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Beichte
#16
Hallo MickyJoe!

Gott vergibt die Sünden; der Mensch(Priester) ist Mittler.

Herzlich Willkomen an Board.

Gerhard :)
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#17
Danke für den willkommengruß.

Na auf das wollte ich doch hinaus: Wozu dieser Mittler? Reicht es nicht, vor Gott seine Sünden zu bekennen und zu bereuen?
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#18
Hallo,

also ich finde es schon wichtig einen "religiösen Führer " im Sinne von Aufklärung zum Glauben zu haben , und es ist bestimmt auch sehr hilfreich wenn man mit ihm über die Fehler die man macht sprechen kann, nur dieser Verhüllungsakt , und überhaupt die Vorgehensweise ist für mich als Mensch zu mysteriös.

Ich finde ein offenes Gespräch wesentlich besser , jedoch nicht im Sinne das ich mich bei einem anderen der auch nur Mensch ist quasie Rechenschaft abgeben muß. Wenn dann sollten wir an einen Tisch sitzen und ich möchte auch an seinem Leben und seinen Fehlern teilhaben, dann wirkt das wesentlich menschlicher.

So ist das wie am Telefon, da traut man sich meist auch mehr zu sagen als wenn man der Person gegenübersteht, warum? Weil eine bestimmte Anonymität bestehet. Und das gleiche ist im Beichtstuhl , dann finde ich kommt noch die teilweise kalte Atmospähre mancher Kirchen wirkt geradezu greulich. Da ist man froh schnell wieder raus zu kommen.

Im übrigen woher kommt die Beichte?
Wozu?
Ein Lehren im Glauben zu Gott wäre sehr viel wertvoller :wink:
Gruß
Zehra
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#19
Hallo Zehra!

Inzwischen gibt es auch vielfach alternativ zu dem Beichtstuhl ein Beichtzimmer. Da kann man dann an einem Tisch sitzen. Beichte muß auch nicht zwingend in der Kirche stattfinden, wie ich meine bereits oben beschrieben zu haben. Ich habe auch schon mal bei einem Spaziergang >in der Natur< gebeichtet.

Nun, Beichte ist dafür da, das ich meine Fehler bekenne, von Gott vergeben bekomme. Der Priester wird wahrscheinlich bei einem anderen Priester beichten, und dann in gleicher weise seine Sünden bekennen.

Es gibt das Beichtgeheimnis. Nichts von dem, was gebeichtet wird, darf an dritte weitergegeben werden. (Ich habe immer Bedenken, wenn, und das ist modern, immer öfter nur noch von Fehlern gesprochen wird. Fehler kann ich auch aus unkenntnis oder unwissenheit begehen, in guter Absicht, dann könnte man wahrscheinlich noch nicht mal von Sünde reden. Umgekehrt wäre wahrscheinlich auch nicht jede Sünde ein Fehler, jenachdem, wie man es auslegen möchte.)

Woher kommt ... Die Beichte wird auf Jesus Christus selbst zurückgeführt. Es heißt doch sinngemäß von Jesus gesagt: "Wem ihr die Sünden vergebet, dem sind sie vergeben..."

Ein lehren im Glauben gibt es bereits in vielfacher Form in der Kirche: Das fängt bei der Predigt an, dann gibt es Bibellesekreise, Glaubensgespräche, werden bei uns in der Pfarrgemeinde auch als einzelgespräche nach Terminabsprache angeboten und sicherlich noch vieles mehr. Ich bin sicherlich nicht in der Lage alles aufzuzählen. Und wenn ich alles aufzählen würde, was ich kenne, dann wäre die Liste sicherlich noch lange nicht erschöpft.

Beichte wozu? Zur Vergebung der Sünden.

Gruß
Gerhard
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#20
Ich bin immer noch der Meinung, daß es besser ist, vor Gott selbst niederzuknien und ihm das alles darzulegen, ohne einen Menschen damit zu belasten. Ich kann mit Gott doch reden wie zu einem väterlichen Freund.

Es kann natürlich jeder halten wie er will. Ich kann mich nur erinnern, als ich früher zur Beichte ging, hatte ich nie das Gefühl, mit Gott zu reden. Für mich war da nur der fremde Mann, der meine intimsten Sachen wissen wollte...

