.
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(23-11-2025, 22:21)Ekkard schrieb: (23-11-2025, 17:55)subdil schrieb: Synchronizitäten sind natürlich nur ein Beispiel für paranormale Phänomene. Allerdings haben die anderen Phänomene dieser Art den Nachteil, dass sie für die allermeisten Menschen nicht direkt erlebbar sind und deshalb "geglaubt werden müssen". Wenn man aber im eigenen Leben auf die Details achtet und Synchronizitäten erlebt, dann wächst dadurch auch die ganz praktische Vorstellungskraft in Bezug auf andersartige Phänomene dieser Art und das "glauben" fällt einem dadurch wesentlich leichter.
Diese Verallgemeinerung ist nicht zulässig, weil grundlos.
Wieso grundlos? Das ist so, wie es im Film Matrix beschrieben wird. Dort werden allerdings nicht Synchronizitäten, sondern die sogar noch weiter verbreiteten sogenannten Deja Vus als Beispiel benutzt. Das sind sozusagen kleine unvorhergesehene Fehler, in der Computersprache würde man sagen Glitches in der Matrix. Wenn man das bewusst beobachtet und wahrnimmt, öffnet man sich schon auch für die Möglichkeit noch größerer Abweichungen vom Standardprogramm. Und nein, ich glaube nicht, dass wir in einer Computersimulation leben, das ist natürlich alles metaphorisch gemeint, so wie ja der Film Matrix auch eher eine Metapher ist.
(24-11-2025, 12:19)petronius schrieb: Zitat:Was ist nun das Besondere, das Herausragende an diesem und ähnlich gelagerten Phänomenen? Meines Erachtens sind diese Phänomene der unumstößliche und unwiderlegbare Beweis dafür, dass das materialistisch-mechanistische Weltbild definitiv falsch ist
so funktionieren beweise aber nicht
Dann betrachte es wenigstens als einen Hinweis darauf, dass der Materialismus vielleicht doch nicht so ganz unfehlbar ist.
(25-11-2025, 10:55)Flattervogel schrieb: Dass wenn man über einen Skarabäus redet, auf einmal eine verwandte Art auftaucht, ist zwar eine nette Geschichte und mag der Patientin auch subjektiv geholfen haben, aber je nach Jahreszeit und Lage halt auch alles andere als unwahrscheinlich um dem hier diese große Bedeutung beizumessen.
Es ist halt was anderes, wenn man sowas direkt erlebt. Aber auch dann muss man kritisch bleiben. Ich bin, weil ich mich derzeit mit diesem Thema befasse, natürlich übermäßig wachsam, was das betrifft. Dennoch kann ich nach wie vor unterscheiden zwischen Synchronizität und hochinteressantem Zufall.
Zwei aktuelle Beispiele, verkürzt dargestellt:
Ich habe vor kurzem jemandem ein Kompliment gemacht für ihre Zuverlässigkeit. Sie war erstaunt, denn gerade erst am Tag zuvor hat jemand anderes, von dem ich nichts wissen konnte, ihr das selbe Kompliment sogar in fast der gleichen Wortwahl gemacht. Am nächsten Tag erzählte sie mir, dass nun sogar noch eine dritte Person mit dem selben Kompliment, auch wieder in ähnlicher Wortwahl dazu gekommen ist. Dies ist zwar ein hochinteressanter Zufall, aber keine Synchronizität. Die Person ist halt wohl wirklich sehr zuverlässig und vertrauenswürdig und deshalb haben sich zufällig die entsprechenden Bemerkungen angehäuft.
Heute habe ich mir beim Arbeiten Gedanken gemacht über ein Video, dass ich gestern bei YouTube gefunden, aber noch nicht angesehen habe. Das Video trug den Titel: "There is only consciousness - Why you dont really exist". Während ich über diesen Titel nachdachte lief im Hintergrund ein Radio, Technomusik, die ich eigentlich nicht leiden kann, aber plötzlich kam dort eine Textzeile: "Life is a dream"... Das hat gereicht, um mir einen wohligen Schauer zu verursachen, aber auch das würde ich noch nicht als Synchronizität bezeichnen.
Zwei andere Erlebnisse, die ich im Laufe dieses Jahres hatte, waren hingegen so beeindruckend, dass ich da auch als vorsichtiger und kritischer Beobachter nicht mehr von eigenartigem oder gar gewitztem Zufall, sondern nur noch von einer Synchronizität sprechen kann, wobei ich aber sogar schon darin einen Kompromiss sehe, weil ich mir eigentlich gar nicht so sicher bin, was genau die Begriffsabgrenzung bei der Synchronizität ist. Ich würde es einfach als ein Zeichen von Gott bzw. der geistigen Welt bezeichnen, aber das ist eben meine Art der Formulierung.
(25-11-2025, 14:57)Ulan schrieb: Uebrigens will ich da gar nicht mal annehmen, dass Jung dies unbedingt als "paranormal" sah. Wenn ich das richtig sehe, wird in der Psychologie Syncrhonizitaet zum Aufbau eines Arzt-Patienten-Verhaeltnisses genutzt, bei dem es um Sinnstiftung fuer den Patienten geht. So als Werkzeug kann ich mir das schon vorstellen. Da ist es ja auch gerechtfertigt, die Realitaet mal etwas "hinzubiegen", solange man keine unlauteren Absichten hat.
Nur weil etwas einen praktischen Nutzen hat, kann man daraus nicht ableiten, dass dies dann die einzige Funktion der Sache ist. So wird zum Beispiel auch Hypnose für Therapiezwecke eingesetzt, aber hinter der Hypnose steckt dennoch mehr als nur eine Therapie. Durch die Hypnose wandert das Bewusstsein sozusagen ins Unterbewusstsein und auch das wäre eigentlich ein riesiges Forschungsfeld, dass seit Jung vernachlässigt wurde, da er ja davon ausging, dass es nicht nur das individuelle sondern auch ein kollektives Unterbewusstsein gibt.
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(Vor 1 Stunde)subdil schrieb: (23-11-2025, 22:21)Ekkard schrieb: (23-11-2025, 17:55)subdil schrieb: Synchronizitäten sind natürlich nur ein Beispiel für paranormale Phänomene. Allerdings haben die anderen Phänomene dieser Art den Nachteil, dass sie für die allermeisten Menschen nicht direkt erlebbar sind und deshalb "geglaubt werden müssen". Wenn man aber im eigenen Leben auf die Details achtet und Synchronizitäten erlebt, dann wächst dadurch auch die ganz praktische Vorstellungskraft in Bezug auf andersartige Phänomene dieser Art und das "glauben" fällt einem dadurch wesentlich leichter.
Diese Verallgemeinerung ist nicht zulässig, weil grundlos.
Wieso grundlos?
Verstehst du meine Ausführungen überhaupt? Koinzidenz von Ergeignissen tritt ohne jeden Grund und immer auf. Das kann selten und erstaunlich sein. Aber es ist einfach in einem statistischen Sinne normal. Dies zum Training der "ganz praktischen Vorstellungskraft in Bezug auf andersartige Phänomene dieser Art" nutzen zu wollen, ist einfach sinnfrei.
Im übrigen finde ich den Film "Matrix" durchaus faszinierend. Aber in unserer Welt vermag ich keine "Glitches" zu erkennen. Die "Glitches", die zu Bewusstsein kommen, sind einfach Denk- oder Wahrnehmungsfehler meines oder anderer Gehirne - nicht der physischen Welt!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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