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1 Bibel - viele Worte G"TTES
#1
Shalom :.)

Ich dacht, ich greif mal etwas auf, was wir schon angedacht hatten, aber noch nicht durchgesprochen: Bei Christen wie Juden wird oft das wort "Bibel" benutzt, als handle es sich um ein wirklich gemeinsames Buch.

Dann kommt es wiederum zu Missverstaendnissen, weil der Bestand dieser Sammlung Buecher in der Hl.Schrift bereits unter Christen nicht gleich ist: die einen aus den alten Kirchen kamen zur Hl.Schrift durch die verbreitete Uebersetzung Septuaginta, diese enthaelt auch Buecher, die nie in Hebraeisch waren oder sich nur kurz in Hebraeisch, dann aber nur auf Griechisch verbreiteten.

In allem, was wir unbedacht "die eine Bibel" nennen, ist ein eigener Akzent, und selbstverstaendlich kennen Juden ihren eigenen Akzent besser - und nicht, was noch in andern Schriften stand, in gleichem Ausmass. Noch mehr: man liest mit ganz anderem Blick sogar Texte, die gleich sind, und schon werden das 2 Buecher.

Fuer Christen wiederum, da spielt nicht jedes Wort von Moses diese Rolle, die es juedisch hat, denn da ist es uns noch Gesetzbuch zur Erforschung heutigen Verhaltens und fuer neue Situationen, die es vorher noch nicht gab.

Da geht ein Rabbi eben hin, studiert real im Bergwerk die Verhaeltnisse und lernt, wie eine Lampe ohne Funken herzustellen geht. Das Bergwerk ist gesegnet, weil nun Explosionen sich um dies vermindern - der Sabbath freut sich mit fuer eine Lampe, die den Sabbath zu erhalten hilft, da "wir an dem Tag keine Funken machen" - bis dahin hielt man das vielleicht im Dunkeln durch. -
Also fuer Juden liegt im Grund, die Gebote halten zu wollen, auch ein staendiger Ansporn, Realien genau zu erkernen. Ich glaube, das sehen andere Voelker darin eben nicht. So kam es schliesslich, dass sie Realien lernten, um diese gegen die Hl.Schrift zu wenden, als sei das das Naturkunde-oder Geschichtsbuch wie irgedwelche andern Werke auch.

Es geht hier also nicht um "wahr und noch wahrer" an der Bibel, sondern "wahr" ist andern etwas immer noch trotz anderem Akzent.

So sind die Art Beweise aus der Zeit der Roemer im Akzent vom Griechischen bestimmt, wo viel argumentiert wurde, als koennte man nicht etwas spontan erstmal mittun und dann schauen, was man dabei lernt.

Die Apostel in einer Zeit, die ueberall in der welt schliesslich gemeinsam Griechisch sprach, legten sich zugrunde, was die Septuaginta an Texten vereinte

- fuer Evangelische ist etwas davon wieder nicht so ganz praesent, denn ihre Hl Schrift behielt nur die Texte, die man auch in Hebraeisch da hat - was nach 1500 Jahren ein ziemlich kuehner Schritt ist, den ich nicht ganz begreife.

Allerdings entfielen durch diesen Kunstgriff die "militanteren" Buecher der Sepuaginta, die vom Freiheitskrieg Israels gegen die Zwangshellenisierung berichten. In der Reformations-Zeit ging es manchem wohl doch nur darum, Nationskirchen zu bilden, also nicht wirklich um zu beklagende Misstaende oder Glaubensprobleme - der Einzelne, der sich auf sein Gewissen berufend anders entschieden hatte, musste dann ja erstmal ein dazu passendes anderes and suchen.

Wenn jemand sich auf meinen G"TT beruft, wird mein Herz immer wieder weich und ich denke, man muss sich doch besser verstehn koennen... - so ging es auch andern, also irgendwann kam man dann doch erneut ins Gespraech :.) Dies Zustimmen reichert sich wechselseitig nach mehreren Kontakten auf und wird schon zu Regeln des wohltuenden Miteinander, und ich meine und spuere: da wirkt schon Unser-G"TT mit.

Das Uebersetzen ist ja nicht in sich ein Fehler, doch es waehlt schon vor und legt fest und zeigt gewisse Dinge nicht, die noch das Original einleuchtend aufwies.

Es gibt ja keine 2 so deckungsgleichen Sprachen, dass jedem Wort nur 1 Ausdruck beim Uebersetzen zur Verfuegung stand. Dazu kommt noch, dass auch der Inhalt, den das Wort bezeichnet, sich eventuell nicht gleicht.