Ich gehe jetzt nicht mehr zur Beichte, bei uns gibt es so etwas nicht, aber seelsorgerisch betreut werde ich trotzdem bestens.
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#21
Hallo MickyJoe!

Dürfte ich mal genau fragen, wie das denn bei den Adventisten mit diesem Bekenntnis der Sünden vor Gott vor sich geht? Ist das in einer Kirche, vor dem Leib Christ? oder wie und wo? Woher weißt Du denn nachher, ob Dir die Sünden vergeben sind? Daß ich Gott mit allem ansprechen, alles Fragen darf ist mir durchaus bewußt dabei.

Gerhard
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#22
Wir bekennen unsere Sünden nicht voreinander, nicht in der Gemeinde.
Wir reden zwar über Dinge, die uns beschäftigen, wo wir Rat und Hilfe brauchen, aber wir gestehen einander nicht unsere Verfehlungen ein.

Das mache ich selber im Gebet. So wie in vielen anderen Kirchen auch (evangelsich-methodistisch zum Beispiel).

Und tut mir leid, ich will nichts Böses sagen, aber die Frage, woher ich weiß, daß Gott mir vergibt, finde ich unnötig. Oder hab ich sie mißverstanden?
Damit ich sie richtig verstehe, beantworte sie Du mir: Woher weißt DU, daß Gott dir vergibt?
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#23
Es gibt die förmliche Lossprechung bei der Beichte.

Im übrigen habe ich aber auch die Zusage von Jesus Christus persönlich im NT.
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#24
Hallo!
Na eben.
Deine Frage hat nämlich vorhin so geklungen, als wäre für Dich eine Lossprechung von der Sünde ohne Mittler nicht möglich.
Das ist bei uns nicht so.
Ich weiß, daß Gott mir vergibt, hat er doch in seinen Verheißungen versprochen!

Alles Liebe, MickyJoe
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#25
Auch im Protestantismus gibt es die Beichte, die dort allerdings kein Sakrament ist. Die Beichte ist mehr ein seelsorgerliches Gespräch über Dinge oder Zustände, welche die allgemein menschlichen Beziehungen innerhalb der Gemeinde oder den Einzelnen (im Allgemeinen) tatsächlich belasten. Sowohl verstandes- als auch gefühlsmäßig bemerke bzw. fühle ich gegenwärtig keine Sünde und keine Schuld.

Aber ich kann mir vorstellen, dass es sehr belastende Erfahrungen gibt beispielsweise im Straßenverkehr, selbst dann, wenn kein juristisches Verschulden vorliegt. An schweren Verletzungen oder Tod anderer mittelbar beteiligt zu sein, ist so ein Fall. Wir Protestanten haben dafür die Unfall-Seelsorge. Ich nehme an, das gibt es auch bei anderen Konfessionen und Religionsgemeinschaften.

Die Selbstheilung im Gebet mag es geben. Im Allgemeinen wird man sich professionelle Hilfe holen müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#26
(26-04-2013, 18:24)Ekkard schrieb: Aber ich kann mir vorstellen, dass es sehr belastende Erfahrungen gibt beispielsweise im Straßenverkehr, selbst dann, wenn kein juristisches Verschulden vorliegt. An schweren Verletzungen oder Tod anderer mittelbar beteiligt zu sein, ist so ein Fall. Wir Protestanten haben dafür die Unfall-Seelsorge. Ich nehme an, das gibt es auch bei anderen Konfessionen und Religionsgemeinschaften.

Die Selbstheilung im Gebet mag es geben. Im Allgemeinen wird man sich professionelle Hilfe holen müssen.

Mag manchen helfen,...im Endeffekt muß sich halt jeder für sich mit dem Vergangenen und Geschehenen auseinandersetzen,..du kennst ja meinen Hintergrund,..es gibt auch den Weg des einfach Akzeptierens,..was geschehen ist ist geschehen,..und die Toten werden davon auch nicht wieder lebendig,..so wie niemand den Lauf der Sonne stoppen kann,...

Also dieses "im allgemeinen wird man sich professionelle Hilfe holen müssen " kann ich da nicht unterstreichen,..Hilfe nur dann, wenn man erkennt, das man nicht selber das Geschehene bewältigen kann, ansonsten kann es eher zu einer Verstärung oder gar erst Erzeugung eines Traumas kommen, indem durch die "Aufarbeitung" des Geschehenen verheilte Wunden wieder aufgerissen werden,..
Aut viam inveniam aut faciam
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#27
Es geht ja nicht nur um Tote und nicht um Menschen, die sich durch nichts belastet sehen, oder die durch eine Situation, die unvermeidbar war entlastet sind. Es geht darum, dass es Menschen gibt, denen das Geschehene etwas ausmacht, die Versöhnung bei den Menschen und bei dem suchen, was ihnen heilig ist. Bei den abrahamitischen Gläubigen ist dies nun einmal Gott.
Dass es schlechte Therapien, mäßige Therapeuten und Seelsorger gibt, ist ohne Zweifel Tatsache.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#28
Die Beichte hilft zur, im NT, geforderten Buße. Johannes der Täufer sagt: "Tut Buße!" (MT 3,2) Buße, ist das bereuen, sich von Gottes Geboten entfernt zu haben. Also eine Umkehr zu Gott, wie der "verlorene Sohn" zum seinem Vater.
Buße ist dann nicht aufrichtig, wenn das Gleiche wie vorher weitergemacht wird. Deshalb heißt es: "Bringt nun Buße und würdige Frucht". ( Mt 3,8 ) Das eine ist nichts ohne das Andere. Die Beichte ist gut, weil jeder Mensch eine Möglichkeit hat bei jemandem "sein Herz auszuschütten". Bei der "Kinderbeichte" ist es einfach lernen, diese Möglichkeit zu haben. Für jeden Notwendig finde ich die Beichte nicht, weil wenn jemand aufrichtig bereut und "umkehrt" hat Gott ihm bereits geholfen.
Aber auch bei der "Absolution" eines Priesters sagt dieser "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes..." weil der Priester nicht die Aufrichtigkeit des Beichtenden beurteilt sonder Gott die Vergebung überlässt, weil Gott die Herzen der Menschen kennt und Vergebung gibt wem er will.
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#29
Zur Buße und wie sie in die rk Welt kam:

SZ 17. Mai 2010 (Heiner Geißler)
"
Geißler: Die Menschheit könnte gut ohne Angst leben. Nur die Mächtigen nicht, die brauchen sie. Auch die großen Weltreligionen leben mit und von der Angst, mit Ausnahme des Buddhismus. In den christlichen Kirchen hat man dazu durch falsche Übersetzung sogar die eigentliche Botschaft verfälscht. Zum Beispiel bei der angstmacherischen Parole: "Tut Buße!" Im Urtext heißt es "meta noeite". Das heißt nichts anderes als: "Denkt um!"

SZW: Das ist jetzt aber auch nicht der Urtext, das ist ja Griechisch. Geißler: Es gibt nur den griechischen Urtext. Erst der Kirchenlehrer Hieronymos hat im vierten Jahrhundert daraus gemacht: "poenitentiam agite", "tut Buße". Das ist die bewusste, theologisch begründete Falschübersetzung. Seit dieser Zeit sind Generationen von Christen auf die falsche Schiene gesetzt worden, sie laufen schuldbewusst, sündenbeladen, gesenkten Hauptes durch die Gegend, angeführt von vom Sündenwahn besessenen Theologen, die ihnen predigen, sie müssten permanent ein schlechtes Gewissen haben. So ist der Christenalltag, so sind sogar die Kirchenlieder aufgebaut: "Aus tiefer Sündennot errette mich, o Herr". Ich kann nicht akzeptieren, dass ich ständig zum Sünder gestempelt werde. "
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#30
(28-04-2013, 12:57)Harpya schrieb: der angstmacherischen Parole: "Tut Buße!" Im Urtext heißt es "meta noeite". Das heißt nichts anderes als: "Denkt um!"
Das Wort "Buße" erscheint über 50 mal im N.T. aber was soll daran Angst machen? Buße ist doch Umkehr, man "denkt um", Nur muss man das auch in die Tat umsetzen.
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