Zum Beispiel, wer von seiner Welt frueher unter "Propheten" nur Zukunftseher verstand, ging an die juedischen Propheten-Buecher gleich so heran, erwartend, dass diese es noch noetig haetten, dass etwas dazu Passendes passiere - da wird gar nicht erwartet, dass etwas schon damals dazu Passendes existierte. Aber in Israel ist ein NaWi "Prophet" definiert als Ueberbringer einer aktuellen Mittaeilung an seine Gegenwart. Man hob doch nur deshalb diese Texte auf.

Moralische Mahnungen passen dann ja trotzdem auch spaeter mal immer wieder. Eine ewige Quelle von Frust liegt aber dann doch immer wieder darin, dass Juden im selben Satz und Kapitel tatsaechlich schon etwas Bestimmtes ausgesagt fanden.

Man zog in Judaea und der Diaspora zur Apostelzeit anscheinend besonders Jesaja zurate, in einer Naherwartung auf Befreiung Israels von seinen Bedraengern. Warum der? Weil zu seiner Zeit ein auch gewaltiges Reich um uns herum alles an sich adaptierte - es war nicht mehr viel, was bei uns noch eigen war, und auch das war von "ganz oben" innen gefaehrdet durch Koenige, die sich sogar schon in fremde Kulte hatten einschreiben lassen, man sah auch nicht nach Jesaja A und B, wie man es heut unterscheidet, sondern es war, wie es da so zusammen vorlag, ein deutlicher sehr "gleichzeitiges" Geschehen: die Hirten verliessen die Herde, sie lief auseinander in Uneinigkeit, der Glanz aller natuerlichen Selbstachtung war dahin, Israel erkannte kaum sich selbst noch im Spiegel, und doch konnte - wie damals gerade hier mittendrin dieser ganz kleine, nicht bedeutsam wirkende Keimling gedeihen, aus dem G"TT Sich sein Volk jederzeit wieder aufstellen konnte.

Nun kriegt man als Jude jesajas Texte oft uebergedroschen, mit dem Argument, dass doch darin fast alles vom kommenden Christentum spreche. - also beim Originaltext wohl kaum, 700 Jahre zuvor, denn es gab doch noch uns. Wir waren auch damals nicht so direkt gerettet worden, aber das mit dem Keimling war dennoch schon bald danach eingetroffen, wenn man denn schon eine Zustandsdiagnose erwartet von dem Buch.
Nach den zwei abgefallenen Koenigen kam einer, der das wieder wettmachte und den Umkehr-Punkt zu festigen half, Hisqija, und nachher noch im letzten Moment, wo etwas ging, noch eine Volksmission vor der Verschleppung durch und nach Babel. Unser G"TT war eben nicht "out", denn das ging nicht, ER waehlte uns aus als Seine Gaeste, und wenn das Land uns auch unserer Suenden wegen mal "ausspie", so doch nicht wegen Seiner, und es ist Sein Ort dort, wo auch Juden beheimatet sind und das niemals aufgaben.

Dennoch, das ist ja nur ein Beispiel - es sind viele Texte fuer uns schon noch reich "gefuellt" mit Deutung im Rahmen der hebraeischen Haupttexte.

Ist Euch auch mal ein deutlicher Deutungs-Unterschied aufgefallen bei der Bibel - oder einam anderen Schriftenwerk - wo zweie an einander-vorbei dachten, man rede vom selben Text?

mfG WiT :.)
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#2
Hallo WiTaimre,
du stellst dar, dass "Biblia", die Hl. Schrift(en) f
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#3
Hallo Fritz :)

[quote]dass "Biblia", die Hl. Schrift(en) f
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#4
Hallo Fritz :.)
[quote]Das ist doch eigentlich unter chr. und j
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#5
WiTaimre schrieb:- klang ich so abweisend? - entschuldige, das war keine Absicht dabei. ... Das hab ich nicht unfreundlich gemeint, falls es Dir so scheint - waer ich sonst hier zum Moderieren?
Hallo WiTaimre, es klang f
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#6
Hallo Fritz :.)
Irgendwie war ich wohl abgelenkt und kam nicht zum Antworten, aber jetzt *g*

[quote]Ich akzeptiere ja, dass die B
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#7
Hallo WiT,
WiTaimre schrieb:Hallo Fritz :.)
Irgendwie war ich wohl abgelenkt und kam nicht zum Antworten, aber jetzt *g*
Na gro
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#8
Hallo Fritz :.)

[quote]mehr als 7 Monate "abgelenkt" mit soo lauer Erkl
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